Umzug, diverse Fragen

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dreamsharing

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16. August 2015
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Liebe Community,

ich ziehe bald um und habe mehrere Fragen zum Thema Umzug mit felinen Mitbewohnern.
Meine zwei Flauschbälle sind kastrierte Kater, 7jährig, Teshi und Yuki. Sie sind Freigänger, seit sie 1 Jahr alt waren, und verbringen vor allem im Sommer fast ihre ganze Zeit draussen.
Yuki ist, was ich einen "obligaten" Freigänger nennen würde. Ich musste ihn wegen einer Verletzung (und der Halskrause, die er tragen musste) mal drin behalten - zuerst hat er gemotzt, dann wurde er depressiv und hat nicht mehr gefressen (!!!). Bis er 1jährig war und in die Freiheit durfte, hat er regelmässig in die Wohnung gepinkelt. Das hat schlagartig aufgehört, als er raus durfte. Streu hatte ich damals verschiedenes durchprobiert und natürlich auch medizinisch abgeklärt, er war gesund. Es war also wirklich der Stress des drin-bleiben-müssens.
Teshi geht auch gerne raus, benutzt aber auch das Katzenklo, wenn ich die beiden wegen TA-Besuches mal eine Nacht drinbehalten muss und würde eine Angewöhnungszeit in der Wohnung vermutlich ganz gut überstehen. Auch wenn mit grossem Protest.
Wirklich Sorgen mache ich mir bei Yuki. Ich überlege schon, mit beiden von Anfang an Leinenspaziergänge zu machen, v.a. mit Yuki... aber ob das reicht?
Wie kann ich das gestalten?

Dann kommt dazu, dass in der neuen Wohnung Holz-Türrahmen sind. Die sind zwar lackiert, könnten aber zum Kratzen einladen. Wie kann ich ihnen das Kratzen unattraktiv machen? Denn der Vermieter hatte anfangs Angst, dass die Katzen die Türrahmen irreparabel schädigen, und hat erst nach einem offenen Gespräch und meiner Zusicherung, alles zu tun, um das zu verhindern, zugesagt. Ich möchte natürlich, dass er einen verantwortungsvollen Eindruck von mir (und Tierhaltern allgemein) behält!
Ich habe im zukünftigen Wohnzimmer einen senkrechten Balken, dazu habe ich mir überlegt, dass ich den mit einer Sisalmatte umhülle und explizit zum Kratzen zur Verfügung stelle. Natürlich haben die beiden auch einen (selbstgebauten) Katzenbaum (aus zwei Baumstämmen), somit hätten sie zwei Kratzgelegenheiten. Aber sie sollen ja auch darauf kommen, dass diese viel toller sind als die hoffentlich ganz langweiligen Türrahmen, die gar nicht kratztauglich wirken sollen. Habt ihr dazu Tips? Wie mache ich die Türrahmen unattraktiv?

Und dann noch eine letzte Frage. Wie kann ich die Fahrt für sie möglichst stressarm gestalten? Die Fahrt ist lang, mein neuer Wohnort ist sicher 1,5 Stunden entfernt (kann die Distanzen mit dem Auto nicht gut einschätzen, ich habe selbst kein Auto, fahre immer ÖV) und ich werde sie ja mit den Umzugsleuten mitnehmen müssen. Yuki hat einen leichten Herzschaden von einer vergangenen Infektion, ich werde diesbezüglich auch noch mit der TÄ reden, ich habe Angst, dass er zuviel Stress für sein Herz hat während der Fahrt... aber vielleicht habt ihr ja auch noch hilfreiche Ideen.

Danke schon mal!
Iris / dreamsharing
 
A

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Erstmal der Umzug. Falls Du keinen großen Korb hat, in dem beide gemeinsam auf die Reise gehen können, dann leih Dir einen aus. Geteiltes Leid... Wie sind die beiden denn bei normalen Autofahrten? Mit unserem ersten Kater mussten wir glücklicherweise keine langen Fahrten machen, der hat Autofahren GEHASST. Unsere beiden jetzigen haben ihre erste Fahrt - das waren immerhin 4 Stunden - völlig entspannt und ohne Gejammer gemeinsam hinter sich gebracht.
Leg den Korb mit Windeln, Inkontinenzunterlagen o.ä. aus, gib ihnen was zu spielen und ein paar Leckerli mit rein. Ggf. kann der Tierarzt Dir auch ein leichtes Beruhigungsmittel geben (für die Kater meine ich natürlich).
Die Eingewöhnungszeit wird vermutlich hart werden. Allerdings brauchst Du sie sicher keine 4 Wochen drin zu lassen. Sie sind ja nicht komplett neu, sondern ziehen mit ihrer Bezugsperson um. Spaziergänge an der Leine würde ich empfehlen, auch wenn sie sehr anstrengend sind - das ermöglichst bereits ein erstes Erkunden des neuen Reviers. Und außerdem ist kein Gejammer während des Spaziergangs, was immerhin eine kurze Erholung sein wird :rolleyes: Ich denke immer noch an den Umzug mit unserem ersten Kater - damals glaubte ich, er würde tagelang erstmal das Haus erkunden... Mittags aus der Box gelassen, abends war die Inspektion des neuen Heims abgeschlossen und das Gejammer ging los :cautious: Es wird für Euch alle eine anstrengende Zeit werden...
 
Ich persönlich halte von Leinenspaziergängen überhaupt nichts.
Wenn du das aber probieren möchtest, dann solltest du die beiden vorher an das (gut sitzende) Geschirr gewöhnen, bevor du mit ihnen dann auch raus gehen kannst.
Mehr kann ich dazu leider nicht sagen.

Ich denke nicht, dass die Holztürrahmen bekratzt werden.
Du solltest an reviergünstigen Plätzen einfach andere Kratzmöglichkeiten schaffen, dann sollten die Rahmen auch unberührt bleiben.
Die Idee mit dem Sisal um den Balken finde ich super.

Ich würd die beiden nicht zusammen in einer Box transportieren. Die Gefahr, dass sie sich auf der Fahrt gegenseitig aufstacheln und durch den Stress vll etwas in die Wolle bekommen, wäre mir persönlich zu hoch.
Wenn die beiden sich bei Sichtkontakt ruhiger vehalten, dann kann man die beiden Boxen so aufstellen, dass sie sich sehen können. Durch zwei getrennte Boxen, können sie sich aber nicht an den Kragen.
Vll sind die beiden aber auch ruhiger, wenn man die Außenreize etwas begrenzt und ein Tuch über die Box zum Abdunkeln legt. Das muss man ausprobieren.
Zur Beruhigung kannst du schon einige Zeit vor dem Umzug mit Zylkene oder Anxitane/Telizen arbeiten. Mit etwas Glück schlagen deine beiden Fellnasen aus eins der beiden Nahrungsergänzungsmittel an und sind dann etwas ruhiger. Bei uns hilft Zylkene. Es muss aber wesentlich höher dosiert werden als angegeben. Es macht da also durchaus Sinn die Variante für kleine Hunde zu kaufen. Es benötigt auch evtl einige Zeit bis es wirkt.
 
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Danke für die Tipps!
Mit der Tierärztin habe ich schon besprochen, dass mindestens Yuki (der Kater mit dem Herzproblem) ein Beruhigungsmittel bekommt. Welches, wird in einem getrennten Termin nochmal genau angeschaut. Uns ist die Gefahr zu gross, dass er auf dem Transport bradykard wird. Das hat er leider immer wieder gehabt, wenn er unter starkem Stress stand.
Autofahrten hassen sie beide wie die Pest. Genauso Zugfahrten (ich besitze selbst kein Auto, weiss deshalb von jedem einzelnen TA-Besuch, wie sehr sie den Zug auch hassen).
Was denkt ihr, wie lange die beiden drinbleiben müssen? Ihr neues Revier ist Luftlinie 31km vom alten entfernt, aber dazwischen liegen einige Höhenzüge, zu Pfote wäre das sicherlich viel länger. Ich glaube persönlich nicht, dass sie ihr altes Revier nochmal finden würden oder auch nur eine Ahnung hätten, in welche Richtung sie gehen müssten. Das allerdings hält ja manche Katzen nicht davon ab, es zu probieren.
Und was die Boxen angeht: bisher habe ich immer nur beide in zwei getrennten, kleineren Boxen transportiert, einfach weil kein Auto = grosse Box untransportierbar. Jetzt bin ich etwas unsicher, wie ich das da handhaben soll. Beide hassen die Enge; vor allem Yuki dreht durch, wenn er nicht raus sieht. Das mit der Decke habe ich nur ein einziges Mal probiert. Er ist panisch geworden und hat versucht, die Box zu zerlegen. Dunkel machen ist also leider gar keine Option.
Um Teshi mache ich mir alles in allem weniger Sorgen, der wird es hassen und viel jammern, aber gut überstehen. Yuki hingegen... da macht mir das Gesamtpaket Umzug schon Bauchweh.
 
Wenn es geht, würde ich eine Zeit zum Umziehen wählen, in der sie normalerweise schlafen. Wenn Du Glück hast, fügen Sie sich dann einfach in Ihr Schicksal, weil sowieso müde und pennen. Darf ich fragen, wieso Du für 31 km 2 Stunden einplanst?
 
Die Fahrt wird nicht so lange dauern - wenn nicht grad alles Tempo 30-Zone ist, dann sollte auch ein LKW 31km in max. 40 min. schaffen. Versuch vor allem, selber ruhig zu bleiben, auch wenn das natürlich schwer fällt. Die Katzen reagieren auf Unruhe. Von daher wäre es besser, sie aus dem Umzug rauszuhalten. Hast Du denn keine Freunde/Bekannte/Arbeits-/Vereinskollegen mit Auto, die Deine Katzen vor dem Umzugsgepolter in die neue Wohnung bringen könnten?
Bei unserem letzten Umzug haben wir unseren damaligen Kater nach 6 Tagen rausgelassen, weil wir absolut fertig waren von dem dauernden Gejammer. War aber auch nur Revierwechsel, Dosis blieben dieselben. Tag 3 habe ich den Kater auf den Balkon gelassen, damit er frische Luft bekommt - meiner Meinung nach war der Balkon absolut ausbruchssicher. Naja, fast, allerdings ist der Kater irgendwie vom Balkon auf die etwas tiefer liegende Garage gekommen - von dort aber nicht weiter. Er musste dann von mir mitten in der Nacht mit Leiter gerettet werden :rolleyes: Tag 4 bin ich mit ihm im Garten spazieren gegangen, da hat er mal 2 Stunden nicht gejammert, wahrscheinlich, weil er zu beschäftigt war mit Erkunden von Fluchtwegen. Tag 5 ist er dann zielstrebig und schnell dort über den Zaun, wo ich nicht hinterher konnte... Kam aber nach 1 Stunde wieder und hatte jede Menge Appetit. Tag 6 haben wir ihn dann rausgelassen, er wusste ja, wo er hingehört.
Unsere beiden jetzigen Kater haben wir, nachdem sie im Alter von knapp 2 zu uns gekommen sind, nach 3,5 Wochen allein rausgelassen. Mit ihnen sind wir erst eine Woche lang an Leinen draußen herumgelaufen. War aber sowohl Revier- wie auch Dosiwechsel.
In jedem Fall würde ich empfehlen, die Kater am neuen Wohnort bekannt zu machen - Zettel mit Fotos von beiden, Namen nennen, Deinen Namen und Tel. für den Fall, dass es irgendwelche Probleme gibt, und diesen Zettel in die Nachbarbriefkästen werfen.
 
Ok, 2h sind vermutlich schon etwas zuviel. Aber ich kalkuliere mehr Zeit ein, weil die gefahrene Strecke deutlich länger als 31km ist (64km) - laut Google Maps ca. 1h trotz Autobahnstücken dazwischen. Deshalb habe ich "Luftlinie" geschrieben. Wir haben einen Gebirgszug dazwischen, oben drüber geht gar nicht. Also fahren wir erstmal in die Gegenrichtung los. Und ein Möbeltransporter ist ja nun auch nicht gerade schnell, also rechne ich mal mit 1,5h. Dazu kommt, dass die Strecke, die wir fahren, SEHR viel Verkehr hat. Hoffentlich nicht gerade Freitags über Mittag, aber das weiss man ja nicht.
Eine Katze kann aber locker über die Berge drüber. Den Radius meiner Kater einzuschätzen fällt mir schwer. Die jungen, ganz aktiven Jahre haben sie ja zum Glück schon hinter sich, Yuki war zeitenweise auch mal eine ganze Woche auf Tour, das macht er heute nicht mehr. Sonst müsste ich noch Angst haben, dass er tatsächlich zum alten Zuhause zurückläuft.

Der Tip mit den Zetteln ist gut, danke!
Einen festen Rhythmus haben die beiden im Sommer leider nicht. Im Winter müsste ich dann wohl nachts fahren XD

Ich habe jetzt zum Glück doch noch eine Freundin gefunden, die mit ihrem PW die Katzen und ein bisschen Kleinkram mitnehmen kann. Es sind zu der Zeit eben fast alle Leute in Ferien, es war wirklich schwer, irgendwelche Unterstützung zu bekommen.

Das Leinentraining läuft gut, ich glaube, damit kann ich ihnen auch einiges leichter machen. Und sie gleich noch an die neue Umgebung gewöhnen. Mittlerweile darf ich beiden das Geschirr anlegen und mit der Leine aufstehen, sie sind etwas irritiert, verfallen aber nicht gerade in Stress. Yuki ist gestern sogar 2 Schritte durch die Wohnung gelaufen mit mir. Es wird :)

Ihr helft mir gerade wirklich sehr, vielen Dank!!
 
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Hallo alle, ich mag noch berichten, wie der Umzug ausging.

Am Umzugstag selbst mussten die Flauschis erstmal in der (leergeräumten) Küche ausharren, bis alles eingeladen war. Die Fahrt war weniger stressig als erwartet - viel Gejammer, aber kaum Gekratze an der Transportbox. Das ging also.
Der neue Ort hat sie eine Weile eingeschüchtert, aber nur etwa 1 Tag. Danach war schon Freiheitsdrang spürbar. Sie haben Zylkene bekommen, das hat, glaube ich, geholfen. Die Leinenspaziergänge auch; deren Sinn haben sie rasch verstanden. Die Anspannung darüber, nicht überall hin zu können, wo sie es wollen, war aber schon sehr deutlich.
Der Umzug war letzte Woche. Eigentlich wollte ich sie morgen oder übermorgen rauslassen; gestern bewusst noch nicht, da der 1. August Schweizer Nationalfeiertag mit Feuerwerk ist. Die Katzenklappe war zugebaut mit Umzugskisten (!), ich dachte auch, sie sei geschlossen. Letzte Nacht ist Yuki am Türrahmen zum Gartensitzplatz hochgeklettert, und zwar mehrfach. Mir graut davor, dem Vermieter davon zu erzählen. Abgesehen davon hab ich vor meinem ersten Arbeitstag an der neuen Stelle nur die halbe Nacht geschlafen, nämlich die zweite Nachthälfte.

Dann morgens - keine Katze mehr in der Wohnung. Wir haben etwas irritiert gesucht, im Gedanken, dass die sich aber gut versteckt haben... Bis ich die verschobenen Umzugskartons vor der Katzenklappe gefunden habe! Die beiden sind tatsächlich ausgebüchst.
Glücklicherweise sind beide (!) zum Frühstück nach Hause gekommen, sie waren ganz nah beim Haus.
Ich bin jetzt gespannt, ob ich sie antreffe, wenn ich zuhause ankomme. Ich bin ziemlich platt darüber, dass sie
- eine Katzenklappe bemerken, die von Anfang an hinter Umzugskartons verborgen war,
- diese Kartons verschieben können
- und dann doch so entspannt neben dem Haus herumlungern... Diese Schlawinerchen!
 
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