Will meine Wohnungskatze Freigang?

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Lulux

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Hallo,
ich brauche mal eure Perspektiven: Vor über 1 Jahr habe ich zwei junge Katzen aus dem Tierschutz bei mir aufgenommen, damals waren sie ca. 6 Monate alt. Wegen der einen habe ich einige Sorgen und weiß nicht so recht, was das Richtige ist. Ich habe den Eindruck, dass sie unglücklich ist und am liebsten draußen herumstreunern möchte, was in meiner Wohnung nicht gegeben ist, weil ich mitten in der Stadt wohne.

Hier noch ein paar Eckdaten: 80m² Wohnung mit geschütztem Balkon mit Blick auf Bäume, man hört immer Vögel zwitschern. Die Sonne scheint in die Wohnung, Kratzbäume und verschiedene Höhen in der Wohnung da, auf die sie springen können. Ich arbeite etwa 30h die Woche, in der Zeit sind die beiden alleine. Ich achte darauf, dass ich an Arbeitstagen nur wirklich sehr selten außerhalb noch was mache, sonst lade ich wen zu mir ein oder bin einfach zuhause, damit sie nicht den ganzen Tag allein sind. Ich spiele mit ihnen, verstecke ihnen vor der Arbeit Leckerlis in der Wohnung, habe gestern noch einen 3. Kratzbaum bestellt. Und ich bin auch kein Katzen-Neuling, hatte davor auch schon 15 Jahre lang zwei Katzendamen.

Charakterlich sind die beiden etwas unterschiedlich, die eine (um die es hier geht) ist sehr hibbelig und sucht immer Beschäftigung, witscht auch in jede kleine Nische und ist sehr intelligent. Ein kleines Äffchen, dass immer irgendwas machen will. Die andere ist eher gemütlich und sanft, dreht beim Spielen aber auch ganz wild auf, schmust oder keckert die Vögel durchs Fenster an. Beide verstehen sich gut, sind jetzt vielleicht nicht total innig, aber putzen sich hin und wieder und spielen auch miteinander. Sie sind damals zusammen auf die Pflegestation gekommen.
Die kleine Aktive schmust auch gerne und ich habe sie wirklich so gern, sie ist unglaublich witzig und apportiert meine Haargummis. Nur ist es so, dass sie ständig maunzt, mittlerweile im Flur vor der Wohnungstür ganze Klagekonzerte gibt oder auf dem Balkon in die Luft. Sie maunzt auch ständig wegen Futter und Aufmerksamkeit, aber auch dann, wenn sie gerade gefüttert wurde. Sie ist super auf meine Bewegungen fixiert und rennt mir immer hinterher, was ich insofern verständlich finde, weil ich ja sozusagen die einzige Beschäftigung bin und sie eben mehr Action will.
Da sie aus dem Tierschutz ist, weiß ich nicht, wie lange sie draußen war und unter welchen Bedingungen. Ich habe einfach generell den Eindruck, dass ihr irgendwas fehlt, um wirklich zufrieden zu sein. Ich habe ein unglaublich schlechtes Gewissen, wenn sie so schreit, und natürlich stresst es mich auch, genau wie sie natürlich.
Was ich mich frage: Sollte ich ihr ein liebevolles (!) anderes Zuhause suchen, wo sie rauskann oder einfach mehr Action hat als bei einer alleinstehenden Person. Oder habt ihr die Erfahrung gemacht, dass sich so ein Frust wieder legt und sie mit dem Alter ruhiger wird (auch wenn sie ggf. mal Freigängerin war)? Ich will mir natürlich auch nicht von einer so lebendigen Katze wünschen, dass sie bitte schnell ruhig wird, sondern doch lieber dafür sorgen, dass sie ihre Lebendigkeit richtig ausleben kann. Mehr als das, was ich aber schon spiele und ihr biete, kann ich nicht geben. Ich suche da schon seit einem Jahr nach Beschäftigungsmöglichkeiten. Ich denke, dass es nicht das wirkliche Problem löst.

Kann man ihr aber das laute Maunzen irgendwie abgewöhnen?

Ich bin wirklich dankbar für eure Sicht. Bitte verzichtet aber auf Vorwürfe, ich bin ehrlich bemüht und interessiert und gehe liebevoll mit den Tieren um!
 
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Wie verhältst du dich denn, wenn die Katze maunzt?

Wie sieht bei euch die Fütterung aus?

Was für Spiele bzw. Spieleinheiten bietest du an?


Aus dem Maunzen alleine zu schließen, dass für sie ein anderer Platz besser ist, kann man pauschal nicht sagen.

Vielleicht ist das Maunzen entstanden, weil du irgendwo dieses Verhalten verstärkt hast. Vielleicht ist es, weil ihr nocht das richtige Zusammenspiel aus Spieleinheiten und interessanten Spielzeug gefunden habt….

Es gibt da ein paar Dinge, die man noch abklären oder in angriff nehmen kann, sofern man bereit ist mit der Katze zu arbeiten und nicht frustriert ist, wenn Fortschritte nicht von heute auf morgen sich einstellen.


Schreib doch mal seit wann das mit den lauten Maunzen passiert, schreibe wie du dich verhältst wenn sie im Flur Arien singt, wie ihr spielt….

Vielleicht kann man daran etwas mehr ablesen.
 
Ich habe auch eine "Abenteuer-Katze" und ich mag sie auch nicht in den unbeaufsichtigten Freigang geben da hier viele befahrene Straßen in der Nähe sind.
Doch sie will eindeutig raus, denn sie läßt sich in der Wohnung nicht wirklich (mehr) motivieren.
Sie darf täglich mehrmals unter Aufsicht in den Garten, aber das will sie auch bei jedem Wetter.

Ich denke, es gibt Katzen, die brauchen es, draußen rumlaufen zu können. Ob deine dazu gehört, kann ich nicht beurteilen weil ich sie nicht kenne und nicht erlebt habe.

Hält sich deine Katze denn gerne auf dem Balkon auf?
 
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Das mit dem Maunzen ist schon, seit ich sie habe. Ich kann mir aber trotzdem auch vorstellen, dass ich sie irgendwie unbeabsichtigt verstärkt habe. Seit etwa 2 Wochen ignoriere ich sie, sobald sie bettelt und maunzt und füttere sie nicht mehr als erstes nach dem Aufstehen, sondern erst etwas später.
Das hat mittlerweile schonmal dazu geführt, dass sie mich nicht mehr aus dem Bett maunzt.
Ich füttere momentan 400-500g Nassfutter (für beide zusammen). Wenn ich arbeite morgens und abends. Wenn ich frei habe 3x am Tag. Dazwischen spiele ich ab und zu mit Leckerlis. Bin am Überlegen, ob ich ihr eine Schale Trockenfutter hinstelle, dass sie immer essen kann. Wollte zwar kein TF, aber vielleicht ist es für das Zusammenleben die bessere Option.

Spiele mit Schnüren, Spielangel, ect.. Es gibt nen Knistertunnel, den sie ganz gerne mag, verstecke Leckerlis in der Wohnung. Oder wedele mit einer dünnen Decke hoch und runter. Da rennt sie immer rein und dreht durch. Trotzdem verliert sie öfters das Interesse und streunert frustriert in der Wohnung herum, als wäre sie irgendwie angespannt.

Und zu der Frage mit dem Balkon: Sie sitzt da schon gerne, aber ab und zu bleibt sie auch lieber drinnen. Ich bin mir deshalb auch nicht ganz sicher, was das Problem ist.
 
Trockenfutter würde ich nicht in einem Napf anbieten sondern im Fummelbrett und in der ganzen Wohnung verteilen, so müssen sie es sich erarbeiten und sind beschäftigt.
 
Wenn ich arbeite morgens und abends. Wenn ich frei habe 3x am Tag. Dazwischen spiele ich ab und zu mit Leckerlis. Bin am Überlegen, ob ich ihr eine Schale Trockenfutter hinstelle, dass sie immer essen kann
Du kannst morgens die Näpfe mit guten Nassfutter so voll machen, dass es über den Tag reicht und die Katzen jederzeit eigenständig fressen können, wann immer sie wollen.

Wenn die Näpfe leer sind, wieder auffüllen.

Wenn du von der Arbeit kommst und die Näpfe sind leer, fülle morgens mehr ein.

Versuche mal, was passiert, wenn du so den ganzen Tag und die ganze Nacht immer Futter stehen hast.

Dann kannst du auf das Trockenfutter verzichten und die Katzen gewöhnen sich nach der ersten Zeit (zu Anfang überfressen sie sich gerne) bis sie gewohnt sind das immer Futter zur Verfügung steht und fangen an nur noch soviel zu fressen, wie sie benötigen.




Das verhindert Gebettel aus Hunger und Frust heraus. Schafft auch Ruhe unter den Katzen, da kein Futterneid entstehen kann, es ist immer ausreichend für alle was in den Näpfen zu finden.

Das Gebettel und Maunzen mit ignorieren versehen. Stattdessen ihr Aufmerksamkeit schenken, wenn sie gewünschtes Verhalten an den Tag legt.


Für die Unterhaltung, kannst du die Katzen ruhig auch einbinden, wenn du selber aktiv etwas machst. Sie z.B an allem schnuffeln lassen, sie Dinge erkunden lassen wie z.B den Putzeimer ..das Küchenhandtuch, die Einkaufstaschen. Wenn du kochst mal Was fallen lassen z.B eine Nudel aus der Verpackung, welche sie dann über den Boden schießen können.

Viele so kleine Dinge bringen Abwechslung, laden zum Erkunden ein, können unterschiedliche Sinne eingesetzt werden, wie riechen, mit den Pfoten tasten etc. Das bringt gerade bei aufgeweckten Tieren viel Abwechslung rein.


Auch kannst du dich mal einlesen wie Clicker-Training geht.

Ebenso "Lernspiele" wie das einsteigen in die Transportbox, sich mal in ein Handtuch wickeln, sich ins Mäulchen und in Ohren gucken lassen kann man immer anbieten.
Das hat so einen Dreifacheffekt. Ihr macht was gemeinsam und lernt euch in gewissen Situation besser verstehen, die Katzen lernen diese Dinge als Spiel und Spass kennen und der dritte Effekt, wenn Stress wie Tierarzt ist oder ihr aus anderen Gründen die Katzen mal einpacken müsst klappt das ohne Angst und für alle Beteiligten viel Nerven schonender
 

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