Unsicher wegen Zweitkatze (Achtung, langer Text)

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queenie_coonie

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13. Dezember 2023
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Hallo erstmal! :)
Ich bin ganz neu hier und deshalb erstmal ein paar Angaben zu mir und meiner "Familie":

Mein Freund und ich leben zusammen in einer 4.5-Zi.-Whg. mit Balkon, ich studiere und arbeite ca. 30-40%, er hat einen Vollzeit-Bürojob, kommt mittags meist nach Hause. Unsere Maine-Coon-Dame Gwin ist 4 Jahre alt und lebt seit 3 Monaten alleine bei uns.

So, nun weiss ich gar nicht recht, wo ich anfangen soll... Habe hier im Forum schon recht viel gelesen und auch schon einiges dazugelernt und umgesetzt (v.a. bzgl. Futter etc.). Ich war von Anfang an nicht sooo glücklich damit, eine Katze allein in der Wohnung zu halten, da ich selbst mit 4 Freigängern aufgewachsen bin (Haus, grosser Garten, dahinter nur Feld/Wald/Wiesen, keine Strasse --> Katzentraumleben!). Ich bin mir also durchaus bewusst, dass die Einzelhaltung grundsätzlich nicht gut ist. Allerdings bin ich aus mehreren Gründen sehr unsicher, ob eine Zweitkatze in unserem Fall wirklich sinnvoll ist, diese möchte ich gern erläutern:

1. Die Hintergrundgeschichte zu unserem Mädchen:

Sie gehörte ursprünglich einem Familienmitglied meines Freundes, dort hatte sie auch noch eine zweite Katze im gleichen Alter, waren beide Wohnungskatzen.

Die zweite Katze Sheila (auch MC, 4 Jahre) war von Anfang an sehr dominant, die beiden kamen schon miteinander klar, aber mehr auch nicht. Gross zusammen gespielt/gekuschelt/etc. wurde wohl nicht, Gwin wurde oft vom Napf verscheucht usw...

Man muss dazu auch sagen, dass die Person sich zwar sehr liebevoll um die Katzen kümmerte, aber nicht allzu viel Ahnung von der Haltung hatte. Sie bekamen z.B. auch nur Trockenfutter und separate Näpfe oder so gabs nicht. Jedenfalls war unsere Gwin schon damals ängstlich, liess sich zwar schon streicheln aber forderte nie selbstständig Aufmerksamkeit, hatte grosse Angst vor Besuch und generell allem was neu/unbekannt war, durfte nicht ins Schlafzimmer und war auch nicht sooo verschmust oder verspielt. Generell ist sie einfach eine sehr unauffällige, ruhige, sanfte und zurückhaltende/scheue Katze, die eigentlich nie Ärger macht.

Sheila ist hingegen das reinste Gegenteil, wie gesagt dominant, laut, nicht schüchtern (aber auch nicht wirklich schmusig), sehr fokussiert auf ihr Frauchen und fordert immer Aufmerksamkeit. Zudem hat sie die Angewohnheit, öfters "aus Protest" (nicht meine Worte, sondern Aussage der Besitzerin) irgendwo hinzukoten.

Da die Katzen bei dieser Person nur als "Notfalllösung" waren, weil sie sich mit dem Kater des Partners von irgendwem nicht verstanden (weiss ich nichts genaueres leider), suchte sie schon länger nach nem neuen Platz für Gwin. Sheila traute sie sich nicht abzugeben, wegen der Unsauberkeit. Und nein, Sachen wie neues Streu, TA, zweites Klo wurden meines Wissens nach nicht versucht, es wurde einfach als Protest der Katze gesehen...

Wir wollten schon länger gerne Katzen, und so kam Gwin zu uns. Ich hätte auch Sheila gerne eine Chance geben wollen, aber weder mein Freund, noch seine Verwandte wollten dies zulassen, und Gwin "kann man auch gut alleinhalten" (Zitat). Sheila hat aber mittlerweile auch ein neues Plätzchen, wie ich gehört habe.

2. Zu Gwin und dem Ist-Zustand:
Es läuft bisher sehr gut! Da Gwin uns beide schon kannte, vertraute sie uns von Anfang an. Die Wohnung war ihr hingegen gar nicht geheuer, sie hat die erste Woche kaum gefressen und getrunken, war aber zum Glück nie unsauber. Dann taute sie langsam auf und ist mittlerweile eine super-schmusige Katze geworden, sie scheint uns über alles zu lieben und schläft jede Nacht bei uns im Bett (meist auf mir drauf), sie erkennt meine Schritte im Treppenhaus und wartet schon schnurrend wenn ich heimkomme, sie läuft uns eigentlich immer hinterher in der Wohnung und sie spielt auch extrem viel mehr als vorher, es macht auch uns grossen Spass, mit ihr zu spielen und immer neue Beschäftigungen zu erfinden!

Ich kannte Gwin vorher zwar weniger gut als mein Freund, aber er meinte jedenfalls, sie sei eine völlig "neue" Katze geworden und richtig aufgeblüht. Sie kriegt auch nur noch gutes NaFu all you can eat (Real Nature Wilderness momentan), ab und zu etwas rohes Fleisch und manchmal etwas TroFu als Leckerchen.

Allerdings ist sie noch immer wahnsinnig ängstlich und scheu. Bei Besuch verzieht sie sich blitzartig und kommt auch erst einige Zeit nach deren Abschied wieder raus. Die Türklingel versetzt sie in Panik, vom Staubsauger fangen wir gar nicht an... Kürzlich brachten Möbelpacker ein neues Möbel, die arme Maus kam den ganzen Tag nicht mehr unterm Sofa hervor und sieht die grossen Pakete an als wären es Dinosaurier - ihr versteht also hoffentlich, was ich mit ängstlich meine.

So und nun mein Problem: ich weiss einfach nicht, ob eine Zweitkatze für Gwin wirklich das Beste wäre. Klar kann man nach Gleichaltrigen suchen, mit ähnlichem Charakter. Aber die Angst, dass es völlig nach hinten losgeht und sie sich am Ende in der Wohnung nicht mehr wohlfühlt, oder uns nicht mehr vertraut, überwiegt einfach total :/ Sie und Sheila wurden vor uns einmal probeweise zu einer Familie gebracht (hat aber danach wohl doch nicht gepasst) und sie traute sich nicht mehr aus der Transportbox raus, auch nicht als sie wieder in ihrem Zuhause waren. Danach war sie wohl noch wochenlang nicht mehr dieselbe und noch ängstlicher als zuvor. Solch grosse Veränderungen scheint sie echt nicht gut aufzunehmen. Und dann kommt noch dazu, dass sie bei uns ja auf einmal sooo aufgeblüht ist und ich hab einfach die Sorge, dass sie sich von einer neuen Katze wieder so "unterdrücken" lässt und sich in ihr Schneckenhaus verkriecht.

Ein anderer Grund ist auch, dass ich mir kein zweites Kätzchen holen möchte unter dem Risiko, dass ich das arme Ding dann nach 3 oder 4 Wochen, falls es nicht klappt, einfach wieder abschieben müsste :( Damit würde ich gleich zwei Katzenherzen brechen, wenn Gwin es so schlecht aufnimmt wie ich mir vorstelle.

Ich bin einfach total unschlüssig und vielleicht auch zu pessimistisch, ich weiss es nicht. Bisher scheint es Gwin bei uns wirklich gut zu gefallen und wir geben uns wie gesagt viel Mühe, es kommt auch selten vor dass sie einen ganzen Tag allein ist, da entweder ich oder mein Freund zumindest über Mittag für ne Stunde hier sind.

Ich hoffe auf ein paar gute Ratschläge von euch und freue mich auf die Antworten.

Ganz liebe Grüsse🐈😊
 
A

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Hallöchen,

schwierig für mich was zu raten, denn Zusammenführungen hängen m.E. nicht allein von den Tieren, sondern auch von den Menschen ab. Ich bin ein großer Fan des Trainings, das kann Vertrauen zwischen Mensch und Tier so stärken, dass Tiere sich neuen Situationen nicht sofort entziehen, solange der Vertrauensmensch dabei ist. Dieses Vertrauen wäre und war auch in der Vergangenheit dann auch für mich der Grundstock, um über eine Zusammenführung mit einer weiteren, gut sozialisierten Katze nachzudenken.

Sowohl die von dir beschriebene vorherige Haltung als auch die Kurzabgabe bei Dritten wäre für mich persönlich kein Maßstab, es nicht zu versuchen. Allerdings habe ich schon zwei langsame Zusammenführungen gemacht, so dass ich da auch ein wenig über mich selbst lernen konnte und heute wohl besser beurteilen kann, was ich mir zutraue oder nicht.

Anders läge für mich der Fall, wenn ich von der abgebenden Stelle überzeugt bin, dass sie ihre Tiere sehr gut kennt. Wenn mir dann die Einzelhaltung nahegelegt wird, dann starte ich keine kontraproduktiven Versuche.

Und zum Herzbrechen: Schon manch Tier hat hier im Forum über Umwege (weil es dann leider doch nicht funktionierte - sowas kommt immer wieder vor und dann lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende - oder so) dann noch ein ganz tolles Fürimmerzuhause gefunden und ist nicht „an gebrochenem Herzen gestorben“ (um es mal salopp auszudrücken 😅)

Edit: Kleine Ergänzungen eingefügt
 
Toll, dass du dir so viele Gedanken um deine Gwin machst! Wie lange ist sie mittlerweile bei euch?

Mit vier Jahren finde ich sie noch zu jung, um es nicht nochmal zu versuchen. Grade mit der Vorgeschichte sollte die Auswahl einer Freundin aber gut durchdacht werden und die Zusammenführung ganz behutsam angegangen werden.

Wenn es wirklich gar nicht klappen sollte, nehmen Tierschutzvereine die Tiere in der Regel auch zurück, da würde ich mit offenen Karten spielen.
Wenn es doch klappt, hättet ihr alle was gewonnen. ☺️
 
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Ich denke auch, Du solltest es versuchen. Mit dem richtigen Tier aus dem Tierschutz, wo Du betreut und gut beraten wirst. Vielleicht vorerst als Pflegestelle mit Übernahmeoption?
 
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