Reaktive Arthritis nach Chlamydieninfektion

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Kulli2015

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Unser Moqui hatte im Sommer 2024 eine Chlamydieninfektion an den Augen mit mehreren Rückfällen. Nachdem die Augen endlich gesund waren, begann er einige Wochen später im Herbst diffus zu humpeln. Nach erfolgter Blutuntersuchung bekam er dann noch einmal 5 Wochen lang Doxyciclin-Tabletten, danach ging es ihm wieder gut.
Vor einer Woche begann er gelegentlich minimal auf dem linken Vorderbein zu lahmen. Es war mal ein paar Schritte lang zu sehen, dann lief er den ganzen weiteren Tag normal. Ich dachte schon, ich bilde mir das Ganze nur ein, zumal meinem Mann überhaupt nichts auffiel. Heute wollte er morgens erst nicht aufstehen, lief aber dann noch ziemlich normal, vielleicht etwas steif. Dann hat er sich aber draußen auf einen Sessel gelegt, sehr ungewöhnlich für einen aktiven Kater. Appetit war schlecht, beim Abtasten und Bewegen eines Hinterbeins hat er gequiekt und nach mir geschlagen, auch für ihn sehr ungewöhnlich. Etwas später kletterte er sichtlich mühsam vom Sessel und lief rundherum sehr schlecht, eindeutig mit inzwischen ziemlichen Schmerzen.

Morgen früh haben wir bei unserer Tierärztin einen Termin, heute war leider nur ganz früh Sprechstunde, sie nimmt uns zum Glück gleich als Erste dran. Wenn sie nicht eine Verletzung findet, die uns entgangen ist, habe ich die Befürchtung, dass es wieder eine Arthritis ist, bei einem jungen Kater (3 Jahre) ein unschöner Verdacht!
Aus dem Bereich der Humanmedizin habe ich gelesen, dass, wenn nach einer Chlamydieninfektion eine reaktive Arthritis aufgetreten ist, die Arthritis auch ohne Neuinfektion wieder auftreten kann.
Hat hier jemand Erfahrung mit so einem Verlauf? Falls ja, welche Untersuchungen und Behandlungen sind erfolgt? Auf eine Blutentnahme stelle ich mich schon mal für morgen ein.
 
A

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Hallo @Kulli2015,
es tut mir leid, daß ihr solche Sorgen mit eurem Moqui habt.
Zur reaktiven Arthritis nach Chlamydieninfektion kann ich keine Erfahrungen beisteuern. Ich kenne schubweise Lahmheiten von meinem Hund mit Borreliose. Auch selbst hatte ich lange mit Borreliose zu kämpfen.
Da wollte ich nur Hinweis auf 2 Punke geben, evtl mal abklären, ob das bei Chlamydien auch der Fall ist.
1. Borrelien bilden Biofilme (wie andere Erreger auch) und werden dadurch für Antibiotika und das Immunsystem unangreifbar.
2. In den Spätstadien der Borreliose ist wohl gar nicht mehr der Erreger der Auslöser, sondern das Immunsystem reagiert zu stark und reagiert auf körpereigene Zellen und löst damit eine Autoimmunreaktion aus. Da wird dann eher antientzündlich behandelt.
 
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Aus dem Bereich der Humanmedizin habe ich gelesen, dass, wenn nach einer Chlamydieninfektion eine reaktive Arthritis aufgetreten ist, die Arthritis auch ohne Neuinfektion wieder auftreten kann.
Ja, das kann passieren, z.B nach Hormonumstellung durch Schwangerschaft oder "einfach so", auch nach Jahren noch. Es kann aber genauso bei einem einzigen Schub bleiben.

Im Blut werden dann vor allem die Entzündungswerte untersucht (CRP, Blutsenkungsgeschwindigkeit = BSG).

OT: Der Tierarzt sagte neulich, dass es bei Katzen den CRP nicht gibt bzw er nicht aussagekräftig ist. Finde ich interessant, immerhin sind es ja auch Säugetiere...

Reaktive Arthritis wird beim Menschen je nach Schweregrad meist mit NSAR (Ibu, Voltaren o.ä.) behandelt und/oder Kortison. Bei starken Gelenkergüssen wird ggf. punktiert.

Alles Gute für Moqui!
 
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Danke für Eure Antworten! Um 9.00 haben wir unseren Termin, danach wird es ihm hoffentlich mit einer Schmerzspritze besser gehen. Momentan liegt er neben mir auf dem Chefsessel (ich darf auf dem Höckerchen sitzen und reiche gerade so an den PC), hat gottseidank klare Augen, humpelte vorhin aber ganz erbärmlich. Trotzdem hat er sich heute früh die Treppe hoch ins Schlafzimmer gequält, um uns guten Morgen zu sagen. Er wollte aber nicht mit den anderen Beiden raus, was zeigt, das es ihm wirklich mies geht.
 
Armer Moqui🙁
(und arme Du auf dem Höckerchen😉)

Die Schmerzspritze tut ihm bestimmt gut. Alles Gute für euch♡
 
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Vorsichtige Entwarnung!!! Auf meinen Gedanken an einen Arthritis-Schub erwiderte unsere Tierärztin "das ziehen wir erst einmal gar nicht in Erwägung". Moqui hatte 40,5 Fieber, die Tierärztin hat aber nirgends ein geschwollenes oder warmes Gelenk gefunden. Nach langem Abtasten und Abdrücken hat sie innen weit oben am Oberschenkel eine Verdickung entdeckt, die auf Druck auch etwas Flüssigkeit absonderte. Es sieht also nach einem Abszess aus, ob wieder einmal durch einen Kampf, bleibt unklar. Jetzt gibt es wie schon öfter ein paar Tage Kesium und Onsior und Freitag geht es noch einmal zur Kontrolle, ob alles gut anschlägt.
Die Schmerzspritze tut ihm bestimmt gut.
Sie hat gutgetan!!! Er hat zu Hause gleich etwas gefressen und jammert jetzt an der Tür herum, weil er raus will. Heute hat er aber Stubenarrest, nicht dass er in seinem desolaten Zustand einem möglichen Feind begegnet. Morgen sehen wir dann weiter.
 
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das ziehen wir erst einmal gar nicht in Erwägung"
Wirklich das Beste, was die TÄ sagen konnte😀

Ich drücke die Daumen, dass die Medis helfen und sein Stubenarrest für euch beide erträglich wird.
 
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Eine Kampfverletzung ist zwar ärgerlich, aber heilt dann meistens dann doch ohne Probleme aus. Ich wünsche euch, daß die Medikamente gut anschlagen. Und Moqui den Stubenarrest toleriert.
 
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