Stuttgarter Katzen - ausgesetzt - ein paar Zahlen..

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Ausgesetzt

Vielen Katzenbabys droht das Asyl

03.06.2008 - aktualisiert: 03.06.2008 18:57 Uhr



Foto: F. Kraufmann

Jährlich werden über 800 Tiere ausgesetzt


Stuttgart - Über 800 Katzen verwildern jährlich oder werden im Stuttgarter Tierheim abgegeben. Rund 450 Katzenkadaver sammelte das Ordnungsamt im Jahr 2007 im öffentlichen Raum ein. Wie viele im Gebüsch verendeten und nie gefunden wurden, ist unklar. Klar ist: ausgesetzte Tiere leben elend.

„Katzen werden immer mehr wie Wegwerfware behandelt“, sagt Ingrid Noller, zweite Vorsitzende der Katzenhilfe in Stuttgart. Einerseits sei den Leute nicht mehr bewusst, dass sie für rund 14 Jahre die Verantwortung für ein Lebewesen übernommen haben: „Sie ziehen um oder fahren in Urlaub und lassen ihre Katze unversorgt zurück.“

Andererseits glauben viele Menschen, dass Katzen ohne menschliche Unterstützung überleben können und setzen deshalb die Tiere ohne schlechtes Gewissen aus: „Manchmal ist es finanzielle Not, oftmals aber ist es schlichtweg Überdruss. Größere Katzen sind längst nicht mehr so niedlich wie Welpen, ältere Katzen werden krank oder trächtig. Um den Nachwuchs will sich später keiner mehr kümmern.“

Deshalb werden jährlich weit über 400 Katzen rausgeschmissen, sie verwildern und vermehren sich unkontrolliert: „Vor allem in Stuttgarts sozialen Brennpunkten bilden sich regelrechte Katzenkolonien“, so Noller. Die Katzenhilfe fängt diese Tiere ein und lässt sie kastrieren – wenn möglich, vermittelt sie die Katzen an neue Besitzer.

„Die Vierbeiner können in der Stadt zwar überleben, aber sie leben nicht gut – das Katzenelend in Stuttgart ist enorm“, betont Thomas Stegmanns, Amtstierarzt in Stuttgart. „Krankheiten und Verletzungen bleiben unbehandelt, die Tiere leiden.“

Je mehr Katzen durch die Stadtbezirke streifen, desto höher ist freilich auch das Risiko, dass sie unter die Räder kommen: „Zwischen 400 und 450 Tierkadaver verenden auf Stuttgarts Straßen – davon sind 80 Prozent Katzen“, sagt Christine Vogel vom Ordnungsamt, das die überfahrenen Tiere einsammelt.

Das Gros der Autofahrer kümmert sich nach einem Crash nicht um das Tier. Stirbt die Katze nicht am Unfallort, schlägt sie sich schwer verletzt ins Gebüsch und verendet dort zumeist: „Viele Autofahrer denken sich, das war ja sowieso nur eine Katze. Andere Fahrer wissen nicht, was sie mit dem verletzten Tier tun sollen und geben deshalb schnell wieder Gas“, sagt Ingrid Noller, die sich schon seit 1979 bei der Katzenhilfe engagiert. „Ich dachte immer, mit den Jahren fruchtet unsere Arbeit, es wird weniger ausgesetzte und verwahrloste Katzen geben – das Gegenteil ist der Fall.“

Im Botnanger Tierheim werden jährlich zwischen 400 und 500 Katzen abgegeben: „Etliche sind Fundtiere, andere entsorgen bei uns ihren Vierbeiner unter einem fadenscheinigen Vorwand – manche Besitzer bekommen aber auch Katzenhaarallergien, bei anderen ist der Besitzer verstorben“, erläutert Tierheimleiterin Marion Wünn die Gründe für die Abgabe. Erst kürzlich fand Wünn 22 Katzen vor der Tierheim-Tür in Botnang: „Wir konnten die Tiere bisher noch nicht vermitteln, denn viele davon sind krank. Auch kennen wir die Vorgeschichte der Katzen nicht.“ Die Vermittlungsquote in Botnang sei gut, so Wünn: „Nur interessieren sich die wenigsten Leute für unsere Sorgenkinder, die alten und kranken Katzen – Jungtiere sind hingegen heiß begehrt.“ Auf kleine Kätzchen muss das Tierheim nicht lange warten: „Im Sommer beginnt wieder die Zeit, in der Welpen zuhauf ausgesetzt oder abgegeben werden.“


Michaele Heske, StN

Ausgesetzt: Vielen Katzenbabys droht das Asyl - Stuttgarter Nachrichten online
 
A

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Den Artikel habe ich heute morgen schon zum Frühstück in Papierform gelesen - leider ist es wohl wirklich so, dass hier - wie überall - gegen Windmühlen gekämpft wird.

Wenn Halter ihre Tiere nicht kastrieren lassen, was will man da noch machen ....... ?!?!?!
Die Natur hat es leider zu einfach eingerichtet, dass jeder, dem gerade danach ist, seine Katzen werfen lassen kann.

Kitten sind süss - aber wehe sie werden groß und vielleicht auch mal krank, dann will sie keiner mehr. Aber dann kann mal schnell nochmal "nachproduzieren":mad:

Im besagten Artikel wird schon von "Katzenkolonien" in Stuttgarter Brennpunkten gesprochen.

Diese vielen Schicksale machen einfach nur betroffen, traurig und auch wütend.
Wütend auf die, die sich nicht um ihre Tiere kümmern und wegen denen es soweit kommt, wie im Artikel beschrieben.
 
Schrecklich und ich bekomme gerade erst mit dass ich wohl auch in so einem "kleinen" Brennpunkt wohne.....:oops:
lg Heidi
 

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