Tierarzt - Wir brauchen bessere Untersuchungen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Lino

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19. November 2009
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Ich frage mich warum nicht immer bei Krankheiten eine vernünftige Diagnose gestellt wird. Einmal komplett durch die Bank untersuchen, Blutuntersuchung, Blutdruck, Ultraschall. Das ist alles doch garnicht so teuer. Meine Katze ist leider verstorben und ich denke das der TA eine falsche Diagnose gestellt hat. Wenn er ihr Blut abgenommen hätte, Blutdruck gemessen hätte und auch ein Ultraschall gemacht hätte. Dann hätte er mit sicherheit eine andere Diagnose bekommen. Warum müssen wir so viel zahlen und es werden nur die Symptome behandelt. Ich habe in den letzten Wochen mit sehr vielen Tierhalten gesprochen und bei den meisten ist es wirklich genau so. Dabei kostet so ein Blut Screening lediglich 1 Euro im Labor. 1 Euro der meiner Katze vielleicht das Leben gerettet hätte. Ich habe mir sehr viele Gedanken in den letzten Wochen dazu gemacht. Wir zahlen sehr viel Geld für den Tierarztbesuch, aber die Diagnose die er stellt ist meistens geraten. Haben wir nicht die möglichkeit etwas zu verändern. Können wir uns nicht als gemeinschaft zusammen schließen um besser Preise zu bekommen und eine besser Diagnostik. Warum gibt es die ganzen Technischen Hilfsmittel wenn niemand sie nutzt ?:dead:
 
A

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Wenn Du in eine entsprechend große, gut ausgestattete Klinik gehst und signalisierst, dass Du alles willst und alles bezahlen kannst, wirst Du alles bekommen.

Nur können das die wenigsten, und deshalb werden sehr viele TÄ immer noch versuchen, nach den alten Methoden zu diagnostizieren. Wobei man bei so verschiedenen Patienten, die noch dazu nichts von ihren Beschwerden erzählen können, natürlich sehr schnell an seine Grenzen kommt.

Leider sagen das die wenigsten. Vieleicht auch, um die Patientenbesitzer, die nicht so ausgesprochen gut betucht sind, nicht zu frustrieren.

Aber genau das passiert in unserem menschlichen Medizinsystem mit Kassenpatienten auch schon andauernd und es wird immer ärger mit der Klassenmedizin. Ein offenes Geheimnis. Was glaubst Du, was Du alles kriegst, wenn Du bezahlst.

Allerdings: 1 Euro für Laboruntersuchungen ? Pro Parameter wahrscheinlich.
Letztes geriatrisches Blutbild bei uns ca. 68 Euro plus MWST. Vor der letzten Erhöhung der GOÄ, glaube ich.

LG
Marion
 
Es tut mir sehr leid, was Euch widerfahren ist, aber Ihr seid mit diesem schweren Erleben nicht allein. Das ist kein Trost, es kann nur darauf hinweisen, daß man sich selber immer sehr kundig machen muß, was Tierärzte tun oder unterlassen.

Das Vertrauen, daß man in 'seinen' Tierarzt setzt, sollte man nie ohne Bedenken geben, sondern er sollte es sich erst verdienen müssen, doch wer denkt schon an sowas? Der Gedanke 'er wird es richtig machen, gut machen' hat sich schon häufig als trügerisch erwiesen - und es wird immer wieder so kommen.

Es gibt leider kein Rezept, wie man es von Anfang an anders machen könnte, um nicht diese schweren Erfahrungen machen zu müssen.

Zugvogel
 
Also meinen TA kenne ich seit 15 Jahren und bislang wir ich mit der Behandlung auch zufrieden. Es ist auch nicht so das ich mir die Behandlung nicht leisten kann. Ich habe in den letzten Monaten knapp 800 Euro beim Tierarzt gelassen. Hausbesuche, Medikamente, Praxisbesuch und ähnliches. Vorher habe ich mir nie Gedanken gemacht. Heute denke ich anders. Jeder Humanmediziner bekommt einen Festpreis für seine Patienten. Es muß doch möglich sein sich als Tierhaltergemeinschaft zusammen zuschließen und so etwas auch auf die Beine zu bekommen. Ehrlich, jeder Tierhalter zahlt doch was der Tierarzt ihm sagt, weil er will das es seinen Tieren gut geht. Diese Geräte für Blutparamter und ähnlich kosten zusammen 20000 euro. Die Untersuchung kostet nicht mehr als 1 Euro. Das sind die neusten Geräte, die sind zwar in der Anschaffung teuer, aber in der Untersuchung günstig. Wenn man nun weitere Parameter testen will, dann wird es natürlich teurer. Wenn man nun mit 20000 Leuten zusammen so ein Gerät anschaffen würde, dann könnte man solch eine Untersuchung einfach Routinemäßig mitmachen. Was weiß ich, zb. alle 6 Monate, alle zum Arzt hin und dann checken. So etwas muß doch möglich sein. Ich meine wir organisieren und in Vereinen in Foren und so weiter. Und wie du schon sagt, die Kliniken machen es, aber wichtig wäre doch so etwas vorher zu machen. Denn anhand der Blutwerte kann man doch schon mal sehen ob ein Tier vom Prinzip her gesund ist oder nicht . Oder liege ich da falsch ???
 
Was tierärztliche Diagnosen angeht, gebe ich Dir durchaus recht. Sie sind manchmal schon recht fragwürdig. Und auch mir ist es schon so gegangen, wie Dir, Lino. und auch ich mache mir seither erhebliche Gedanken.

Allerdings sehe ich das Ganze etwas differenzierter:

Man bekommt alles, wenn man alles bezahlt. Wenn ich also zum TA gehe und sage: "Ich möchte das volle Programm mit allem, was sie sich nur vorstellen können, und ich bezahle das auch." Dann bekomme ich das volle Programm. Wenn ich in einer TK bin, bekomme ich alles, was die moderne Gerätemedizin zu bieten hat.

Allerdings steht auch vor dem Gerätemarathon die Frage, welche Untersuchungen denn Sinn machen.

Und da fängt das Problem nach meiner Ansicht an, das man nicht nur auf die TÄ schieben kann: Das Tier selbst kann nicht sagen, was ihm fehlt. Wir sind auf das angewiesen, was wir an dem Tier bemerken.

Und da ist zunächst der Tierhalter selbst gefragt, der sein Tier kennen und beobachten sollte, um im Krankheitsfall möglichst genau sagen zu können, was sich verändert hat. Das ist etwas, das kann der TA nicht wissen, denn er kennt das Tier nur von wenigen Besuchen auf dem Behandlungstisch.

Wenn nun schon der Tierhalter mit der vagen Idee zum TA kommt, dass sein Tier krank ist, aber nicht sagen kann, was sich verändert hat, dann ist jeder TA überfordert. Hier ist der Tierhalter selbst gefragt.

Eine Blutuntersuchung dürfte in vielen Fällen sinnvoll sein. Darauf sollte man als Tierhalter auch im Zweifelsfall bestehen.

Die Sinnhaftigkeit anderer Untersuchungen ergibt sich dann jeweils im Einzelfall.

Im Ergebnis denke ich, dass in der Veterinärmedizin der Zusammenarbeit von Tierhalter und TA eine große Bedeutung zukommt.

Der Idee, sich zusammenzuschließen, um ein bestimmtes Gerät anzuschaffen, stehe ich ein wenig kritisch gegenüber: Mit einem solchen Gerät ist ja nicht alles plötzlich abgedeckt. Das ist EIN diagnostisches Hilfsmittel von vielen. Das müsste man also mit etlichen Geräten machen. Und ich persönlich möchte meinen Tieren nicht jedes halbe Jahr eine Blutabnahme zumuten, egal, ob etwas ist oder nicht, denn es ist immer ein Stress für das Tier. Und man sollte doch immer den Nutzen gegen den Stress abwägen. Aber wenn so ein Gerät mal da ist, muss es auch genutzt werden. Aber ich möchte schon gerne selbst entscheiden, wann ich ein Blutscreening für notwendig halte und es nicht nur deshalb machen, weil ich einer Gemeinschaft angehöre, die ein Gerät angeschafft hat, das nun genutzt werden muss.

Mal abgesehen davon, dass ich ein wenig Zweifel habe, dass man 20000 Leute so einfach zusammenbekommt.
 
Also ehrlich, ich würde sofort was geben. Und das mit dem 1 Euro war ja auch nur ein Bsp. Mal abgesehen davon das ich denke das es schon möglich wäre.

Beispiel, ca. 30 % aller Katzen üner 10 Jahre leiden an CNI. Dieses kann man z.B. durch ein Simples Blutbild erkennen. Der Besitzer wird CNI erst erkennen wenn ca. 70 % der Niere zerstörrt sind. Das steht für mich in einem guten Verhältnis solch eine Blutuntersuchung machen zu lassen. Und sicher kennt der Mensch sein Tier, ich habe sofort gemerkt das was nicht stimmt und bin zum Tierarzt. Nur der muß die Diagnose stellen und auch sagen welche Behandlung die richtig ist. Es ist doch nicht die Aufgabe des Menschen die Diagnose zu stellen und zu sagen welche Untersuchungen nötig sind. Das kann ich doch garnicht. Ich gehe doch auch nicht zu meinem Haustierarzt und sage ihm was er zu untersuchen hat. Jeder Humanmediziner macht bei Krankheiten ein Blutbild. Ich meine es passiert ja auch nichts bei Fehldiagnsen. Pech das Tier ist tot und jetzt ? Nichts. Passiert das beim Menschen, dann hat es rechtliche folgen. Meiner Meinung nach gehen die meisten Tierärzte sehr lasch an so eine Sache ran.
 
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Das steht für mich in einem guten Verhältnis solch eine Blutuntersuchung machen zu lassen. Und sicher kennt der Mensch sein Tier, ich habe sofort gemerkt das was nicht
stimmt und bin zum Tierarzt.
Du darfst aber nicht von dir ausgehen .. die Mehrheit der Katzenhalter hat wenig Ahnung von Dingen, die über Impfen/Entwurmen hinausgehen. Und auch da wird auf den TA oder ein "Fach"Magazin gehört.

Wenn ein TA nun vorschlägt, bei einer alten Katze ein BB zu machen, als Vorsorge, werden ihn 80% seiner Kunden fragen, ob er einen Knall hat, warum sie das bezahlen sollten und möglicherweise zu einem anderen TA gehen, weil sie denken, er will ihnen Geld aus der Tasche ziehen.
Und die Zeit um jeden Besitzer zu erklären, warum und was man damit erkennen und vermeiden könnte, die bezahlt dem TA niemand und das kann sich der 0815 Arzt nicht leisten.

Das ist genauso wie bei Humanmedizinern .. der könnte einen Kopfschmerzpatient genauestens befragen und unzählige Vorschläge sowie Untersuchungen machen, aber das ist nicht rentabel und oft will der Patient auch nicht mitarbeiten. Also werden Pillen verschrieben und das war's.

Ich hab oft genug gehört "Vorsorge-Blutbild? Bin ich ein Krösus? Wenn meine Katze was schlimmes hat, muß man sie eh einschläfern, da will ich vorher gar nichts davon wissen oder für Medikamente zahlen .. ".
Nicht mißverstehen - tritt wirklich ein Krankheitsfall ein, verrenken sich grad diese Leute oft wirklich, um eine Behandlung stemmen zu können, aber ohne diese "Motivation" stecken sie Geld lieber anderswo rein.

Ich bin auch oft der Ansicht, daß TA zu schnell und zu ungenau Diagnosen stellen. Das hängt zum Teil vielleicht mit der Ausbildung zusammen, zum anderen mit dem wirtschaftlichen Aspekt einer Praxis.

Wenn man weiß, was man will/braucht, wenn man es fordert und bezahlt, wird fast alles gemacht.
Das ist genauso wie in der Humanmedizin.
Wer sich informiert, fordert, die bessere Krankenkasse hat oder es sich privat leistet, bekommt die bessere Versorgung.
Leider ist das so und es wird sich noch deutlich mehr in diese Richtung etnwickeln..
 
Ich gebe Euch absolut recht: Viel Tierärzte gehen sehr oberflächlich an die Utersuchung und die Diagnostik heran.

Allerdings bin ich inzwischen von der Meinung abgerückt, dass der TA mir sagen können muss, was meiner Katze fehlt. So merkwürdig das klingt, ich habe inzwischen das Gefühl, ich kann nur dann guten gewissens zum TA gehen, wenn ich mich selbst vorher bestmöglich informiert und selbst bereits Diagnostik in meinem Rahmen betrieben habe. Mir ist dazu auch schon zuviel untergekommen, als dass ich mich noch blind auf einen TA verlassen würde.

Und dass ein Blutbild auch zur Vorsorge sinnvoll sein kann, bestreite ich absolut nicht.

Und im Übrigen schließe ich mich Gwion an.
 
Schließe mich Angelikas Worten an. Viele TÄe, so meine Erfahrung, greifen umgehend zu ABs, Cortison ohne eine vernünftige Diagnostik zu betreiben.

Allerdings hat die Medaille zwei Seiten und ein wenig muß ich, wenn auch ungern, die Tierärzte auch in Schutz nehmen.

Tiere sind sehr schwierige Patienen - können sie doch nicht reden. Hier sind die Tierbesitzer ganz arg gefragt. An Letzterem dürfte es häufig haken.

Da geht es einmal um Symptomenbeschreibungen, die Bereitschaft auch mal eine Weile z.B. gründlich immer wieder den Kot zu beobachten usw.
Hinzu kommt noch die Kostenfrage.

Als wir hier die beiden überfahrenen Katzen hatten, hatte die Dorftierärztin ja überprüft ob die Tiere gechipt sind - waren beide nicht.
Die TÄin erzählte mir dann, dass sie die Besitzer immer fragt ob sie nicht chippen sollte.
Prompt kommt dann die Frage: was kostet das? Wenn sie dann den Preis nennt meist die Antwort: och nö-muß ja nicht unbedingt sein.🙁
Chippen lassen kostet nun wirklich nicht die Welt.
Welche Antworten bekommt ein TA wohl, wenn es um die Frage von Kotuntersuchungen, Blutuntersuchungen etc. geht?
Ich denke irgendwann gibt man dann als TA wohl auf, zückt die Spritze und gut ist.
 
Aber genau das ist es doch. Die medizinischen Geräte sind ja nun mal sehr teuer. Deshlab wird kaum ein TA eine weiterführende Diagnostik machen. Ebenso wie halt die Blutuntersuchungen. Ich kann jetzt nur von mir reden. Meine Katze hatte halt die Symptome auch beim TA gezeigt. Er hat halt in die falsche Richtung diagnostiziert. Wäre ein Blutbild gemacht worden, dann hätte man die richtige Krankheit schnell erfasst. Dieses passiert nicht. Er hat es mir auch nicht vorgeschlagen. Deshlab ja meine Idee, das man so etwas günstiger anbieten muß. MAl angenommen so eine Untersuchung würde 5 Euro kosten. Dann würden das doch sehr viele machen. Ein Labor nimmt für so ein Screening 18 euro. Dann schläft der Tierarzt daruf nach 50 Euro auf ???? Das ist doch unglaublich.
 
Lino, kannst Du mal konkrete Preisangaben mit konkretem Labor und Untersuchung machen ? Ich bin zwar, vor allem, weil ursprünglich mal aus dem Humanmedizinbetrieb kommend, durchaus kritisch eingestellt, aber eine solche Spanne kann ich mir nicht vorstellen.

Im Prinzip finde ich genossenschaftliche Ansätze immer gut, egal auf welchem Gebiet; aber eine tiermedizinische Laien-Gerätegemeinschaft stelle ich mir schwierig zu realisieren vor.

LG
 
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Wurden auf der Rechnung die Kosten genau aufgeschlüsselt?

Je nach Umfang der Blutuntersuchung, liegen die Kosten vom Labor an sich her schon zwischen 30 und 45 Euro - ohne die Tierarztleistung wie Blutentnahme und Versand.
 
Ok, warum sollte so etwas nicht funktionieren ? Ich bin für jede Idee und auf kritische Worte aufgeschlossen. Theoretisch sollte es möglich sein, wenn Tierhalter einen TA anstellen, dann ist es nicht an die GOT gebunden. Habe das gerade mal mit der Tierärztekammer abgesprochen. Also wenn sich nun sagen wir mal 300 Leute einen Tierarzt teilen und diesen dann zusammen anstellen. Dann würde jeder sagen wir mal 25 Euro im Monat zahlen. Das wären dann 7500 Euro. Davon könnte der TA dann ein festes Gehalt bekommen. Sagen wir mal 3000 Euro im Monat. Von der restlichen Summe würde z.B. Medikamente bezahlt. Das heißt mit 25 Euro hätte ich eine 100% Absicherung für mein Haustier. So ein Tierarzt würde sich auch sicher mehr anstrengen. Z.b. wären in solch einer Summe aus Hausbesuche eingeschlossen. Als Überordnung könnte man nun wieder Grössere Praxen bilden wo z.b. die Diagnose betrieben werden kann. Entweder gegen einen kleinen Aufpreis oder aber in diesem Beitrag eingeschlossen. Ich halte das für eine gute Idee und auch realisierbar.
 
Deine berechnungen hinken alle etwas und sind nicht realistisch. Aber ich gehe auch davon aus das Du dies nur Beispielhaft anführst.. Grundgedanke ist ja ok- aber selbst wenn man jetzt einen Tierarzt "anstellen" würde.. Woher kommt Praxisaustattung - Personal-Gebäude?
und woher weiss man ob dann dieser TA auch der/die Richtige ist?

Ich persönlich würde immer empfehlen mehrere Diagnosen einzuholen wenn etwas "ernstes" diagnostiziert wird.
 
wie du schon sagst es sind erst mal beispiele. Es gibt ja solche Organisationen wie z.b die Tierrettung München. So etwas sollte ja möglich sein. Da braucht man keine Gebäuder oder ähnliches. Ein Tierarzt der per Auto unterwegs ist zb. mit einem Rettungswagen, der braucht auch erst mal kein Personal. Also von daher ist nur mal so meine Idee. Ich hatte dann auch kein problem zu weiteren Diagnostik in eine Praxis zu fahren und dort dann die weitern Untersuchungen machen zu lassen. Ich meine gerade bei katzen ist es doch optimal wenn die zu hause untersucht werden.

Kennt ihr die Tierrettung München, das ist auch ein Verein
 
Da braucht man keine Gebäuder oder ähnliches. Ein Tierarzt der per Auto unterwegs ist zb. mit einem Rettungswagen, der braucht auch erst mal kein Personal.
Dann hat man genau das - eine Tierretung und nicht mehr.
Die ganz beschränkt helfen kann, vor allem aber Transporte in Tierkliniken und zu Ärzten leistet.
Max. noch, was jeder andere TA bei einem Hausbesuch machen kann.

Was macht so ein mobiler TA bei Zahnproblemen? Narkosen? Operationen? US, der vorher eine Sedierung braucht? Röntgen?

Gut, kann er den Halter in eine TK schicken oder das Tier dorthin mitnehmen, dann brennt man dort das volle Programm .. Und da der TA ja auch davon leben will, kommt seine Gebühr dazu ..
Kann mir nicht vorstellen, daß das billiger wird.

Was kann der mobile TA machen? Die Katze äußerlich untersuchen. Blut nehmen. Krallen schneiden. Impfen/Entwurmen.
Wie erfährt man das Ergebnis von Bluttests und bespricht weitere Behandlungen?
Ok, Telefon, e-mail, FAX .. aber auf Dauer unbefriedigend und nicht immer geeignet.
Wo holt man sich Medikamentennachschub - nicht jeder kann und will in Apotheken oder online bestellen.

Wo lagert er sein Material? Wo hat er seine Verwaltung? Wo bringt er den Wagen unter?

Kein Personal?
Ich persönlich bin sehr froh, daß mein TA Helferinnen hat und auch zu Hausbesuchen immer mit Helferin anrückt.
Ich würde inzwischen ungern zu einem TA gehen, der das nicht bietet.

Und dann überleg mal, was das für ein Arbeitsalltag ist. Möchtest du den machen? Wieviele ausgebildete TA wollen und können das langfristig durchziehen?
Das sind auch nur Menschen.

So einfach ist das alles nicht.
 
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Nee, die Tierrettung macht ganz normale Hausbesuche. Und auch Operationen oder Kastrationen sind möglich. Also ich erfahre meine Blutergebnisse immer beim Hausarzt am Telefon. Dafür muß ich nie in die Praxis. Klar, es gibt immer Leute die mehr wollen. Aber meine Idee ist ja einfach eine günstige und dennoch gute Diagnosestellung. Wenn nun jemand mehr will, gut der kann natürlich weiterhin zu einem niedergelassenen Tierarzt gehen. Ich denke nur das man mit einer festen Summe xy auf jeden Fall auch besser planen kann. Gerade für Menschen die nicht so viel Geld haben. Wenn jemand weiß das er jeden Monat 20 Euro zu zahlen hat, dann wird er dieses eher tun als wenn das Tier mal krank ist höhere Kosten. Und die Tierarztrechnung ist immer ein Überrachungsei. Du weiß nie was raus kommt. Aber je länger ich darüber nachdenke finde ich die Idee immer besser.

Und wer das mitmachen will ? Ob du es glaubst oder nicht es gibt auch genug Tierärzte. Eben diese die sich keine Praxiseinrichtung leisten können. Wenn nun dieses Sachen Eigentum des Vereins sind fallen ja auch für sie keine Kosten an. Und wenn sie dann mal aufhören wollen, dann kommt halt jemand anders nach.
 
Das wichtigste überhaupt ist das Wissen des Tierhalters und seine Bereitschaft, nicht nach der billigsten Methode behandeln zu lassen.
Es ist schon ein gewisser Anspruch im Lauf der Zeit entstanden, wenn die Tiere krank zum TA kommen, daß dieser schnell guckt, schnell überlegt, schnell spritzt und sagt 'das kostet 15 Euro, und es müßte gut sein. Falls nicht, kommen sie übermorgen wieder'.

Und so gehts ab, aber es ist nicht gut so. - Ich erwarte von einem Tierarzt zumindest daß er frägt, was ich möcht oder ablehne, was möglich ist und was es kostet, wie die Aussichten auf Gesundung sind oder auch nicht.
Es ist die Informationslosigkeit, die mich am meisten stört.

Zugvogel
 
Ok, warum sollte so etwas nicht funktionieren ? Ich bin für jede Idee und auf kritische Worte aufgeschlossen. Theoretisch sollte es möglich sein, wenn Tierhalter einen TA anstellen, dann ist es nicht an die GOT gebunden. Habe das gerade mal mit der Tierärztekammer abgesprochen. Also wenn sich nun sagen wir mal 300 Leute einen Tierarzt teilen und diesen dann zusammen anstellen. Dann würde jeder sagen wir mal 25 Euro im Monat zahlen. Das wären dann 7500 Euro. Davon könnte der TA dann ein festes Gehalt bekommen. Sagen wir mal 3000 Euro im Monat. Von der restlichen Summe würde z.B. Medikamente bezahlt. Das heißt mit 25 Euro hätte ich eine 100% Absicherung für mein Haustier. So ein Tierarzt würde sich auch sicher mehr anstrengen. Z.b. wären in solch einer Summe aus Hausbesuche eingeschlossen. Als Überordnung könnte man nun wieder Grössere Praxen bilden wo z.b. die Diagnose betrieben werden kann. Entweder gegen einen kleinen Aufpreis oder aber in diesem Beitrag eingeschlossen. Ich halte das für eine gute Idee und auch realisierbar.

Also grundsätzlich halte ich ja solche Ideen auch für sehr interessant. Allerdings sind sie aus meiner Sicht nicht so einfach umsetzbar.

Hast Du bei Deiner Berechnung die Arbeitgeberkosten bedacht, wenn ein TA angestellt wird? Die schlagen ja auch mächtig zu Buche. Wenn jemand ca. 3.000,00 € netto verdient, musst Du mal locker mit dem doppelten Betrag rechnen, den der Arbeitgeber zur Verfügung stellen muss. Wenn es ein mobiler TA-Service sein soll, hast Du zunächst Kosten für das entsprechend ausgestattete Fahrzeug, das angeschafft werden muss. OK, die können relativ günstig sein, wenn man kreativ ist. Benzinkosten hast Du auch, die nicht ohne sind, denn wenn der mobile TA nur Hausbesuche macht, kommen pro Tag eventuell auch schon einige Hundert € zusammen. Da bleibt schon nicht mehr viel übrig für Medis. Und wenn Du als mobiler TA unterwegs bist, musst Du schon alle Medis bei Dir haben, incl. Narkotica etc. Das ist nicht mit ein paar € monatlich getan. Und wenn es nur eine mobile "Praxis" sein soll, musst Du zumindest mit den nötigsten Geräten ausgestattet sein. Allerdings wirst Du für Blutanalysen, röntgen, CT, MRT, alles, was sonst noch Gerätschaften erfordert, nach wie vor die Klinik oder ein externes Labor brauchen. Und diese Kosten können in dem minimalen monatlichen Beitrag nicht enthalten sein. Das funktioniert nicht, denn diese Kosten schießen in kürzester Zeit über die Einnahmen durch Beiträge hinaus.

Und das Problem bleibt zum Teil bestehen: Es wird Zusatzkosten für weitergehende Untersuchungen geben. Die möchte der Tierhalter investieren - oder nicht.

Darüber hinaus ist es nicht möglich, ohne eine Gesellschaft in irgendeiner Form zu gründen, einfach so einen TA anzustellen. Abgesehen von der Tatsache, dass kein vernünftiger Mensch sich darauf einlässt, sich von 300 Einzelpersonen anstellen zu lassen, würde ich als Teilnehmer ein solches Risiko natürlich auch nicht eingehen. Denn wenn es nur ein einfacher Zusammenschluß von Leuten ist, ohne juristische Absicherung, dann haftet erst mal jeder als Gesamtschuldner für alle offenen Forderungen. Wenn da also mal ein paar Tausend € auflaufen an Kosten für weitergehende Untersuchungen in Fremdeinrichtungen, kann jeder zu Dir kommen und die gesamte Summe von Dir einfordern. Das muss man dann schon im Kreuz haben.

Eine vernünftige TK würde sich auch niemals auf so etwas einlassen, weil sie genau weiß, dass sie unendliche Streitereien zu erwarten hat, wenn mal was schief läuft.

So etwas muss also auch gesellschaftsrechtlich absolut durchdacht werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, ein Tierarzt der Berufsanfänger ist verdient 1500 Euro Brutto. 3000 Euro war brutto gedacht nicht netto. Es könnte durchaus so laufen das der Tierarzt einfach mobil in einem kleinen auto unterwegs ist und halt die Hausbesuche macht. Wenn nun untersuchungen gemacht werden müssen, wie ultraschall, röntgen oder ähnliches bringt die Tierrettung die Tiere eben in diese größerene Tierarztpraxen die eben die Geräte haben, welche ebenfalls eigentum dieser Firma sind. Dadurch würden minimale Kosten entstehen. Ich meine, das wäre im prinzip ja nichts anderes als eine Versicherung. Klar müssen sich die kosten decken. Darum die Zahlen nicht so ernst nehmen, das geht erst mal ums prinzip. Es wäre z.b. über eine genossenschaft realisierbar. Die würde dann auch keine Steuern zahlen müssen und sie haftet nicht privatrechtlich, sondern nur im rahmen des vermögens der genossenschaft.
 

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