Wie würdet Ihr vorgehen? Familien-Problematik

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Hallo Ihr Lieben,

ich tue mich schwer damit, wie ich vorgehen soll.

Vor einigen Wochen haben meine Schwiegereltern ein Kitten bekommen. Da ich die beiden kenne - sie sind liebe Menschen, aber nicht sehr empathisch und was Tiere angeht, sagen wir mal, konservativ - war ich davon überhaupt nicht begeistert und habe das ggü. meinem Mann auch vehement geäußert. (Warum Kitten, warum nicht Tierheim, warum überhaupt ein Haustier usw.)

Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich mich nicht äußern werde, weil ich sonst in Rage gerate...

Nun ja, es kam, wie es kommen musste. Zum Sonntagsessen eingeladen kam ich in das Haus und sah:

1. EIN verspieltes Kitten, das aufgeweckt mit seinen Spielzeugen spielte (er wird wenigstens Freigänger in einer guten Gegend)
2. Ein Geschirr an dem Kitten (mein Mann äußerte direkt vehement, dass das nicht geht -> ich habe es dem Katerchen dann ausgezogen)
3. Meine Schwiegermutter, die die Individualdistanz des Katers ständig unterschritt und sein Verhalten überhaupt nicht lesen konnte, woraufhin der Kleine mit Kratzen reagiert.
4. Futter.... schlechtes Nass- und etwas Trockenfutter.
5. Mir schien, dass das Katerchen sehr schreckhaft ist.

Ich konnte dann doch nicht meine Klappe halten und habe über Futter, TA-Besuche, Zweitkatze "lamentiert" und dass eine Katze kein Hund ist und das Schwiegermutter anders mit ihm umgehen soll.

Gefruchtet hat einzig und allein die Sache mit dem Geschirr, das blieb bis heute aus. Mein Schwiegervater ist da etwas zugänglicher.

Als wir nach Hause fuhren, habe ich meinem Mann noch einmal gesagt, was ich von allem halte und finde, dass beide keine Katze halten sollten.
Da in der Familie allerdings eine ziemliche Beratungsresistenz herrscht, habe ich ihm auch erneut gesagt, dass ich nicht gedenke, mich weiter einzumischen, sondern er das regeln soll.

Gestern kam mein Mann nach Hause, nachdem er kurz bei seinen Eltern war und sagte, ich solle mich kümmern, der Kleine sei zu dünn, zu schreckhaft und die Mutter würde total falsche Signale senden... Ich ärgere mich, weil ich das von Anfang kommen sehen habe und nun haben "wir" den Salat.

Meine Schwiegermutter ist eher "einfach" gestrickt. Es ist sehr schwer, ihr Dinge verständlich zu machen, so dass sie sie auch behält. Mit einem Hund, den beide hatten, gab es das Problem nicht, da hatte sie irgendwie mehr Respekt vor (ich denke wegen der Größe und einem anderen Verständnis für das Tier, zumal es ein Arbeitshund war).

Am liebsten würde ich den Kleinen nehmen und gut unterbringen. Da ich schon einige Familiendramen in der Familie erlebt habe, muss da aber mehr Fingerspitzengefühl her. Und vielleicht schaffe ich es ja auch, Schwiegerpapa zu beeinflussen, dass er einfach das Kümmern übernimmt und auf meine Schwiegermutter achtet.

Ach, Mensch... Was würdet Ihr machen? Versteht Ihr, dass ich das schwierig finde? Ich kann da ja nicht wie eine Furie durch, mit meiner Familie überwerfe ich mich ungern :(

LG
Mefi
 
A

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Also der Smiley gehört eigentlich nicht neben die Überschrift :(
Ich weiß nicht wie ich den wieder wegmachen kann...

LG
Mefi
 
Ich glaube auch, dass es nichts bringen wird, wenn man in solchen Fällen z B. das Katerchen schnappen und woanders unterbringen würde.

Das Eine ist der große Familienkrach der da entsteht - was vielleicht noch zu verkraften wäre. Aber ich finde es auch wichtig, dass deine Schwiegereltern es grundsätzlich verstehen und begreifen. Sonst würde schnell eine andere Katze angeschafft und das Spiel geht von vorne los. Dann hat man eine Katze gerettet und die nächste leidet. Abgesehen davon, dass die wenigsten Menschen gerne Familienkriege führen...

Meist ist es schwer ruhig und diplomatisch zu bleiben, aber das ist m E. der einzige Weg. Weil man sonst gar nicht mehr miteinander reden kann und dementsprechend Verbesserungsvorschläge auch kein Gehör finden.

Da würde ich auch beim Schwiegervater ansetzen (steter Tropfen höhlt den Stein) und alles dran setzen, ihn auf die "eigene Seite" zu ziehen.
Besseres Futter könnte man einfach mal vorbeibringen und zeigen, was dem Kerlchen gut tut. Zum Beispiel Spielzeug mitbringen wie eine Katzenangel - dann könnten beide Spass haben und das Tierchen wird nicht zu sehr bedrängt.

So leid es mir für den kleinen Kater tut - ich glaube, dass man mit kleinen Schritten und ehre behutsamen Vorgehen mehr für ihn erreicht, als wenn man da wie ein Racheengel aufschlägt und alles zusammenschreit. (Übertrieben gesagt.)
 
Ich kenne das Problem. Die Eltern meines Freundes haben drei Katzen. Leider sind zwei davon extrem übergewichtig, weil sehr viel Trockenfutter gefüttert wird. Und eine der dicken Katzen leckt sich hinten das Fell ab, ihr Schwanz ist zum Teil so kahl, dass er aussieht wie ein Rattenschwanz. Ich habe schon öfter darum gebeten, doch bitte zum Tierarzt zu gehen und doch bitte kein Trockenfutter zu füttern, aber beide sind wie bei dir sehr einfach gestrickt und man mag es sich ja auch nicht mit denen verscherzen.

Also schonend beibringen geht schon einmal nicht :oops::rolleyes:
 
Ach ja... wir fahren auf jeden Fall gleich noch einmal hin.

Ich bringe dann erstmal unsere Kratztonne mit... kauf mir dann eine neue.

Spielzeug haben sie wirklich gute Sachen besorgt. Nur die Mama versteht überhaupt nicht, wie man mit so einem Geschöpf umgehen sollte. Sie nimmt ihn hoch, obwohl er das eindeutig nicht möchte, greift oft schnell von oben nach ihm... Und wenn man dann was sagt, versteht sie überhaupt nicht, was ich meine. So ein K...

Ich werde es machen, wie Ihr sagt und noch einmal versuchen, behutsam zu sprechen. Erst mit Schwiegermama und dann noch einmal allein mit Schwiegerpapa. Den pack ich mir, gehe mit ihm eine rauchen und quatsch dann mal von Frau zu Mann.

Danke für Eure Antworten, ich lese gern weitere Tipps und werde auch mal berichte, wie es so weitergeht.

LG
Mefi
 
Hallo Mefi,

ich habe da eine Idee der ganz anderen Art:

Ein nachträgliches Weihnachts-Geschenk (die Post hat zu spät geliefert!) für Deine Schwiegermutter:
Das Buch: "Zwei Katzen - doppeltes Glück" von Isabella Lauer

Da ist viel Basiswissen über Katzenhaltung drin.
In manchen Dingen gehe ich nicht ganz konform mit der Autorin, aber ich halte es für ein gutes Einsteigerbuch.

Dann bist Du erst mal aus der Schusslinie.
Wenn sie sich ihr Wissen selbst erarbeitet, dann ist es vielleicht leichter für sie, weil sie dann keine Ratschläge von Anderen (Jüngeren) annehmen muss. Manche Menschen machen das nicht so gerne.

Bitte Deinen Schwiegervater, zu gucken ob sie es liest.
Wenn nicht, soll er sich für das Buch "interessieren", es zur Hand nehmen und sie ins Gespräch holen ( z.B. "also das ist interessant, das wusste ich auch noch nicht..." zu seiner Frau sagen)

Was meinst Du, wäre das evtl. ein Weg?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,

das ist echt eine tolle Idee. Vielleicht kaufe zwar nicht dieses Buch, aber erstmal ein gutes über Katzen. Dieses muss dann natürlich auch den Mehrkatzenhaushalt beinhalten, aber vor allem soll ja erstmal ein Verständnis für diese Tiere her.

Danke Dir!

LG
Mefi
 
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Hey,

das ist echt eine tolle Idee. Vielleicht kaufe zwar nicht dieses Buch, aber erstmal ein gutes über Katzen. Dieses muss dann natürlich auch den Mehrkatzenhaushalt beinhalten, aber vor allem soll ja erstmal ein Verständnis für diese Tiere her.

Danke Dir!

LG
Mefi

In diesem Buch wird definitiv zu zwei Katzen geraten, siehe Titel :)
Du schreibst, dass sie eher "einfach gestrickt" ist, deswegen habe ich dieses empfohlen. Ein hochklassiges Buch könnte sie evtl überfordern, dann liest sie es vielleicht nicht...
 
Oh man, also das mit dem Buch, das kann ich wohl erstmal vergessen.

Ich habe ganz ruhig einige Themen angesprochen. Mein Schwiegervater war von Anfang an sichtlich genervt, obwohl ich nicht mit der Tür ins Haus gefallen bin und wurde immer unzugänglicher. Schwiegermutter hat schönerweise zugehört, aber ob sie sich die Sachen zu Herzen nimmt, werde ich erst mit der Zeit sehen.

Schön ist, dass sie darauf zu achten scheint, dass das Nassfutter zuckerfrei ist. Das ist schon mal was. Mit anderen Futtersorten brauche ich denen nicht um die Ecke zu kommen. Mit der Zeit werde ich einfach für die beiden mitbestellen, aber das kann ich mir auf Dauer auch nicht leisten und kann das nur ab und zu machen...

Mein Mann war sichtlich bedröppelt, als wir wieder nach Hause kamen und er konnte einige Dinge nicht verstehen, die die Eltern mit dem Tier machen oder auch nicht. Für ihn sind die meisten Sachen durch unseren Umgang mit den Katern zu Hause selbstverständlich und er versteht nicht, warum dies bei seinen Eltern nicht auch so ist.

Böser wurde ich, als es um das Katzenklo ging. Das war unzureichend gereinigt und ich habe meine Schwiegermutter gerufen und ihr gesagt, dass sie es einmal komplett neu befüllen muss, so zugepinkelt war es. Das hat sie glaube ich eingesehen. Ich habe ihr gesagt, wie oft sie es saubermachen muss, wenn sie nicht möchte, dass der Kleine ihr irgendwann in die Bude macht. So ein lieber kleiner Kerl.

Was ich schön fand, war, dass er meine Schwiegermama zu mögen scheint. Er ist gern, wo sie ist, hat also keine Angst vor ihr.

Alles andere muss ich mir nun noch einmal durch den Kopf gehen lassen.

Es ist wirklich nicht einfach mit der Familie :reallysad:

LG
Mefi
 
  • #10
Ich finde es gut das du dich kümmerst, und Zuckerfreies Futter ist doch schonmal was.
Versuch halt auch nicht zuviel zu verändern zu Anfang sonst gehst du ihnen auf die Nerven.
Versuch halt eher zu noch nem Kater zu raten.
 
  • #11
Hallo meli,

versuche, Deine Schwiegerleute nicht zu sehr zu bedrängen, sonst fühlen sie sich evtl in die Ecke getrieben.
Frage beim nächsten Besuch einfach nach ihren positiven Erfahrungen und verstärke alles was Du gut findest.
Was Dir nicht gefällt, lässt Du einfach unkommentiert weg.

Beim Bonusfutter erst mal abfragen, was die Katze gerne nimmt.
Mein neuer Kater mag Frischfleisch z.B. gar nicht. Sie fressen oft nur das, was sie kennen. Da könnte also primär SchwieMu punkten.

Und das Familie nicht einfach ist, das weiß, glaube mir. Mein Vater ist 80 und droht mir mit Enterbung, weil er bei mir seinen Willen nicht kriegt :aetschbaetsch1:
 
  • #12
Ich würde mich an deiner Stelle nicht einmischen und wenn - dann nur gefragt. Mit Pech gerät dien Partner zwischen die Fronten und es entsteht nur Unmut zwischen allen Beteiligten.
Manchmal muss man auch mal wegsehen. So hart das auch klingt.
 
  • #13
Ich würde dir auch empfehlen sich da nicht weiter einzumischen und vorallem solche Aktionen
Zitat "Als wir nach Hause fuhren, habe ich meinem Mann noch einmal gesagt, was ich von allem halte und finde, dass beide keine Katze halten sollten.
Da in der Familie allerdings eine ziemliche Beratungsresistenz herrscht, habe ich ihm auch erneut gesagt, dass ich nicht gedenke, mich weiter einzumischen, sondern er das regeln soll."
sorgen hinterher nur zu Stress mit dir und deinem Mann. Ich finde es auch nicht toll das meine Schwiegereltern nur eine Katze haben aber ich diskutiere da auch nicht rum.
 
  • #14
Das Ergebnis...

Hallo Ihr Lieben,

tatsächlich hat sich nun alles zum Positiven gewendet.

Mein Schwiegervater ist scheinbar in sich gegangen. Nachdem mein Mann sich absolut nicht zwischen die Fronten geraten fühlte, sondern uneingeschränkt meine Meinung teilte, hatte er wohl noch einmal mit seinem Vater gesprochen -> ich war nicht dabei.

Mein Mann sagte mir, dass die Eltern das Katerchen wieder abgeben wollten, weil sie selbst meinten, dass er nicht das Richtige für sie sei. Sie wollten ihn bei einem Bauernhof abgeben.

Da er bisher weder kastriert noch geimpft war, sagte mein Mann seinen Eltern, dass das wohl keine gute Idee sei, wenn die neuen Halter dies nicht nachholten. Er fragte mich, ob ich eine Idee hätte. Von einer Arbeitskollegin erfuhr ich, dass eine Kollegin aus Ihrem Team ein Katze suche. Ich habe mich mit der Kollegin unterhalten und sie hat sich den Kleinen angeschaut. Es wurde sich geeinigt, dass die Kosten für die ersten Impfungen geteilt werden und so kam der Kleine in ein neues Zuhause, wo er sich laut all den Fotos, die ich erhalten habe, sehr wohlfühlt. Er ist mitlerweile weder ängstlich noch aufgeregt und die Fotos zeigen, dass er überaus entspannt in seinem neuen Zuhause angekommen ist. Bereits nach zwei Tagen war es als sei er nie woanders gewesen. Die Kollegin wohnt traumhaft in einer perfekten Freigängerumgebung.

Ohne, dass ich also groß interveniert hätte (ich verspreche Euch, dass ich sehr ruhig und zurückhaltend mit meinen "Tipps" war und mich letztendlich überhaupt nicht mehr geäußert habe), haben sich meine Schwiegereltern selbst für eine Trennung entschieden. Ich habe diese Möglichkeit nie angesprochen.

Ich bin froh, dass es so gekommen ist. Es ging alles sehr schnell und alle Beteiligten scheinen froh über diese Entwicklung zu sein.

LG
Mefi
 
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  • #15
Das ist wirklichs schön zu lesen. Es freut mich, dass der kleine Kerl jetzt ein passendes Zuhause hat. Und es ist gut, dass deine Schwiegereltern so entschieden haben. Das kann auch nicht jeder und deshalb ist es schön bemerkenswert.
 
  • #16
Das es dem Kleinen jetzt so gut im neuen zu Hause geht das freut mich sehr für ihn.
 

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