potenter Kater - Vorsicht lang :)

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26. April 2013
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Hallo und guten Tag,
wie mein Forumname schon sagt, es geht um einen Senior-Kater, er ist inzwischen 12 Jahre alt.

Vor 4 Jahren habe ich ihn von meinem Freund zu mir übergesiedelt, weil ich bedeutend mehr Zeit und Platz habe.
Der Kater hat sich gleich an mich gewöhnt, weicht mir nicht mehr von der Seite und eigentlich war alles gut :)

Er ist der letzte potente Kater einer ehemaligen Maine-Coon-Zucht und da er reiner Wohnungstiger ist, wurde er nicht kastriert, er war auch sehr "brav" und hat nicht markiert.

Auch bei mir war er bisher mit Wohnung, Treppenhaus und Balkon sehr zufrieden.
Ich wohne im ersten Stock eines eigengenutzten Zweifamilienhauses, unten wohnt die Oma.

In letzter Zeit vergaß sie aber des öfteren, die Tür zum Garten zu schließen, wenn wir sie besucht haben und Katerchen nutzte die Gelegenheit in die Freiheit zu gehen.

Nun jammert er ständig vor der Tür und will raus, ich kann mich im Haus kaum noch bewegen, weil er jede Gelegenheit sucht, zu entwischen.

Wenn ihm das gelungen ist, habe ich ihn dann ein bisschen dort (unter Aufsicht) rumlaufen lassen und ihn mir nach einiger Zeit geschnappt und hinein getragen. Klar war er dann beledigt, hat auch gefaucht, aber das war ok.

Gestern allerdings hat er mich danach richtig angefallen, angelegte Ohren, Schlitzaugen, Fauchen und mich mehrmals angesprungen und mit den Krallen an den Beinen verletzt.
Fast habe ich Angst vor ihm bekommen.

Später war er natürlich wieder lieb und hat mich angeschmust, aber er will ständig raus., und das würde ich gern vermeiden, weil er vom Garten aus auf die Straße laufen könnte und ich da Angst um ihn hätte, und ich habe nicht genug Zeit, um so lange bei ihm im Garten zu bleiben, bis es ihm genehm ist, wieder ins Haus zu kommen.

Anmerkung: In unserem großen Garten laufen ab und zu fremde Katzen rum, die wird er wohl gerochen haben.

Meine Frage ist: Sollte ich ihn nun doch kastrieren lassen? Würde dann der Freiheitsdrang und die Aggressivität aufhören? Kann ich ihn überhaupt mit 12 Jahren noch solch einer Operation unterziehen?

Was auch unangenehm ist: Er versucht mich als "Rammelobjekt" zu benutzen, was ich natürlich nicht zulasse.

Für eure erfahrenen Meinungen wäre ich dankbar.

Grüße
Lore, Dosenöffnerin vom Kampfkaterchen ;)
 
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Also wenn es meiner wäre, würde ich so verfahren:

1. kastrieren lassen (sonst läuft er zu weit weg und beglückt alle damen der nachbarschaft)

2. je nachdem, was es für eine straße ist, den garten katzensicher einzäunen, damit er wenigstens den garten hat

3. in den ersten wochen nach der kastra mit ihm spazieren gehen (an leine und geschirr), bis er die umgebung kennt; dabei darauf achten, NICHT an der straße zu gehen bzw. vor allem, diese NICHT zu überqueren

4. was er dann später tun wird, liegt in seinem eigenen ermessen, aber er hat dir ja sehr deutlich gezeigt, wie wichtig es für ihn ist, draußen herumgehen zu dürfen. bitte mach ihn glücklich und laß ihn raus!


EDIT: den freiheitsdrang wird er nicht verlieren durch die kastra, er war jetzt schon oft genug im garten, um es immer wieder einzufordern, das liegt in seiner natur, da kann man nichts gegen tun. aber durch die kastra läuft er dir nicht blind vor trieb 10km weg oder vor das nächste auto
 
Hi Lore,

die Kastration beim Kater ist normalerweise wirklich nicht schlimm, früh gemacht, am Abend ist alles wie immer. ;)

Ich würde vorher ein großes BB machen lassen, was in dem Alter sowieso nicht schadet, und wenn alles i. O. ist, dann definitiv kastrieren lassen.

Dann kann er raus, ist glücklich und die Hormonschwankungen wird er auch nicht missen.
 
Natürlich kannst du ihn noch kastrieren lassen. Das solltest du auch unbedingt !
Bei Katern ist das ein kleiner und sehr kurzer Eingriff.

Dass er nun immer wieder raus will und dabei auch sehr "vehement" wird, ist leider teilweise auch sicher deinem Verhalten zuzuschreiben.
Du hast ihn draussen herumlaufen lassen als er entwischen konnte, da hat er wohl Blut geleckt.
Ich selbst hatte bisher nur einmal ein potentes Tier: Katze Bailey, sie war bei ihrem Einzug bei uns auch noch nicht kastriert. Und sie stand total unter Strom und hat auch bisweilen ein eher "angriffslustiges" Verhalten an den Tag gelegt, wir haben sie dann so schnell wie möglich kastrieren lassen. Das sollte Standardprogramm bei jeder Katze sein !

Es KANN sein dass sich das Verhalten aufgrund des Hormondefizits ändert....oder auch nocht. In dem Alter können sich Verhaltensweisen auch einfach schon gefestigt haben, ob nun mit oder ohne Hormonen.
Kastriert werden sollte er aber auf jeden Fall.
 
Kastrieren solltest du ihn schon. Und könntest du denn rauslassen, oder wäre es zu gefährlich? Ich denke, wenn er gesund ist, spricht trotz des höheren Alters nichts gegen eine Kastra. Sinnvoll wäre sie schon, zumal es ja sein kann, dass er wieder entwischt und dann vielleicht beschließt, nach einer rollige Katze zu suchen. Beim Deckackt können, wie beim Menschen auch, Krankheiten übertragen werden, unkastrierte Kater neigen zum Streunen und zu Raufereien, und junge Kätzchen gibt es leider auch genug auf der Welt. Und dann ... wenn es irgendwie geht, würde ich ihm Freigang gewähren. Wenn eine Katze erst mal gemerkt hat, wieviel Spaß man draußen haben kann, verzichtet sie nicht freiwillig wieder darauf. Ob die Aggression durch eine Kastra nachlässt, weiß ich nicht sicher, ich vermute aber, dass das der Fall ist.
 
Kastrieren, und zwar am besten gestern.
Ein potenter Kater verhält sich selbstverständlich aggressiver als ein kastrierter, denn er muss sich nicht im gleich hohen Maß gegen Rivalen behaupten.
Der Freiheitsdrang wird aber vermutlich erhalten bleiben. Wenn eine Katze einmal freigang hatte, ist es fast unmöglich ihn ihr diesen wieder zu nehmen (ganz unabhängig davon, ob sie potent ist oder nicht). Allerdings wird er dann draußen ruhiger sein und eher in der Nähe bleiben.
Daneben gibt es aber einen noch wichtigeren Grund. Ein potentes Tier im Freigang pflanzt sich fort und sorgt damit für unnötigen Nachwuchs, der stirbt, verwildert oder die Tierheime füllt.
Zudem gibt es verschiedene, letztendlich immer tödlich verlaufende Krankheiten, die sich bei der Fortpflanzung oder blutigen Revierkämpfen übertragen, nämlich Katzenaids und Leukose.
 
Vielen Dank für eure Antworten.

Natürlich würde ich ihm gern den Aufenthalt im Garten dauerhaft ermöglichen, nachdem er das jetzt so vehement fordert.
Ich habe schon daran gedacht, einen weiteren Zaun zu bauen, der ihm den Weg zur Straße versperrt.
Das Problem ist nur, dass ich halt nicht unten wohne, so müsste die 96-jährige Oma den ganzen Tag ihre Terrassentür offen halten, wozu sie (verständlicherweise) nicht wirklich bereit ist.

Vorher muss er natürlich geimpft und kastriert werden, denn dass er "wild" Nachwuchs zeugt, will ich ja auch verhindern.

Eure Antworten haben mir aber gezeigt, dass es grausam ist, ihn den Garten sehen zu lassen, aber ihn nicht nach Belieben hinein zu lassen.

Grüße Lore
 
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Vielleicht wäre eine Katzenklappe möglich?

Sichern solltest Du dann schon alles und richtig.

Aber auch dafür gibt es hier reichlich Tipps zur Umsetzung.
 
Katzenklappe geht leider nicht .. Glastüren mit Thermopenscheiben .. ich glaube nicht, dass man da eine Klappe anbringen kann .. oder?
Außerdem müsste sie auch ständig ihre Wohnungstür offen stehen lassen, und ich auch, damit er ja wieder durchs Treppenhaus hoch zu mir kann.
Im Moment alles bissel kompliziert.

Inzwischen hat er sich auch wieder beruhigt, heute regnet es und ist kalt, da hat er die Nase mal zum Balkon rausgesteckt und beschlossen, den Tag auf meinem Bett zu verbringen :)

Ach ja und nochmal wegen Kastration: ich war mit ihm bei zwei verschiedenen Tierärzten, beide fanden es interessant, dass er ein potenter Kater ist, aber auf Nachfrage, ob ich ihn kastrieren lassen sollte, antworteten beide unabhängig "Nein, warum?"
Ich fragte nach gesundheitlichen Risiken und beide TÄ meinten, dass es da keine gäbe.
Daher war das Thema für mich eigentlich nicht existent. Nur wenn er vielleicht doch regelmäßig raus darf, muss ich das natürlich machen lassen, da wie gesagt, zwei fremde Katzen hier ab und zu durchpirschen. Wo die reinkommen, muss ich noch eruieren, denn dort könnte meiner ja auch raus, und das will ich ja verhindern.
 
  • #10
Seltsame Tierärzte.....ich musste mir von meiner TÄ erstmal eine Standpauke anhören als ich mit der 2,5 jährigen Bailey zur Kastra kam....bis ich sagte dass ich sie erst vor kurzem unkastriert übernommen hatte.
Sie und ihre Kollegen die ich im Laufe der Zeit kennen lernen durfte, sind alle ausnahmslos für eine frühzeitige Kastra.
Aber Ärzte mit veralteten Ansichten gibts ja überall noch, in jeder Disziplin-leider.

Im wievielten Stock wohnt ihr noch gleich? Im ersten, oder?
Vorausgesetzt der Garten ließe sich katzensicher einzäunen: Könntet ihr vlt in ein Fenster eine Klappe einbauen? (Also momentane Scheibe raus, neue mit Klappe rein und bei Auszug kann man dann die Originalscheibe wieder einsetzen lassen) Denn vlt könntet ihr ja eine Katzentreppe vom Fenster aus in den Garten anbringen?
 
  • #11
Freiheitsdrang

So .. gestern war der Super-Gau ;)

Er hat es geschafft, die Haustür zu öffnen.

Bis ich das gemerkt habe, stromerte er durch den Vorgarten Richtung Nachbar.
Ich bin ihm gefolgt, er war sehr langsam und vorsichtig, aber ich konnte ihn nicht anfassen.
Er war total aufgeregt, zitterte am ganzen Körper, legte die Ohren an und fauchte, allerdings maunzte er auch jämmerlich.
Die Situation hatte ihn wohl sehr überfordert.

Ich blieb also im Abstand und beobachtete, was er nun so machte.
Unser Garten wurde total untersucht, der Nachbargarten links und der rechts.
Weiter hat er sich nicht getraut.
Ein paarmal kam er Richtung Haustür, aber wenn er mich sah, lief er weiter.
Also habe ich mich ins Haus verzogen und abgewartet.

Nach gefühlten Ewigkeiten (realistisch etwa 2 1/2 Stunden) kam er angetrottet und als ich ihm die Haustür öffnete, kam er gleich rein, hat mich beschmust und ist die Treppe rauf.

Oben hat er erstmal seinen Napf leer gefressen und sich zum Ausruhen hingelegt.

Ich war natürlich fix und fertig .. die Haustür bleibt nun abgeschlossen, den Schlüssel kann er noch nicht rumdrehen ^^.

Falls ich ihn in die Transportbox bekomme (alle Tricks mit Katzenminze und Leckerchen kennt er schon und fällt nicht mehr drauf rein) werde ich mit ihm zum TA gehen und erstmal impfen und entwurmen und ein neues Blutbild machen lassen.

Dann lasse ich ihn kastrieren und einen neuen Zaun einziehen, der den Garten von der Straße trennt (der Vorgartenzaun ist zu ungeeignet, da kann er durch).

Wir haben hier ca. 500 qm Garten, in denen er rumlaufen kann, ich hoffe das reicht ihm dann.

Er war jahrelang reine Wohnungskatze aber die ein zwei Ausflüge haben wohl seinen Drang, sich die Welt anzusehen, sehr geweckt.

Viele Grüße von Lore (der der Schreck immer noch in den Gliedern steckt).

btw. ich habe in einem anderen Forum etwas von Klammern gelesen, die im Nackenfell platziert, die Katze entspannen, so dass ein Besuch beim TA weniger schwierig würde. Kennt das jemand von euch? Hier der Link https://www.myvetdirect.de/docgoy/produkt/clipnosis-20978

und ein Video http://www.youtube.com/watch?v=Of-u0Sq9I0Y
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Du solltest in dieser Reihenfolge vorgehen:

1. Kastration
ca. 3 Wochen danach: Entwurmung
ca. 2 Wochen danach: Impfung

Wieso in dieser Reihenfolge?

Üblicherweise geht eine Katze, die wie Deine ihre ersten 12 Lebensjahre im Wohnungsknast verbrachte, nicht gleich so weit vom Haus weg. Er tat das, weil er
a) unbedingt raus will, um endlich mal die Welt zu erkunden, die ihm sein ganzes Leben versagt blieb
b) geht er bereits bei den allerersten Ausflügen schon so weit, weil sein ungebremster Hormonschub, gerade jetzt im Frühling, ihn treibt - obwohl er Angst hat

Das WICHTIGSTE ist jetzt erstmal die Kastra, damit er nicht so weit geht, keine Kämpfe mit anderen Katzen/Katern hat (diese bleiben bei potenten Tieren leider niemals aus), und selbstverständlich, damit er nicht die Damen der Umgebung beglückt.
Potente Kater gehen locker 10km Luftlinie weit von daheim weg, um ein rolliges Weibchen zu finden!
Und manchmal finden sie durch die Gegend, die sie hormonvernebelt durchstreiften, nicht mehr heim..... Deiner ist so ein Kandidat, weil er das Draußenleben ja erst kennenlernt.

Zuviele Würmer dürfte er noch nicht haben, also ist die Entwurmung eher nebensächlich.
Sie sollte aber VOR der Impfung gemacht werden, weil diese dann besser anschlägt. KEINESFALLS mit der Impfe gemeinsam! Das überfordert das Immunsystem völlig. Auch wenn viele TÄ das noch gern so und nicht anders praktizieren :(

So, dann würd ich mal sagen: ab ans Telefon und Kastratermin vereinbart, solange der Gute noch drinnen ist :)
Schnellstmöglich!
Wieso?
Weil er dann noch den ganzen Sommer unbeschwert draußen genießen kann!
 

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