Sind "ausgediente" Zuchtkatzen für Liebhaber empfehlenswert?

  • Themenstarter sappho
  • Beginndatum
sappho

sappho

Erfahrener Benutzer
Mitglied seit
23. Dezember 2006
Beiträge
291
Da ich seit einiger Zeit auf der Suche nach einer Katze bin, die charakterlich zu meiner Siamesin paßt, ziehe ich mittlerweile auch die Möglichkeit, eine ehemalige Zuchtkatze anzuschaffen, in Betracht.
Allerdings habe ich bei dieser Vorstellung doch kein so ganz gutes Gefühl. Züchter, die eine Katze mit der sie Jahre verbracht und die sie sicher lieb gewonnen haben weggeben, sind mit doch etwas suspekt. Dennoch habe ich einige Fragen und vielleicht kann mir sogar jemand helfen, meine Vorurteile abzubauen.

Erst einmal würde mich interessieren, warum so viele Ex-Zuchtkatzen mit dem Grund, sie vertragen sich nach der Kastration nicht mehr mit der übrigen Katzengruppe, abgegeben werden.
Na ja, ehrlich gesagt argwöhne ich, daß dieser Grund in vielen Fällen als Ausrede dafür dient, eine Katze abzuschieben. Habe ich damit recht? Oder hat die Kastration wirklich so schwere Auswirkungen auf eine gut gehaltene Katzengruppe? Haben auch Tierschützer schon die Erfahrung gemacht, daß in halbwilden Katzenkolonien Kastraten plötzlich Ausgestoßene sind? Jedenfalls habe ich doch meine Zweifel, daß ein solches Tier zu meinen drei Kastraten paßt, habe ich recht?

Dann interessiert mich noch, wieviel höher das Risiko bei ehemaligen Zuchtkatzen, im fortgeschritteneren Alter ist, krank zu werden. Viele Züchter geben ihren Katzen die Pille. Ich persönlich finde dies zwar das kleinere Übel als Einzelhaltung, aber als potentieller Käufer möchte ich über mögliche Risiken schon informiert sein.

Da ist dann noch das leidige Problem des Markierens bei Katern. Wie groß ist das Risiko, daß ein kastrierter ehemaliger Zuchtkater damit nicht aufhört?

Nun würde mich noch interessieren, welcher Preis für eine Ex-Zuchkatze angebracht ist. Vor einiger Zeit bin ich auf einen dreijährigen Kater aufmerksam geworden, der 300 Euro gekostet hätte. Mir erschien das relativ teuer (allerdings wäre er mir das Geld wert gewesen, wenn alles andere gestimmt hätte), habe ich damit recht?

Als letztes möchte ich hier noch ein Thema ansprechen, bei dem viele Züchter erst mal schwer schlucken: Ich habe Freigänger. Ich wohne in einer sehr ruhigen Gegend und habe bereits gute Erfahrungen mit (Rasse)katzen und Freigang gemacht, deshalb sehe ich keinen Grund, daß eine ehemalige Zuchtkatze nicht mit Freigang klarkommen würde. Gibt es hier andere Ansichten?

Also, was meint ihr dazu? Ich bin für alle Antworten und Tips dankbar.
 
A

Werbung

Hallo,

war haben seit 20 Jahren fast ausschließlich "ausgediente" Zuchtkatzen.

Wenn Du mal ganz logisch überlegst, dann können Züchter nicht alle Katzen behalten, zudem dreht sich viel um die Tiere, die noch aktiv in der Zucht sind, so dass die Kastraten hintenanstehen - ganz automatisch.

Ehemalige Zuchtkatzen sind ganz tolle liebe Katzen, die sich meist schnell eingewöhnen und happy sind, in einen Privathaushalt gekommen zu sein.

Unsere sind in keiner Art häufiger krank, wir hatten nie Krankheiten, die auf die Pille zurückzuführen wären.

Mit den Ex-Zuchtkatern kann es mal so mal so sein, da ist nicht auszuschließen, dass sie das Markieren nicht ganz ablegen, wobei der extrem strenge Geruch natürlich wegfällt.

Wir würden immer und jederzeit wieder solchen Katzen ein schönes Zuhause geben:pink-heart:
 
@ Vievie, Du hast vergessen etwas zu dem Freigang zu schreiben. Ich meine , dass Deine rausdürfen, oder?

Ich sehe es bei Rassekatzen ähnlich, wobei ich denke, dass Rassenkatzen sogar noch besser medizinisch versorgt worden sind, wie so mach andere Fundkatze( kann ja gar nicht anders sein) und dann haben sie natürlich noch den Vorteil, dass man bei einer Rassekatze gut auf den Charakter schließen kann. Dies fällt bei Mixen oder FWWKatzen oft weg.
 
Züchter können nicht alle Katzen behalten, irgendwann werden es zu viele.

Und man kann eine in der Wohnung gehalten Gruppe unkastrierter Katzen nicht mit einer Katzenkolonie vergleichen. In der Kolonie haben Katzen viel mehr Möglichkeiten sich aus dem Weg zu gehen, anders als im Haus.

Ich denke, dass viele Züchter sich für ihre ehemaligen Zuchtkatze ein gutes Zuhause wünschen, wo man sie lieb hat. Eine Kastratin steigt oft im Rang ab, wird von den Nichtkastrierten Katzen gemobbt und ist dann nicht glücklich. Natürlich gibt es Katzen, bei denen das nicht so ist.
Ich würde es allerdings weniger auf Verhaltensänderung durch die Kastration zurückführen, sondern eher darauf, dass die unkastrierten Katzen in der Position aufsteigen bzw. die Kastraten absteigen.
Meine Peggy lebte 3 1/2 Jahre in einem Züchterhaushalt (allerdings hat sie nie Babies bekommen). Sie ist eine total liebe Maus, die meinem damals 4 1/2 jährigen Ricky (ehemals ein nicht mit anderen Katzen sozialisierter Kater) noch sehr viel kätzisches Verhalten (positiv gemeint) beigebracht hat. Ich habe nie bereut, sie aufgenommen zu haben.
 
Erst einmal würde mich interessieren, warum so viele Ex-Zuchtkatzen mit dem Grund, sie vertragen sich nach der Kastration nicht mehr mit der übrigen Katzengruppe, abgegeben werden.
Na ja, ehrlich gesagt argwöhne ich, daß dieser Grund in vielen Fällen als Ausrede dafür dient, eine Katze abzuschieben. Habe ich damit recht? Oder hat die Kastration wirklich so schwere Auswirkungen auf eine gut gehaltene Katzengruppe? Haben auch Tierschützer schon die Erfahrung gemacht, daß in halbwilden Katzenkolonien Kastraten plötzlich Ausgestoßene sind? Jedenfalls habe ich doch meine Zweifel, daß ein solches Tier zu meinen drei Kastraten paßt, habe ich recht?

Huhu!

Ich habe ja selber 2 Miezen vom Züchter gehabt, jetzt eben nur noch einen. Beide waren von verschiedenen aber miteinander befreundeten Züchtern.
Beide mussten bereits Katzen aus ihrer Zucht abgeben, nachdem sie in "Rente" gegangen waren.
Die Mama meiner Neri z.B. hat sich nach der Kastra zu einer wandelnen Furie entwickelt und einfach alles gemobbt und verhauen, was nicht bei 3 auf den Schränken war. Heute lebt sie wie die Königin von Saba als Einzelkatze in einer Familie mit 2 Töchtern und ist lieb, freundlich und ausgeglichen.
Die "Tante" meines Katers hatte ein ähnliches Problem. Auch sie ist dann in eine Familie mit nur einer weiteren Katze eingezogen.
Da die eine Miez eine Handaufzucht und die andere die erste Zuchtkatze war, haben die beiden Züchter arg gelitten und haben noch viel Kontakt zu ihren Miezen.
Andere Gründe sind, dass viele Züchter weiter ihr Zuchtziel verfolgen wollen.
Auch Züchter haben aber nur begrenzten Raum (weswegen es wahrscheinlich zwischen Kastraten und potenten Tieren in "Freiheit" wahrscheinlich klappt).
Bei 4-5 Katzen ist meist das Limit bei tierfreundlicher Haltung erreicht. Das würde heißen, dass man mit 4-5 potenten Katzen 4-5 Jahre züchten kann und dann 10-15 Jahre pausiert...oder man züchtet immer nur mit einer Katze, schickt diese dann irgendwann in "Rente" und kauft die nächste...



Nun würde mich noch interessieren, welcher Preis für eine Ex-Zuchkatze angebracht ist. Vor einiger Zeit bin ich auf einen dreijährigen Kater aufmerksam geworden, der 300 Euro gekostet hätte. Mir erschien das relativ teuer (allerdings wäre er mir das Geld wert gewesen, wenn alles andere gestimmt hätte), habe ich damit recht?

Meistens sind ehemalige Zuchtkatzen noch recht "teuer", weil die Züchter verhindern wollen, dass Schnäppchenjäger angelockt werden.
Ich kann jetzt nur von Bengalen sprechen. Dort kostet ein Kitten um die 1000€. Ehemalige Zuchttiere sind meistens nicht unter 600€ zu haben.
Dies dient lediglich dem Schutz der Tiere.
Auch ich habe übrigens damals für meine Neri einen ähnlichen Betrag als Schutzgebühr verlangt.

Bei den anderen Punkten kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Freigang oder nicht Freigang hängt wohl vom Züchter ab!

LG
 
Shadow ist ebenfalls eine ehemalige Zuchtkatze und ich kann sagen, dass ich ihren Kauf auf keinen Fall bereut habe.

Rein logisch gesehen kann ein Zuechter einfach nicht alle Katzen behalten, da werden dann schon mal die "in Rente" gegeben, die zwei Wuerfe hatten, damit man mit den anderen weiterzuechten kann. Guten Zuechtern faellt dieser Schritt oft sehr schwer, schließlich haben die betroffenen Tiere mehrere Jahre bei ihnen gewohnt - bei Shadows Uebergabe sind zum Beispiel auch sehr viele Traenen geflossen.

Manchmal passiert es uebrigens wirklich, dass eine Katze nach der Kastration in der Rangordnung der Zucht nach unten rutscht oder am Ende gar nicht mehr von den anderen akzeptiert wird. So kam es dann bei einer Bekannten dazu, dass der Kater frustgepinkelt hat und es die bessere Option gewesen ist, ihn abzugeben.

Bei Preisen fuer Ex-Zuchtkatzen kenne ich mich leider nicht aus, aber ich habe Shadow fuer 100€ Schutzgebuehr bekommen, was allerdings eher an meiner persoenlichen Beziehung zur Zuechterin lag. Ich habe dann noch die Fahrtkosten (65€) bezahlt - dazu kam ihr Lieblingsspielzeug und ein großes, hochwertiges Futterpaket.
300€ waeren vielleicht gerechtfertigt, wenn bei dem Tier alles in Ordnung ist. Außerdem werden hohe Betraege dem Schutz der Katze dienen, gibt ja immer wieder Leute, die denken sie haetten damit ein "Schnaeppchen" gemacht.

Im Uebrigen habe ich bislang von keinem Zuechter gelesen, der nicht in ungesicherten Freigang abgibt.
 
Werbung:
Ach so stimmt, alle unsere Katzen sind mit Einverständnis der jeweiligen Züchter im ungesicherten Freigang!!

Kosten für eine erwachsene Katze ca 150,- - 250,- €
 
Ich habe hier auch eine ehemalige Zuchtkatze. Die leider ausziehen musste bei der Züchterin, weil sie ihren neuen Zuchtkater attackiert hat ohne Ende. Er musste sogar Tierärztlich versorgt werden. Seit sie bei mir/uns ist, ist sie total lieb und verschmust und verträgt sich auch mit anderen Katzen/Kater. Habe damals 100,-€ Schutzgebühr bezahlt.

Wie meine Vorrednerinnen schon gesagt haben, kann ein Züchter nicht alle Katzen und Kater behalten, das würde ja jeden erdenklichen Rahmen sprengen, wenn man immer nur neue Katzen/Kater einziehen lassen würde.

Mir steht das irgendwann auch mal bevor, bin auch Züchterin, aber noch ganz am Anfang. Ich denke mal, es wird nicht leicht fallen. Es sei denn, es verändert sich eine Katze so stark, dass man sich einfach nur noch ein entspanntes Leben wünscht, für sich und auch für die Katze.

Einige Züchter geben ihre Katzen auch in Freigang ab. Manche Katzen kennen es schon vom Züchter, zwar gesicherter Garten, aber trotzdem.

LG Meike
 
Hallo,
meine Tochter hat auch zwei "ausgediente" ehemalige Zuchtkater, auch Siamesen.

Sie hat alles in allem aber Glück mit den beiden, es sind beide sehr liebe, sehr anhängliche und vor allem soziale Tiere. Markieren kam nur ganz am Anfang vor, aber einige Zeit nach der Kastra garnicht mehr.

Sie hat den ersten Kater frisch kastriert (einen Tag vorher:() bekommen, was ich sehr merkwürdig vom Züchter fand. Auch, dass er sich nie nach dem Wohlergehen seines ehemaligen Lieblings erkundigt hatte, hat mich sehr befremdet. Tierliebe ist anders.:mad:

Nach etwa einem Jahr hat er einen zweiten stark katzenschnupfenkranken (unkastrierten) Kater aussortiert. Der zog bei meiner Tochter so schnell ein, dass ich ihr das garnicht ausreden konnte, da saß er schon in ihrer Wohnung.:rolleyes:
Die beiden verstehen sich aber sehr gut, mittlerweile konnte auch der zweite kastriert werden, was damals aufgrund seines Gesundheitszustandes (sein Leben hing am seidenen Faden) nicht ging.

Bezahlt hat sie für beide nichts, obwohl sie den Züchter absolut nicht kannte. Mir kam das sehr sehr suspekt vor, aus der Zucht hätte ich kein Tier haben wollen.
 
  • #10
Sie hat den ersten Kater frisch kastriert (einen Tag vorher:() bekommen, was ich sehr merkwürdig vom Züchter fand. Auch, dass er sich nie nach dem Wohlergehen seines ehemaligen Lieblings erkundigt hatte, hat mich sehr befremdet. Tierliebe ist anders.:mad:

Ja, so manche Züchter sind schon komisch.
Ich habe immer noch Kontakt mit der ehemaligen Züchterin und jetzt dass schon seit 14 Jahren.
LG Meike
 
  • #11
Wir haben 2 Russisch Blau, die vom Züchter ausrangiert wurden , einmal einen Kater (14 ) der war ein Kater zuviel, wurde kastriert und lebte im Katzenharem, und seine Tochter, die zu klein war für die Zucht (12) auch kastriert. Der Kater makiert überall drausen, und manchmal auch drinne, wenn was anders ist als sonst. Er besteigt regelmäßig seine Tochter, was ich nicht sooo toll finde, da Laska eh schon eine sehr scheue in sich gekehrte Katze ist. Er verletzt sie regelmäßig im Nacken und verhaut sie auch ab und zu. Gekostet haben die beiden damals beide zusammen 800 DM , also ein stolzer Preis. Da Bogomir aus der USA stammte, war er wohl was teurer. Nunja, ich würde nie wieder einen Kater nehmen, der nach der GeSchlechtsreife kastriert wurde. Kann ja sein das andere Kater anders sind, aber er ist im Zusammenleben mit der KAtze unmöglich. So ist er der absolute Schmuser, aber bei Laska ist er zu Grob.
Da ich nun ja den kleinen Katzemann Paul aufgenommen habe, lernt Laska endlich, das man sich nicht ducken muss , wenn ne andere Katze kommt. Nur leider ist sie nun schon so alt, das ich für längerfristig für Paul nen Kumpel suchen muss, in seinem Alter. Aber das ist ne andere Storry :grin:
 
Werbung:
  • #12
Vielen Dank für die Antworten.

Ja, ihr habt recht, wenn ein ernsthafter Züchter nicht ab und zu Zuchtkatzen abgeben würde, würde es irgendwann den Rahmen sprengen. Früher kam mir die Abgabe ehemaliger Zuchttiere immer etwa lieblos vor, zumal ich von Hundezüchtern noch nie gehört habe, daß Ex-Zuchttiere abgegeben werden (was aber nicht heißt, daß es das nicht gibt). Aber - wie gesagt - ich gebe euch recht.

Meine Situation ist folgendermaßen: Ich habe zwei Mischlinge und eine Siamkatze. Obwohl sich alle drei vertragen, haben die Mixe nicht das orientalentypische Bedürfnis nach körperlicher Nähe und reagieren zuweilen auf die Annäherungsversuche der Siamesin genervt.
Beim Tierschutz konnte ich bisher keine geeignete Katze finden, für ein Kitten ist die Gesellschaft von lauter erwachsenen Katzen für mich auch nicht ganz optimal. Da wäre nach euren Erfahrungsberichten eine ehemalige Zuchtkatze wirklich eine gute Alternative.

Nun müßte ich nur noch einen Züchter finden, der Katzen in Freigang abgibt. Als ich meine Artemis erwarb mußte ich lange suchen, bis ich einen fand, und der hat inzwischen leider die Zucht - erstmal vorrübergehend - eingestellt.
Einen Züchter lange zu überreden oder ihn gar unter Druck zu setzen (So nach dem Motto: "...tja, dann muß ich eben zum Vermehrer gehen"), das möchte ich eigentlich vermeiden. Wie seht ihr das?
 
  • #13
Einen Züchter lange zu überreden oder ihn gar unter Druck zu setzen (So nach dem Motto: "...tja, dann muß ich eben zum Vermehrer gehen"), das möchte ich eigentlich vermeiden. Wie seht ihr das?

Da wird dir jeder seriöse Züchter, der sein Tier liebt sagen "Na dann machen sie das halt!" und dir die Tür vor der Nase zu machen.
Gerade bei ehemaligen Zuchttieren sind die Züchter eben gerne noch kritischer und noch mehr daran interessiert Kontakt zu halten.
Desweitern schauen sie sich die neuen Leute noch genauer an, können aber natürlich auch viel besser beurteilen ob es klappt oder nicht und ob die "Neuen" geeignet sind. Immerhin kennen dsie das Tier schon länger als ihre eigenen Kitten.

Ich denke du solltest, wenn du einige Züchter besuchst, genau deine Lage beschreiben und idealerweise Bilder deiner Wohnung und der Umgebung mitbringen.
Verübel es den Züchtern aber bitte nicht, wenn sie nicht in ungesicherten Freigang abgeben.
Ich musste ja meine Neri abgeben und hätte sie ehrlich gesagt auch niemals in ungesicherten Freigang abgegeben.

Hast du mal beim Tierschutz (Spanien) geschaut? Da gibt es leider auch sehr viele Siam-Mixe und auch einige wunderschöne OKH-Mixe....
Melanio
Ohne Namen
Vincenta
Nur als Beispiele...das soll jetzt nicht wieder in die "Nimm doch vom TS!" gehen! ;)

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Hallo!

Möchte mich da anschließen, hab auch zwei Siam- Mixe aus Spanien, sind beides tolle Kater und super in meine 6er Kater WG integriert. Wäre vielleicht ne Alternative zu nem Züchter!
 
  • #15
Sveni du hast recht. Kein guter Züchter wird sich in dieser Hinsicht erpressen lassen und das möchte ich auch auf keinen Fall. Mir ging es darum, daß er seinen Standpunkt vielleicht ein klein wenig überdenkt, da ihm außer seinen eigenen auch andere Katzen am Herzen liegen sollte.

Eine Katze aus dem Ausland mit viel Orientalenblut wäre sogar meine erste Wahl gewesen. Ich habe bereits bei einigen angefragt, aber entweder konnte meine Hauptanforderung, nämlich daß sie Kontaktliegen mit anderen Katzen mag, nicht zu meiner Zufriedenheit geklärt werden oder sie wurde nicht an Freigang vermittelt.

Von einer Vermittlerin bekam ich sogar zu hören, daß Vorliebe für engen Körperkontakt nur bei reinen Siamesen bzw. Orientalen zu finden ist. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Allerdings habe ich bereits ein Siammix (zwar nicht aus Spanien) und der hält vom Schmusen überhaupt nichts. Zudem habe ich in diesem Forum schon von einigen Siammischlingen gelesen, die nicht so verträglich sind, wie man es von Orientalen eigentlich erwartet.
 
  • #16
Antwort eines Züchter ;-)

Hallo,

ich selber habe eine kleine BENGALZUCHT :pink-heart:

Drei Mädchen und einen jungen Kater. Desweiteren habe ich einen BKH-Kastraten.

Wie bereits richtig erkannt wurde, kann ein Züchter nicht alle Katzen behalten. Schon allein weil der Züchter Ziele in der Zucht erreichen möchten.

Gerade die Rasse der Bengalen ist noch recht jung und entwickelt sich recht zügig weiter. Schaut man sich Bengalen der letzten fünf Jahre an, wird deutlich welcher Sprung gemacht wurde. :wow:


Prinzipiell ist eine "ausgediente" Zuchtkatze nicht schlechter als jede andere Katze. Eher im Gegenteil. Wir z.B. untersuchen unsere Katzen regelmäßig, auch auf HCM und PKD. Beobachten genau, wie es der Katze geht oder ob Veränderungen zu bemerken sind. Nur, dass man bei den meisten Züchtern davon ausgehen kann, dass die Katze auch mehr als nur die Erstimpfung erhält. Ein grundierstes Fachwissen steckt zusätzlich dahinter.

Leider vermiss ich diese Leidenschaft bei vielen Liebhabern. Nur wenige, wie mir scheint, geben sich die Mühe mehr über das Halten eines Tieres in Erfahrung zu bringen. :grummel:


Eines unserer Zuchtmädchen bekommt nächsten Monat ihren ersten Wurf. Sollte sich ihr Charakter so beibehalten wie er jetzt ist (Katzen können nach der ersten Trächtigkeit ihren Charakter noch stark verändern), muss ich leider ein neues Zuhause für sie suchen. Unabhängig von ihrer Vererbung.

Die kleine Dame ( 13 Monate ) hat nämlich keine Lust darauf, dass andere potente Damen in ihrer Nähe sind und verprügelt diese dann 3-5 Mal am Tag !!! :reallysad:

Wir haben ihr Verhalten nun ein halbes Jahr beobachtet und bisher wurde dieses Verhalten eher verstärkt. Sie weiß genau, dass sie das nicht soll. Das zeigt sie dann auch, wenn man sie ruft aber macht es dennoch immer wieder.

Dies ging so weit, dass die erste Katze ihr Verhalten geändert hat - ängstlich, zurückgezogen, scheu.

Da es nun aber bei einer Zucht nicht anders geht, als mehrere Mädchen zu halten und dies kein Dauerzustand werden kann - was bleibt übrig - ein neues Zuhause.

Wichtig finde ich, dass eine Katze aus der Zucht ausschließlich als Liebhaber abgegeben wird. Es gibt immer einen Grund, dass diese Katze aus der Zucht genommen wird. Standardbegründung : kann nicht mehr mit anderen Katzen.

Man wird dann merken, wenn man nachhakt, was das neue Zuhause bieten soll.

Immerhin kann man ja nicht behaupten, dass die Katze in der Gruppe nicht mehr klar kommt und dann die Katze in eine Gruppe vermitteln wollen, wäre ja dann widersprüchlich. Gabs alles schon. Ganz schlimm ist immer : wir müssen die Zucht verkleinern - XX EURO oder evt. Tausch gegen ein Kitten ?! Kitten scheinen nicht zur Anzahl der Katzen zu gehören :massaker:

Wie auch schon bemerkt wurde, kann man den Preis eines Kastraten oder einer ehemaligen Zuchtkatze nicht pauschalisieren.

Bengalenliebhaber als Kitten kosten zwischen 800 und 1500 EURO. Dies variiert je nach Züchter und "Qualität" des Tieres (Fell, Zeichnung, Rassestandard) sowie des Alters.

Der Züchter kauft seine Katze mit Zuchtfreigabe. Bei Bengalen kann man ca. 2.000 EUR aufwärts für ein Zuchtmädchen rechnen. Kater sind um einiges teurer.

Hinzu kommt die Kastration bei Katzen (ca. 150 EUR ) und bei Katern (ca. 80 EUR).

Unser Mädchen, dass ggf. nach dem Wurf leider abgegeben werden muss wird wenn kastriert abgegeben für 500,- EUR. Nach Abzug der Tierarztkosten und Abgabe mit Gesundheitszeugnis bleiben ca. 300,- EUR "übrig". Dieser Preis ist für ein junges Tier (18Monate) mit Abstammungsnachweis und guter gesundheitlicher Versorgung.

Klingt das für ein Lebenwesen mit dem voraussichtlich noch 10-12Jahre Zusammenleben bevorstehen zu viel ? :pink-heart:

Ich denke nicht.

Natürlich hat jeder einen anderen finanziellen Hintergrund und die dementsprechenden Möglichkeiten. Aber sicher finden sich immer Möglichkeiten.
 
Werbung:
  • #17
Hallo,

Also ich züchte selber und die meißten Argumente wurden ja schon genannt.

Ich habe auch beschlossen meine Katzenanzahl überschaubar zu halten und gebe jetzt meine zwei Kater als Kastraten ab, aber natürlich hängt man an den Tieren. Gerade bei meinem Anakin denke ich, so einen extrem Schmuser gibt es nur einmal auf der Welt.
Aber gerade deswegen, gönne ich ihm auch einen Platz, wo er im Bett schlafen darf und nur ein - drei andere Kuschelkokurrenten hat.

Bei Hunden ist es aber anders. Meine Eltern haben Hunde gezüchtet. Die haben eine ganz andere Bindung an ihr "Rudel" und gemobbt wurde da nie. Im Gegenteil, die älteren Hündinnen haben immer bei den Würfen mit geholfen.
Wir hatten aber auch immer nur ein bis zwei aktive Zuchthündinnen. Außerdem sind Hündinnen viel weniger problematisch unkastriert zu halten als Kätzinnen. Hündinnen werden ein oder zweimal im Jahr läufig und das wars.
Gleiches gilt für die Rüden, die lassen sich vom markieren in der Wohnung normalerweise abhalten.

Aber schwer ist das schon ...aber an den Kitten hängt man ja auch immer so,

LG
Karen
 
  • #18
Das ist leider die Kehrseite der Zucht.

Man kann nicht alle Tiere behalten. Sucht man die neue Familie gut aus, geht es der Katze mindestens genauso gut wie bei einem selber. Und in einer kleineren Gruppe vielleicht sogar noch besser. :pink-heart:

Schlimm ist es nur, wenn der Züchter ein Tier abgibt und versucht noch Geld dabei herauszuholen :massaker:
 
  • #19
Im Prinzip gebe ich Dir da sogar recht, auf der anderen Seite ist ein guter Züchter ja ständig im dicken Minus (dazu gab es ja schon genug Diskussionen), da ist es dann schon hilfreich sowohl Kitten als auch Kastraten zu dem Preis zu verkaufen, den der Markt bietet.

Da ist aber kein Unterschied zwischen Kastraten und Kitten, alle würde ich oft am liebsten verschenken, wenn ich mich mit jemand besonders nettem unterhalte oder maile ... aber dann würde mein Mann mir wohl zurecht einen Strich durch die Rechnung machen oder ich dürfte nicht mehr teure Linien aus dem Ausland holen und "belastete" Linien sofort aus der Zucht schmeißen. Wenn ich jemand genauso netten finde, der mir eine Summe X zahlt, wie jemanden, der die Katze geschenkt haben möchte, stecke ich das Geld doch dann lieber wieder in meine Zucht und verbessere die Linie.

Na ja jetzt rede ich hier klug, aber meine letzte Kastratin habe ich verschenkt, sie ist jetzt glücklich.
Aber das geht halt nicht immer.

LG
Karen
 
  • #20
Dann werde ich hier mal meine Sicht der Dinge schildern:

Züchte selbst seit 1995 in kleinem Rahmen 1-2 Würfe pro Jahr Katzen und hatte in den ganzen Jahren nur 1x ziemlich am Anfang das Problem 1 dominante Kätzin weitervermitteln zu müssen. Hätte ich das Wissen um die Tiere damals schon gehabt und ihr Verhalten besser einschätzen können, würde auch diese Miez noch hier leben. Heute leben nach 15 Jahren bei mir 2 potente Kätzinnen und 6 Kastraten im Alter zwischen 8-15 Jahren problemlos miteinander.

Ich kann es echt nicht mehr hören das ständig behauptet wird als Züchter "müsse" man sich über kurz oder lang von den - nennen wir es mal "ausgedienten Zuchtkatzen" trennen :mad:
Dies ist nicht die Norm und es gibt glücklicherweise viele Züchter, die ihren Tieren ein lebenslanges Zuhause bieten auch wenn sie zu "unnützen Fressern" (habe ich mal zu meinen Kastraten gehört) mutiert sind in der Zwischenzeit...

Was sind diese Tiere denn für Euch? Nur Mittel zum Zweck? Wo ist die Bindung die ihr an die Tiere habt? Ist es wirklich zu viel verlangt, die Zucht langsam angehen zu lassen und den Tieren somit über lange Jahre ein vollwertiges Zuhause bieten zu können? Wieso muss man denn als Züchter mindestens 3-5 Zuchttiere gleichzeitig besitzen? Kann man denn nicht auch mit 2 Tieren die Zucht beginnen? Und nur alle paar Jahre mal ein Jungtier zurückbehalten das sich vielversprechend zeigt?

Wenn ein Züchter von Anfang an keinen ausreichenden Platz hat um etwa 5-8 Tiere halten zu können sollte er die Zucht gleich bleiben lassen!
Als seriöser Züchter sollte man auch in Problemfällen die Möglichkeit haben, Tiere zurück zu nehmen oder weiterzuvermitteln. Wie soll das denn funktionieren wenn ihr schon für 1-2 Kastraten keinen Platz anbieten könnt oder wollt?

Habe in den Jahren meiner Zucht leider viele Züchter beginnen und auch wieder aufhören sehen und viele arme Katzen haben dabei allzu leichtfertig mehrfach ihr Zuhause wechseln müssen bis sie endgültig liebevoll untergebracht wurden und dort hoffentlich ein lebenslanges schönes Heim bekommen.
Da wechseln Züchter mal kurzfristig die Rasse weil die Neue evtl. erfolgsversprechender oder lukrativer zu sein scheint?

Und das beliebte Argument die Zucht müsse sich weiterentwickeln und deshalb müssen die alten Tiere aus Platzgründen weg ist wirklich mehr als egoistisch! Hauptsache das eigene Ego wird schnellstmöglich bedient oder was? Züchtet langsam, lasst euren Tieren Jahre Zeit sich und eure Zucht zu entwickeln und ihr werdet nicht in den Zugzwang kommen die alten Tiere loszuwerden :mad:

Auch höre ich oft das Argument das die ausgedienten Zuchtkatzen nun ein besseres Zuhause verdient hätten für den Lebensabend. Heisst das die Züchter kümmern sich nicht adäquat um sie, solange sie in der Zucht sind? Haben die Tiere keinen menschlichen Zuspruch oder bekommen liebevolle Zuwendung, weil zu viele Tiere im Haushalt leben?

Ich kann nur davor warnen solche Katzen zu übernehmen, da besonders der Infektionsdruck bei Züchtern die oft neue Tiere zu- und verkaufen ausgesprochen hoch ist und FIP ein häufiges Thema :mad:
Die Tiere kommen in der Gruppe kaum zur Ruhe da viel zu oft neue Katzen hinzugenommen und dadurch die Gruppenstruktur wieder ausgewürfelt werden muss was mit Unruhe und Stress für die Tiere verbunden ist.

Zurück zum Ursprungsthema:

Meiner Meinung nach ist es extrem schwierig ehemalige Zuchtkatzen mit anderen Katzen zu vergesellschaften! Ausnahmen bestätigen die Regel... Mag sein das Orientalen unkomplizierter sind. Meist sind diese Tiere, ob Katze oder Kater enorm schwierig zu händeln da sie gewohnt sind in der Truppe als Queen oder Deckkater den Ton anzugeben. Nicht nur männliche Tiere markieren sondern auch oftmals Zuchtkätzinnen und alleine durch die Kastration ändert sich für diese Tiere gefühlsmässig erstmal garnichts in den darauffolgenden Monaten.

Besonders für Katzenneulinge sind diese Miezen alles andere als gut geeignet und unkompliziert. Meist enden diese armen Kreaturen dann als Wanderpokal und werden von einem Zuhause ins nächste gereicht oder letztendlich auf die Strasse entlassen weil sie andere Katzen mobben, unsauber sind oder aggressiv auftreten :(

Gehöre übrigens persönlich zu den Züchtern die keines ihrer Tiere - egal unter welchen örtlichen Gegebenheiten - in unbeschränkten Freilauf abgeben würde.
 

Ähnliche Themen

M
Antworten
3
Aufrufe
859
Mocmari
Mocmari
M
Antworten
25
Aufrufe
3K
Mopsinante
M
F
2 3
Antworten
42
Aufrufe
5K
Feral
F
F
Antworten
11
Aufrufe
1K
Lenotti
L
E
Antworten
15
Aufrufe
810
ciari
ciari

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben