Traumatisierter Siamkater

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27. August 2008
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Hallo an alle,

ich habe seit über 30 Jahren Katzen. In unserem Haushalt leben 5 Wohnungskater, teilweise Handicap Katzen. Kurzum: ich nehme das was keiner will :)

Ich bin auch seit Jahren im Aus/Inlandstierschutz tätig. Nun wurde ich um Hilfe gebeten und habe am Dienstag einen 5 jährigen Siamkater bei einer Familie abgeholt. Er wurde als sehr scheu und ängstlich vermittelt. Die Dame hat sich 6 Wochen lang viel mit ihm abgegeben und er schmuste, schnurrte und machte den Milchtritt bei ihr (hab Videos gesehen). Leider gab es dann 1-2Zusammenstöße, mit einem Kratzer auf der Nase, der vorhandenen Katze und man entschied sich den Kater einfach wieder abzugeben.

Jetzt habe ich Choco...so habe ich den armen Tropf getauft. Er ist bei uns in einem hellen Zimmer mit Terrassentüren, katzengerecht eingerichtet, alleine.

Er sitzt dort in der Ecke und starrt auf den Boden. Bewegungen im Zimmer werden nur mit den Augen registriert. Man kann ihn anfassen, er tut nichts, schmatzt dann nur, Ohren nach hinten.

Essen tut er eher wenig, Leckerli und Multivitamin Paste. Meine TA mischte gestern Rescuetropfen die er 3 mal täglich auf das Köpfchen bekommt. Zusätzlich gebe ich ihm Zyklene in die Paste. Feliway Stecker ist aktiviert.

Er bewegt sich nur nachts, benutzt das Katzenklo, Kot ist gut. Ansonsten sitzt er im Eck und starrt vor sich hin.

Meine Katzen schauen von weitem durch die offene Türe (die die sehen können) er reagiert nicht auf sie, genauso wenig wie auf mich.

Ich hatte schon Angstkatzen, die dann aber wenigstens im Zimmer umher gelaufen sind und sich versteckt haben, wenn man rein kam...man konnte sie irgendwann mit Leckerli und/oder einem Strohhälmchen zum Spielen animieren.

Ich lege mich mehrmals am Tag weiter weg von ihm ins Zimmer und erzähle oder singe ihm was vor (nicht lachen)

Was mir hier große Sorge macht, ist diese "Schockstarre"....ich habe Angst, dass er aus diesem Trauma nicht mehr heraus kommt.

Ich bin um jeden Tipp dankbar...wenn ich hier falsch bin......bitte ich den Thread umzusetzen. Besten Dank.

Herzlichst, Miki
 
A

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Herzlich Willkommen!

Das ist ja wirklich eine furchtbare Situation. Leider kann ich dir dabei nicht viel helfen, aber soweit ich weiß kennt sich die Userin Taskali sehr gut mit Angstkatzen aus, die kannst du bestimmt einfach mal anschreiben und zu dem Thema befragen.
 
Herzlichen Dank, dass mache ich!
 
Und es würde mich freuen, wenn du uns auf dem Laufenden hältst wie es weiter geht mit dem Katerchen :)
 
Hallo Miki,

wieso meinst du, dass der Kater traumatisiert ist, ist da was passiert?

Vllt. ist er einfach nur scheu und ängstlich, was auch zu seinem Verhalten nach 2 Tagen passen würde.

Wenn er futtert und das Klo benutzt, in der Nacht sich bewegt........das ist doch schon super. :)

Hat er auch eine Höhle oder einen erhöhten Platz, wo er sich zurück ziehen könnte? Wenn nicht, dann das bräuchte er. ;)

Ansonsten lese ihm z. B. aus einem Buch vor, Hauptsache, er hört deine Stimme. Wenn er dich anguckt, dann blinzel ihm zu.

Und bitte nicht anfassen, wenn er es nicht ausdrücklich möchte, sprich er hierzu zu dir kommt.

Es wird, habe Geduld.
 
Hallo,

erstmal Danke, dass du den armen Kater aufgenommen hast:)

Da er erst seit Dienstag bei dir ist, würde ich mir noch keine Gedanken machen.
Du machst das alles richtig. Und nein, ich lache nicht, wenn du deinen Katzen etwas vorsingst. Das mache ich auch und es hilft, besonders bei ängstlichen Katzen.

Hat er denn eine Rückzugsmöglichkeit im Zimmer?
 
Hallo,

Danke an alle die mir hier antworten.....im Zimmer steht noch ein kleines Aquarium auf einem Regal neben der Türe. Die unteren Regalabteile habe ich mit Kissen und Decken ausgepolstert, damit er sich dort hinein flüchten kann. Da saß er aber nur kurz, weil er so die Türe nicht sieht.

Den Korb, den mir die Dame mitgegeben hat, meidet er seit dem Einzug hier. Er hat sich unter der Heizung verkrochen, da diese gegenüber der Türe liegt, so hat er das Zimmer im Blick.

Ich kann ihm nun heute eine Kuschelhöhle holen, besorge eh ein größeres WC für ihn...aber wie kriege ich diese an seinen Platz ohne ihn dort weg zu scheuchen?

Wenn ich seine Geschichte richtig verstanden habe, kommt er von der Strasse in Spanien und hatte nur Kontakt zu der alten Frau die ihn gefüttert hat. Da dies an einer sehr mit Lkw befahrenen Strasse lag, hat man ihn eingepackt und mitgenommen in ein kleines Tierheim. Von dort wurde er nach 2 Wochen nach D zu der Familie vermittelt.

Die wollten wohl auch alles probieren, hatten dem Verein alles mögliche versprochen (durfte den email Verkehr lesen).....aber sind nun wohl überfordert (verlangen aber die Schutzgebühr von dem Verein zurück ??)

Ok...ich fasse ihn nicht mehr an...ähm aber die Rescue Tropfen auf den Kopf......ist ja auch wie anfassen oder ??

Als ich ihn mit dem Auto abgeholt habe, hat man ihm Vec Tranquil gegeben, dass er sich nicht zu sehr stresst. Er hat dann gemauzt und ich habe sofort bemerkt, dass er aus dem Mund riecht...ich vermute einen faulen Zahn, Halsweh oder ähnliches....meine TA meinte ich kann ihm, wenn er Nassfutter frisst, Metacam ins Futter geben....weil den TA will ich ihm nun nicht auch noch zumuten.

Mehr weiß ich zu dem armen Tropf nicht...
 
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Also das klingt für mich jetzt zwar durchaus traumatisiert, aber das ist ja auch kein Wunder, wenn er grad erst zu dir gekommen ist. Nicht jede Katze verdaut einen Umzug psychisch gut, manche müßen das erstmal verkraften und brauchen dafür länger. Setz dich zu ihm, erzähl ihm was, blinzel ihn an, aber fass ihn nicht an, nicht streicheln, wenn er noch so eine Angst hat. Laß ihm Zeit. Problematisch wird das erst, wenn dieser Zustand über Wochen anhält. Ein paar Tage zu Anfang ist durchaus normal.

Allerdings: das mit dem Schmatzen irritiert mich. Schmatzen bedeutet meist, daß den Mietzen schlecht ist. Manche vertragen das Autofahren nicht und reagieren hinterher mit Übelkeit. Sollte er weiterhin nicht fressen und schmatzen wenn man ihm was hinhält, dann würde ich einen Tierarztbesuch anraten.
 
Zu deinem neuen Post:

Ich würde jetzt nicht mit Metacam usw anfangen - das kann genauso auf den Magen gehen. Und wenn er zur Fahrt Beruhigungsmittel bekommen hat wundert mich das Verhalten nicht. Manche vertragen das nicht und der Transport unter Beruhigungsmitteln ist für viele Katzen psychisch eine größere Belastung als ohne, da sie nicht mitbekommen was mit ihnen geschieht und sie praktisch aus ihrer Sicht im vertrauen Heim einschlafen und im fremden Aufwachen. Dadurch entsteht dann die Verwirrung und das eingewöhnen kann länger dauern.

Ich glaub ich würde da erstmal gar nichts machen und ihn einfach nur in Ruhe lassen. Manchmal ist weniger mehr ;-)
 
  • #10
Diese "unteren Regalabteile", das hört sich eher suboptimal an. Er bräuchte eher einen höheren Kratzbaum, ober ist ein Schrank im Raum............also wo er von oben alles in Ruhe angucken könnte. Die Höhe gebe ihm sicherheit.

Wegen dem Katzenklo. Wie groß ist dieser Raum, dass du wegen dem Klo bedrängen könntest?

Und nein, bitte auch kein Rescue. Damit müsstest du wieder an ihm ran und wüdest ihn bedrängen.

Wenn du der Meinung bist, dass er krank ist oder Schmerzen hat, dann wird euch nichts anderes übrig bleiben als zum TA zu gehen. Gesundheit geht schon vor.

Ansonsten bitte hab etwas nur Geduld und sei für ihn einfach nur da.
 
  • #11
....Danke für die Tipps.

Das Zimmer hat ca 18 qm und es steht nichts drin. Es war das Wohnzimmer meiner Tochter, die mit 21 ausgezogen ist, wurde im Juli renoviert und ist nun leer, bzw. unser "Yogazimmer", Yogamatte und Sportkrusch lagen darin. (jetzt nicht mehr)

Es ist ein Kratzbaum drin, allerdings nur ca 120 cm. Das jetzige Katzenklo ist zu klein, deswegen hol ich heute eine größerer offene Schale für ihn. Nein damit bedränge ich ihn natürlich nicht, das hast Du falsch verstanden, WC steht geschützt hinter der Türe..ca 5,0 m von ihm weg.

Mit Bedrängen meinte ich die neue Kuschelhöhle, die ich heute holen will, die ich ja auf seinen momentan bevorzugten Platz stellen sollte...vis a vis der Türe, Nähe Heizung wo er nun die ganze Zeit sitzt.

Das mit einem erhöhten Platz kann ich nicht realisieren, weil ich keinen Schrank reinstellen werde und auch keinen neuen Kratzbaum mit großer Höhe kaufen werden (die Kosten ja gleich ein Vermögen)...ich schaue mal ob ich gebraucht was finde.
 
  • #12
Das klingt bisher wirklich recht kahl ;) wie wäre als günstige Alternativen:

- leere Kartons auf die Seite gelegt (also dass die Öffnung zur Seite zeigt) mit einem Handtuch oder einer Decke drin
- einen Tisch reinstellen, mit so langer Tischdecke, dass die bis auf den Boden reicht (evtl. Mit Karton drauf, dann ist es schonmal eine erhöhte Option)
 
  • #13
hi,

kannst du irgendwelchen möbelkrusch in das zimmer stellen ?
katzen hassen meiner erfahrung nach aufgeräumte, leere räume, und so eine verstörte würde sich bestimmt sicherer fühlen in einem undurchschaubaren wirrwarr, wo sie sich von deckung zu deckung bewegen kann, ohne sofort gesehen zu werden. eine wirklich hohe sitzgelegenheit wäre in dem zusammenhang wirklich sehr gut! es gibt da relativ günstige kratzbäume/deckenspanner im net ( unter 100 Euro ), so einer würde schon helfen. notfalls wenigstens ein paar tücher kreuz und quer von der decke bis zum boden abhängen, hauptsache unübersichtlich.

ich will jetzt nicht elitär oder so klingen, jede katze wäre nach so einer vorgeschichte traumatisiert, aber siamesen/orientalen sind unvorstellbar sensibel. muss nicht, kann aber.

als ich meine kleine jaco damals vom wirklich guten züchter geholt habe, hat sie sich zitternd unter einer sonnenbank versteckt, die unter dem bett verstaut war ( ein winzling, der sich da drunter pressen konnte! ) und kam erst nach 3 tagen wieder heraus - mit einer idiopathischen blasenentzündung und fieber:rolleyes:.
manche von diesem schlag also sind selbst ohne trauma fast am sterben, wenn sie umgesetzt werden.....

ich konnte damals auch nichts tun als sie in ruhe lassen und dezent anwesend sein. dass sie nachts rauskam, konnte ich am klo sehen, gefressen hat sie nichts.

das schmatzen kann vom magen oder den zähnen kommen, kann aber auch eine reine angstreaktion sein. allerdings, maulgeruch ist schon verdächtig. würde trotzdem den tierarzt im augenblicklichen zustand nur im echten notfall aufsuchen, noch mehr belastung ist in dem fall wahrscheinlich schlimmer als zahnweh.

reconvales tonikum vom tierarzt als überbrückung während der fastenzeit könnte ich noch empfehlen. wenn es angenommen wird, kannst du dahinein das zylkene mischen - mit der paste wird es womöglich nicht besonders effizient aufgenommen.

wegen metacam bin ich in diesem besonderen fall anderer meinung als meine vorrednerin. ich würde einen behandlungsversuch wagen. das tier bezieht die schmerzen womöglich auf die neue situation und damit schaukelt sich alles noch mehr auf.

von herzen alles gute und viel erfolg,
marion

EDIT: Demotivation war mit ihren guten ideen schneller :oops:)
 
  • #14
...super Idee. Bin auch nicht glücklich gebrauchte Kratzbäume zu kaufen, da man nie weiß wer vorher drauf saß. Viele Viren halten sich ja monatelang.

Sause in 30 min gleich los 2-3 größere Kartons zu suchen. Vielleicht bekomme ich einen schmalen hohe Karton, der mit Hilfe eines kleineren zum Aussichtspunkt wird. Ich muss sie dann halt mit viel Klebeband aneinander fixieren, damit er keinen Salto macht :-(

Schleppe nachher unseren Balkontisch nach unten und lege eine Decke drüber.

Normalerweise ist mein Mann der Umsetzer solcher Ideen und mein absoluter Unterstützer...leider ist er bis Ende nächster Woche noch im Ausland und nimmt nur per Video an allem teil.

Er hat schon wieder Leckerli gegessen und eine Cherrytomaten große Portion Vitaminpaste. Jetzt habe ich ihm wieder Thunfisch mit Wasser vorgesetzt. Gleich bringe ich noch Tartar mit......ähm Mett sagte ihr glaub ich....

Ich wollte auch das we abwarten bevor ich ihn zum Doc schleppe. Bin mit meiner TA befreundet, könnte sie auch am we erreichen. Die Vorbesitzerin meinte, er hätte bei ihr sehr gut und viel gefressen und er sieht auch proper aus. Leider kann ich hier kein Bild hochladen.....

Dann bis gleich und 1000 Dank an alle...ich fühle mich grad nicht so alleine mit allem.....Danke!
 
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  • #15
Für mein Empfinden ist das hier wieder falsch verstandener Tierschutz in Gestalt des Tierimports nach D-land und dann Vermittlung in die falsche Umgebung!
Wenn der Kater (mal losgelöst von der Rasse!) als hartgesottener Freigänger in Spanien aufgegriffen wurde, sollte er (nach einer entsprechenden Eingewöhnungszeit) wieder in den Freigang vermittelt werden, denke ich.

Ich finde das Verhalten des Katers nicht wirklich traumatisiert, sondern eher das Ergebnis einer missglückten Zusammenführung (zusammen mit den falschen Rahmenbedingungen) bei den vorangegangenen Haltern, verbunden mit der großen Umstellung
- des Einfangens, Kastrierens und in Spanien im TH/Perreira usw. Lebens,
- des Transports (Flug oder Auto) nach Deutschland und daraufhin sogleich Umzug zu den Dosis,
- u. U. einer zu schnellen oder missglückten Vergesellschaftung mit den dortigen Tieren,
- des fehlenden Freiganges,
- innerhalb sehr kurzer Zeit wieder Transport und Umzuges zu dir.

Es sollte doch klar sein, dass sich der Kater - selbst wenn er ein sehr gut sozialisiertes Tier aus reiner Wohnungshaltung wäre! - nach solchen Erfahrungen erstmal total zurück zieht.
Zumal das Vorhandensein deiner eigenen fünf Katzen für den Kater ja nun auch ersteinmal fremd bzw. feindlich erscheinen wird (er riecht ja die anderen Katzen).

Die Umgebung, also ein fast leeres Zimmer, ist für den Kater eine weitere Belastung: es gibt nichts, wo er sich verstecken und in Ruhe und Sicherheit seine Umgebung beobachten und kennenlernen kann!
Wenn du im TS wirklich kenntnisreich unterwegs wärest, Miki, wüsstest du das und auch, dass Katzen für die Sicherheit gern nach oben gehen. Dann hättest du das Separationszimmer bereits entsprechend mit einem hohen Regal bzw. Schrank und einem entsprechenden Kratzbaum ausgestattet, bevor du den Kater abgeholt hast.
Sry, aber den Vorwurf kann ich dir nicht ersparen, MIka! Insbesondere nicht mit deinem Argument, dass ein hoher Kratzbaum zu teuer wäre. Hallo?????
Ein Plüschübel, wo der Kater wenigstens bis Brust-/Kopfhöhe des Menschen klettern und lauern kann, von wo aus er die Fnsterbank erreichen und Katzenfernsehen gucken kann (und sei es der Blick in den Hinterhof ohne Bäume!), kostet bei Ebay und anderen Billigheimern ca. 50-60 Euro. Und das ist dir zu teuer, so dass du dich nach gebrauchten Kratzmöbeln umgucken willst oder musst????:confused::grummel::grummel:

"Offene Tür" des Separationszimmers: du meinst hoffentlich eine (geschlossene) Gittertüre für die kommende Zusammenführung des Katers mit deinen Katzen? Also dass sie sich sehen und riechen, aber einander nicht angreifen und schaden können? Ansonsten verwende bitte umgehend eine Gittertüre, wie beispielsweise im Forum verschiedentlich beschrieben (Holzlatten und Hasendraht).

Fünf eigene Katzen, davon mindestens ein Blindchen bzw. noch andere Handicats dabei: kannst du ihnen dann mit dem Siamesen dazu dann noch zeitlich gerecht werden? Sind es reine Wohnungskatzen, die viel Beschäftigung benötigen, oder sind Freigänger dabei? Wird der Spanier bei dir Freigang bekommen können, oder muss er eine reine Wohnungskatze bleiben? Wie weit hast du dich über seine Vorgeschichte erkundigt? Passt er von der Charakterbeschreibung her zu deinen eigenen Katzen? Hast du die Möglichkeit, ihn zurückzugeben an den Verein, der ihn aus Spanien geholt hat, wenn etwas mit der Vergesellschaftung bei dir schief läuft, du doch kein Geld für einen Kratzbaum im Yogazimmer hast oder aber keinen Freigang bieten oder potentiellen TA-Rechnungen finanzieren kannst? Oder wenn du feststellst, dass deine eigenen Handicats bzw. die gesunden Felle zu kurz kommen?

Ich finde die Art, wie du an die Katzenhaltung und den Tierschutz herangehst, bei deiner bisherigen Schulderung optimierungsfähig. Ich meine das zwar als Kritik, aber als konstruktive im Sinne deiner Katzen: sie haben nichts davon, wenn du mehr Katzen sammelst, als du "bedienen" ;) - evtl. auch: finanzieren! - kannst.
Für mich beispielsweise liegt meine persönliche Obergrenze bei den vier Katzen (davon drei Handicats), die ich - in reiner Wohnungshaltung - habe. (Bei Freigängern sieht die Rechnung u. U. etwas anders aus, aber dazu habe ich von dir noch nichts gelesen.)

Sinnvoller Tierschutz bedeutet für mich persönlich auch, dass man ein Tier eben NICHT aufnimmt, wenn die eigenen Rahmenbedingungen nicht passen. Und sei es beispielsweise, dass die bereits vorhandenen eigenen Tiere dann dauerhaft zurückstecken müssten.
Du hast dazu noch nicht viel geschrieben, daher kann ich nur nach dem ersten Eindruck gehen (bin auch gern bereit, meine Kritik zu revidieren), aber das leere Zimmer und das Fehlen von Kratzbaum usw. stößt mir durchaus sauer auf bei jemandem, der sich selbst als sehr katzenerfahren und tierschutzorientiert bezeichnet.

Bitte korrigiere meinen Eindruck und bitte bedenke auch:
Falls euer Spanier tatsächlich Siamgene hat und nicht allein ein schönes Tier mit blauen Augen ist, wird er in der Einzelhaft während der Eingewöhnungsphase extrem leiden, vor allem wenn die Umgebung (Yogazimmer!) so reizarm ist, wie du es beschrieben hast! Er braucht dann sehr viel Aufenthalt von seinen neuen Menschen in seinem Zimmer (nicht die anderen Katzen!), also das still hinsetzen und lesen und ihn nicht beachten usw.

TA-technisch würde ich den Kater sehr schnell dem TA vorstellen wegen des Mundgeruchs: kann sein, dass da eine komplette Zahnsanierung auf euch zukommt. Und liegen die üblichen Tests und Entwurmungen/Impfungen usw. vor? Ihr könnt den Kater nicht mit euren eigenen Katzen zusammen lassen, bevor nicht sichergestellt ist, dass er weder Parasiten (Flöhe, Würmer usw.) noch beispielsweise Giardien hat!

Aber.... eigentlich solltest du das wissen und schon vor der Übernahme des Katers abgeklärt haben...
 
  • #16
nicker, sorry, aber ich ärgere mich grade ein bisschen.

deine argumente sind an sich stichhaltig ( so sie denn im einzelnen tatsächlich auf die uns unbekannte situation der neuuserin zutreffen ).

allerdings finde ich, dass eine -auch konstruktive - kritik dieser art im augenblick nicht hilfreich ist, weder für den kater noch für die TE.

mag sein, dass da einiges falsch/übereilt gelaufen ist, aber was jetzt not tut, ist mmn "erste hilfe" und nicht demoralisierende prinzipienreiterei.

sie kann den kater ja jetzt schlecht mit dem nächsten flug nach spanien auf die straße zurückbefördern. das kind ist in den brunnen gefallen, jetzt holen wir's erstmal wieder raus, und beim nächsten mal sind alle gescheiter. auch dank deines beitrags ;).

nix für ungut!
marion
 
  • #17
@ Nicker
Du hast sicher generell recht mit deiner Kritik .......
aaaaber...oft ist es so, dass ein adoptiertes Tier von jetzt auf gleich aus dem Zuhause ausziehen muß und dann ist jeder Verein glücklich über ein spontanes Angebot für PS - erst recht im Fall so eines Katers. Dann muß die PS halt "nachrüsten" - tut sie ja jetzt auch:)

Sorry, mir war nach "Verteidigung" der PS, weil ich einfach weiß, wie blöd es manchmal laüft....



Ich drück die Daumen, dass das Kerlchen bald zur Ruhe kommt und dann ein wirklich passendes Zuhause für immer findet:)
 
  • #18
Tiedsche und CarloS:
Ihr habt sicherlich recht, dass meine Äußerungen hart rüberkommen, aber gerade wenn es um langjährige Katzenerfahrung geht, zumal der Kater ja schon seit drei Tagen bei Miki ist, wundere ich mich einfach auch über das Fehlen der essentials, die eigentlich selbstverständlich sein und innerhalb von wenigen Stunden bereitsgestellt worden sein könnten.

Ich hatte Miki auch nicht so verstanden, dass sie als Pflegestelle mit dem Ziel der Weitervermittlung des Katers handeln will, sondern dass Choco (heißt er, glaube ich?) dauerhaft in ihrer Familie bleiben soll und es nun in erster Linie auch um die Zusammenführung geht.

Deswegen ja auch meine Fragen mit der Freigangmöglichkeit (denn Miki schreibt in diesem Thread ja - anders als in den alten Beiträgen - ausdrücklich von Wohnungskatern, die sie hat).

Es sollte schon klar sein, dass die Kritik am Auslandstierschutz und der offenbar übereilten Vermittlung an die vorangegangenen Halter sich nicht gegen Miki richtet, sondern gegen die Vermittlungsorga!

Ginge es rein um ein Pflegi, würde ich auch nicht so viele Fragen stellen, was die vorhandenen Ressourcen für die dann insgesamt 6 Katzen angeht; sollte auch klar sein.

@Miki: Wenn ich etwas falsch verstanden haben sollte, was deine persönliche Situation mit deinen eigenen Katern und mit Choco angeht, korrigiere mich bitte. Und bitte betrachte meine kritischen Äußerungen an der so erscheinenden Situation nicht als Herabsetzung deiner Person, sondern als die Sorge um deine eigenen Katzen und auch um Choco und mein Interesse daran, dass es wirklich in erster Linie um das Wohl der Katzen geht (vgl. auch die entsprechenden Äußerungen anderer Foris im Fall vom Schmusele)!
 
  • #19
Ich hatte Miki auch nicht so verstanden, dass sie als Pflegestelle mit dem Ziel der Weitervermittlung des Katers handeln will, sondern dass Choco (heißt er, glaube ich?) dauerhaft in ihrer Familie bleiben soll und es nun in erster Linie auch um die Zusammenführung geht.
Oh, du könntest recht haben - ich hab es als PS-Platz interpretiert:oops:
In dem Fall sollte sie dann aber wirklich von Vorwürfen verschont bleiben.
Da ist Unterstützung dann eher angebracht (auch vom vermittelnden Verein).

Nochmal OT
Es sollte schon klar sein, dass die Kritik am Auslandstierschutz und der offenbar übereilten Vermittlung an die vorangegangenen Halter sich nicht gegen Miki richtet, sondern gegen die Vermittlungsorga!

Das sollte dann aber woanders diskutiert werden.
Ich bin fast immer bei dir mit deinen grundsätzlichen Argumentationen zu irgendwelchen Themen, allerdings bin ich immer auch für Einzelfallbetrachtung.
Ob es eine vorschnelle Vermittlung ins erste Zuhause war kann man gar nicht klären. Kann sein, oder auch nicht.
Grade bei Problemtieren habe ICH z.B. meine Adoptanten immer auf links gedreht, weil grad für diese Tiere ein Rücklauf furchtbar ist. Man kann Adoptanten aber immer nur bis vor den Kopf schauen:cool:
Die wenigsten Vereine sind scharf auf Rückläufer und schauen ziemlich genau. Und man muß sich häufig ein beleidigtes "Sie wollen ihre Katzen ja gar nicht vermitteln" anhören, wenn entschieden wird, dass es nicht paßt..
Schwarze Schafer gibts immer und überall.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #20
Hallo zusammen,

Danke für die Informationen. Den, vorhin eiligst herein getragenen Tisch mit entsprechender Abdeckung und Kuscheldecken darunter, wurde in meiner Abwesenheit sofort angenommen :yeah:

Konnte einen riesen deckenhohen Kratzbaum kaufen und werde mich gleich mit dem Zusammenbau beschäftigen. Eine weitere Kuschelhöhle auf "Beinen" ebenfalls. Jetzt ist das Zimmer mit 2 großen Sisalteppichen, dem abgedeckten Tisch, 2 Kratzbäumen (auch wenn einer davon klein ist) und 2 Kuschelhöhlen gut voll und das Miez sollte ja auch noch die Möglichkeit haben, ebenerdig auf die Terrasse und in den Garten schauen zu können.

Ich habe mit der Orga in Spanien Kontakt aufgenommen, um das weitere Vorgehen zu klären. Im Moment war ich rettende PS und zwar genau so lange bis ich erfuhr wie es weiter gehen soll. Das ist auch der Grund warum ich mich Mittwoch nicht um eine Katzengerechte Vollmöblierung gekümmert habe, die ich nie mehr brauchen werde. Unser Leben hier spielt sich auf den oberen 140 qm des Hauses ab und nicht unten in dem leerstehenden "Yoga-Zimmer"

Jetzt schrieb man mir, sie hätten niemanden in der Nähe und so bleibt er nun hier, bis ich abschätzen kann, wie sich der Kater entwickelt...ob man ihn vermitteln kann und wenn es Monate dauert, dann eben länger. Wo soll er denn hin?

Der örtliche Tierschutzverein hat mich um Hilfe gebeten, da sie für diesen Kater nicht die Zeit haben. Erfahren habe ich es Dienstagfrüh und Dienstagmittag um 15h sollte er abgeholt werden. Ein Schnellschuss für alle Beteiligten. Mir gefiel die Situation auch nicht...

Man hat an mich gedacht, weil ich zum Einen auch mit einem span. Verein zusammen arbeite und zwei Handicap Siamesen Mischlinge habe.

Er könnte bei uns Freigänger sein, da wir sehr schön ruhig eher Ortsrand wohnen. Unser Haus ist groß und unser Garten geht in 5-6 andere Gärten über.

Aber daran denke ich im Augenblick überhaupt nicht. An eine Vergesellschaftung genauso wenig. Eine span. Katze im Winter hier am Fuße des Schwarzwalds an Freigang zu gewöhnen, wäre mit das dämlichste was man tun könnte.......

Unsere finanzielle Situation ist bestens, ich arbeite nur stundenweise und beim nächsten post werde ich eine Schufa Auskunft ins Profilbild hochladen. Den Vortrag von dem einen Herrn fand ich nett, aber im Augenblick wenig hilfreich.

Bei allen anderen bedanke ich mich recht herzlich und werde, falls es gewünscht ist, Euch weiter auf dem Laufenden halten.

Herzlichst Miki
 

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