Wahrscheinlich Plattenepithelkarzinom an den Mandeln

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Leeon

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21. Oktober 2022
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Hallo,

was wäre toll, wenn Ihr mir kurz Eure Meinungen zu meinem Vorgehen sagen könntet, ich bin gerade einfach so unsicher und fertig mit der Welt.

Mein Kater Eeno fing vor zwei Wochen an, mit seiner Pfote immer ans Maul zu gehen. Wir sind dann sofort zum TÄ. Der hat an den Mandeln einen geöffneten Abszess (Geschwür) entdeckt und wir haben mit Antibiotikum und Metacam behandelt.

Gestern waren wir zur Kontrolle und meine schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt: Die offene Stelle hat sich fast geschlossen, aber das Gewebe hat angefangen zu wuchern. In der kurzen Zeit hat sich dort ein blumenkohlartiges Gebilde entwickelt. Der Tierarzt ist nicht sehr hoffnungsvoll, dass es sich um etwas Gutartiges handelt.

Nun sollen wir am Montag zur Feinnadelbiopsie unter Narkose, um den Verdacht klinisch zu bestätigen. Ich habe den Termin aber wieder abgesagt. Hintergedanke ist bei mir folgender: Es ist schon bei bloßer Betrachtung des Geschwürs fast klar, dass es wahrscheinlich etwas Bösartiges ist. Ich möchte Eeno jetzt die letzten Wochen nicht mehr stressen und für die Biopsie auch nicht unnötig in Narkose legen lassen. Ich habe Angst, dass er dadurch geschwächt wird und es ihm dann noch schneller schlecht geht.

Jetzt lese ich natürlich viel und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich immer zuletzt und ich frage mich, ob es nicht vielleicht doch was Gutartiges sein könnte. Und ich frage mich, ob ich doch eine Biopsie machen lassen sollte.

Der TA sagt, es sieht nicht gut aus, ist aber eben klinisch nicht bewiesen. Er sagt aber auch, wenn er jetzt die Biopsie macht und das Ergebnis für ein Plattenepithelkarzinom spricht, dann sage ich, ich hätte es doch gewusst. Womit er wahrscheinlich recht hat.

Wir sind jetzt so verblieben, dass Eeno weiterhin Metacam bekommt und wir in zwei Wochen wieder zur Kontrolle kommen. Wenn die Symptome schlimmer werden, natürlich früher.

Würdet ihr euch für oder gegen eine Biopsie entscheiden?

Ich danke euch sehr fürs Lesen und für Eure Meinungen, die mir helfen werden, mich zu sortieren.

Liebe Grüße
Andrea
 
A

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Vielleicht noch als Nachtrag: Es geht Eeno zurzeit noch sehr gut. Er frisst und ich eigentlich wie immer. Bis auf das ständige Schmatzen und Knirschen. Und er geht sich natürlich weiterhin mit der Pfote ans Maul. Das jetzt leider sich immer häufiger (im Vergleich zu zwei Wochen zuvor)
 
Wie alt ist Eeno?
Ist die Wucherung an den Mandeln?

Beim Menschen sind die meisten Karzinome im Mundbereich Plattenepiethelkarzinome, weil die Mundschleimhaut eben aus Plattenepithel besteht.
Es gibt auch Tonsillenkarzinome, also Tumoren, die direkt von den Mandeln ausgehen. Die Prognose ist allerdings ähnlich schlecht.
Bei der Katze kenne ich die Verteilung nicht, beim Menschen sind Tonsillenkarzinome sehr selten.

Letztlich ist es eine Grundsatzentscheidung. Willst Du es genau wissen, bleibt nur die Biopsie. Wobei die tatsächlich auch nicht immer liefert, was man sucht. Manchmal muss man zwei- oder dreimal biopsieren, um die passenden Zellen zu finden. Ist wichtig, wenn man z. B. 3ine Chemo anschließen will.
Die Narkose würde mir nicht so großen Kummer machen, die ist überschaubar. Dunbrauchwt ja nur so viel, dass das Tier zur Probenentnahme still hält.
Mich würde eher die Frage bewegen, ob die Biopsie an der Behandlung etwas ändert. Wenn es das nicht tut, weil Behandlung nicht möglich ist, oder ich mit dem Tierarzt in Anbetracht der Gesamtsituation gegen weitere Maßnahmen entscheide, würde ich verzichten.
 
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Es hätte bereits ursprünglich ein Abstrich eingeschickt werden können um per Zytologie eine Ursachenbestimmung zu versuchen. Vielleicht wäre das auch aktuell noch eine Möglichkeit? Das ist mal unangenehm, aber würde eher keine Narkose / Sedierung erfordern. Die Chancen, ausreichend und gutes Material zu erhalten, sind allerdings bei der Biopsie höher.
 
Ich danke Euch!

Eeno ist 14,5 Jahre alt. Ich denke, wenn es etwas Harmloses ist, dann würde natürlich entsprechend anders therapiert. Wenn es was Bösartiges ist, dann bekommt Eeno weiterhin Metacam und wir machen ihm die restliche Zeit so schön, wie es nur irgend geht.
 
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Ach so, und ja, die Wucherung sitzt an den Mandeln. Also an einer auf der rechten Seite.
 
Zunächst tut es mir leid, dass ihr so eine ungünstige Verdachtsdiagnose habt.

Vor einer möglichen Narkose würde ich die Lunge röntgen lassen. Falls da nichts auffälliges ist, kann man weiter überlegen. Sein allgemeiner Zustand scheint ja gut zu sein, deshalb denke ich, dass die kurze Narkose für eine Biopsie nicht so das Problem sein wird. Allerdings welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Ich kenne letztlich nur Metacam als beste Option bei Plattenepithelkarzinomen (Verlangsamen, keine Heilung), kann natürlich neue Erkenntnisse dazu geben.

Bei Enzo (12,5 J.) konnte der Blasentumor “im Gesunden” rausgeschnitten werden, die Lunge war zu dem Zeitpunkt frei. Die Histo hat Plattenepithelkarzinom ergeben und er hat im Anschluss dauerhaft Metacam bekommen. Der Tumor ist in der Blase auch nicht nachgewachsen (Ultraschallkontrollen), aber ca. 6,5 Monate später musste er wegen Metastasen und (schnell nachlaufendem) Pleuraerguss wegen Atemnot eingeschläfert werden. Die 6 Monate waren auch die mittlere Überlebenszeit, die ich damals so gefunden hatte.

Luna (16 J.) hatte auch einen Blasentumor, war aber zum Zeitpunkt der Diagnose in so einem schlechten Allgemeinzustand, dass über Narkose nicht nachzudenken war. Der Tumor war ein Zufallsbefund (kein Blut zu dem Zeitpunkt im Urin), weil wir nicht wussten was ihr fehlt und halt geröngt, Ultraschall und Blutbilder gemacht wurden. Luna wurde also nicht operiert, sondern bekam direkt dauerhaft Metacam. Sie hat sich zunächst gut gefangen und wir konnten sie ein paar Monate gut päppeln. Ca. 5,5 Monate später musste sie eingeschläfert werden, da der Tumor - inzwischen stark gewachsen - anfing zu (stark) bluten.

Wie sich ein Plattenepithelkarzinom im Rachen entwickelt, weiß ich nicht und ob man überhaupt eine OP in Betracht ziehen würde. Die Prognose ist leider so oder so schlecht.
 
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Op ist meist schwierig wenn nicht unmöglich , weil diese Tumoren schon weit ins Gesunde gewuchert sind, bevor man sie sieht. Und ein Katzenkiefer ist einfach schmal und zart.
Hilani hier im Forum hat eine Op gewagt, da war es aber ein relativ kleiner Zufallsbefund, der bei einer Zahn-Op entdeckt wurde.

Tonsillenkarzinome sind zumindest beim Menschen noch schwieriger, weil sie meist hinter der Mandel schon eine ziemliche Größe erreicht haben, bevor sie sichtbar sind. Aber auch hier, alles individuell.
 
Ich danke euch sehr für eure Erfahrungen und eure Meinungen.

Eine OP ist hier leider nicht möglich, da das Geschwür ja hinten im Rachen sitzt. Der Tierarzt meinte schon, dass er dort zu wenig wegschneiden kann.

Nachdem ich jetzt recherchiert und auch hier den einen oder anderen Fall gelesen habe, bei dem die Tiere auch mit PEK länger bei guter Lebensqualität leben durften, werde ich jetzt nicht einfach so aufgeben. Ich habe hier in der Nähe eine gute Tierklinik mit gutem Ruf und Onkologie gefunden. Dort werde ich Eeno noch mal vorstellen und mir eine Zweitmeinung einholen. Wer weiß, vielleicht sind wir ja Kandidaten für die Kryotherapie.

Noch will ich nicht aufgeben, Eeno ist einfach sonst gesund und topfit. Vielleicht gibt es ja eine Chance, und wenn sie noch so klein ist.

Ich wünsche euch einen schönen 1. Advent und melde mich wieder, wenn ich eine zweite Meinung vorliegen habe.
 
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  • #10
Guten Morgen,

ich wollte ja noch mal Rückmeldung geben.

Wir haben uns eine zweite Meinung eingeholt, die leider das gleiche Ergebnis brachte wie die erste. Eine Biopsie ist nicht mehr erforderlich, weil es sich klar um ein PEK handelt, das sieht man bei bloßer Betrachtung. Der Tumor sitzt auch nicht direkt an der Mandel, sondern davor. Eine OP kommt nicht in Frage.

Wir haben uns nun entschieden, Eeno palliativ mit Metacam zu behandeln und ihm den ganzen Stress mit ständigen Tierarzt-Besuchen zu ersparen. Vorgestern waren wir zur Kontrolle - ihn in die Box zu bekommen, wird nun immer schwieriger, er macht unter sich und hat mich das erste Mal in seinem Leben auch gekratzt. Das hat er noch nie gemacht, egal, wie stressig die Situation für ihn war.

Im Vergleich zum letzten Mal (vor zwei Wochen) ist der Tumor nicht signifikant gewachsen. Wir versuchen nun, wöchentlich selbst Bilder vom Tumor zu machen, damit der Tierarzt den Verlauf beurteilen kann. Sonst sollen wir in vier Wochen wieder zur Kontrolle kommen.

Eeno ist ansonsten sehr gut drauf. Ihn stört die Stelle natürlich, aber er frisst (hat sogar 300 g zugenommen), er spielt, ist neugierig und anhänglich wie immer. Allerdings schläft er nun doch mehr, das merkt man schon.

Wir verwöhnen ihn jetzt nach Strich und Faden und machen uns noch eine schöne Zeit zusammen. Ich hoffe, wir haben noch viele gemeinsame Wochen und Monate. Es bricht mir schon jetzt das Herz, wenn ich an den Tag X denke. Aber zumindest haben wir die Möglichkeit, uns gemeinsam darauf vorzubereiten.

Einen schönen dritten Advent wünscht Euch
Andrea mit Eeno, Aimee und Leeon
 
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  • #11
Hallo Andrea,

Das tut mir sehr leid das ihr so eine sch. Diagnose bekommen habt.
Wichtig ist das er keine Schmerzen hat, noch relativ gut frisst und keine Atemnot bekommt.

Wünsche euch viel Kraft 😙
 
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  • #12
Dann passt gut auf Eeno und auch auf Euch auf und genießt soweit möglich die verbleibende Zeit.
 
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  • #13
Danke für Eure lieben Worte 😌 Wir achten sehr genau auf ihn und auch auf uns.
 
  • #14
Alles Gute für euch und
eine möglichst lange beschwerdearme Zeit.
 
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  • #15
Ich habe noch mal eine Frage zu dieser Erkrankung. Ist es so, dass die Tiere drohen zu verhungern, weil sie durch den Tumor nicht mehr fressen können? Ich beobachte bei Eeno vermehrt, dass er phasenweise nicht mehr richtig fressen will oder kann. Er wurde von jeher gebarft, anfangs war das auch überhaupt kein Thema. Jetzt wird es selbst bei allerkleinsten Fleischstückchen schon schwieriger, ganz oft fallen sie ihm einfach wieder aus dem Maul.

Inzwischen bekommt er auch Trockenfutter. Da er das bisher nur als Leckerli kennt, ist das für ihn der Himmel auf Erden. Und für mich ehrlich gesagt auch, denn damit kommt Nahrung in die Katze. Aber auch da verliert er zunehmend die Bröckchen. Leider frisst er auch nur das mit Getreide, was natürlich toll für den Tumor ist. Aber ich will Eeno jetzt auch nicht unnötig mit irgendwelchen Sachen quälen. Wozu auch. Besser so, als wenn er gar nichts frisst. Er bekommt jetzt auch den ganzen Tag immer mal wieder was vor die Nase gesetzt, das funktioniert bisher ganz gut.

Wenn man ihn so beobachtet, dann ist er eigentlich wie immer. Spielt, ist frech, ist anhänglich und kuschelt. Niemals würde man vermuten, dass er krank ist. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass er nicht mehr lange bei uns sein soll ... 😔

Nächste Woche müssen wir wieder zur Kontrolle. Außer, wir bekommen es selbst hin, das Maul zu öffnen und den Tumor zu fotografieren. Dann würde der TA seine Verlaufskontrolle auch anhand der Fotos machen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was stressiger für Eeno ist ...
 
  • #16
PEK wächst invasiv, dh er infiltriert Knochen, Zunge, usw.
Die Weichteile wie Zunge, Muskeln, u.a. verlieren ihre Beweglichkeit gleichzeitig unter starken Schmerzen. Dh auch er hat kein Gefühl noch halt mehr an diese Stellen. Sie funktionieren nicht mehr.

Als meine Katze PEK unter der Zunge hatte und das Essen nicht mehr aufgreifen noch im Maul halten konnte, wusste ich es ist Zeit.
Es tut mir leid. Ich wurde ihn fressen lassen was er will solange er kann.

PS: meine Maus hat 30 min vorher noch mit mir auf der Treppe gespielt und kurz drauf musste ich sie gehen lassen. Das ist das Schlimme, einen quiek lebendige Katze, die leben will aber regelrecht verhungert.
 
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  • #17
Danke, little-cat. Wie schrecklich, so ein lebendiges Tier gehen lassen zu müssen :cry: Ich will gar nicht daran denken ...
 
  • #18
Mein Curry hatte einen Tumor der die Speiseröhre abgedrückt hat, er war sonst kerngesund mit 15 Jahren, ich musste ihn gehen lassen, verhungern lassen 😢 war keine Option für mich
 
  • Crying
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  • #19
Nein, verhungern lassen ist gar keine Option 😔
 
  • #20
Schrei hier bitte nicht so rum. Und man kann auch freundlich fragen.

Eeno geht es den Umständen entsprechend noch gut. Da wir ihn nicht stressen wollen mit ständigen TA-Besuchen, es aber selbst auch nicht hinbekommen, Fotos vom Tumor zu machen, haben wir nun nächsten Freitag den nächsten Kontrolltermin. Wenn es Neuigkeiten von Belang gibt, schreibe ich hier schon weiter.

Trotzdem danke für dein Interesse.
 

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