Verdacht auf Leukämie = Diagnose: Leukämie ?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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JingJang

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Hallo zusammen,

wie ihr an dem Titel des Themas schon erkennen könnt, bin ich leider aus einem sehr "unschönen" Grund auf eure Gemeinschaft gestoßen.
Ich habe die letzten Tage (am 21.9.12 habe ich die Diagnose erhalten) damit verbracht, mich über Leukämie bei Katzen zu informieren und bin dabei auf dieses Forum mit interessanten Beiträgen zu diesem Thema gestoßen. Und da ich den Eindruck hatte, dass hier einige doch recht kompetente Mitglieder aktiv sind, möchte ich die Geschichte von meinen zwei Samtpfoten kurz schildern. Zum einen, um evtl. Hilfe und Ratschläge zu erhalten, wie ich meiner Süßen helfen kann und zum anderen, um mich mit euch und euren Erfahrungen austauschen zu können. Ich hoffe, ihr nehmt euch kurz die Zeit, unsere Geschichte zu lesen.

Es war vor 11 Jahren, als ich mich in das süße Geschwisterpaar Jing(w) und Jang(m) verliebte. Sie saßen mit ihren damals 4 Wochen vor mir, platzierten sich auf meinen Schuhspitzen, sahen mich von unten an und signalisierten mir damit, dass sie sich mich als ihr neues Zuhause ausgesucht hatten. :)
Ihre Mutter war damals auffällig abgemagert und der "selbsternannte" Züchter samt Wohnung machten auch keinen wirklich guten Eindruck. Aber ich selbst war damals noch sehr jung, hatte keine Ahnung und mir taten die Kleinen einfach nur leid. Heute würde ich in solch einer Situation anders agieren :grummel:
Mit 12 Wochen dann zogen sie bei mir ein. Drei Tage später bekamen die zwei Schnupfen, ich also zum Tierarzt, Diagnose Katzenschnupfen, weil die Kitten wahrscheinlich erst kurz bevor ich sie bekam geimpft wurden und dann dem Immunsystem ihrer Mutter entzogen wurden...:grummel:
Nach einer langwierigen und kostenintensiven Behandlung ging es den beiden Rackern aber wieder gut und bis vor einigen Tagen gab es keinerlei gesundheitliche Probleme. Jing war zwar noch nie wirklich "viel", aber ich schob das immer auf die vererbte Veranlagung ihrer damals auch sehr dünnen Mutter.
Die letzten zwei Wochen fiel mir dann auf, dass Jing deutlich weniger frißt. Zuerst "maunzte" sie wie immer erwartungsvoll nach einem wieder gefüllten Napf und wenn ich dann zur Tür reinkam, kroch sie aufgeregt und hungrig maunzend um meine Beine. Gierig rannte sie dann zum frisch gefüllten Napf, leckte ein wenig Sauce, fraß 3 Happen (wobei es beim Kauen furchtbar Knirschte und Krachte) und saß dann resignierend vor der Schüssel, um anschließend dabei zuzusehen, wie Jang ihr Futter aufaß, weil sie es augenscheinlich nicht mehr wollte. Jing nahm über das letzte halbe Jahr insgesamt vielleicht 300g - 500g ab, was aber deutlich zu sehen und fühlen war, da sie ja immer schon sehr schlank war. Zusätzlich bekam sie die letzten zwei Wochen Verfilzungen auf den Seiten, was sehr merkwürdig ist, da sie immer meine kleine "Diva" war, die sich selbst nach der kleinsten Aktivität gründlichst von oben bis unten putzen mußte. Selbst Jang mußte manchmal ein "von oben bis unten geputzt werden" über sich ergehen lassen. :aetschbaetsch1:
Ansonsten ist Jing insgesamt über die Jahre etwas ruhiger geworden, ist aber nach wie vor noch eine aufmerksame Katze. Klar, ist sie nicht mehr soooo quirlig und aufgedreht, wie noch als "Jung- oder Teenagerkätzin", aber die beiden sind nunmal 11,5 Jahre alt. Jing bezieht nach wie vor die oberste Plattform im Kratzbaum und springt vom Sofa locker 1,5m hoch an den Kratzbaum. Auch der Laserpointer ist noch immer mehr als nur interessant. Die letzten Wochen ist mir noch aufgefallen, dass sie Jang ab und zu angefaucht hat, wenn er ihr zu nahe kam, um mit ihr zu spielen (das hat sie vorher nie gemacht) und dass sie eben durch die Gewichtsabnahme etwas schwächer wirkte.

Aufgrund dieser Ganzen Anzeichen bin ich dann mal zum Tierarzt gefahren. Meine persönliche Vermutung war entweder etwas mit den Zähnen (Knirschen beim Nassfutter Fressen) oder die Schilddrüse/Leber oder sowas in der Richtung. Die Tierärztin meinte, sie hätte zwar Zahnstein und das müsse man auch im Laufe des nächsten Jahres mal machen lassen, aber das kann nicht der Grund sein, warum sich Jing "so schlank mache". Beim Abtasten bemerkte der TA auch nichts auffälliges, außer dass sie aben sehr dünn ist. Bei der Blutabnahme fiel dann auf, dass das Blut deutlich langsamer als gewöhnlich aus dem Pfötchen kam und damit wahrscheinlich eine Anämie/ zu dickes Blut vorhanden sei.
Einen Tag später kamen dann auch die Laborergebnisse, die ich hier auch als Kopie vorliegen habe und die mich ein wenig irritieren.
Ich kenne mich ja leider nicht sooo aus, aber vielleicht bringt es was, wenn ich hier die mit "+" oder "-" gekennzeichneten Werte nenne:

Blutbild:
[Jing, Katze, 1 Jahr (???...sie ist 11 und nicht 1)]

Leber
(+) Alkalische Phosphatase: 145 U/I, Ref: <112.0 PHO
(+) ALT (GPT): 134 U/I, Ref: <91.0 PHO

Pankreas:
alles im normalen Bereich

Muskulatur:
alles im normalen Bereich

Fettstoffwechsel:
(+) Cholesterin: 150.2 mg/dl, Ref: 69.9 - 149.8 PHO (darf ich ihr unterstützend jetzt nur noch bestimmtes Fressen geben?)

Niere:
alles im normalen Bereich

Elektrolyte:
(-) Calcium: 2.21 mmol/l, 2.3-3.0 PHO (sollte das nicht erhöht sein?)

Kohlenhydratstoffwechsel:
alles im normalen Bereich

Proteinstoffwechsel:
(-) Gesamteiweiß: 5.90 g/dl, Ref: 6.50-8.70 PHO

Geriatrie-Screening
Großes Blutbild

(++) Leukozyten: 39.5 G/I, Ref: 6.0-11.0 FCM
(+) MCHC 33.3 g/dl, Ref: 25.0-31.0 RECH

Bemerkung zum Blutbild: Das Blutbild wurde kontrolliert.

Differentialblutbild

(--) Neutrophile: 22 %, Ref: 60.0-78.0 FCM
(++) Lymphozyten 74 %, Ref: 15.0-38.0 FCM
(++) Lymphozyten abs. 29230 /ul, Ref: 1000.0-4000.0 RECH
(+) Eosinophile abs. 1580 /ul, Ref: <600.0 RECH

Bemerkung: vereinzelt atypische Lymphozyten und blastäre Zellen (Verdacht auf Leukämie)

Aufgrund dieser Ergebnisse wird Jing nun mit Cortison: 2x 5mg Prednisolon täglich behandelt, um die Symptome abzuschwächen und ihr somit ein lebenswertes "Restleben" ermöglichen zu können.
Am Samstag war ich dann nochmal mit ihr bei der TÄ, um das Cortison-Rezept abzuholen. Die hat sie unter dem Hintergrund nochmal abgetastet und konnte weder vergrößerte Lymphknoten, noch irgendwelche Tumore finden. Das einzige, was sie hat, ist ein leicht entzündetes Zahnfleisch, aufgrund des Zahnsteins (was ich ihr aber ersparen werde) und entzündete Mandeln.

Sie bekommt das Medikamt nun schon seit 3,5 Tagen und spricht super darauf an. Sie frißt, wie selten zuvor (klar, Cortison macht ja auch Appetit) und durch den angeregten Hunger, merkt man auch jetzt schon eine kleine Gewichtszunahme. Ansonsten schläft sie ein wenig mehr als vorher, trinkt sehr viel und ist aufgeweckt, wie auch vor dem TA-Besuch. Das Knirschen und Knacken beim Nassfutterfressen (es hört sich an, als würde sie Trockenfutter fressen) hat sie noch immer. Sie legt dann beim Fressen den Kopf immer schief und man merkt direkt, dass ihr das noch immer Probleme bereitet.
In einem weiteren Telefonat mit der TÄ, meinte diese, das käme von den geschwollenen Mandeln (???) und das sei halt die Erkrankung. Solange sie gut frißt, sei doch schon mal alles viel besser als vorher.

Was mich nun aber stutzig macht, ist zum einen der zu niedrige Calcium-Wert im Blutbild (der sollte doch erhöht sein bei Leukose/Leukämie, oder habe ich da was Falsches gelesen?), das falsch angegebene Alter von 1 Jahr und dass ich außer dem Cortison nichts anderes von der Tierärztin mitbekommen habe und diese auch überhaupt nicht auf das "Knirschproblem" eingeht, was der Kleinen offensichtlich noch immer Probleme bereitet. Kein Mittel zu Stärkung der Abwehr, dass sie vielleicht noch eine Chance auf ein paar gute Monate hat (oder sind die Werte so dermaßen katastrophal?). Die TÄ meinte stockend auf meine Frage, dass sie vielleicht noch 6 Monate oder ein Jahr hat.
Zusätzlich fragte ich die TÄ, ob man diesen Verdacht, auf der Blutauswertung denn nicht irgendwie testen kann und ob es nun Leukämie (wie bei uns Menschen auch) oder eben diese Katzenleukose sei (Jing hat vor einigen Jahren Junge bekommen und da wüßte ich schon gerne, ob da evtl. eine Gefährdung ist). Daraufhin meinte die Tierärztin, dass das nicht nötig sei, aber wenn ich es unbedingt will, kann sie einen Test machen. Außerdem seien die normale Leukämie (wie bei uns Menschen auch vorhanden) und die FelV das gleiche (??? da habe ich die letzten Tage aber etwas ganz anderes gelesen...) Ich warte nun heute auf das Ergebnis :sad:

Irgendwie kommt mir das alles komisch vor. Gut, im Blutbild steht Verdacht auf Leukämie, aber das kann man doch nicht einfach so, ohne weitere Tests oder dergleichen als Diagnose nehmen, dem Kätzchen mit dem Cortison einfach mal das restliche Immunsystem "plattmachen" und sich einen Mist um z.B. dieses "Knirsch/Knack-Problem beim Fressen" kümmern. Ich mein, ich sehe ja aufgrund der Werte ein, dass sie etwas ganz ganz schlimmes und dies ziehmlich sicher nicht heilbar ist, aber wenn sie Probleme beim Kauen hat und ihr dies offensichtlich nach wie vor Probleme bereitet...das kann man doch trotz des Verdachts nicht einfach ignorieren...:confused:

Entschuldigt, wenn das alles ein wenig sachlich klingt, aber ich habe versucht die Fakten hier zusammen zu tragen, damit ihr die ganze Geschichte evtl. auch beurteilen könnt. In Wirklichkeit bin ich fix und alle mit den Nerven und weiß nicht mehr, was ich machen soll...:sad:

Ich werde heute auf jedenfall noch einen anderen TA aufsuchen, der vielleicht per Hausbesucht zu mir kommt und sich die ganze Geschichte auch mal ansieht, damit ich eine zweite Meinung habe.

Bis dahin wünsche ich euch einen schönen Tag und freue mich auf eure Antworten.
Viele Grüße aus München,
JingJang
 
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Nachtrag: Ich habe heute nochmal mit der TÄ telefoniert:
Sie meinte, dass ich das Cortison in der Dosierung noch weitere 6,5 Tage geben soll, also insgesamt sind es dann 10 Tage und danach soll ich es um 50% reduzieren, wieder 2-3 Tage beobachten und mich bei ihr melden. Die falsche Angabe vom Alter 1 Jahr auf dem Laborbericht, führt sie auf ihre "Sauklaue" zurück, aber das ändere ja nichts an den Werten.

...aber doch wohl etwas an den für normal befundenen angegebenen Referenzwerten für dieses Alter, oder? Sind die anderen Werte dann ok?
Ich weiß, wir alle hier sind keine Mediziner, aber vielleicht kennt sich hier ja trotzdem wer von euch ein wenig aus..?

Ansonsten warte ich gerade auf 17 Uhr, bis ein mir empfohlener Tierarzt wieder zur Spürechstunde öffnet, damit ich einen Hausbesuchstermin ausmachen kann.
 
Erneuter Nachtrag: ELISA-Test negativ...TÄ meint, es sei dann die normale Leukämie, also ohne virale Infektion und ohne Ansteckungsgefahr. Aber bei FelV gibt es doch mehrere Phasen und eine davon fällt im Test, soweit ich gelesen habe, negativ aus. Ist es dann nicht eher schädlich der Kleinen mittels Cortison das Immunsystem so kaputt zu machen? Kennt sich hier denn keiner damit aus oder hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich habe wirklich Angst etwas falsch zu machen und wäre sehr dankbar, mich mit euch austauschen zu können. Der andere TA kommt Anfang nächster Woche hier vorbei, aber da es ihr von der Verfassung scheinbar gut geht, denke ich passt das noch.
 
Also ich würde zu einem anderen TA gehen und mir eine Zweitmeinung einholen. Am besten in eine Tierklinik mit Fachärzten. Für mich wurde die Diagnose völlig vorschnell beschlossen. Das Krachen des Kiefers und anschließende Futterverweigerung deutet für mich auch auf die Zähne hin. Würde eine Röntgenaufnahme machen lassen. Und dann habe ich noch nie gehört, dass es neben der "normalen" Leukämie > leukose > FelV bei Katzen noch eine andere gibt, aber ich bin kein TA.:confused:
Auch dass eine Katze 11 Jahre FelV hat ohne Symptome halte ich für unwahrscheinlich.
 
Nachtrag: Ich habe heute nochmal mit der TÄ telefoniert:
Sie meinte, dass ich das Cortison in der Dosierung noch weitere 6,5 Tage geben soll, also insgesamt sind es dann 10 Tage und danach soll ich es um 50% reduzieren, wieder 2-3 Tage beobachten und mich bei ihr melden. Die falsche Angabe vom Alter 1 Jahr auf dem Laborbericht, führt sie auf ihre "Sauklaue" zurück, aber das ändere ja nichts an den Werten.

...aber doch wohl etwas an den für normal befundenen angegebenen Referenzwerten für dieses Alter, oder? Sind die anderen Werte dann ok?
Ich weiß, wir alle hier sind keine Mediziner, aber vielleicht kennt sich hier ja trotzdem wer von euch ein wenig aus..?

Ansonsten warte ich gerade auf 17 Uhr, bis ein mir empfohlener Tierarzt wieder zur Spürechstunde öffnet, damit ich einen Hausbesuchstermin ausmachen kann.

Ich denke auch, dass die Referenzwerte dann anders sind kenne mich aber leider gar nicht aus, sry. :(
 
Hallo und willkommen! :)
Leider bin ich nicht sehr bewandert in der Thematik. Ich habe zwar mal eine Katze an Leukose verloren, aber das ist sehr lange her und ich war noch sehr jung.
Die TÄ schließt eine virale Erkrankung aus? Sonst wäre Interferon das Mittel der Wahl. Ich hoffe sehr, dass sich noch jemand meldet, der sich gut auskennt, ich wollte Dich aber mit all den Sorgen nicht ganz ohne ein paar Zeilen und guten Wünschen ziehen lassen.
Nicht sehr hilfreich, ich weiß. :(
 
Kannst du mal das komplette Blutbild einstellen? Geht auch mit abfotografieren oder so, dann musst du nicht so viel tippen.

Die Referenzwerte werden eigentlich nicht nach Alter unterschieden, das muss der behandelnde Tierarzt dann selbst interpretieren.
 
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Hallo ihr Lieben,
Danke für eure Anteilnahme. Wie schon geschrieben, ich habe am Montag einen Termin bei einem anderen TA, weil mir das bisher echt ein wenig komisch vorkommt und ich Angst habe, dass ich mit dem Cortison eher was kaputt mache. Naja, mal sehen. Anbei die zwei Blätter des Bluttests. Die Seite 3/3 habe ich nicht, keine Ahnung warum. Hoffe, man kann was erkennen. :rolleyes:
 

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Hallo,
Da ich im Blutbild keinen Leukosewert sehe, würde ich dir raten einen Leukose Test/ ELISA Test in Auftrag zu geben.
Alles Gute.
 
  • #10
Der wurde ja gemacht, war aber negativ.
Würde aber auch nochmal nachtesten.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Der wurde ja gemacht, war aber negativ. Da ELISA nur ein Schnelltest ist, würde ich einen der anderen wählen.

Sorry, hab ich gerade gesehen. Hab schon Schlafsand in den Augen:rolleyes:
Möglich wäre eine latente Infizierung, da würde ich einen PCR Test empfehlen.
Die Anämie und die Zahnfleischentzündung sind dazu schon etwas passend.

Sind die Katzen Freigänger?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Nein, es sind reine Wohnungskatzen und zwecks der möglichen Ansteckung weiß ich bescheid, falls du das ansprechen wolltest. An die latente Infizierung habe ich auch schon gedacht und deshalb habe ich ja ein wenig Sorge wegen dem Cortison. In dieser Phase der Infektion nimmt man der Katze jegliche Chance, dass das Virus noch abgewehrt werden kann, oder ist eine Abwehr in dieser Phase auch schon nicht mehr möglich? Gut, ich werde morgen den anderen Test auch noch in Auftrag geben, in der Hoffnung, dass das Labor das Serum noch hat. In dieser Phase sollte sie aber doch beschwerdefrei sein, was wieder gegen das Virus sprechen würde, oder? -Weil abgenommen hat sie ja schon. Die TÄ meinte es sei die normale Leukämie, also ohne virale Infektion. Eben die Leukämie, wie sie auch beim Menschen vorkommt.
 
  • #13
Hm. Also, ich bin kein Tierarzt, aber ich würde ehrlich gesagt erst einmal nicht in Panik verfallen. Bis auf die Lymphozyten sind die Blutwerte ja ziemlich in Ordnung und für eine elfjährige Katze sogar ziemlich gut.
Hol dir unbedingt eine zweite Meinung ein.

Bei Katzen sind erhöhte Lymphozyten ganz oft einfach schlicht stressbedingt (und Stress hatte sie bei der Blutabnahme ganz sicher). In Kombination mit den erhöhten Eosinophilen kann es auch sein, dass da gerade eine Erkrankung ausheilt. Grundsätzlich ist es also sehr gut möglich, dass du eigentlich eine ziemlich gesunde Katze daheim sitzen hast und das halte ich auch für die wahrscheinlichste Möglichkeit.
Vor allem, wenn der Rest des Blutbilds so gut ist und die Lymphknoten nicht vergrößert.
Auffällig sind halt die blastären Zellen bzw. die atypischen Leukozyten, aber das muss auch noch nichts heißen, solange die nur vereinzelt vorkommen.

Während einer latenten FeLV-Infektion sollte die Katze mit wenigen Ausnahmen symptomfrei sein; ob sie latent infiziert ist, kriegt man aber mit einer Provirus-PCR raus. Die einzige Möglichkeit bei einer latenten Infektion wäre, dass das Provirus im Knochenmark wütet (dann sähe das Blutbild aber anders aus) oder Tumore verursacht.
Infos zu FeLV hier, hier und hier (ab S. 20).
Aber: Zu FeLV passt neben dem negativen Test das Blutbild eigentlich nicht. Bei FeLV kommt es Akutfall normalerweise zur Leukopenie, nicht zur Leukozytose.

"Normale" Leukämie: Um das genauer zu diagnostizieren, braucht es meines Wissens eine Knochenmarkspunktion. Aber auch da passt der Rest eigentlich nicht.

Ich persönlich würde, wenn sich der Allgemeinzustand der Katze nicht verschlechtert, jetzt erst einmal schnellstens zu einem Zahntierarzt (!) gehen, die Zahnfleischentzündung behandeln lassen, ihm die ganze Geschichte mit Knacken im Kiefer etc. erzählen, das in Ordnung bringen und dann noch mal ein Blutbild machen.
Wenn die Lymphozyten dann immer noch so krass erhöht sind bzw. immer noch blastäre Zellen und atypische Leukos da sind, würde ich dann weitere Diagnostik betreiben.

Wann wurde sie denn das letzte Mal entwurmt? Wurde sonst noch was gemacht (röntgen etc.) außer dem Blutbild?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Guten Morgen,

anfangs habe ich ja noch mit mir gehadert, ob ich meine Geschichte und auch das Blutbild einfach so hier reinschreiben soll und ob das was bringt, aber nun muß ich euch wirklich von ganzem Herzen danken. Für eure Anteilnahme und für eure Infos, das tut wirklich gut :)
Als ich hier alleine saß und mich über das Krankheitsbild, den Verlauf und auch die Blutwerte von FelV und der "normalen" nonviralen Leukämie belesen und informiert habe, hab ich schon gedacht, ich werde bescheuert, da eben auch mir aufgefallen ist, dass sowohl bei der einen, wie auch bei der anderen Erkrankung gewisse Sympthome oder Werte eben nicht wirklich passen.

Dass die Kleine schon seit 11 Jahren sympthomfrei mit FelV lebt, halte ich auch für sehr unwahrscheinlich. Und dass sich der Kater vor 6 Jahren, als er mir mal für eine Nacht nach draußen abgehauen ist, trotz Impfung mit FelV infiziert hat und damit anschließend sein ebenfalls geimpftes Mädchen angesteckt hat, halte ich für ebenfalls sehr unwahrscheinlich. Zumal seine Blutwerte, die ich vor ca. 2 Monaten hab testen lassen, auffällig gut für sein Alter waren.

Nach meinen Informationen, die ich mir die letzten Tage angelesen habe, kommt die "nonvirale" Leukämie bei Katzen super selten vor.
Um FelV aber vollends auszuschließen, werde ich versuchen heute einen PCR-Test bei der TÄ in Auftrag zu geben. In der Hoffnung, dass das Labor das Serum noch hat.:confused: und gleichzeitig werde ich mal sehen, ob ich einen wirklich kompetenten TA im Münchener Norden/Raum München Nord finden kann, der vielleicht in einer Tierklinik (mit Röntgengerät, Labor usw.) arbeitet und sich mit dem Thema auskennt.
Hat da wer eine Empfehlung? Gerne auch etwas außerhalb, weil aktuell in die Stadt fahren will ich der Kleinen nicht antun beim hier tobenden Oktoberfest :massaker:

Bei meiner aktuellen TÄ habe ich gerade das Gefühl, dass ich mich nach nur ein bißchen Einlesen besser mit FelV/Leukämie auskenne als sie (z.B.: Zitat: "Der PCR-Test ist so teuer, deshalb machen wir nur den ELISA, damit hat man die gleiche Sicherheit; ELISA:negativ; ich: was bedeutet das jetzt?; TÄ: dass sie die normale Leukämie hat und eben nicht die virale Infektion, geben Sie weiter Prednisolon.) :grr:

Die erhöhten Lyphozyten können sicher auch vom Stress kommen ja. Sie findet Autofahren ganz furchtbar und leidet da immer ganz schrecklich. Aber ich hoffe trotzdem, dass ich noch heute bei einem kompetenten TA einen Termin bekomme. Dann muß sie zwar wieder fürchtbar Leiden beim Fahren, aber es hilft ja nichts.

Die atypischen Leukozyten, sowie blastären Zellen können auch so, nach Erkältungen/Abwehr in geringen Mengen auftreten. Wobei ich ganz ehrlich schon glaube, dass sie etwas hat und mir ist auch durchaus bewußt, dass es wahrscheinlich was sehr Ernstes ist. Zumal sie wirklich sehr sehr dürr ist und das passiert nicht einfach so bei einer einfachen Erkältung. Aber ich will eben eine falsche Behandlung aufgrund einer vorschnell getroffenen Diagnose ausschließen. Ich will ihr ja helfen und ihr eben nicht noch schaden, indem durch das Cortison sämtliche Abwehr lahmgelegt wird.

JFA:
Die einzige Möglichkeit bei einer latenten Infektion wäre, dass das Provirus im Knochenmark wütet (dann sähe das Blutbild aber anders aus) oder Tumore verursacht.

-Was wäre da anders am Blutbild? -Nur damit ich es verstehe.

JFA:
Wann wurde sie denn das letzte Mal entwurmt? Wurde sonst noch was gemacht (röntgen etc.) außer dem Blutbild?

Es wurde nur die allgemeinen Untersuchung (Abtasten, kurz ins Maul gesehen, nicht mal Gewicht kontrolliert), das Blutbild, sowie dem von mir vorgestern angeordneten negativen ELISA-Test gemacht. Kein Röntgen, keine Stuhlprobe (die TÄ meinte, es sei nicht notwendig, bei Würmern hätte sie Durchfall), Nichts. (!) :grr:
Entwurmt wurde sie das letzte mal vor Jahren. Mein damaliger TA riet mir vor 5 Jahren sowohl von den ganzen Impfungen, wie auch Entwurmungen ab, da es reine Wohnungskatzen seien und dies nur eine unnötige Belastung für die Katzen sei.

Rückwirkend betrachtet, glaube ich, hatte ich immer recht schlechte Tierärzte, oder? :( :confused:
 
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  • #15
Hey,
bei einer latenten Infizierung dürfte sie eigentlich keine Krankheitsanzeichen
haben. Da beides Wohnungskatzen sind und sie ausserdem 11 Jahre alt sind, halte ich Leukose fast für sehr unwahrscheinlich.

Ist sie denn in letzter Zeit gegen Leukose geimpft worden? Denk ich bei einer Wohnungskatze ja nicht, frag aber trotzdem;)
 
  • #16
@Maya: Nein, beide sind seit 5 Jahren gänzlich ungeimpft, da mir wie im vorherigen Beitrag schon erwähnt, mein damaliger Tierarzt davon abgeraten hat.
 
  • #17
:) ok, überschnitten und ich sehe, du bist nicht "ahnungslos"
zu den TÄ in deiner Region kann ich leider keine Auskunft geben, aber eine Zweitmeinung ist bei euch auf jeden Fall angebracht
 
  • #18
@ Maya: Naja, bis vor einigen Tagen war ich bezüglich FelV wirklich ahnungslos, das muß ich zugeben. Ich habe mich nunmal in den letzten Tagen durch diverse Foren und Beiträge via Internet zu diesem Thema geackert. Ich muß ja wissen, was meine Kleine hat ;)
Umso trauriger finde ich es, dass ich mir als "Nichtmediziner" so schnell einen verständlichen Überblick über FelV und Leukämie verschaffen kann, dass mir Dinge auffallen, die meiner TÄ nicht klar zu sein scheinen...traurig.
 
  • #19
Gut, dass man als Laie heutzutage die Möglichkeit hat, vieles nachzulesen und auch vieles in Frage stellen kann, man muss nicht alles glauben.
Das Problem bei den Tierärzten, ich würde nicht mal sagen das sie schlecht sind, ist einfach, FIP oder Leukose sind jetzt nicht so alltägliche Krankheiten und ich denke, das ist der Grund warum explizites Wissen nicht bei jedem da ist.
Bei den normalen Katzenkrankheiten kennen sich vermutlich die meisten aus, so speziellere Dinge brauchen halt wirklich speziellere TÄ (sorry, heute schreib ich verwirrend)

Hier haben/hatten ja einige Leukis, auch ich, und ich bin mir fast sicher, dass Leukose bei einer 11 jährigen Katze mit Sicherheit schon früher ausgebrochen wäre.
Vielleich frägst du nochmal gezielt in einem neuen Thread nach guten TÄ in deiner Region, ich glaube es gibt sogar irgendwo einen Thread mit Adressen.
 
  • #20
Sry, war gestern Abend irgendwie auch schon übermüdet, wollte was anfügen und hab das mit dem PCR dann wohl gelöscht. Vlt noch die Kurzinfo zum PCR, latent infizierte Katzen bilden virusneutralisierende Antikörper aus und halten die Viren somit von einer Replikaton ab, also es fehlt schlichtweg am freien Virus. Und nur das kann der Antigentest (ELISA) ja erfassen.

Dass nichtmal eine Rötngenaufnahme gemacht wurde finde ich recht schockierend und bin froh, dass du dir noch eine Zweitmeinung einholst.

Ich drücke euch die Daumen. :)
 

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