Verstehen sie sich auf Dauer?

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Die_Öhlis

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11. August 2024
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Hallo zusammen,
wir haben 2 junge Kater (8 Monate alt, Freigänger, kastriert, keine Geschwister). Leider sind sie charakterlich doch recht unterschiedlich, was anfangs nicht so zu erwarten war.
Der Schwarze ist ein Draufgänger, sehr aktiv, Raufbold, sehr aufgeschlossen, sagt einem direkt, was ihm nicht passt, aber trotzdem sehr verschmust und menschenbezogen.
Der Weiße ist gemütlicher, zurück gezogenen, will mehr seine Ruhe. Ist auch am Toben, aber deutlich weniger aktiv.
Ich würde die Beziehung als WG bezeichnen: sie liegen zusammen in näherer Distanz, aber selten zusammen gekuschelt. Putzen sich gegenseitig nicht. Sind aber immer zusammen zu sehen, auch draußen.

Jetzt zu dem Problem: der Schwarze zeigt hier ganz deutlich, dass er der Chef ist. Er lässt den Weißen aufs Klo, fressen usw. Also das klappt (noch?). Beim Spielen mit uns setzt er sich durch (der andere schaut nur noch zu). Er fällt ihn immer an und beißt ihn z.b. ins Bein (ich denke spielerisch, weil er sich immer richtig austoben muss), auf das der Weiße keine Lust hat und so ähnliche Situationen.

Der Schwarze kam leider schon etwas zu früh, mit 10 Wochen, zu uns. Vllt liegt hier das Problem, weil er noch etwas seine Mama gebraucht hätte die ihm sagt "jetzt reicht es"?

Jetzt mache ich mir schon Gedanken und Sorgen, ob das auf Dauer für den Weißen hier bei uns so toll ist. Man merkt ja, dass es deutliche Charakterunterschiede gibt. Er zieht sich zurück, kommt nicht zum Schmusen, Spielen,..
Kann es noch besser werden, wenn die Raufbold-Phase vorbei ist? Was kann man unterstützend machen? Ich versuche aktuell den Weißen zu stärken, wenn er mal alleine im Haus ist und ihm mehr Aufmerksamkeit zu schenken (Spielen, streicheln,..). Und den Schwarzen weg zu schicken, wenn er wieder den Chef spielt, also mit dem Raufen anfängt.
Was sagt ihr zu dem Ganzen? Danke euch!
 
A

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Clickern ist auch eine tolle Möglichkeit, um Selbstbewußtsein zu stärken.
 
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Ich würde die Beziehung als WG bezeichnen: sie liegen zusammen in näherer Distanz, aber selten zusammen gekuschelt. Putzen sich gegenseitig nicht. Sind aber immer zusammen zu sehen, auch draußen.
Nicht alle Katzen kuscheln miteinander, das ist sehr charakter- und rasseabhängig – und der Mythos von den kuschelnden Katzen ist eben das, was es ist: ein Mythos. Orientalen (Bengalen &co) sind Powerkuschler, das andere Extrem Briten (bei uns) eher unterkühlt, für die ist 50cm Schlafabstand schon fast Überschreitung der Komfortzone. Und es gibt alles charakter-, temperament- und sortenspezifisch dazwischen.

Zum stärken des weißen Selbstbewusstseins, wie schon geschrieben, Klickertraining.

Manche Katzen spielen SEHR unterschiedlich, manche verhalten sich sehr lange rezeptiv-beobachtend und toben nicht beim Spielen (von Natur aus sind Katzen ja auch Lauerjäger!).
Versucht mal mit dem Weißen anderes Spiel (Fummelspiele, Lauerspiele).

Aber den Schwarzen nicht wegschicken, das ist eher kontraproduktiv, wenn er sowieso den Chef macht – denn dann probiert er es, wenn ihn niemand dabei beobachtet.
Lieber integrieren und ihm "abwarten" beibringen (geht gut mit Klickern!)
 
Ich habe ebenso zwei bald 8 Monate alte Kater. Sie spielen und putzen sich, zum Schlafen zieht sich aber jeder an seinen Platz zurück. Zum Schmusen kommen sie auch abwechselnd und gemeinsam mit ihnen spielen ist auch so, dass einer eher zuschaut. Wir wechseln halt ab. Sie mögen sich sehr und hängen aneinander aber sind definitiv auch recht unterschiedlich. Ich sehe darin keinen Nachteil, sie lernen voneinander. Unsere sind aber auf Augenhöhe und keiner ist der Boss, unterdrückt den anderen
Das Selbstbewusstsein des Weissen zu stärken ist sicher eine gute Idee. Sie sind in dem Alter auch noch nicht "fertig", da entwickelt sich noch viel.
 
Ich hatte das hier auch. Halbgeschwister, eine hyperaktiv und ständig im Vordergrund, die andere ruhig, beobachtend. Gekuschelt oder gegenseitiges Putzen wurde von der Ruhigen (sich unterordnenden) abgelehnt. Mein Energiebündel hat sich immer mal rangekuschelt, wenn die andere geschlafen hat. Beide waren allerdings viel zusammen unterwegs, drinnen wie draußen und haben fast immer im selben Raum geschlafen.
Ich habe mit Myshka (die sich unterordnende) auch aus diesem Grund mit dem Clickern angefangen. Es hat ihr sicher nicht geschadet, aber auch keine Wunder bewirkt. Meine hyperaktive Bibi hatten Riesen-Spaß am Clickern.
So lange sich beide verstehen, und du beiden gerecht werden kannst, würde ich mich nicht stressen. Es gibt Katzen, die wollen einfach nicht miteinander Kuscheln etc. (auch wenn wir Menschen das so gerne hätten).
Meine Bibi ist vergangenen Sommer tödlich verunglückt. Myshka bekommt bald wieder Gesellschaft, die wir so passend wie möglich für sie ausgewählt haben. Meine Erwartung ist trotzdem erst mal nur friedliche Koexistenz - alles andere ist Bonus.
 
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Und grade wenn sie Freigänger sind, sind sie ja zur Beschäftigung nicht allein aufeinander und dich angewiesen. Schau, dass der Ruhigere nicht zu kurz kommt (ich habe bevorzugt mit Myshka geclickert, wenn Bibi noch draußen war, beim gemeinsamen Training kam Bibi in die Transportbox, was wir vorher trainiert hatten, damit Myshka in Ruhe dran sein konnte) und laste den anderen gut aus.
 
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Ich habe zwei Wohnungskätzinnen, die sich charakterlich auch deutlich voneinander unterscheiden. Laut Tierschutz sind sie vermutlich Schwestern.

Kiwi ist an sich oft sehr gemütlich, kann sich super selbst mit diesen Kunststoffspiralen oder diesen Schläuchen beschäftigen, geht beim Spielen mit der Angel aber auch total ab. Da wird nicht lange nachgedacht sondern sofort hinterhergerannt. Sie rast los als gäbe es kein Morgen, bis sie dann irgendwann total platt ist und eine Pause benötigt.

Peach dagegen scheint mir ein wenig taktischer an die Sache ranzugehen. Sie lauert sehr lange und kalkuliert ihre Sprungbahn genau, bevor sie losspringt. Da wird teilweise mehrere Sekunden mit dem Hintern in der Luft gewackelt, bevor sie angreift. Sie rauft auch viel lieber als Kiwi, Kiwi lässt sich ihr zuliebe aber fast immer auf einen kleinen Kampf ein. Und es passiert auch nur sehr selten, dass Peach mal alleine mit einem Tischtennisball spielt. Diese “toten” Spielzeuge sind ihr scheinbar zu doof. Dafür hat sie aber sichtlich Spaß am clickern und lernt super schnell neue Tricks. Da sie eine sehr empfindliche Nase hat liebt sie es zudem, Leckerlies zu suchen - sie findet da wirklich ALLES, selbst wenn es frisches Nassfutter gibt, das viel intensiver riecht.

Morgens wird - mal mehr, mal weniger - miteinander gespielt. Da lauern sie sich gegenseitig auf und rennen hier durch die Bude. Das machen beide sehr gerne und es wird sich auch abgewechselt.

Gekuschelt wird hier sehr selten und wenn es mal passiert, dann nur kurz. Die Initiative geht dabei eigentlich immer von Kiwi aus. Peach lässt das dann über sich ergehen bis es ihr zu viel wird, manchmal artet das dann auch in die nächste Rauferei aus. Dennoch liegen die beiden oft nebeneinander zum schlafen, wenn auch ohne Körperkontakt. Wir haben im Wohnzimmer und im Büro jeweils ein Kallaxregal mit zwei Katzenbettchen stehen, die direkt nebeneinander liegen. Das sieht das dann so aus:
IMG_1986.jpeg

Die beiden fressen auch ohne Probleme nebeneinander, oft kommt die zweite dazu wenn sie die andere schmatzen hört. Und sie halten sich auch sehr oft im selben Raum auf, ab und zu gibt’s einen Nasenstupser oder es wird am Hintern der anderen geschnüffelt. Solange das so bleibt mache ich mir keine Gedanken, auch wenn ich sie gerne öfter mal beim kuscheln erwischen wollen würde oder wenn beim Kämpfen mal lautstark gemeckert wird und ich mich selbst manchmal frage “Ist das jetzt noch spielerisch oder ist das ein richtiger Streit?”
 
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