Depression und den evtl baldigen Tod unserer Katze akzeptieren

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Sorenius

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20. März 2021
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Hallo,

ich habe mich extra für diesen Beitrag angemeldet, ich hoffe ich habe das richtige Forum gewählt. Da ich mir einfach nicht mehr zu helfen weiß dachte ich, ich versuch es mal hier.

Mittlerweile bin ich, männlich, fast 35 Jahre alt und habe mit meiner Freundin zusammen noch eine Katze. Ursprünglich holten wir 2, sie und ihren Bruder, von einer Tierrettung. Ihr Bruder ist leider 2018, ca. 1 1/2 Jahre nachdem wir die 2 in unsere Familie aufgenommen haben, tragisch an einem Tumor verstorben. Er ist uns auf der Fahrt in die Tierklinik unerwartet fast erstickt. Sie konnten ihn noch retten, aber es war schon zu spät. Der Tumor war inoperabel und wir konnten nichts mehr tun. Leider ist unserer damaligen Tierärztin der dunkle Schatten am Röntgenbild zu spät aufgefallen, dadurch wurde das Ganze so dramatisch. Das hat hat mich sehr lange sehr stark belastet und ich hab mir viele Vorwürfe gemacht. Eher natürlich irrational, von wegen wieso hab ich nicht selber die Röntgenbilder studiert, oder wieso bin ich nicht einfach mit 100 kmh durch das Schulgebiet gerast. Dieses Thema hat mich wohl bis heute traumatisiert und kommt immer wieder hoch. Vermutlich mache ich mir insgeheim noch Vorwürfe und erhoffe mir irgendwie Absolution von unserem verstorbenen Kater, der sie mir nicht geben kann. Wir haben unseren Süßen dann einäschern lassen und er steht seitdem an einem schönen Platz bei uns in der Wohnung. Die ersten Monate habe ich der Urne jeden Morgen einen Kuss gegeben. Ich weiß das klingt extrem übertrieben, aber damals dachte ich, das hilft mir.

Seine Schwester ist noch immer bei uns. Leider hat es bei ihr vor ca. einem Jahr angefangen, dass sie allerlei Krankheiten entwickelt hat. Da sie nur 3 Beine hat wussten wir natürlich, dass es bei ihr eher früher als später zu Problemen kommen kann, aber das nickt man mental ja einfach ab. An diese Erfahrungen denkt man nicht, wenn man sich zum ersten Mal Haustiere anschafft. Jedenfalls begannen dann bei ihr die Probleme, eine Pankreatitis, die wir aber besiegen konnten und die seitdem nicht wiederkommt (da wir natürlich auf den Fettgehalt im Futter achten). Danach hatte sie noch andere Dinge wie Krebs im Maul (der entfernt werden konnte), Schilddrüsenüberfunktion (weswegen sie täglich Tabletten kriegt) und andere Kleinigkeiten. Nun seit ca. 6 Monaten auch eine Zyste im Kehlkopf. Diese füllt sich leider alle 4-6 Wochen so weit, dass sie relativ laut atmet. Da die Gefahr des Erstickens natürlich bestehen könnte, müssen wir sie dann unter eine leichte Narkose legen lassen. Die Zyste wird abpunktiert und sie atmet wieder normal. Die Zyste ist leider inoperabel. Uns war natürlich klar, dass all 4-6 Wochen eine leichte Sedierun eine unheimliche Belastung für unseren Schatz ist. Aber da es ihr sonst gut ging wollten wir es natürlich versuchen, sie hat immer brav gespielt, ist auf der Terrasse herumgetollt und sich sonst sehr gut verhalten. Wir wissen, dass das nicht ewig gut gehen wird. Ihr gings aber weiterhin gut.

Nun haben wir jedoch die nächste Hiobsbotschaft, mehr oder minder. Uns ist in den letzen 1-2 Wochen aufgefallen, dass sie offensichtlich Probleme mit dem Sehen hat. Das ist so schnell so rapide bergab gegangen, dass sie jetzt zwar nicht in Möbel oder so läuft, aber sie ganz offensichtlich extrem stark beim Sehen beeinträchtigt ist. Diese Woche hat sie auch relativ viel geschlafen und war wenig aktiv. Da ich mir seit einem Jahr täglich extrem viele Sorgen mache, war ich natürlich wie immer höcht beunruhigt. In der Tierklnik meinten sie gestern (wir waren wieder zum Abpunktieren dort und haben das natürlich angesprochen) nur sie hätten zusätzlich neurologische Tests und auch Sehtests gemacht, und so weit wirkt alles normal. Es gibt auch keine typischen Anzeichen für Erblindung im Auge. Aber wir sehen daheim ganz offensichtlich, dass sie plötzlich sehr schlecht sieht. Auch wenn Katzen sich mit wenig Augenlicht großartig orientieren können solangs keine neue Umgebung ist. Das ist natürlich dann die nächste Belastung für unsere arme Katze. Und in weiterer Folge für mich. Das war ein unheimlicher Schlag, da ich natürlich auch einen Hirntumor nicht ausschliessen kann. Ich mein, altersbedingte Blindheit kommt doch gewisst nicht in so kurzer Zeit. Das konnten sie nicht prüfen, dafür bräuchte man ein CT-Gerät und das haben sie dort nicht. Aber wenn sie schon alle 4-6 Wochen in Sedierung muss will ich ihr das jetzt nicht antun. Am Dienstag telefoniere ich nochmal mit der Klinik, da wir ein Pulver für ihre neurologischen Probleme bekommen hat (Beim Kuscheln zuckt ihr Bein recht oft und ihre beiden Vorderbeine zittern recht stark. Da konnte sie aber auch nichts finden). Ich verbringe seit einem Jahr wirklich so viel Zeit mit ihr wie sie will, egal ob sie mich um halb 5 weckt oder wann auch immer. Weil ich mir eben denke ich weiß nicht, wie lange ich sie noch habe. Daher sehe ich auch natürlich ihr verändertes Verhalten ganz genau. Aber das ist auch eine enorme Belastung, da ich nicht abschalten kann. Ich gestatte mir selbst nichtmal so oft wie ich sollte mich abzulenken, da ich es so unfair empfinde. Wieso solls mir gut gehen wenn unser Schatz so leidet? Auch wenn ich weiß, dass das sehr unintelligent ist, komm ich nicht weg von dieser Denkweise.

Ich habe seit Corona-Beginn offensichtlich eine Depression entwickelt, die sich beinahe zu 100% um unseren Schatz dreht. Diese steigerte sich im Herbst so weit, dass ich eigentlich den ganzen Tag nur mehr geweint habe. Obwohls ihr damals noch nicht so schlecht ging, aber ich hab es mir immer und immer wieder eingeredet. Mit jedem Symptom bei ihr ist es bei mir schlimmer geworden, bis ich mir Hilfe suchte. Ich bin seitdem auch in Behandlung, und es geht mir zeitweise auch besser, aber seit gestern habe ich wieder einen schweren Rückfall. Mir ist klar, dass das schlecht sehen jetzt kein Todesurteil sein muss. Und ich weiß auch nicht, wie sie das verkraften wird, da sie jetzt noch ein wenig müde von der Narkose ist. Aber da sie die ganze letzte Woche eher faul und müde war, denke ich es belastet sie natürlich. Ich habe auf rationaler Ebene schon lange verstanden, dass alles und jeder einmal sterben wird. Aber ich kann es bei ihr auf emotionaler Ebene einfach nicht verkraften. Seit Monaten versuche ich zu akzeptieren, dass es so kommen wird, aber trotzdem schaffe ich es emotional nicht.

Meine Beziehung steht auf der Kippe, da meine Freundin eher der starke Typ ist. Sie kommt vom Bauernhof und kann den Tod eines Tieres, auch wenn sie traurig ist, akzeptieren. Aber ich zieh sie natürlich seit einem Jahr hinunter und irgendwann reicht es. Zu Silvester meinte sie, dass sie bereits überlegt mit mir Schluss zu machen. Denn übers Jahr gings ausser in den Ausnahmefällen unserem Schatz wohl nicht so schlecht, aber ich habs mir permanent eingeredet. Ich bin auch seit März durchgehend im Homeoffice, was vermutlich eine schwierige Kombination ist. Es belastet mittlerweile meine Freundin natürlich ebenfalls, aber sie hat starke Abwehrmechanismen, die ich permanent durch mein Verhalten auf die Probe stelle. Vor allem war ich früher nicht so. Ich war immer der ruhige, der in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf behielt und Entscheidungen traf, rational. Das ist komplett weg. Meine Freundin hatte zwischenzeitlich auch eine schwere Erkrankung, aufgrund derer sie 2x unter Lebensgefahr ins Krankenhaus gebracht wurde. Das alles war vielleicht einfach zu viel für mich.

Vermutlich ist eines meiner größten Probleme, dass ich den möglichen Tod unseres Schatzes nicht akzeptieren kann. In den schlimmen Phasen habe ich brüllend geheult, dass ich mir ein Leben ohne unsere Katze nicht vorstellen kann. Das ist jetzt nicht unbedingt mehr so, ich weiß, dass es noch schöne Dinge im Leben geben wird. Aber das Thema überschattet alles in meinem Kopf. Mich hat auch der Tod unseres Katers sehr getroffen, das spielt vermutlich auch noch mit rein. Aber ich weiß einfach nicht mehr weiter. Die Therapie hilft zwar, aber wenn solche Situationen wie eben jetzt auftreten, helfen auch die Erkenntnisgewinne aus der Therapie nicht. Die letzten zwei Tage weine ich fast durchgehend. Unserem Schatz gehts es aber offenbar ok, sie hat gesunden Appetit, auch auf Leckerlis. Sie geht täglich ihr Revier ab, benutzt die Kratzbäume und schläft auf ihren Lieblingsplätzen. Lediglich spielen wollte sie die Woche nicht so viel wie vor noch 2 Monaten, aber da konnte sie vermutlich auch noch sehen. Wir werden dann auf gehörbasiertes Spielen umstellen. Und trotzdem kann ich nicht aufhören zu weinen und mir einzureden, dass sie bald sterben wird und vergehe vor Schmerz. Habt ihr vielleicht irgendeine Methode oder einen Trick, ein Mantra oder etwas, das euch geholfen hat? Ich weiß einfach nicht mehr weiter, hab so viele Gedanken-Mantras durch, aber nichts hilft. Ich weiß, dass es ein Leben nach unserem Schatz geben wird. Ich weiß, dass alle irgendwann sterben müssen. Ich habe schon so viele Freunde und meine Mutter enorm mit meiner weinerlichen Depression belastet, ich muss das irgendwie hinkriegen.

Wenn ihr bis hierhin gelesen habt: Danke sehr. Ich kann natürlich gern mehr Details liefern falls es jemanden interessiert. Ich bin wie ihr vermutlich rauslesen könnt wirklich relativ stark gestresst und habe teilweise schon körperliche Symptome bekommen. Falls ihr irgendwelche Tipps habt, wie ich lernen könnte mit dem möglichen Tod unseres Schatzes umgehen zu lernen, bin ich jedenfalls sehr dankbar.

Liebe Grüße

J
 
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Hallo Sorenius,
puh. Das nenn ich mal eine belastende Situation. Viele von uns hatten schon Katzen und andere Tiere und mussten sie gehen lassen, entweder durch einen natürlichen Tod, durch die Einschläferung oder einen Unfall. Natürlich ist das immer ein emotionaler Ausnahmezustand, der lange nachwirkt und natürlich fragt man sich immer, hab ich richtig gehandelt? War es zu früh oder zu spät? Musste es leiden?
Einige Katzen sind uns ganz besonders ans Herz gewachsen, wir brauchen sie für unser Seelenheil und wissen doch, dass auch sie sterben werden.

Ich denke, diese Katze steht bei dir als Symbol der Unschuld, des Reinen, der Verletzlichkeit. Du siehst es als deine Aufgabe an, dies alles zu bewahren, aber da sind dir Grenzen gesetzt...du kannst dem geliebten Wesen das Leben noch so schön und angenehm wie möglich machen, aber am Ende steht das Ende... Damit musst du dich zwangsläufig auseinander setzen.

Ist das Thema denn auch bei deinen Therapiesitzungen behandelt worden?

Ganz lieber Gruß und Herzlich willkommen hier im Forum!
 
Das, was du jetzt durchmachst, ist ein Schutzmechanismus deiner Psyche, indem du dir das Szenario bereits jetzt in den dunkelsten Farben ausmalst.

Meine Herzenskatze Lucky hat mich in einer meiner schwersten Zeiten verlassen. So wie du, habe ich mich bereits Jahre zuvor gefühlt - immer mit dem Schlimmsten rechnend, immer sehr emotional.

Als das Unausweichliche dann irgendwann natürlich eingetroffen ist, war es plötzlich nicht mehr so schlimm, wie in meinen Ängsten zuvor durchlebt. Ich wusste, meine Diva ist jetzt an einem schöneren Ort, hat keine Schmerzen & wird in meiner Erinnerung immer bei mir sein.

Ich kann deine Empfindungen und Ängste sehr gut nachvollziehen. Leider kosten sie dich viel Kraft. Versuche dich jeden Tag an den schönen Momenten zu orientieren, sonst werden diese von deinen Ängsten leider überdeckt.

Alles Gute 🍀
 
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hallo & herzlich willkommen!

ist tatsächlich schwierig. und wirklich gut, dass du dir da hilfe geholt hast.

ob es dir guttut, darüber zu schreiben? ich hoffe es.

und bezüglich deines verstorbenen katers solltest du - zumindest versuchen - die guten erlebnisse mit ihm in dein gedächnis zurückzulassen. besser noch, dir diese momente, die lustig, niedlich, spannend, gemütlich oder was auch immer waren, bewusst wieder in deine erinnerung zu holen.

es ist ein ritual des abschieds gewesen, dass du dich so mit dem tod des katers und mit der urne beschäftigt hast. da bist du schon einen kleinen schritt weiter. jetzt ist es vielleicht besser, dem kater zu seinen lebzeiten wieder zu gedenken.

jeder, der ein haustier verliert, hadert, viele machen sich vorwürfe. aber das ist etwas, was du dir bewusst machen musst & irgendwie überwinden musst. du hast keine schuld. was du ja auch weißt. was du dir aber immer wieder auch sagen und bestätigen musst!

auch die sorgen um deine katze sind zu verstehen, aber sie überschatten auch eure gemeinsame zeit! sich selbst was "gutes tun" ist ja nichts eigennütziges oder gar egoistisches. das braucht man auch, um weiter kraft aufzubringen.
 
Dazu fällt mir noch ein, als Kind und als Jugendliche habe ich immer große Ängste ausgestanden, dass meine Mutter sterben könnte. Sie hatte verschiedene Krankheiten und war immer sehr leidig, aber wir hatten ein sehr inniges Verhältnis und ich konnte mir nicht vorstellen, wie es ohne sie gehen soll.
Als ich 22 war, wurden meine schlimmsten Vorstellungen brutale Realität. Sie bekam Krebs, eine sehr aggressive, schnell zerstörende, verschlingende Form. Innerhalb weniger Wochen siechte sie dahin und starb. Zuhause. Damals stand meine Beziehung kurz vorm Ende, weil ich nur noch am Krankenbett saß oder heulte. Meine Geschwister und ich waren zerstritten, auch wegen der körperlichen und emotionalen Anstrengung der Pflege. Kurz, alles,was ich mir in meinen dunkelsten Phasen vorstellen konnte, wurde furchtbare Wirklichkeit.

Aber ich habe es überlebt.

Ich konnte danach wieder leben, lachen, lieben.

Und das kannst auch du. Mit ein wenig Mut und positiven Gedanken.
 
Hallo Sorenius,
puh. Das nenn ich mal eine belastende Situation. Viele von uns hatten schon Katzen und andere Tiere und mussten sie gehen lassen, entweder durch einen natürlichen Tod, durch die Einschläferung oder einen Unfall. Natürlich ist das immer ein emotionaler Ausnahmezustand, der lange nachwirkt und natürlich fragt man sich immer, hab ich richtig gehandelt? War es zu früh oder zu spät? Musste es leiden?
Einige Katzen sind uns ganz besonders ans Herz gewachsen, wir brauchen sie für unser Seelenheil und wissen doch, dass auch sie sterben werden.

Ich denke, diese Katze steht bei dir als Symbol der Unschuld, des Reinen, der Verletzlichkeit. Du siehst es als deine Aufgabe an, dies alles zu bewahren, aber da sind dir Grenzen gesetzt...du kannst dem geliebten Wesen das Leben noch so schön und angenehm wie möglich machen, aber am Ende steht das Ende... Damit musst du dich zwangsläufig auseinander setzen.

Ist das Thema denn auch bei deinen Therapiesitzungen behandelt worden?

Ganz lieber Gruß und Herzlich willkommen hier im Forum!

Dazu fällt mir noch ein, als Kind und als Jugendliche habe ich immer große Ängste ausgestanden, dass meine Mutter sterben könnte. Sie hatte verschiedene Krankheiten und war immer sehr leidig, aber wir hatten ein sehr inniges Verhältnis und ich konnte mir nicht vorstellen, wie es ohne sie gehen soll.
Als ich 22 war, wurden meine schlimmsten Vorstellungen brutale Realität. Sie bekam Krebs, eine sehr aggressive, schnell zerstörende, verschlingende Form. Innerhalb weniger Wochen siechte sie dahin und starb. Zuhause. Damals stand meine Beziehung kurz vorm Ende, weil ich nur noch am Krankenbett saß oder heulte. Meine Geschwister und ich waren zerstritten, auch wegen der körperlichen und emotionalen Anstrengung der Pflege. Kurz, alles,was ich mir in meinen dunkelsten Phasen vorstellen konnte, wurde furchtbare Wirklichkeit.

Aber ich habe es überlebt.

Ich konnte danach wieder leben, lachen, lieben.

Und das kannst auch du. Mit ein wenig Mut und positiven Gedanken.

Danke für deine Antwort. Das kann sein, ich hebe sie definitiv auf ein Podest, das noch über meiner Partnerin steht. Befürchte ich zumindest. Darunter leidet natürlich auch die Beziehung stark. Ja, die ersten Sitzungen habe ich mich hingesetzt, eine Stunde geweint und Bruchstücke herausgestammelt und dann war die Stunde vorbei. Die letzten 1-2 Monate habe ich nicht mehr geweint, mir ging es dann auch besser. Bis zu dem Zeitpunkt jetzt. Aber in der Therapie reden wir fast ausschliesslich über meine Katze, ja. Und halt natürlich über mich. Das mit deiner Mutter tut mir sehr Leid. Aber so wie ich das sehe konntest du das schon verarbeiten, das macht einen sicher stärker.

Das, was du jetzt durchmachst, ist ein Schutzmechanismus deiner Psyche, indem du dir das Szenario bereits jetzt in den dunkelsten Farben ausmalst.

Meine Herzenskatze Lucky hat mich in einer meiner schwersten Zeiten verlassen. So wie du, habe ich mich bereits Jahre zuvor gefühlt - immer mit dem Schlimmsten rechnend, immer sehr emotional.

Als das Unausweichliche dann irgendwann natürlich eingetroffen ist, war es plötzlich nicht mehr so schlimm, wie in meinen Ängsten zuvor durchlebt. Ich wusste, meine Diva ist jetzt an einem schöneren Ort, hat keine Schmerzen & wird in meiner Erinnerung immer bei mir sein.

Ich kann deine Empfindungen und Ängste sehr gut nachvollziehen. Leider kosten sie dich viel Kraft. Versuche dich jeden Tag an den schönen Momenten zu orientieren, sonst werden diese von deinen Ängsten leider überdeckt.

Alles Gute 🍀

Danke für deine Antwort. Ja, ich denke ähnlich. Ich habe ähnliches beim Tod unseres Katers gemacht. Den habe ich auch gedanklich schon x mal bevor es passiert ist zu Grabe getragen, mir überlegt was ich an seinem Totenbett sage, was ich in den Abschiedsbrief schreibe, etc. Und da ist noch gar nichts passiert, das kam erst später. Ich versuche es, aber sobald sowas Starkes wie die dieses schlechte Sehen eintritt, ist alles vorbei bei mir. Da falle ich in alle alte Muster zurück und bin am Ende. Und das darf einfach nicht sein. Ich weiß nur leider nicht, wie ich da rauskomme. Und der Gedanke an Lucky ist ein schöner.

hallo & herzlich willkommen!

ist tatsächlich schwierig. und wirklich gut, dass du dir da hilfe geholt hast.

ob es dir guttut, darüber zu schreiben? ich hoffe es.

und bezüglich deines verstorbenen katers solltest du - zumindest versuchen - die guten erlebnisse mit ihm in dein gedächnis zurückzulassen. besser noch, dir diese momente, die lustig, niedlich, spannend, gemütlich oder was auch immer waren, bewusst wieder in deine erinnerung zu holen.

es ist ein ritual des abschieds gewesen, dass du dich so mit dem tod des katers und mit der urne beschäftigt hast. da bist du schon einen kleinen schritt weiter. jetzt ist es vielleicht besser, dem kater zu seinen lebzeiten wieder zu gedenken.

jeder, der ein haustier verliert, hadert, viele machen sich vorwürfe. aber das ist etwas, was du dir bewusst machen musst & irgendwie überwinden musst. du hast keine schuld. was du ja auch weißt. was du dir aber immer wieder auch sagen und bestätigen musst!

auch die sorgen um deine katze sind zu verstehen, aber sie überschatten auch eure gemeinsame zeit! sich selbst was "gutes tun" ist ja nichts eigennütziges oder gar egoistisches. das braucht man auch, um weiter kraft aufzubringen.

Danke für deine Antwort. Ja, das versuche ich. Ich denke ich bin relativ gut über ihn hinweg, aber es poppen halt immer wieder Sachen auf, jetzt in den schwierigen Zeiten. Aber ich breche fast sofort in Tränen aus wenn ich nur ein Foto von ihm sehe, also vielleicht auch nicht zu 100%. Und ich muss diesen Gedanken loswerden, dass ich meinem Schatz etwas unfaires antun würde wenn ich jetzt mal zwei Stunden unterwegs bin. Ich weiß, dass es total übertrieben ist, aber das kommt leider immer wieder hoch.
 
Jetzt nachdem wir aufgestanden sind, hat sich unser Schatz bisher 3x übergeben. Wir wissen leider nicht wieso, sie hat gestern ein wenig mehr zu Essen bekommen als üblich, vielleicht war das zu viel in Belastung mit der Sedierung von Freitag. Ein nervöser Tick von mir hat wieder voll eingeschlagen. Ich ruf sehr oft im letzten Jahr das Tonband unserer Stadt an, wo man erfährt wer der diensthabende Nottierarzt ist. Das Band erzählt nämlich zuerst 2 Minuten von den erhöhten Kosten und erst am Ende sagt sie den Namen und die Nummer. Dann speicher ich die Nummer ein, falls ein Notfall eintritt. Wir musste in ihrem Leben mit ihr nur einmal zum Nottierarzt, aber ich habe am Wochenende halt dauernd die Angst, dass etwas sein könnte. Nachdem sie jetzt aber ein wenig Durchfall auch hatte, wars wohl einfach zu viel Fressen gestern. Mal sehen ob sie sich beruhigt.

Gestern Abend war ich jedenfalls beruhigter als jetzt. Ich vermisse jetzt schon die Rituale, die vermutlich in der Form nicht wiederkommen werden. Dass sie um halb 5 morgens auf meinen Kopfpolster steigt und an meinem Ohr schnuppert. Das Spielen in der Früh. Vielleicht kommt es ja wieder, in veränderter Form. Aber auch diese Veränderung bereitet mir Kummer. Ich kann auch nicht akzeptieren, dass jetzt wohl vieles anders wird und auch vielleicht nicht mehr lange dauern wird. Dieses verdammte akzeptieren. Wie kann ich als ehemals rationaler Mensch komplett über Bord geworfen haben bei diesem Thema? Ich weiß, dass das alles nicht änderbar ist, und ich glaube wir kümmern uns angemessen um unseren Schatz. Wenn ich das alles einfach akzeptieren könnte, hätte ich all diese Sorgen dieses Jahr wohl nicht gehabt, und vor allem nicht so stark. Ich trage sie jetzt gedanklich zum 100. Mal zu Grabe, das ist einfach nicht normal.

Sie liegt jetzt im Bett und zittert. Zudecken lassen will sie sich nicht, Wärmekissen geht ein wenig. Wir wissen nicht ob sie jetzt Schmerzen im Magen hat, Schmerzen vom Erbrechen bei der Zyste die ein wenig beleidigt sein könnte oder etwas anderes. Wir warten noch ab, aber sind wieder extrem gestresst.
 
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Hallo,

mal abgesehen von deinen emotionalen Problemen, wie alt ist deine Katze und wurde auch mal vor nicht kurzer Zeit ein umfassendes Blutbild gemacht? üchternerbrechen wie auch evtl. Augenprobleme könnten zusammen haängen z.B. bei einer CNI. Dann wäre wichtig mal den Blutdruck messen zu lassen. Und dies jetzt bald und vor allem in aller Ruhe, also nicht durch einen Notdienst wo man in Hektik und Stress hingeht.
Zittern eines Dreibeins, hier würde ich mit dem TA sprechen ob es evtl. sinnvoll sein kann B-Vitamine zu geben, sie dienen u.a. der Regeneration bei neurologischen Problemen.
VG
 
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Hallo Sorenius,
ich kann dich gut verstehen! Es ging mir ähnlich als der Tod meiner Mutter und meiner geliebten Katze Talia bevorstand.
Ich habe mich in die Arbeit gestürzt und habe versucht, zu verdrängen.
Das war auch nicht gut für mich, bin auch depressiv.
Was mir geholfen hat, ist "Die Regenbogenbrücke".
LG
 
  • #10
Hallo,

mal abgesehen von deinen emotionalen Problemen, wie alt ist deine Katze und wurde auch mal vor nicht kurzer Zeit ein umfassendes Blutbild gemacht? üchternerbrechen wie auch evtl. Augenprobleme könnten zusammen haängen z.B. bei einer CNI. Dann wäre wichtig mal den Blutdruck messen zu lassen. Und dies jetzt bald und vor allem in aller Ruhe, also nicht durch einen Notdienst wo man in Hektik und Stress hingeht.
Zittern eines Dreibeins, hier würde ich mit dem TA sprechen ob es evtl. sinnvoll sein kann B-Vitamine zu geben, sie dienen u.a. der Regeneration bei neurologischen Problemen.
VG
Hallo. Das Alter kann man leider nicht bestimmen, die bei der Katzenvermittlung haben sie auch nur ohne Alter bekommen. Einzige Hinweis war der Krebs den sie hatte, den kriegen Katzen im Schnitt mit 10/11, aber das muss nichts heißen. Ja, Blutbild haben wir regelmässig die letzten Monate gemacht, da war größtenteils alles in Ordnung. Nierenwerte haben immer gepasst, der Rest wurde dem Stress durch das ständige Tierarztfahren zugeschrieben. Wir wissen nicht, ob sie nüchtern erbrochen hat, sie hat Nassfutter über Nacht hingestellt bekommen, das frisst sie in der Nacht meistens weg. Zumindest war es am morgen leer. Blutdruck habe ich am Freitag vergessen zu fragen, weil ich gelesen habe, dass das mit der Blindheit zu tun haben könnte. Aber würden sie eine Netzhautablösung nicht bei den Tests gesehen haben? Sie haben ja getestet und gesagt blind ist sie nicht, aber ein schlecht sehen können sie nicht ausschliessen.

Danke, die haben wir bekommen. Leider sind diese Tabletten so riesig und riechen offenbar so stark, dass wir sie nicht in sie reinbekommen. Weder zerstampft im Futter noch sonst wie. Und ich kann das nicht auf kA 5 Leckerlis zusätzlich am Tag aufteilen, das ist recht viel. Aber daran haben wir auch schon gedacht. Danke.

Hallo Sorenius,
ich kann dich gut verstehen! Es ging mir ähnlich als der Tod meiner Mutter und meiner geliebten Katze Talia bevorstand.
Ich habe mich in die Arbeit gestürzt und habe versucht, zu verdrängen.
Das war auch nicht gut für mich, bin auch depressiv.
Was mir geholfen hat, ist "Die Regenbogenbrücke".
LG
Das tut mir Leid. Kann ich verstehen, Ablenkung soll gut tun. Ich habe in den Akutsituationen aber leider keinerlei Ablenkungen gefunden, die helfen würde. Da bin ich zu gestresst. Meinst du das Unterforum die Regenbogenbrücke?
 
  • #11
Ich meine das Gedicht. Leider habe ich keinen Link.
Google mal
 
  • #13
Wurden nur die Augen selber getestet? Oder auch der Blutdruck an der Schwanzwurzel? Der wäre wichtig zu wissen.
 
  • #14
Wurden nur die Augen selber getestet? Oder auch der Blutdruck an der Schwanzwurzel? Der wäre wichtig zu wissen.
Das muss ich eben erfragen, ich weiß nicht ob sie das bei der Sedierung machen. Ich kann da aber erst morgen anrufen, bzw meinte die Ärztin ich soll mich am Dienstag melden. Werde ich dann auch machen. Selbst wenn, schon wieder mit ihr zum Tierarzt ist glaub ich keine gute Idee. Weiß nicht ob man das selber hinkriegt mit dem Blutdruck oder ob man auf Verdacht mal leichte Senker geben kann, aber ich vermute das ist keine gute Idee. Das Tierarzt fahren stresst sie immer enorm, und wir müssen mit ihr ohnehin schon alle 4-6 Wochen dorthin. Leider hab ich nicht dazugesagt, dass sie das machen sollen.
 
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  • #15
Hallo,

ich kann deinen Gefühlen und Gedanken sehr gut nachempfinden. Auch wenn ich es aus anderer Richtung kenne...also nicht in Bezug auf meine Katzen.
Heute geht es mir wieder sehr viel besser...wobei man wohl immer anfällig dafür bleiben wird und es auch mal Rückschläge gibt, die aber im Vergleich zu deinem jetzigen "Zustand" harmlos sind.
Man kann lernen damit umzugehen und sich nicht davon beherrschen zu lassen. Momentan sind deine Ängste größer als du...stell sie dir ruhig als eine riesige, über dir stehende Person vor, die immer wieder zu dir spricht/schreit, dir diese Gedanken "einhämmert". Aber du kannst diese Person kleiner machen....wieder die Oberhand gewinnen.
Ich denke, es ist bei dir nicht allein eine Depression...sondern eine Angststörung, die zu einer Depression führt.
Wie du sie am besten bekämpfst, dass musst du selbst rausfinden, da gibt es kein Patentrezept.
Vielleicht schaust du mal nach einem anderen Psychologen, der auf Angststörungen spezialisiert ist?
Mir persönlich hat neben diesem, auch wenn es jetzt "lächerlich" klingt, eine Homöopathin sehr geholfen. Ehrlich gesagt war sie sogar der Schritt zur endlichen Besserung.
Wenn du das mal versuchen magst, ist es wichtig, dass es ein klassischer Homöopath ist.
Vor kurzem hatte ich stressbedingt wieder einen kleinen "Rückfall". Mein erster Weg war zu ihr und mir ging es auch recht schnell wieder besser.
Ob nun Humbug oder nicht....es hat mir geholfen, obwohl ich anfangs nicht dran geglaubt habe, alles andere ist mir egal!

Ich wünsche dir gute Besserung. Es ist schlimm, in solch einer Situation zu stecken.
Aber denk immer daran, du kannst das bekämpfen und es wird wieder schöne, unbeschwerte Tage, Monate, Jahre für dich geben.

Du kannst dich auch gern per PN melden, wenn du Fragen hast.

Liebe Grüße
 
  • #16
Lieber Sorenius,

deine Situation hat mich sehr berührt... 😪

So ziemlich alles, was du schreibst, kenne ich und kann ich dir ganz stark nachfühlen... 😪

Wir haben unseren Katzis vor langer Zeit unser Herz geschenkt.

Und wenn es ihnen dann so schlecht geht und wir auch noch mit einer schlimmen Diagnose konfrontiert werden, dann stürzt das gesamte Weltgefüge ein.

Sich mit dem nahenden Tod seiner Katzen auseinandersetzen zu müssen, ist eine riesengroße Belastung, fast eine Überforderung, vor allem, wenn man bereits erst vor kurzem ein Katzi verloren hat und dessen Tod noch gar nicht richtig verarbeitet hat.

Wir haben hier übrigens einen Thread, in dem man sich die ganze Verzweiflung und alle Emotionen, die mit solch belastenden Ereignissen einhergehen, von der Seele schreiben kann:

Das Ventil... Für alle Trauernden, Verzweifelten und Wütenden...

Du bist dort jederzeit willkommen. 🌼

Und natürlich auch herzlich willkommen hier 😍❤
 
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  • #17
Halllo,
mit den B-Vitaminen gibt man erst nur Krümelchen, ganz wenig, wege des Geruchs und auch Geschmack. Es gibt Präparate wie Pulver
Futtermedicus Optisolo B-Komplex-Pulver 100g was man ganz kleinteilig untermischen kann undbei Akzeptanz ganz vorsichtig erhöhen.
VG
 
  • #18
Der menschliche Geist, die menschliche Seele sind darauf ausgerichtet, Schicksalsschläge wie auch den Tod eines geliebten Wesens überstehen zu können, mehr oder minder gut, wobei die Intensität der Trauer und auch ihre Dauer sehr individuell sein können. Dies stelle ich einmal an den Anfang meines Beitrags, ohne dich zu kennen. Erschütterungen im Leben können uns natürlich treffen, wenn wir gerade durch andere Ereignisse mental nicht so positiv eingestellt sind. Ich denke, du hast diesbezüglich nicht genug Selbstvertrauen und vor allem auch Angst vor dem Eintritt des Ereignisses, das dich dann möglicherweise auch in der Realität fast zerstören könnte.

Ihr habt bzw. hattet mit euren Tieren ein sehr gutes Verhältnis, beschäftigt euch mit eurer Katze und achtet auf ihre Gesundheit, soweit das möglich ist. Wenn ein menschliches oder tierisches Wesen ins hohe Lebensalter kommt, unterliegt der Körper einem gewissen Verschleiss und Krankheiten, die es irgendwann zu seinem Ende bringen werden; das ist die Natur in uns. Bei unseren geliebten Tieren, die ja meist kurzlebiger sind als wir selbst, kommt es fast immer dazu, dass wir Abschied nehmen müssen, und das erscheint uns oft als kaum überwindbare Hürde. Ich fürchte mich fast mehr davor, dass der umgekehrte Fall eintreten könnte und ich meine Katzen hinterlassen werde, dies aber nur so nebenbei.

Es kann sicher sehr schwer werden, durch diese Trauerphase gehen zu müssen, und dann ist es das Beste, mit sich selbst sorgsam umzugehen und auch in diesem Sinn seinen Freundeskreis zu Hilfe zu nehmen und überhaupt alles, was dir das Leben in diesem Ausnahmezustand erleichtert. Trotzdem würde ich diese Tage mit deinem dreibeinigen Liebling so genießen, wie sie sind und dich nicht zu sehr in diesen kommenden schweren Tag, in diese Stunde hineinzubeissen. Eure Katze hat diese Todesangst nicht, jedenfalls nicht, bevor ihr Körper zwischen Tod und Leben ringen muss, und das kann man ihr erleichtern.

Hör auf, dich jetzt mit etwas zu quälen, was nicht heute, vielleicht nicht diese Woche eintrifft. Wenn es soweit sein wird, musst du da hindurch, und das wirst du, das musst du dann können, da bin ich sicher. Die Art und Weise, wie du das bewältigst, bestimmst du, und wenn du der Urne täglich einen Kuss gibst, dann find ich das wunderschön. Könnte jemand den Tod seines geliebten Tieres ohne seelische Erschütterung übergehen, so würde ich das für mich suspekt finden.

Versuch dich selbst ein bisschen aufzubauen, ganz unabhängig davon, was demnächst passiert und umgib dich mit Menschen, die dich voll und ganz verstehen können. Denk daran, wer tief empfinden kann, also mit der Trauer seelisch sehr tief runterkommen kann, der hat diese tiefe Empfindungsfähigkeit auch im positiven Sinn, dafür muss man eigentlich sehr dankbar sein.
 
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  • #19
Sie hat leider noch immer nichts gefressen. Dafür hatte sie zweimal Durchfall. Vielleicht hat sie einfach dieses neue Pulver nicht vertragen. Wir geben ihr jetzt mal weiterhin nichts, und falls sie morgen nichts frisst werden wirs mal mit einer Schmerztablette versuchen. Aber das machts ihr natürlich nicht leichter, sich von dem Eingriff zu erholen :(

Hallo,

ich kann deinen Gefühlen und Gedanken sehr gut nachempfinden. Auch wenn ich es aus anderer Richtung kenne...also nicht in Bezug auf meine Katzen.
Heute geht es mir wieder sehr viel besser...wobei man wohl immer anfällig dafür bleiben wird und es auch mal Rückschläge gibt, die aber im Vergleich zu deinem jetzigen "Zustand" harmlos sind.
Man kann lernen damit umzugehen und sich nicht davon beherrschen zu lassen. Momentan sind deine Ängste größer als du...stell sie dir ruhig als eine riesige, über dir stehende Person vor, die immer wieder zu dir spricht/schreit, dir diese Gedanken "einhämmert". Aber du kannst diese Person kleiner machen....wieder die Oberhand gewinnen.
Ich denke, es ist bei dir nicht allein eine Depression...sondern eine Angststörung, die zu einer Depression führt.
Wie du sie am besten bekämpfst, dass musst du selbst rausfinden, da gibt es kein Patentrezept.
Vielleicht schaust du mal nach einem anderen Psychologen, der auf Angststörungen spezialisiert ist?
Mir persönlich hat neben diesem, auch wenn es jetzt "lächerlich" klingt, eine Homöopathin sehr geholfen. Ehrlich gesagt war sie sogar der Schritt zur endlichen Besserung.
Wenn du das mal versuchen magst, ist es wichtig, dass es ein klassischer Homöopath ist.
Vor kurzem hatte ich stressbedingt wieder einen kleinen "Rückfall". Mein erster Weg war zu ihr und mir ging es auch recht schnell wieder besser.
Ob nun Humbug oder nicht....es hat mir geholfen, obwohl ich anfangs nicht dran geglaubt habe, alles andere ist mir egal!

Ich wünsche dir gute Besserung. Es ist schlimm, in solch einer Situation zu stecken.
Aber denk immer daran, du kannst das bekämpfen und es wird wieder schöne, unbeschwerte Tage, Monate, Jahre für dich geben.

Du kannst dich auch gern per PN melden, wenn du Fragen hast.

Liebe Grüße
Danke für deine Antwort. Ja, ich glaube mein Problem ist, dass ich eben den Kreislauf des Lebens rational natürlich akzeptiert habe. Aber emotional sobald ich meinen Schatz ansehe so überrannt werde, dass das alles nebensächlich ist. Die Angst hat so viel Raum in mir, dass ich fast nicht mehr existiere. Und das muss ich wieder wegbekommen. Die Angst hat ja ihre Berechtigung, aber sie darf nicht Überhand nehmen, vor allem nicht so. Sie hat mich total im Würgegriff. Auch das schlechte Gewissen krieg ich nicht weg. Ich kann nicht mal spazieren gehen ohne zu weinen, da ich das Gefühl hab meine Katze im Stich zu lassen. Dabei glaube ich, dass ich dieses Recht hätte, ohne ein Tierquäler zu sein.

Lieber Sorenius,

deine Situation hat mich sehr berührt... 😪

So ziemlich alles, was du schreibst, kenne ich und kann ich dir ganz stark nachfühlen... 😪

Wir haben unseren Katzis vor langer Zeit unser Herz geschenkt.

Und wenn es ihnen dann so schlecht geht und wir auch noch mit einer schlimmen Diagnose konfrontiert werden, dann stürzt das gesamte Weltgefüge ein.

Sich mit dem nahenden Tod seiner Katzen auseinandersetzen zu müssen, ist eine riesengroße Belastung, fast eine Überforderung, vor allem, wenn man bereits erst vor kurzem ein Katzi verloren hat und dessen Tod noch gar nicht richtig verarbeitet hat.

Wir haben hier übrigens einen Thread, in dem man sich die ganze Verzweiflung und alle Emotionen, die mit solch belastenden Ereignissen einhergehen, von der Seele schreiben kann:

Das Ventil... Für alle Trauernden, Verzweifelten und Wütenden...

Du bist dort jederzeit willkommen. 🌼

Und natürlich auch herzlich willkommen hier 😍❤

Danke sehr, ich werde mir den Thread ansehen.

Halllo,
mit den B-Vitaminen gibt man erst nur Krümelchen, ganz wenig, wege des Geruchs und auch Geschmack. Es gibt Präparate wie Pulver
Futtermedicus Optisolo B-Komplex-Pulver 100g was man ganz kleinteilig untermischen kann undbei Akzeptanz ganz vorsichtig erhöhen.
VG

Danke. Wenns ihr wieder besser gehen sollte werd ichs nochmal mit ganz wenig versuchen.

Der menschliche Geist, die menschliche Seele sind darauf ausgerichtet, Schicksalsschläge wie auch den Tod eines geliebten Wesens überstehen zu können, mehr oder minder gut, wobei die Intensität der Trauer und auch ihre Dauer sehr individuell sein können. Dies stelle ich einmal an den Anfang meines Beitrags, ohne dich zu kennen. Erschütterungen im Leben können uns natürlich treffen, wenn wir gerade durch andere Ereignisse mental nicht so positiv eingestellt sind. Ich denke, du hast diesbezüglich nicht genug Selbstvertrauen und vor allem auch Angst vor dem Eintritt des Ereignisses, das dich dann möglicherweise auch in der Realität fast zerstören könnte.

Ihr habt bzw. hattet mit euren Tieren ein sehr gutes Verhältnis, beschäftigt euch mit eurer Katze und achtet auf ihre Gesundheit, soweit das möglich ist. Wenn ein menschliches oder tierisches Wesen ins hohe Lebensalter kommt, unterliegt der Körper einem gewissen Verschleiss und Krankheiten, die es irgendwann zu seinem Ende bringen werden; das ist die Natur in uns. Bei unseren geliebten Tieren, die ja meist kurzlebiger sind als wir selbst, kommt es fast immer dazu, dass wir Abschied nehmen müssen, und das erscheint uns oft als kaum überwindbare Hürde. Ich fürchte mich fast mehr davor, dass der umgekehrte Fall eintreten könnte und ich meine Katzen hinterlassen werde, dies aber nur so nebenbei.

Es kann sicher sehr schwer werden, durch diese Trauerphase gehen zu müssen, und dann ist es das Beste, mit sich selbst sorgsam umzugehen und auch in diesem Sinn seinen Freundeskreis zu Hilfe zu nehmen und überhaupt alles, was dir das Leben in diesem Ausnahmezustand erleichtert. Trotzdem würde ich diese Tage mit deinem dreibeinigen Liebling so genießen, wie sie sind und dich nicht zu sehr in diesen kommenden schweren Tag, in diese Stunde hineinzubeissen. Eure Katze hat diese Todesangst nicht, jedenfalls nicht, bevor ihr Körper zwischen Tod und Leben ringen muss, und das kann man ihr erleichtern.

Hör auf, dich jetzt mit etwas zu quälen, was nicht heute, vielleicht nicht diese Woche eintrifft. Wenn es soweit sein wird, musst du da hindurch, und das wirst du, das musst du dann können, da bin ich sicher. Die Art und Weise, wie du das bewältigst, bestimmst du, und wenn du der Urne täglich einen Kuss gibst, dann find ich das wunderschön. Könnte jemand den Tod seines geliebten Tieres ohne seelische Erschütterung übergehen, so würde ich das für mich suspekt finden.

Versuch dich selbst ein bisschen aufzubauen, ganz unabhängig davon, was demnächst passiert und umgib dich mit Menschen, die dich voll und ganz verstehen können. Denk daran, wer tief empfinden kann, also mit der Trauer seelisch sehr tief runterkommen kann, der hat diese tiefe Empfindungsfähigkeit auch im positiven Sinn, dafür muss man eigentlich sehr dankbar sein.
Danke dir. Ich kann es nachvollziehen, dass du so eine Angst davor hast, mir geht es aktuell ja gleich. Das mit den Menschen ist so ein Problem, ich habe so viele Leute schon mit meinem ewig selben Gedankenkarrussell seit Monaten genervt. Sie können mir im Prinzip nichts sagen, weil alles nur in meinen Wahn und meine Angst hineinspielt. Ich habe heute beinahe 2 Stunden mit meinen Eltern telefoniert, die mir beide dargelegt haben, wie sehr sie sich Sorgen machen und das wir das schaffen müssen, mich wieder aus diesem Teufelskreis zu befreien. Sie erkennen mich nicht wieder, und ich erkenn mich selber nicht wieder. Ich habe denke ich irgendwas in meinen Schatz hineininterpretiert, das er nicht ist. Ich habe sie zu sehr vermenschlicht, denke ich. Ein wenig ist ja ok, aber vielleicht bilde ich mir wirklich ein, nach meinem Sohn (unserem Katerschatz) nun auch noch meine Tochter zu verlieren. Wir haben keine Kinder, vielleicht habe ich mich psychisch so verrannt, und deshalb übermannt es mich so dermassen. Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich da wieder raus muss. Mein Umfeld macht sich Sorgen, meine Beziehung steht auf der Kippe und ich hab langsam Angst, dass ich eingeliefert werde, wenn ich das nicht in den Griff kriege. Es hat wirklich schon extreme Züge angenommen.
 
  • #20
Sorenius, wie geht es deinem Liebling heute?

Es gibt natürlich Rechte, die du dir nehmen darfst, auch wenn deine Katze an deinen Aktivitäten fallweise nicht teilnimmt, das ist nicht Egoismus. Es sind dir sicher auch Freunde geblieben, die nicht müde werden, an deinen Sorgen teilzunehmen, und deine Eltern sind sicher auch eine Hilfe. Psychologische Hilfe kann man in Anspruch nehmen, dabei musst du natürlich nirgendwohin eingeliefert werden. Depressionen können Tränen hervorrufen, auch wenn dafür kein Grund vorliegt, sowas lässt sich behandeln. Das alles muss noch immer nicht unter den Begriff "extrem" fallen. Glaub an dich selbst und daran, dass du ganz sicher wieder aus diesem Tief herausfinden wirst, aber setz dir dafür keinen Zeitplan.

Das Forum hier hat auch viele geduldige Ohren, vielleicht hilft es dir auch dann und wann.
 
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