Wie geht ihr mit Tierleid um?

  • Themenstarter Traumpfoetchen
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  • #21
So sind halt die da, die noch da sind und sich nicht distanziert haben, als ich krank wurde. Viele sind nicht mehr da, wenn man nicht mehr „wie üblich“ funktioniert.
Das ist so traurig, man hört das so oft, dass nicht einmal eine Hand voll übrig bleibt, wenn es einem wirklich mal schlecht geht. Ich versteh Dich. Mein Umfeld habe ich und hat sich sowieso schon ausgedünnt, das bringt die große Tier- und Naturliebe und der vegane Lebensstil mit sich. Man fühlt sich dann in gewissen Kreisen nicht mehr wohl und distanziert sich. Es passt dann einfach nicht mehr und die Gespräche werden oberflächlich, weil keiner dem anderen zu nahe treten will, man aber spürt, dass es keine Gemeinsamkeiten mehr gibt.
Jene, die mich noch umgeben, ticken wie ich und ich fühle mich in deren Gesellschaft wohl. Die, die mich ständig belastet haben sind rar geworden.

Übrigens gucke ich meistens nicht mal mehr Nachrichten, weil es mich nur runterziehen würde. Das verstehen auch viele nicht, halten einen für ignorant und braten sich dann erst mal ihr Billig-Schnitzel vom Discounter …
Ich mache auch bewusstes Medienfasten, schau zwar, dass ich den Faden nicht verliere aber filtere und gönne mir auch viele Abende ohne Horrornachrichten.

Edit: soll nicht heißen, dass ich nur noch Vegetarier und Veganer in meinem Umfeld habe, und Fleischesser nicht akzeptiere, keinesfalls. Es bleibt im Grunde jedem überlassen, wie er sich ernährt, nur der bewusste Umgang mit diesem Thema macht den Unterschied.
Wenn ich höre "na geh, das Viech wurde eh gezüchtet, um als Braten am Teller zu landen, das würde so ja gar nicht leben", dann ist der Kontakt schnell mal abgebrochen, denn in diesem Fall passt mehr nicht als nur die Einstellung zum Tier. Anders bei Menschen, die Wert auf die Haltung und Herkunft legen und den Fleischkonsum auch gerne mal reduzieren.
 
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  • #22
es gibt soviel leid, und ich BRAUCHE menschen die dennoch positiv bleiben. das war nicht immer so, ich war schon viel wütend in meinem leben, geholfen hat es keinem *schnuff* darum habe ich ne ganze menge menschen sozusagen aussortiert.
Mein Umfeld habe ich und hat sich sowieso schon ausgedünnt, das bringt die große Tier- und Naturliebe und der vegane Lebensstil mit sich. Man fühlt sich dann in gewissen Kreisen nicht mehr wohl und distanziert sich. Es passt dann einfach nicht mehr und die Gespräche werden oberflächlich, weil keiner dem anderen zu nahe treten will, man aber spürt, dass es keine Gemeinsamkeiten mehr gibt.
Jene, die mich noch umgeben, ticken wie ich und ich fühle mich in deren Gesellschaft wohl. Die, die mich ständig belastet haben sind rar geworden.

Genau das! Und wenn man aussortiert und sich aussortieren lässt, steht man nicht selten erst mal alleine da. Ich bin mittlerweile aber lieber alleine als einsam unter Menschen. Und unter Menschen, mit denen es nicht passt, fühle ich mich einsamer, als wenn ich alleine bin. (Alleine ja sowieso nie wegen der Katzen. 🥰 )

Lieben Dank für euer Mitgefühl!
 
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  • #23
Hallo ihr Lieben,

es gibt ein Thema, was mir schon lange auf dem Herzen liegt, und mich würde interessieren, wie ihr damit umgeht. Man liest immer wieder von so vielen schlimmen Ereignissen, von Kriegen, von Menschen- und Tierleid, von Tierquälerei und anderen schlimmen Sachen. Es macht mich so unfassbar traurig und wütend, dass es so "böse" Menschen auf der Welt gibt. :cry: Der Kater einer Freundin bei uns im Ort wurde vor kurzem tot aufgefunden, und er war wirklich wirklich schlimm misshandelt, und dieses Bild geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Wie kann man nur diesen unschuldigen, wundervollen Lebewesen etwas antun, und dann auch noch einfach so "aus Spaß" oder Freude am Töten. Es ist so ungerecht!

Ich weiß, es gibt vieles, was wir nicht beeinflussen können, und ich versuche, aktiv im Tierschutz zu sein und im Rahmen meiner Möglichkeiten etwas zu ändern und meinen Fellnäschen ganz viel Liebe zu geben, aber wie geht ihr mental mit diesen Gedanken um? Glaubt ihr z.B., dass es so etwas wie Karma gibt und diese Menschen irgendwann ihre "gerechte" Strafe bekommen werden? Woraus schöpft ihr eure Zuversicht in diesen dunklen Tagen?

Ich kann nur ganz schlecht mit Tierleid umgehen. Am ehesten schlafe ich Nachts noch einigermaßen ruhig, wenn ich tue, was in meinem kleinen Rahmen möglich ist. Ich esse kein Fleisch, hab dieses Jahr zwei unkastrierte Kater von der Straße gepflückt, hatte Mäusebabys und eine Kohlmeise zum päppeln, spende, wenn ich kann oder pack halt anderweitig mit an.
Das ändert natürlich noch nicht die Welt, ist aber vielleicht für das ein oder andere Einzelschicksal dann eine große Veränderung.
 
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  • #24
Es tut gut zu lesen, dass es vielen von euch ähnlich geht, und ihr auch zum Selbstschutz Bilder, Videos oder Posts ausblendet. Ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen, weil ich merke, wie ich Sachen ganz bewusst verdränge, aber ich denke auch, dass es ein Schutzmechanismus des Gehirns ist, um mit all dem Leid und Schmerz umzugehen und weiter "funktionieren" zu können. Ich bewundere alle, die direkt an der Front im Tierschutz arbeiten, wo sie direkt mit dem Schlimmsten konfrontiert sind, und trotzdem immer weiter machen für die Tiere!

Was mir noch Hoffnung macht ist, dass die Welt vielleicht mit jeder Generation ein bisschen besser wird. Ich selbst habe noch keine Kinder, werde aber, wenn ich Kinder habe, viel Wert darauf legen, ihnen den liebevollen Umgang mit Tieren und bewussten Umgang mit Lebensmitteln beizubringen, so gut ich kann. Bestimmt werden sie vieles besser machen als ich und die Tierliebe dann immer weiter tragen und verbreiten.

Wie gehe ich damit um? Ich kanns gar nicht einfach beantworten.
Eine gute bekannte eines etwas entfernteren tierschutzvereins hat solch einen schönen satz gesagt, und ich denke, der hat auch mich schon davor gerettet biestig zu werden

Man kann nicht die welt verändern, aber für dieses tier veränderst du seine welt.
Das ist ein schönes Zitat, das mir auch viel Hoffnung macht, dass ich wenigstens meinen zwei Katzen ein liebevolles und sicheres Zuhause schenken kann.
 
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  • #25
Ich bin gerade sehr dankbar für die Stimmen hier, das eröffnen des Posts allgemein.

Es wurde schon fast alles formuliert wie ich empfinde, denke und lebe.

Menschen die das wie ich sehen und leben, kenne ich keine. Leider. Sie leben wie sie meinen es wäre richtig und gut.
Ich halt wie es mir meine Werte und Ehre gebittet. Ehrlich gesagt, fühle ich mich aber oft alleine und mein Verstand sagt mir ziemlich oft das des eine und das andere zusammen, würde man es in Konsequenz betreiben, gar nicht geht.
Aber ich lasse es natürlich. Ich habe keine Lust mehr auf Gerede und Diskussionen.
Es ist nicht mehr mein Anspruch. ICH muss mit mir Abends, wenn ich in den Spiegel sehe, im Reinen sein.

Ich habe vor Jahren angefangen mich aktiv zu schützen, damit nichts in meinen Kopf kann was mich ungemein belastet. Denn wie bei dem ein oder anderen hier, hatte ich sowas natürlich auch. Ich habe keine sozialen Accounts mehr. Ich gehe nur sehr wenigem nach, was ich dann wissen möchte. Ansonsten ist mein Leben geprägt durch: machen.
Ich akzeptiere das ich wie all die, die in einer Emphatiebefreitheit das tun was sie halt tun, ein Mensch bin.
Ich habe eher das Problem das ich oft hadere wie selbstverständlich Leid für die Unmenge an Menschheit ist.
Einen positiven Blick auf die Menschheit insgesamt, habe ich tendenziell eher nicht. Aber weiß das es Menschen gibt, die Gutes tun und bewirken, die sind mir nahe. Ich brauche sie persönlich als Lichtblick in all dem selbstverständlichen Grauen was einen umgibt.

Ich möchte auch mal kurz über Corona sprechen. Oder meine eigenen Erkrankungen. Laut meiner Moral und Werten war/ist das eine ganz schwierige Kiste. Ich bin im Verein Ärzte gegen Tierversuche und als das mit den Impfungen losging, hatte ich ein Problem. Seit vielen Jahren engagiere ich mich gegen Tierversuche, diese waren die Grundlage für das entwickeln der Impfstoffe. Ergo: Problem (für mich).

Meine Medikamente; Tierversuchs getestet. Ergo: Problem (für mich).

Ich habe lange Jahre jegliche Behandlung aus diesen Gründen (und weiteren) abgelehnt. Als ich sah das andere Menschen das gleiche bewegt wie mich, habe ich für mich Antworten finden können. Und vor allem half "Was bringt es dieser Erde und dem was du tust, wenn du tot bist". Nix. Ansonsten bin ich nicht so naiv anzunehmen ich könnte die Welt "retten". Unsinn. Bei mir ist es wie bei @ciari "Für dieses eine Tier veränderst du aber die Welt".

So bin ich, so sehe ich das alles, die Menschheit und dem was so passiert, da kann ich schwerlich wat anderes in die Köpfe hämmern. Will ich auch nicht. Ich konzentriere mich auf das/den einzelnen.

Ich tue vielleicht Dinge die ungerne gesehen sind aber das ist mir mittlerweile egal.

Ach ja, ich ziehe gerade um und setze mich (absichtlich) mitten in ein Wohngebiet und das in einer Kleinstadt. Ich möchte nämlich nie wieder DIREKT dem Tierleid tagtäglich ausgesetzt sein (wie aktuell und seit Jahren). Ich gehe zum Leid hin. Das ist mein Plan.
 
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  • #26
Was mir noch Hoffnung macht ist, dass die Welt vielleicht mit jeder Generation ein bisschen besser wird

Ich gehe sogar noch weiter, auch die bestehende generation.
Wir verändern uns (manchmal hoffentlich) doch auch in unserem bestehenden leben.

Ich sehe bei meinen nächsten sätzen einige komisch grinsen 😄

Ciari mit süßen 18... extremdenker in sachen tierschutz. Nie, nie, niemals kommt mir "etwas" anderes als ein tierschutztier ins haus. Ich war siwas von schwarz/weiß, das suchte echt seinesgleichen. Klar, verkehrt war das nicht, aber ....

Als mein bruder sich jahre später ein rassekätzchen anschaffte, war ich "voll mitm arschi rum".
Jemand fütterte trofu... arschi rum
Und ich war NICHT nett dabei.

Dann kam diese eine situation, und auch ich suchte nach einer rassekatze. Okay, der grund war dummfug, das weiß ich aber erst heute, oder vorvorgestern, grins.
Stress in der gruppe, richtig stress. Eine katzenpsychofrau riet mir zu einem kitten, einem rassekitten, weil die nämlich gut sozialisiert sind (dummfug, ist mir heute klar)
Die gruppe war von 3 jahren aufwärts bis 16 oder so. Also sagte sie, eine ruhige rasse, weil halt eine erwachsene gruppe.
Man braucht die fehler gar nicht suchen, sie springen einen an, hehe
Zu dem zeitpunkt hatte ich seit 25 jahre katzen, hielt mich für voll schlau... und war... es NICHT :aetschbaetsch1:

Eine freundin kündigte mir daraufhin die freundschaft. Weil, kein tierschutztier. Bis dato lag ich bei ca 10 tierschutztieren. Sie machte es wie ich damals bei meinem bruder, naja noch krasser. Fiel mir das auf? nein. Ich war mal genauso, und habs null gerafft.
Darum, ICH sage niemals mehr nie.

In den jahren danach schaute ich anders, mein freundeskreis änderte sich, füllte sich mit katzenmenschen, auch tierschützern. Und ich lernte, dass nichts so einfach ist wie ich dachte. Man falsch informiert sein kann, nicht alles gut ist was glänzt, und nicht automatisch schlecht wenn es nicht glänzt.

Ich bin jetzt 56, mein denken hat sich in den jahren oft angepasst/geändert.
Früher dachte ich, ich bin bereits "fertig".... watn schmarrn hihi

Auf jeden fall bin ich sehr viel milder geworden, sehe das einzelne tier, bei mir und bei anderen, und denke daran....
Niemand ist immer schlau, niemand machts immer richtig. Versuche auf andere einzuwirken, aber lerne auch selbst weiter.
 
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  • #27
Ich versuche, zumindest in meinem kleinen Rahmen aktiv zu werden.
Beim Einkaufen nehme ich immer Futter für die Spendenbox mit, an Weihnachten beteilige ich mich an der Weihnachtsaktion von Fressnapf und dann spende ich regelmäßig Futter oder Geld an verschiedene Vereine oder Menschen, die sich für den Tierschutz einsetzen.
Leider habe ich oft das Gefühl, dass die Spenden nicht ausreichen oder nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sind, weil es so viele bedürftige Tiere gibt. Aber auch da versuche ich, mir bewusst zu machen, dass jede kleine Spende immer noch besser ist als gar keine und viele kleinen Gesten auch einen Unterschied machen.

Edit: Bei Fleisch achte ich auf die Herkunft, bei Kosmetik greife ich gerne auf tierversuchsfreie Naturkosmetik zurück, zum Häkeln verwende ich nach Möglichkeit mulesingfreie Wolle und auf der Dachterrasse habe ich bienenfreundliche Pflanzen.

Wenn ich noch länger nachdenke, fallen mir bestimmt noch weitere Kleinigkeiten ein, auf die ich achte.

Trotzdem kommen mir in vielen Fällen die Tränen, wenn ich von misshandelten oder schutzlos zurückgelassenen Tieren höre.
 
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  • #28
Trotzdem kommen mir in vielen Fällen die Tränen, wenn ich von misshandelten oder schutzlos zurückgelassenen Tieren höre.

Hey,

dazu möchte ich noch etwas sagen.
Denn das reaktive Gefühl beschreiben ja viele.
Ich weine nicht mehr.
Warum? Weil ich verstanden habe (natürlich habe ich da auch verzweifelte "Ausrutscher") das solange es die Menschheit gibt, eben das passiert. Weil Menschen so sind. 🤷
Wenn du zehn Menschen nimmst, verhalten sich neun wahrscheinlich nicht (absichtlich) tierquälerisch. Der eine der es tut, der bleibt aber in unseren Köpfen hängen. Will ich nicht. Soll keinen Raum mehr bekommen. Ich konzentriere mich auf das Individuum dem etwas angetan wurde (und sei es durch Ignoranz).
Mein Unverständnis das jemand dies getan hat/überhaupt so zu sein, versuche ich produktiv umzuwandeln. Womit wir wieder zu dem Individuum kommen. Für MICH zählt das.

Das Tier wurde stark misshandelt? Hoarding Opfer? Nicht mehr versorgt? Usw.
Ok. Es ändert nichts das ich weine, ich gebe denen die das Individuum dann versorgen, das was ich kann. Geld, Futter, warme Worte, Hilfe auf welcher Ebene auch immer usw.

Meine Emotionen helfen dem Individuum nicht. Null. Nur: machen. Natürlich kotzt es mich im Strahl an auf ein geschundenes Wesen zu blicken. Aber ist es "offen", kann man etwas tun. Und das zählt.

^^ Das alles ist im übrigen meine ganz eigene persönliche Meinung.

Zu deinem restlichen Post, du tust wahrscheinlich mehr wie viele. Jede, noch so angeblich kleine und profane Handlung zählt! Man muss sich vor Augen halten, das man wahrscheinlich mehr tut wie 99 andere Menschen. Man verändert nicht die gesamte Menschheit und Welt dadurch, aber man hilft dem einzelnen durch das was man tut. Und das zählt! <--- scheint heute mein Lieblingssatz zu sein. 🤭
 
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  • #29
^^ Das alles ist im übrigen meine ganz eigene persönliche Meinung.

(y) ich denke, die ist gut.... meiner sehr sehr ähnlich

Keine ahnung wie ich das so erklären kann, dass es richtig verstanden wird.
Aber jaaaaha! Mit dem denken bleibt man im kopf positiv, gesund, wie auch immer man es nennen kann.
 
  • #30
Ich blende es aus und versuche es zu verdrängen, wenn es gerade paßt. In anderen Situationen muß ich mich halt damit auseinander setzen.
Schlimm finde ich, daß die Strafen für Tierquälerei zwar festgelegt sind, auf sehr hohem Niveau sogar, aber fast nie von der Justiz angewandt werden.

Ich habe eine lange Zeit in einem Auffangheim für kranke und verletzte Streuner, mißhandelte Tiere, Fundkatzenbabys etc geholfen, da sieht man jeden Tag nur und wirklich nur und ausschließlich kranke Tiere und ich habe mich jeden Tag gefragt, wie lange ich das noch aushalte.
Als ich dann nach DE umzog, hab ich 7 Jahre lang im TH geholfen, das war zwar auch nicht immer leicht, aber im Vergleich zum Auffangheim dann doch eher ein Sonntagsspaziergang. Was mich am meisten ankotzt, ist die Lügerei, mit der Tiere ins TH abgeschoben werden.

Richtig schlimm war für mich die Zeit, als ich Texte für eine TS-Orga im Ausland übersetzte, zwischen Deutsch, Russisch und Englisch. Da wird man Wort für Wort mit Tierleid konfrontiert, muß das Wort für Wort lesen und erneut in andere Worte fassen, ohne, daß man handeln und helfen kann, man steht einfach macht- und fassungslos vor den Worten und Bildern und kann nichts tun. DAS war so richtig grausam für mich.

Das Hemd ist mir näher als die Hose trifft es wohl momentan sehr gut für mich. Statt meine Mutti an einen Pflegedienst abzugeben und auf Versicherungskosten versorgen zu lassen, kümmere ich mich um sie, womit keine Zeit mehr fürs TH bleibt. Wir geben mehrmals im Jahr Futterspenden, ist nicht das gleiche, aber zumindest wollen wir die Tiere dort nicht in Vergessenheit geraten lassen.

Und das mag jeder anders sehen, aber so lange es Tierleid auf der Straße und die Notwendigkeit von Tierheimen gibt, stehe ich auch der Rassetierzucht sehr kritisch gegenüber, zumal da auch einfach viel zu viel in Richtung Qualzucht und immer alles in Richtung Geldmacherei geht.
 
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  • #31
Meine Bekannte, die auch lange im Tierheim aktiv tätig war konnte diese Tätigkeit
nicht mehr ausführen, da sie schwer depressiv wurde und eine psychotherapeutische
Behandlung benötigte.

Wie grausam der Mensch zu Tieren sein kann, habe ich nur im Ansatz erfahren.
Ich habe immer gleich abgeblockt, da auch ich diese Schilderungen nicht aushalte.

Wenn ich aber daran denke, was der Mensch dem Menschen antut
wundert mich nichts mehr.
 
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  • #32
Meine Bekannte, die auch lange im Tierheim aktiv tätig war konnte diese Tätigkeit
nicht mehr ausführen, da sie schwer depressiv wurde und eine psychotherapeutische
Behandlung benötigte.

Das kann ich durchaus nachvollziehen.
Manch einer legt sich eine nach außen hin dicke Haut zu, der andere gibt zu, daß er Probleme hat, der nächste weint sich in den Schlaf, und so manch einer muß das Handtuch werfen und Hilfe suchen.:cry:
Ich glaube, es gibt keinen im TS Aktiven, denseine Arbeit kalt läßt und an dem alles abperlt.

Wie grausam der Mensch zu Tieren sein kann, habe ich nur im Ansatz erfahren.
Ich habe immer gleich abgeblockt, da auch ich diese Schilderungen nicht aushalte.

Bei Olja habe ich eigentlich erst alles innerlich abgeblockt.
Mit ganz anderen Augen sah ich sie erst, als Eva_Omsk, von der ich sie vermittelt bekam, das schlimme Foto postete (halb eingeschneite Straßenkatze in Sibirien in Schnee und Müll), und ich die Texte übersetzte.
Olja hat seitdem für mich eine andere Bedeutung.
Und ich hab bei den Texten kapituliert und bewundere die, die sich dieser Tiere annehmen.

Wenn ich aber daran denke, was der Mensch dem Menschen antut
wundert mich nichts mehr.
Mich auch nicht.
Mit Tieren fängt es oft an, als nächstes sind Menschen dran.
Auch häusliche Gewalt wird oft unterschätzt und spielt sich zum übergrößten Teil im Verborgenen ab. Ich möchte nicht wissen, wie viel häusliche Gewalt es gegen Tiere gibt.
In der DDR hatten wir jedes Jahr in der Schule eine ärztliche Untersuchung, meistens mit Impfen verbunden.
Einmal hatte ich von einem Trainingsunfall (Geräteturnen) blaue Flecken, da wurde sofort nachgehakt. In dem Moment war ich entrüstet, weil ich wirklich sehr liebe Eltern hatte/habe, aber im Nachhinein fand ich die Reaktion der Ärztin sehr richtig. Es wird jetzt einfach zu oft weggesehen.
 
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  • #33
Wenn du zehn Menschen nimmst, verhalten sich neun wahrscheinlich nicht (absichtlich) tierquälerisch. Der eine der es tut, der bleibt aber in unseren Köpfen hängen. Will ich nicht
Finde ich einen wichtigen Punkt.



Und da ich (hier)öfter lese, dass es eine gewisse Verbitterung gegenüber (Mit)Menschen gibt- ich bin auf einer Tierschutzseite mal über ein Zitat von Alphonse de Lamartine gestolpert:Man hat nicht ein Herz für Menschen und eines für Tiere. Man hat ein einziges Herz oder gar keins.

Und darin liegt für mich die ganze Wahrheit. Man muss nicht alle Menschen mögen, man muss nicht alles verstehen oder gar gut finden - aber Mensch ist eben auch nicht gleich Mensch und ich halte es für wichtig, sein Herz nicht zu verschließen.
Und umgekehrt gilt es genauso. Ich kann als einzelne Person nicht die Welt retten, manchmal sogar beim tierischen Einzelschicksal nur hilflos zusehen und ich lebe in einer Welt, in der ich selbst nicht überleben kann, wenn ich nicht in Teilen das Leid anderer (Mensch und Tier)in kauf nehme. Ich muss mich auch selbst schützen und daher meine Grenzen kennen und akzeptieren. Aber das Bewusstsein, dass Leben immer ein Wert hat und ich durchaus Einfluss nehmen kann, Leid vermindern oder vermeiden kann, dass sollte einem auch bewusst sein.
 
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  • #34
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  • #36
  • #37
Verbitterung ist doch ein recht krasses Wort dafür.

Bei mir ist es irgendwie sowas wie Unverständnis in dem Sinne das ich es "erstaunlich" finde, als hochentwickelte Spezies, solche Dinge zu tun. Also Verrohung per se.

Das habe ich aber bei jeglicher Art von Verbrechen. Ob gegen Mensch oder Tier.

Ich kann und konnte mich in der Tat noch nie mit den üblichen Sachen identifizieren a la:
Tier sind die besseren Menschen.
Ich hasse die Menschheit.
Wenn ich DEN erwische, würde ich das gleiche mit dem/der tun.
Usw.

Sowas ist für !mich! echt schräg. Es kommt mir nicht einmal in den Sinn solche Gedanken zu haben. Das ist für mich echt "Blablabla" und unnütz wie Krätze. Also Unverständnis habe ich oft aber keine pauschale Menschheitsverurteilung.

Wenn zwei Jugendliche, um das aufzugreifen von hier, mit einem Igel Fußball spielen, sind DIESE beiden nicht ganz knusper im Oberstübchen aber ja nicht das (beispielsweise) ganze Kaff. Es würde bei mir! nie dazu führen von Menschen fern zu bleiben und Selbstgespräche mit Tieren zu führen. 🤭
 
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  • #38
Richtig, diese Verbitterung kommt meistens von Menschen die jeden Tag Tierleid erfahren müssen.
Zwischen aktivem und passivem Tierschutz besteht ein himmelhoher Unterschied.
Ich möchte auf diese Art nicht mit dir Diskutieren, sorry. Und ich möchte mich auch nicht auf eine Diskussion über den unterschiedlichen "Wert" von Tierschutz unterhalten.
Das von mir genannte Zitat empfinde ich für mich als stimmig. Wenn das für dich anders ist, dann ist das absolut okay. Aber ich möchte mit weder Aussagen in den Mund legen lassen, die ich nicht getroffen habe, noch möchte ich mich in diese Tierschutzdiskussion ziehen lassen.
 
  • #39
Richtig, diese Verbitterung kommt meistens von Menschen die jeden Tag Tierleid erfahren müssen.
Richtig und Verbitterung entsteht zusätzlich noch durch Ignoranz, weil viele einfach wegsehen, Tatsachen ausblenden, weil es sonst unbequem werden würde.
 
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  • #40
Man muss nicht alle Menschen mögen, man muss nicht alles verstehen oder gar gut finden - aber Mensch ist eben auch nicht gleich Mensch und ich halte es für wichtig, sein Herz nicht zu verschließen.

Ich habe kein Herz für Menschen die anderen Menschen oder Tieren leid zufügen.
Ich will und möchte dafür kein Verständnis aufbringen.

Ich finde die beiden Aussagen - einerseits und andererseits - sehr treffend, darauf kommt es an.
Man differenziert und schert nicht grundsätzlich über einen Kamm, alle wären böse aber man distanziert sich klar von denen, die es sind und für die habe ich ebenso kein Verständnis, will ich mir auch nicht künstlich einreden.
 
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