Wechsel von Thyronorm auf Felimazole bei Nebenwirkungen sinnvoll?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Sie hat übrigens auch erzählt, dass sie mehrere Katzen mit so einer Nebenwirkungsgeschichte in Behandlung hat, wo mit hohen Dosen in die Behandlung eingestiegen wurde. Sie selbst hat es schon so gelernt, dass das nicht mehr Standard ist und dass man vorsichtig einsteigt und die Dosis steigert, damit eben so etwas nicht passiert.
 
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Wieviel kostet Vidalta eigentlich?
 
So wir sind zurück vom Tierarzt. Die Ärztin war mit Horsti insgesamt zufrieden: das Fell wächst, sie kratzt nicht, es geht ihr gut und sie hat nochmal 200g zugenommen auf nun 4,3 kg. Das war in etwa ihr Ausgangsgewicht, bevor sie im Winter so abgenommen hatte. T4-Wert wurde gleich im Labor gemacht - 112 nmol/L ( entspricht 8,7 µg/dl). Also sogar höher als bei der Erstdiagnose 🙀. Blut wurde wie letztes Mal 5h nach der Medikamentengabe abgenommen. Ich bin schon ein wenig niedergeschlagen, hatte es mit viel besser vorgestellt. Die Ärztin war aber recht entspannt, wichtig ist ja neben dem Wert vor allem auch, dass es der Katze gut geht und sie nicht wieder anfängt, sich das Fell abzuziehen. Werteschwankungen können halt auch an allem möglichen liegen. Naja, nun gehen wir von 2x 1,0 mg auf 2x 1,25 mg Thyronorm und machen in etwa 6-8 Wo die nächste Blutuntersuchung, sofern sich bis dahin nichts verschlechtert.
Erst mal ist es natürlich schön, dass es Horsti augenscheinlich gut geht. Und ja, natürlich soll das Fellausreißen nicht wieder von vorne losgehen.

All das und auch die oft gehörte Aussage "wir behandeln Lebewesen und keine Laborwerte" im Hinterkopf: der T4 muss runter. Er ist ja nicht im Graubereich und auch nicht nur leicht drüber.
In der Höhe ist er weder fürs Herz noch für die Nieren gut.

Dass der T4 jetzt höher liegt als noch vor ein paar Wochen hatte sich ja leider abgezeichnet und kann mehrere Ursachen haben - Schwankungen würde ich jetzt kaum oder allenfalls untergeordnet dazuzählen:
1) Horstis Schilddrüsengewebe wuchert weiter und produziert damit auch immer mehr Schilddrüsenhormone, so dass das Medikament nicht hinterher kommt, die zu eliminieren => die Dosis müsste deutlich gesteigert werden
2) Horsti nimmt das Medikament über den Magen-Darmtrakt schlecht auf, d.h. eine orale Verabreichung führt nicht zum gewünschten Erfolg.

Ich habe schon öfter Fälle gesehen, wo auch immer höhere Dosen keinen Erfolg brachten.
Die Lösung war dann eine Umstellung auf entweder
a) die Thiamazol Ohrensalbe
b) das Carbimazol aus der Humanmedizin.

Wenn du jetzt noch mit Thyronorm weiter versuchen möchtest, dann ist eine Kontrolle in 3 Wochen unabdingbar.
Der Wert ist zu hoch, als dass man da noch ewig so weiter verfahren könnte.
Generell ist es so, dass man nach Änderungen der Dosis nach 3 Wochen kontrolliert.
 
Sie hat übrigens auch erzählt, dass sie mehrere Katzen mit so einer Nebenwirkungsgeschichte in Behandlung hat, wo mit hohen Dosen in die Behandlung eingestiegen wurde. Sie selbst hat es schon so gelernt, dass das nicht mehr Standard ist und dass man vorsichtig einsteigt und die Dosis steigert, damit eben so etwas nicht passiert.
Du glaubst nicht, wie sehr mich diese Aussage freut.
Leider sind solche Ärzte immer noch so selten wie Pinguine in der Wüste.
 
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Nur weil das hier mal erwähnt wurde…
Ah ok, das hatte ich vermutet, dass die Tierärztin das meinen könnte, wenn sie davon sprach, Carbimazol bestellen zu wollen.
Vidalta ist aus meiner Sicht nur eines: bequem für die Anwender. Für sehr viele Katzen zu hoch dosiert (selbst in der "kleinen" Stärke) und für die Einstellung einer SDÜ denkbar ungeeignet, da in der Dosierung 0,0 flexibel.
Auffällig ist auch: während viel Katzen mit Vidalta stande pede in die Unterfunktion rauschen, gibt es auch einige, bei denen ausgerechnet diese Tabletten überhaupt keine Wirkung zeigen. Was genauso unerqicklich ist.
Vidalta birgt zudem erfahrungsgemäß das höchste Potenzial für Nebenwirkungen.

Weil du nach dem Preis fragst: ich habe keine Ahnung was sie kosten, da ich diese Tabletten nie auch nur in Erwägung gezogen habe.
 
Ah ok, das hatte ich vermutet, dass die Tierärztin das meinen könnte, wenn sie davon sprach, Carbimazol bestellen zu wollen.
Vidalta ist aus meiner Sicht nur eines: bequem für die Anwender. Für sehr viele Katzen zu hoch dosiert (selbst in der "kleinen" Stärke) und für die Einstellung einer SDÜ denkbar ungeeignet, da in der Dosierung 0,0 flexibel.
Auffällig ist auch: während viel Katzen mit Vidalta stande pede in die Unterfunktion rauschen, gibt es auch einige, bei denen ausgerechnet diese Tabletten überhaupt keine Wirkung zeigen. Was genauso unerqicklich ist.
Vidalta birgt zudem erfahrungsgemäß das höchste Potenzial für Nebenwirkungen.

Weil du nach dem Preis fragst: ich habe keine Ahnung was sie kosten, da ich diese Tabletten nie auch nur in Erwägung gezogen habe.
Hätte mich interessiert weil mir die meisten TÄ Felimazol aufdrängen wollten- ich hab damals Carbimazol Henning gegeben und das kostet ja einen Bruchteil davon. Habe daher vermutet, dass das Vidalta wohl auch vergleichsweise teuer ist. Geben würde ich es auch nicht, wenn ich noch mal müsste.
 
Hätte mich interessiert weil mir die meisten TÄ Felimazol aufdrängen wollten- ich hab damals Carbimazol Henning gegeben und das kostet ja einen Bruchteil davon. Habe daher vermutet, dass das Vidalta wohl auch vergleichsweise teuer ist. Geben würde ich es auch nicht, wenn ich noch mal müsste.
Ich habe grade geschaut: Vidalta 10 mg kostet 100 Stück etwa 99 Euro.

Und klar, das Carbimazol aus der Humanmedizin ist ein Schnäppchen im Vergleich. Wie alle Präparate aus der Humanmedizin im Vergleich zu den Vet.Medikamenten
 
  • Danke
Reaktionen: Enovi
Über die Kosten von Vidalta hab ich leider keine Infos. Horsti hat von Anfang an Thyronorm bekommen. Auf Felimazole sollte ich ja dann nebenwirkungsbedingt umsteigen mit nochmal doppelter Dosis trotz wirklich ganz schlimmer Nebenwirkungen. Daher habe ich die Praxis gewechselt, was offensichtlich keine schlechte Maßnahme war.

Ja, der Wert muss definitiv noch runter, da sind wir uns einig. Ich denke, ich schaue mal, wie sie es weiterhin verträgt und ob man noch eher die Dosis steigern kann, natürlich mit Rücksprache. Die Ärztin hat mir auch empfohlen, über eine Radiojodtherapie als "Goldstandard" nachzudenken. Das fände ich grundsätzlich ja gut, die Kosten wären mir auch egal, aber Horsti ist so ein extrem personenbezogener "Katzenhund"; ich kann mir gar nicht vorstellen, sie über etliche Tage irgendwo allein zu lassen. Zudem habe ich die Befürchtung, dass das evtl. nicht so super funktioniert, da liest man ja auch Verschiedenes, wo es entweder noch schlimmer war als vorher und die Katze dann in die Unterfunktion gerutscht ist. Ich selber habe ja eine Unterfunktion, das ist wirklich auch kein Spaß.
Was würdet ihr denn davon halten?
Oder wäre es ggf. eine Option, auf Human-Carbimazol umzusteigen? Könnte das wirksamer sein als Thyronorm?
 
Ich habe grade geschaut: Vidalta 10 mg kostet 100 Stück etwa 99 Euro.

Und klar, das Carbimazol aus der Humanmedizin ist ein Schnäppchen im Vergleich. Wie alle Präparate aus der Humanmedizin im Vergleich zu den Vet.Medikamenten
Meine Human-L-Thyroxin 75 mg von Hexal für meine Unterfunktionkosten 14,54 EUR für 100 Stück, Carbimazol für Überfunktion liegt kostenmäßig ähnlich. Da sieht man, wie Reibach gemacht bei Tierarzneimitteln.
 
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Zudem habe ich die Befürchtung, dass das evtl. nicht so super funktioniert, da liest man ja auch Verschiedenes, wo es entweder noch schlimmer war als vorher und die Katze dann in die Unterfunktion gerutscht ist. Ich selber habe ja eine Unterfunktion, das ist wirklich auch kein Spaß.
Ja, das ist richtig, es kann infolge einer Radiojodtherapie zur Unterfunktion kommen. Häufig ist diese vorübergehend. In einigen wenigen Fällen bleibt sie bestehen.
Aber: tatsächlich ist es so, dass diese bei Katzen deutlich einfacher zu behandeln ist als eine Überfunktion, falls die Unterfunktion sich als behandlungsbedürftig herausstellt.
Der einzige Mensch, den ich persönlich kenne, die die RJT bei einer ihrer Katzen hat durchführen lassen, war in Wien, obwohl es nach Gießen weniger weit gewesen wäre (zumal sie mit dem Zug fahren musste). Sie war sehr zufrieden, der Katze geht es sehr gut.

Nach allem, was ich in der SDÜ-Gruppe so lese, sind es in aller Regel eher die Besitzer, die die Trennung schlimm finden - bzw. schon den Gedanken daran.
Ich will dir da jetzt nicht zureden, aber als Option würde ich es sehen.

Es gibt auch die Möglichkeit, die Schilddrüse operieren zu lassen. Allerdings ist das eine diffizile Angelegenheit, die ein Fachmann durchführen sollte. Empfohlen wird immer Dr. Janassary in Frechen.

Ich denke aber, zunächst den Versuch mit einer höheren Dosis Thyronorm und engmaschiger Kontrolle nach 3 Wochen zu machen ist ein guter Weg (6-8 ist wirklich viel zu spät - du hattest ja auch dieses mal vor 2 Wochen schon gesagt, sie zeigt wieder vermehrt Symptome einer Überfunktion, was sich ja leider bewahrheitet hat). Dann sieht man ob Horsti die höhere Dosis verträgt und ob dieses etwas bewirkt.

Für viele, die Schwierigkeiten bei der Einstellung des T4 haben, ist die Ohrensalbe das Mittel der Wahl, weil sie eben anders aufgenommen und daher oft wirksamer ist.

Ich habe aber auch schon Fälle gehabt, bei denen der Wechsel zum Carbimazol aus der Humanmedizin der Game changer war. Nur empfehlen wir immer das von Aristo, weil es erfahrungsgemäß besser vertragen wird.
Man muss dazu sagen:
Vorteil: man darf es teilen und mörsern und irgendwo unterrühren
Nachteil: es lässt sich nicht ansatzweise so fein dosieren wie die Flüssigmedikamente. Bzw. man muss dann etwas Aufwand betreiben.
 
ich wohne ja in Dresden, von dort aus ist es leider in jede Richtung sehr weit zu einer Radiojodbehandlung, egal, ob Wien, Gießen, Norderstedt, Holland oder Belgien, sonst würde ich das schon eher überlegen. Und Horsti ist leider ein extremes Sensibelchen, der letzte Umzug brachte postwendend eine schlimme Blasenentzündung mit blutrotem Urin, Dauerspeicheln usw ein, jeder Tierarztbesuch ist eine mittlere Katastrophe mit stundenlangem Geschrei, anschließendem Durchfall usw. Urlaub fällt schon länger aus, weil sie dann tagelang nur faucht und nichts frisst. Da ich auch kein Auto habe, müsste ich viele Fahrstunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln einplanen, um überhaupt in die Reichweite einer geeigneten Tierklinik zu kommen. Ganz zu schweigen von dem weiteren Prozedere. Zudem wollen wir ja auch in einigen Monaten umziehen, davor graut es mit bei ihr ohnehin schon. Vorher würde ich auf keinen Fall überhaupt erwägen, eine RJT zu machen, generell hab ich viele Befürchtungen wegen der Umstände bei der super sensiblen Katze. Sie klebt tatsächlich 24h am Tag wie eine Klette an mir dran und macht großes Theater, wenn ich sie nur mal aus wichtigen Gründen aus dem Zimmer sprerre.

Von der Operation als Alternative bin ich irgendwie gar nicht überzeugt nach allem, was ich gelesen habe.

Ich denke, ich werde mal schauen, wie es die nächsten 3-4 Wochen läuft und dann mit der Ärztin besprechen, ob ein Wechsel auf Carbimazol sinnvoll sein könnte.
 
Ich denke, ich werde mal schauen, wie es die nächsten 3-4 Wochen läuft und dann mit der Ärztin besprechen, ob ein Wechsel auf Carbimazol sinnvoll sein könnte.
Dann mach das so. Der Weg soll ja auch für dich gangbar sein.

Mein Mann hätte unsere Josi auch nie zur RJT gegeben. Zum Glück standen wir nie vor der Entscheidung, da sie mit einer Minidosis Thyronorm stabil eingestellt war.
 

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