Simbas Kampf gegen die FIP

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
NemoSimba

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9. Januar 2024
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Hallo zusammen,

so nun hat es uns erwischt.
Ich möchte hier einmal die Geschichte von unserem kleinen Simba erzählen.
Simba spielen1.png


Geboren wurde er - Wie so viele arme Tierchen irgendwo draußen und war von Anfang an allein.
Er wurde vom Tierschutz als Baby, eingeklemmt unter einem Holzstapel gefunden, wodurch er auch eine kleine Beeinträchtigung im Hinterbein hat.
Diese wurde mit einer Physiotherapie behandelt und er bewegt sich soweit auch ganz normal, jedoch ist er noch immer leicht beeinträchtigt, was allerdings beim Spielen und Springen kaum auffällt.
Nachdem er den massiv die Lunge befallenden Katzenschnupfen überstanden hat, sollte es bergauf gehen und er konnte endlich mal so richtig sein noch junges Katzenleben genießen.
Im Teenager-Alter stand ihm dann natürlich die Kastration bevor, von der er sich schnell erholte und es sollte schnell wieder alles gut werden...

...doch leider ereilte ihn sogleich der nächste Schicksalsschlag.
Irgendwie wollte er sich nicht so ganz aufrappeln nach der Kastration.
Sie war nun schon eine Woche her und noch immer hatte Simba wenig Drang zu Bewegung.
Das Leben schien so an ihm vorbei zu laufen.
Sicher kuscheln und Schmusen war noch immer drin, aber Spielen wollte er gar nicht mehr und mit seinem Mitbewohner lief es auch nicht mehr gut.
Haben sie sich vorher so toll verstanden, endete nun jede Konfrontation nur noch im Kampf und Miauen von Simba.
Wie wir nun denken wollte Simba nicht nur kuscheln, sondern suchte auch Schutz und Halt, weil es ihm nicht gut ging.
Nach einem weiteren Tierarzt-Besuch bekamen wir zunächst die Diagnose er sei gestresst, weil es mit dem Mitbewohner nicht so läuft, wirke jedoch sonst gesund.
Nur eine Woche später ging dann aber alles ganz schnell.
Am Mittwoch erbrach er mehrmals sein Futter und wollte fortan auch kein Futter mehr anrühren.
Wir glaubten zunächst an eine Unverträglichkeit, da wir eine neue Schleckpaste probierten und ließen diese in der Folge weg.
Am nächsten Tag fraß er dann zum Frühstück eine kleine Portion Nassfutter, zog sich aber sonst weiter eher zurück.
Mittags stand er dann doch mal auf und bewegte sich in den Flur - Leider nur um wieder zweimal zu Erbrechen.
Futter lehnte er den ganzen Tag ab, wich dem Futter regelrecht angeekelt aus.
Auch wirkte er sehr "entschlackt" und schwach, hatte aber einen leicht dicklichen Bauch.
Wir machten so schnell es ging einen Termin beim Tierarzt und nun war die erste Verdachtsdiagnose die erwartete Schockdiagnose:
FIP in trockener Form.
Das Blutbild sollte später dann mehr Auskunft geben. Erstmal gab es eine Spritze gegen Übelkeit und einen Fiebersenker, da er inzwischen auch erhöhte Temperatur hatte.
Nach dem Tierarzt fraß er nochmal und es wurde kurz besser - Natürlich durch die Spritzen aber es wurden nur die Symptome und nicht die Ursache bekämpft, also ging es natürlich am nächsten Tag wieder bergab.
Simba1.jpg
Ich habe mir dann eigenständig einen Kontakt vom Tierschutz besorgt und mit der Frau über den Zustand gesprochen. Wie eine glückliche Fügung geriet ich an genau die richtige Person!
Sie wollte Simba noch am gleichen Abend besuchen und brachte allerlei Medizin mit.
Zunächst gab es nochmal eine Spritze gegen die Übelkeit und eine Injektion von Kochsalzlösung, um seinen Kreislauf mal wieder in Gang zu kriegen.
Zu guter Letzt gab es noch eine Pille, die er unbedingt in sich behalten sollte.
Es war GS. Sie hat mir noch 5 Tabletten da gelassen für die Wartezeit bis zum Ergebnis der Blutabnahme und bat mich sie trotzdem zu geben, weil jetzt jeder Tag zähle.
Ich möchte noch explizit erwähnen, dass die Frau für ihre Zeit, ihre Behandlung und die 5 Tabletten keinen Cent von mir wollte.
Das Wundermittel zeigte direkt Früchte.
Nachdem sie wieder weg war, musste ich Simba noch etwas Aufbaufutter ins Mäulchen spritzen, und ihn damit zwangsernähren.
Nach 2 kleinen Spritzern, war ich überrascht, als er plötzlich von selbst mehr wollte und es mir eigenständig vom Finger leckte.
Das Treffen ist jetzt 5 Tage her und Simba hat sich seitdem noch nicht einmal übergeben.
Mittlerweile haben wir das Blutergebnis und alles spricht für FIP. Stark erhöhter Corona-Titer, sehr hohe Entzündungswerte, sowie die charakteristische Eiweißverschiebung (Gamma Globuline hoch, Albumin niedrig), sowie eine starke Immunreaktion (Anstieg Alpha2 und beta2 Globuline).
Seit nun mehreren Tagen findet Simba jeden Tag mehr zurück in sein altes Leben und wird immer aktiver und lebensfroher.
Die dunklen Zeiten der Apathie und Übelkeit sind Geschichte und bleiben es hoffentlich auch.
Simba2.jpg
Jetzt kann er sogar wieder mit seinem Mitbewohner toben und hat seine ersten 100 Gramm zugenommen. Ich möchte mit diesem Bericht nochmal Mut machen, dass sich die GS-Therapie definitiv lohnt, auch wenn sie sehr teuer ist.
Auch für mich ist es schwer alle nötigen Mittel aufwenden zu können.
Neben den hohen Preisen für die Medikamente aus dem Ausland kommen natürlich noch regelmäßige Blutbilder dazu, die ihrerseits nochmal viel Geld kosten.
Ich weiß aber, dass ich alles versuchen werde dem erst 8 Monate alten Simba sein Leben zu retten und ich weiß, dass er es mir danken wird und er jede Mühe und jeden Cent wert ist.
Ich werde auch nochmal einen Spendenaufruf starten, um sicher zu gehen, dass ich die 84 tägige Therapie bis zum Schluss durchziehen kann.
IMG_7699(2).png
 
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Gut, dass du direkt so schnell gehandelt hast. Ich freue mich riesig, dass das GS schon anschlägt.
Du schaffst das, kleiner Simba!!! 🍀
 
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