Pankreatitis wird nicht besser

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    pankreatitis

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Mausebaer

Mausebaer

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12. Januar 2017
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Hallo liebe Foris,
nachdem ich längere Zeit stiller Mitleser war, habe ich mich nun doch angemeldet. Vielen Dank für dieses tolle Forum und die so fleißigen Tipgeber, habe mir schon einiges hier anlesen können. Leider bin ich trotzdem ratlos und hoffe ihr könnt mir helfen.
Unser Kater Eddie, 4 Jahre alt, EKH, kam vor ca 2 Jahren aus dem Tierheim zu uns. Er fraß immer eher schlecht und in sehr kleinen Portionen.Dann war er beim Tierarzt, zum entflohen und entwurmen. Etwa eine Woche später, wir hatten ein neues Futter ausprobiert, erbrach er sich plötzlich sehr heftig, atmete sehr schnell und lag apathisch rum. Durchfall hatte er nie und hat er bis jetzt nicht. Wir sind ab zum Tierarzt. Der gab ihm etwas gegen das sehr hohe Fieber (41,2), und soweit ich mich erinnere etwas gegen Erbrechen und das Schmerzmittel Metacam, sagte, es wäre ein Magen-Darm-Infekt. Das Metacam sollten wir ihm auch 3 Tage weiter geben, was wir taten. Die Katze wurde jedoch apathisch, verkroch sich und baute weiter ab. Dann war er am Wochenende in der Tierklinik über Nacht am Tropf, weil er 2 Tage nicht gefressen hatte. Sie haben ein Röntgenbild gemacht, auf dem der Darm gasig aufgebläht war, aber Fremdkörper ausgeschlossen. Weitere Diagnostik war aus Zeitmangel nicht drin. Der Tropf tat ihm gut. Er erholte sich, fraß mal schlechter, mal besser, aber nie wirklich gut. Irgendwann kurz vor Weihnachten bin ich mit ihm wieder zum Tierarzt, weil es nicht besser wurde. Er hatte noch 3,7 kg von vorher 4,3kg und ist doch ein eher großer EKH-Kater. Es wurde ein Blutbild gemacht, auf mein Drängen hin alles mögliche untersucht, ich wollte Klarheit. Ergebnis: die drei großen F-Krankheiten ausgeschlossen, Schilddrüse ausgeschlossen, Leber und Nieren im Rahmen, Pankreas-Wert deutlich überhöht (Werte s.u., habe nur die außerhalb der Normbereiche aufgeschrieben, alles andere war im Normbereich).

fPli 76,7 U/L (0-35)
T4 2,69 müg/dl (1-4)
BUN 6,16 mmol/l (6,267-11,68)
ALT: 88 U/l (22-84)
TP: 89 g/l (57-78)
Thrombozyten-Anzahl (PLT): 515 G/l (180-430)
RDWc: 15,05% (17-22)
Albumin: 22,6 g/l (26-56)
A/G Quotient: 0,4 (0,6-1,2)

Daraufhin bekam er drei Tage Tropf, Schmerzmittel und was gegen Erbrechen, wir sollten mit Metacam weiterbehandeln. Selbes Spiel wieder, Katze baut ab, verzieht sich in den letzten Winkel. Wir kamen drauf, dass es am Metacam liegen könnte und stoppten es. Seitdem bekommt er immer mal beim Tierarzt Emeprid, Cerenia, Novalgin, und, falls wir es in ihn reinkriegen, Omeprazol-Kügelchen. Nur noch Diätfutter Hills i/d trocken oder nass (aber das fraß er nur am Anfang) oder Royal Canin Gastro intestinal moderate calorie Nassfutter. Am Anfang hab ich ihn noch mit Reconvales Tonicum über Wasser halten können (danke für den Tip von hier!), aber das mag er mittlerweile nicht mehr. Ich gehe zwei Mal am Tag ganz kurz mit ihm raus (ist Freigänger), damit er rumschnuppern und an seinem Baum kratzen kann, damit er etwas Lebensmut bekommt, passe aber auf, dass er nicht abhaut. Bin zwei Mal die Woche mit ihm beim Tierarzt, alles, was ich hier gelesen hatte und nachgefragt, ob das nicht gut wäre, wurde als kontraindiziert dargestellt - außer dem Omeprazol. Aber er schafft es, um die Kügelchen rumzufressen.
Leider baut er immer weiter ab, liegt wieder nur rum und sein Fell wird wieder stumpfer und schuppig. Und ich hab das Gefühl, ich bin auch Schuld: einmal hat er aus einer Gießkanne Wasser getrunken, mit der ich auch irgendwann mal die Blumen gedüngt hatte (obwohl das jetzt nur Wasser war, aber weiß ja nicht, ob da noch Spuren Dünger drin sein könnten). Und heute hat er schon morgens nichts gefressen und dann wie ein Wilder in eine Grünpflanze gebissen, von der ich gelesen habe, dass sie für Katzen in großen Mengen giftig ist (flammendes Käthchen).
Morgen soll ein Ultraschall gemacht werden, weil der Tierarzt auch sagt, dass da noch irgendwas anderes sein muss - aber was nur? Ich kann nicht mehr so wirklich. Mittlerweile hab ich gelernt zu spritzen und ihn zu Hause zu infundieren, aber nach einem kurzen Aufwärtstrend hat er heute wieder erbrochen, gelbe Galle und viel. Zwischendrin ist er ganz gut drauf, aber die kurzen Aufwärtstrends werden durch stärkere Abwärtstrends abgelöst. Ich glaube, er hat noch mehr abgenommen. Er kuckt elend aus der Wäsche, leckt sich das Mäulchen, kriegt nichts runter. Was soll ich nur noch machen? Brauche etwas Zuspruch und Rat. Die Tierärztin sagt schon immer wieder, dass man ihn vielleicht einschläfern lassen muss. Daran will ich gar nicht denken! Bin mittlerweile recht fertig... Könnt ihr uns helfen?

Alles Liebe
Mausebaer
 
A

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eigentlich ist fpli bei Euch jetzt nicht so dramatisch erhöht, dass das erklärt, warum Katerchen so neben der Spur ist. Wir hatten schon deutlich höhere Werte, aber der Katze ging es dabei um Klassen besser. Ich würde also den Gedanken, dass noch etwas anderes im Busch ist, nicht ganz von der Hand weisen.

Metacam bei Pankreatitis war leider nicht so prickelnd, aber das habt Ihr ja schon selbst erkannt. Wie oft bekommt er Cerenia? Bei uns wurde das zwar immer gut vertragen, ich hab aber auch schon gelesen, dass es bei Katzen auch paradox wirken, also Übelkeit verstärken oder auslösen kann -das steht auch so im Beipackzettel.

Infusionen sind schon mal nicht schlecht, was hast Du denn sonst noch an Futter ausprobiert? Es gibt auch außerhalb von Hills und RC Futtersorten, die sich bei Pankreatitis eignen. Hast Du mal versucht, mageres, gekochtes Huhn zu verfüttern?

Bei uns ging das RC moderate calorie übrigens total nach hinten los, Katze bekam damit die heftigsten Breikotattacken überhaupt. Mit normalem, gut verdaulichen Futter mit moderatem Fettgehalt hatten wir das Problem dann nicht mehr.

Was meint die TÄ denn mit den SAchen, die Du hier gelesen hast, die kontraproduktiv sein sollen?

Ich würde wirklich überlegen, Katerchen in einer guten TK vorzustellen oder seid ihr mittlerweile in die TK gewechselt? Gibt es dort gute Ultraschalldiagnostiker?
 
Liebes Maiglöckchen,
danke für deine schnelle Antwort. Ich bin gerade bei der Arbeit, werde aber in der Mittagspause nochmal mehr dazu schreiben.
Herzliche Grüße,
Mausebaer
 
Hallo nochmal,
liebes Maiglöckchen, hier die Antworten auf deine Fragen, so gut ich es hinkriege:

1. Cerenia hat er bis jetzt nur von einer Tierärztin gespritzt bekommen, so etwa 3 Mal. Ansonsten bekommt er Emeprid, allerdings eher beim Tierarzt und nicht von uns, da wir nicht das Gefühl haben, dass es viel hilft. Vom Cerenia sagte die Tierärztin, es hält 48 Std an. Ich hatte das Gefühl, die Wirkung lässt eher nach 24 Std schon nach. Bis jetzt haben sie uns das Cerenia nicht zum Spritzen mitgegeben, weil sie sagten, es brennt sehr und wir könnten/sollten es nicht spritzen.

Wenn das Cerenia die Übelkeit verstärkt, tut es das dann direkt nachdem die Wirkung nachlässt, weißt du das?
Dann hätte ich einen Anhaltspunkt, um das zu beobachten.

2. Wir haben ansonsten an Futter noch Hills a/d Päppelpaste ausprobiert, die er zwar mit Vorliebe in sich reinschlingt, die aber seinen Zustand nach 2 Tagen eher verschlechter hat, daher haben wir damit wieder aufgehört. Sonst keine anderen Futtersorten ausprobiert. Er ist sehr wählerisch und hat laut Tierarzt auch eine leichte ungeklärte Futtermittelallergie, da er sich vor seiner jetzigen Erkrankung öfter mal über dem Auge aufgekratzt hat. Leider konnten wir das auf kein Futter zurückführen - einmal trat es bei einer Sorte auf, dann bei derselben Sorte wieder nicht. Gekochtes Huhn oder sonst ein selbstgekochtes Futter hat er noch nie angerührt. Das RC moderate calorie fraß er wiederum super einige Tage, dann erbrach er Galle. Kot ist meines Wissens normal.

Macht es Sinn, das mit dem gekochten Hühnchen nochmal zu versuchen, wenn er sowas noch nie gefressen hat? Vielleicht muss man bei Pankreatitis auch einfach sehr lange mit dem Futter experimentieren, weil jede Katze da unterschiedlich ist?


3. Ich hatte die Tierärztin noch gefragt nach Vit B12-Gaben und Enzymen und Ulmenrinde. Zu ersteren zweien sagte sie, das könnte in der akuten Phase noch schlechter sein, zur Ulmenrinde sagte sie, da gibt es eh das Emeprid, und das sei besser und sie würde nicht zu viel in ihn reinpumpen.

Da er sehr sensibel ist und auf jede ungewollte Behandlung wie Tabletten/Infusion/Medikamentenlösung mit Rückzug und weniger Fressen reagiert, ist es ein Drahtseilakt, wann man ihm das zumutet und wann nicht. Vielleicht hab ich hier auch falsch geurteilt und die Medikation nicht konsequent genug durchgezogen, keine Ahnung. Hat hierzu jemand Erfahrungen?

Gute Tierklinik ist wahrscheinlich eine gute Idee. Die nächste von der ich weiß ist allerdings eine Stunde Fahrtzeit entfernt. Zu der, bei der wir am Anfang waren will ich nicht unbedingt gehen, da sie ihn nur an den Tropf gehängt und dann ohne weitere Diagnostik entlassen haben ohne weitere Ratschläge. Mache ich ihm durch die lange Fahrt nicht viel zu viel Stress, der es noch zusätzlich verschlechtert?
Ich habe keine Ahnung, ob es irgendwo gute Ultraschalldiagnostiker gibt. Wie unterscheide ich einen guten von einem schlechten als Laie?

Heute wird ja in der Tierarztpraxis (Gemeinschaftspraxis mit recht guter Ausstattung) noch ein Ultraschall gemacht, mal sehen, was da rauskommt. Ich berichte.

Kann jemand sonst noch aufschlussreiche Diagnostik empfehlen oder hat eine Ahnung, was da sonst noch im Busch sein könnte? Gallensteine? IBD?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zurück,

dass Cerenia 48 Stunden vorhält, wäre mir neu. Mein Kenntnisstand ist, dass es höchstens einen Tag vorhält. Cerenia gibt es übrigens auch als Tablette.

Die Päppelpaste könnte zu fetthaltig sein, oft enthalten solche Pasten auch Soja etc, was ich bei Pankreatitis eher kritisch sehe. Ich würde durchaus noch mal einen Versuch mit gekochtem Huhn machen, manchmal spüren Katzen auch instinktiv, was ihnen gut tut. Wie schon gesagt, habe ich bei dem RC ähnlich Erfahrungen gemacht, nur dass es bei uns keine Kotzerei, sondern Durchfall war.

Dass B12 im akuten Fall noch für eine Verschlechterung sorgen kann, wäre mir auch neu. Enzyme sind umstritten, meine TÄ rät auch davon ab. Ob Ulmenrinde oder Emeprid, das hängt davon ab, was Katze akzeptiert und verträgt. Ulmenrinde ist halt natürlicher und es gibt weniger potentielle Nebenwirkungen, wie es sie ja bei jedem Medikament gibt.

Ich würde auf jeden Fall in Richtung Galle schauen, auch IBD kann bei Euch durchaus eine Verdachtsdiagnose sein. Es gibt nämlich durchaus Indizien, dass ein erhöhter fpli nicht immer was mit der Pankreas zu tun hat, sondern auch ein Marker für andere Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich sein kann. Und wenn bei Euch eh schon der Verdacht auf eine Unverträglichkeit bzw. Allergie vorlag, sollte man das unbedingt im Auge behalten. Ggf. könnte auch mal eine Kotuntersuchung sinnvoll sein, wie es mit der Darmflora aussieht.

Natürlich ist die Fahrt in die Tierklinik Stress und kann kontraproduktiv sein. Schau einfach, was beim US rauskommt, dann kannst Du weiter sehen.
 
Ich hoffe, sehr, dass ihr die Ursache bald findet, ich drücke auch die Daumen, dass beim Ultraschall etwas herauskommt. Ich habe 2016 eine Odyssee der Diagnostik hinter mir, vor allem aber weil BB und US wenig aussagekräftig waren. Am Ende wurde Sirrah komplett aufgeschnitten und aus diversen Organen Proben entnommen.

Auch bei Sirrah lag mal, ich sage mal mangels "Alternativen" der verdacht auf Pankreatitis vor. Letztendlich ist es aber der Darm: kleinzelliges Lymphom und IBD, das Ergebnis brachte dann die Biopsie.

Im Spoiler sind Links, in denen ich noch mehr von Sirrah geschrieben habe (zum Teil in anderen Foren)

Hier habe ich in einem anderen Forum nach Cassia Gum im Futter gefragt, ab Seite zwei schreibe ich zu Sirrah: http://www.petsnature.de/forum/inhaltsstoffe-cats-fine-food-t15178-15.html
Hier im Forum habe ich nur wenig dazu geschrieben, das steht dort:
Therapiemöglichkeiten zur Krebsbekämpfung

Es ist wichtig die Ursache zu finden, dann könnt ihr angemessen kämpfen. Sirrah bekommt bis heute jeden Tag Cerenia, es wirkt definitiv nur 24 Stunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr Lieben,
danke für eure guten Wünsche und eure Einträge. Die Informationen helfen mir sehr weiter. Wir sind jetzt vom Tierarzt zurück und haben uns einigermaßen erholt. Die Nachricht war doch recht niederschmetternd für mich.
Mittlerweile scheint sich die Pankreatitis zu einer Triaditis ausgewachsen zu haben. Beim Ultraschall wurden in der Leber Anzeichen für eine Entzündung festgestellt, die Lebervene scheint gestaut und hat statt 0,3 cm einen 2 cm Durchmesser. Es gibt Anzeichen auf verdicktes Gewebe, das da so nicht sein sollte. Daher liegt der Verdacht Triaditis nahe. Eddie wurde heute infundiert, und bekam Prednisolon nebst der anderen Standardmedikation. Das mit dem Prednisolon ist anscheinend ein zweischneidiges Schwert, weil es für die Bauchspeicheldrüse gut ist, für die Leber aber nicht. Der Tierarzt sagte aber, es gibt keine andere Alternative. Und sagte auch, dass es sehr ungewiss ist, ob er das überlebt. Bin gerade noch ziemlich gelähmt.
Morgen sollen wir ihn zum infundieren und medikamentieren nochmal vorbeibringen.
Gerade ist er so gierig auf Fressen wie noch nie. Er ist sogar auf den Herd gesprungen, um nach Essen zu suchen, was er noch nie gemacht hat. Das Diätnassfutter mag er trotzdem nicht, aber wir konnten ihn dazu überreden, das Trockenfutter zu probieren, das er dann in verhältnismäßig großen Mengen verputzt hat. Nachher versuchen wir nochmal eine Dosis. Morgen versuchen wir nochmal gekochtes Huhn, wer weiß.
Unser jetziger Plan ist eher, evtl kommende Woche nochmal durchgehend zu infundieren, teils beim Arzt, teils zu Hause, aber durchgängig. Das war zumindest das, was ihm bis jetzt mit Abstand am besten getan hat.
Gibt es ansonsten noch Tips oder Erfahrungen bei Triaditis? Vielleicht auch jemanden, dessen Katze das überlebt hat?

Verzweifelte Grüße
Mausebaer
 
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Mit Triadiditis kenne ich mich leider kaum aus. Wie sah denn die Galle im US aus? Die ist dann doch auch oft involviert und kann meines Wissens mit entsprechenden Medis behandelt werden.

Mich wundert allerdings ein wenig, dass bei dem Leberbefund nicht die Leberwerte deutlich drüber sind.

Du könntest mal die Userin nicker per PN anschreiben, bei ihrer Nine gab es einen ähnlichen Befund und sie hilft Dir sicherlich gerne mit Tipps und eigenen Erfahrungen weiter.
 
Vielen Dank, Maiglöckchen, das mache ich.
Das Blutbild ist noch von vor Weihnachten, als es anscheinend noch keine Involvierung der Leber gab. Ich bin ziemlich sauer, dass sie keine genauere Verlaufskontrolle gemacht, sondern nur symptomatisch behandelt haben. Sonst hätte man das vielleicht schon früher gesehen und handeln können. Blutbild werde ich heute noch einfodern, er hat für das Infundieren heute eh noch einen Zugang.
Ich hatte gestern noch einmal wegen Futter und Enzymen gefragt, und der Tierarzt sagte, im Royal Canine sind die Bestandteile schon so aufgespalten, dass die Bauchspeicheldrüse kaum noch was zu tun hat, daher braucht es keine Enzyme. Die Alternative wäre anderes Futter mit Enzymen. Da frag ich nochmal genauer nach, denn vielleicht frisst er mir Sachen wie Hühnchen oder ein anderes gutes niedrigkalorisches Futter mit Kreon besser als das RC.

Hier hat er eine lustige Verhaltensweise, auch mittlerweile beim Reconvales. Er riecht dran und scharrt dann ausgiebig neben dem Napf. Sieht aus, als ob er eine Hinterlassenschaft vergraben will. Stinkt das für ihn so, dass es ein Vergrabe-Verhalten auslöst? Na, dann würd ich es auch nicht essen.

Falls jemand noch etwas weiß, gerne her mit Ratschlägen, auch für Fütterung in dieser Situation! Hühnchen wird nachher noch ausprobiert. Dann auf längere Sicht gesehen mit Kreon, Taurin und noch anderen Sachen ergänzen? Ab wann und womit?
 
  • #10
Wie sah denn die Bauchspeicheldrüse im Schall aus?

Wenn er das RC nicht mag, dann kann das noch und nöcher aufgespalten sein, es nützt Euch dann nichts.

Man muss bei diesen Erkrankungen immer ganz individuell schauen, was Katze mag und vor allem auch was sie gut verträgt.
 
  • #11
Mit Triadiditis kenne ich mich auch nicht aus, ich habe hier IBD und Krebs. Zum Futter: Sprich den TA doch mal auf VetConcept an. Insbesondere die Sorte Pferd ist m.E sowohl für IBD als auch für Pankreatitis geeignet. Allerdings brauchst du dafür ein Rezept vom TA.

Diese Diätik Empfehlung kannst du zu Hause ausdrucken und vom TA unterschreiben und faxen lassen. Lieferung von VetConcept ist super fix und auch telefonisch sind die gut erreichbar und könnten dir evtl. noch Tips geben.

In Bezug auf IBD ist eine radikale Futterumstellung auf eine neue Proteinquelle vermutlich unerlässlich. In Bezug auf die Bauchspeicheldrüse ginge auch noch Sandras Schmakerl Kalb, aber evtl. findet der Darm das doof.

Bei Sirrah hat es 6-8Wochen gedauert, bis sie sich mit Ausschlussdiät stabilisiert hat und zwischenzeitlich habe ich nicht mehr daran geglaubt, dass wir den Jahreswechsel zusammen erleben dürfen.

Ich drücke euch weiterhin die Daumen.
 
  • #12
Man kann sich von Vet Concept auch eine Probedose schicken lassen, die sind da sehr hilfsbereit. So kann man testen, ob Katze das Futter mag.
 
  • #13
Ich habe deine PN gelesen, Mausebär, aber leider kann ich dir in Sachen Pankreatitis nicht sehr helfen. Nine hat eine exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI), d. h. die Bauchspeicheldrüse bildet keine Verdauungsenzyme (mehr? wissen wir leider nicht.....). Nine bekommt daher (soweit sie es fressen mag) täglich EnzymoPank-Pulver ins Futter.

Was Nine auch hat: IBD (seit ihrer Kittenzeit) und Cholangiohepatitis, also die Stauung im Gallengang unter Beteiligung der Leber. Die IBD wird nicht behandelt; Nine erbricht selten und hat festen Kot. Behandelt wird die Galle mit täglich einer Vierteltablette Ursochol (ansonsten eben die Enzyme und Nines Blutdruckmittel; sie hat Bluthochdruck und ist dadurch komplett erblindet), die Nine im Futter gut frisst. Cortison geht bei Nine nicht, weil sie chronische Schnupfenkandidatin ist und häufige calicibedingte Schnupfenschübe hat, wo sie dann gar nicht frisst.

Das Ursochol hilft bei Nine sehr gut, und inzwischen frisst sie auch das Enzymopank mit etwas weniger langen Zähnen; ich lasse das Pulver im Schrank in einem Eierbecher "auslüften", so dass der Geruch weniger intensiv ist.

Seit ihrer umfassenden Diagnostik im vergangenen Jahr habe ich es geschafft, Nine auf diätisches Nassfutter umzustellen, das sie im Verbund mit anderem gut verdaulichen Nassfutter gern frisst:
- Kattovit sensible (Tütchen, kleingematscht, und 200g-Dose - die ist eher Schlabberfutter und wird auch gern gefressen)
- Kattovit gastro (Tütchen und 200g-Dose) wird auch gefressen, aber weniger gern
- Leonardo Huhn pur (Tütchen sowie sogar 400g-Dose), normale und Kitten-Variante
- Herrmanns Bio Huhn (Tütchen und 400g-Dose); Achtung! Da ist nur Fleisch drin, also ohne alle Supplemente!

Die Medis frisst Nine (kleingemörserte Tabletten unters Futter gemischt) sehr gern mit einer sehr kleinen Portion Schrottfutter (Sheba etc.) und dann ihre Lieblingsleckerli, Aldistängelchen, drüber gebröselt; Nine ist dadurch relativ stabil essenstechnisch (sie wiegt gegenwärtig wieder ca. 3,4 kg, was für eine großrahmige Orientalin recht wenig ist, aber für mein wandelndes Gerippe schon ein gutes Gewicht), und sie bekommt wenigstens die wichtigsten Nährstoffe (Infusionen bekommt sie regelmäßig alle zwei bis drei Tage, wenn sie einen Schnupfenschub hat und nicht selbstständig fressen mag bzw. gepäppelt werden sollte ---- mit Vitaminen, Mineralstoffen und Anabolika; Vit B12-Kur hatte sie im vergangenen Jahr erfolgreich ----- normal ist Nine nährstofftechnisch durch das Kattovit und das Leonardo recht gut abgedeckt, bekommt aber Infusionen und Päppelmittel, wenn sie dehydriert wirkt, nach Bedarf).

Nine ist jetzt sieben Jahre alt; sie hatte von Anfang an IBD (zuletzt bei der Kastra im Bauchraum direkt untersucht und nachgewiesen, also vor 6,5 Jahren), und das bleibt auch. Nachgewiesen (IgE) ist eine Futtermilbenallergie (= Milben, die ins Trofu gehen), der Rest ist unauffällig, also keine echte Nahrungsmittelallergie.
Bei uns - deswegen auch kein Cortison - steht die Behandlung der wiederkehrenden Schnupfenschübe im Vordergrund (Nine ist Caliciträgerin und hat daraus resultierend eine chronische Stomatitis, die immer wieder aufflammt und heftige Halsschmerzen verursacht) durch Immunpuscher, in ihrem Fall Zylexis, das bisher immer sehr gut angeschlagen hat.
Dass sich dadurch die Magen-Darm-Situation nicht verbessert, ist klar, aber solange Nine da stabil ist, steht der Schnupfen im Vordergrund, denn:
Was nützt eine Katze mit gutem Kot usw., wenn sie schnupfenbedingt nicht frisst? :hmm:

Nine bekommt auch regelmäßig Metacam als Schmerzmittel oral: vor allem wegen ihres beidseitigem Glaukoms (Blindheit) und der Stomatitis (Halsweh); sie wird insgesamt vorrangig palliativ behandelt. Die Lebensqualität steht im Vordergrund; sie kann nur systemisch behandelt werden, da eine echte Ursache für ihre etlichen Baustellen trotz aufwändiger Diagnostik nicht gefunden werden konnte.

So konnten wir beispielsweise Nines neuesten Schnupfenschub (nach einer stabilen Phase von rd. fünf Monaten) innerhalb von ca. drei Wochen wieder einwandfrei in den Griff bekommen, da die gut wirksamen Medis inzwischen dank der Diagnostik bekannt sind und gezielt eingesetzt werden können.

Nines beginnende CNI konnten wir letztes Jahr in einem sehr frühen Stadium mit einer SUC-Kur erstmal eindämmen; daher stellt sich gegenwärtig auch nicht die Frage, welches von vielen eigentlich sinnvollen Diätfuttermitteln nun vordringlich gefüttert werden sollte..... ^^

Mausebär, bitte lass dein Katerchen ingesamt auf die wichtigen Blutwerte (Bauchspeicheldrüse, Galle, Leber, aber auch vorsorglich Nieren und Schilddrüse) untersuchen und sprich bitte auch das Thema Gastritis an, sofern der US eine verdickte Magenwand ergeben sollte. Auch da kann man was tun, z. B. Tagamet subkutan spritzen.
Es gibt viele Ursachen für Erbrechen und Durchfall; nicht alles muss mit dem Verdauungstrakt zu tun haben.
Nine hilft (das war ein Tipp aus der Yahoogruppe für nierenkranke Katzen) sehr, dass sie nun erhöht ihren Futternapf stehen hat und sich nicht mehr so runterbeugen muss (= hilft gegen Erbrechen). Wir haben zwei Mariechen von Keramik im Hof, aber ich verwende (die anderen Katzen mögen auch lieber erhöht fressen, die Faulpelze :yeah:) auch gern einen schmalen Blumenübertopf als "Ständer" für die Futterschüsseln.

Nines Blutwerte etc. findest du in ihrem Thread:
Nine Katharine und die vielen C's (Cholangitis-Cholangiohepatitis-Komplex)

Bei Nine ist im Vergleich zu deinem Katerchen bitte immer zu beachten:
- Nine hat Bluthochdruck und leichte Herzprobleme
- Nine hat Calici und dadurch wiederkehrende Schnupfenschübe
- Nine hat beginnende CNI

Dadurch sind verschiedene Behandlungsmethoden, die man rein bei IBD und CCHC verwenden würde/könnte, bei Nine nicht anwendbar bzw. stehen andere Themen im Vordergrund, was Nines Medikation und Behandlung angeht.

Alles Gute und
LG
 
  • #14
Hallo ihr Lieben,
ich bin ganz geplättet über die vielen Antworten und wie viel Mühe ihr euch macht. Vielen vielen herzlichen Dank, wirklich!!! Und was ihr schon alles mit euren Mietzen erlebt habt und wie sehr ihr euch einsetzt ist wirklich absolut bewundernswert, meine Hochachtung. Das macht mir auch Mut, dass ich kein Unmensch bin, wenn ich nicht auf das ständige "dann muss man ihn vielleicht doch mal schlafen lassen" des Tierarztes eingehe.

Bei uns zeichnen sich nach dem heutigen Tierarztbesuch für mich gerade zwei Sachen ab:
1. ich bin mit der tierärztlichen Behandlung (insbesondere der Diagnostik) in unserem "Tiergesundheitszentrum" nicht zufrieden
2. das Prednisolon scheint ihm zu helfen!

Heute Nacht ist er endlich wieder rumgeturnt, er ist wesentlich wacher, hat gestern gut 3 TL Trockenfutter und 3 TL Nassfutter gefressen, schnurrt und schmust, will raus (er darf natürlich nur in den Hausflur) und bettelt um Essen. Das ist das Zeichen, dass das Prednisolon ihm hilft. Daher haben wir jetz von der Tagesdosis Prednisolon gewechselt auf eine Depotspritze, die ca 14 Tage anhält. Lt Arzt wirkt das Prednisolon ca 6-8 Std, was mit seinem Befinden heute Nacht gut überein passt, gegen Morgen ging es ihm nämlich schlechter. Heute wurde er auch nochmal infundiert, das scheint ihm gut zu tun. Allerdings war das Näschen gestern nach der Infu rosiger, heute ist er wieder recht blass um die Schnauze. Was mich aufhorchen lässt: endlich verhält er sich wie eine normale Katze, bettelt um Fressen mit um die Beine streichen und ist neugierig auf Essen. Das hat er nie gemacht, seit wir ihn haben - für mich das Zeichen, dass da von Anfang an bei ihm etwas im Argen war. Ich fand auch schon immer seinen Brustkorb im Vergleich zur Katze sehr breit - vielleicht schon immer eine vergrößterte Leber?

ABER: DAS GEKOCHTE HÜHNCHEN IST DER HIT!!! Vielen Dank für die Bestärkung, das doch nochmal auszuprobieren, liebes Maiglöckchen. Er hat es nie gefressen, auch nicht in vorherigen Krankheitsphasen, und gerade hat er es in sich reingeschlungen wie noch nie irgendein Futter vorher. Innerhalb von einer Minute war die Portion weg. Wir haben uns dermaßen gefreut!!!! In eineinhalb Stunden bekommt er noch was, aber jetzt erst mal etwas verdauen und nicht zu viel auf einmal.

Zum Tiergesundheitszentrum:
Die Diagnostik ist mir zu wenig, zu unvollständig und zu unspezifisch. Der Magen wurde im US gar nicht angeschaut, der Darm nicht nochmal geröngt, Blut wurde nur auf mein starkes Drängen am Anfang mal genommen und immer wieder wird über Einschläfern geredet, obwohl das genaue Ausmaß für mich überhaupt nicht klar ist. Wir haben heute nochmal über den Ultraschall gesprochen: Die BSP wurde geschallt, hier hieß es "eindeutige Entzündungszeichen", die Galle war aber im US unauffällig. Die Leber war aber sehr auffällig - der Tierarzt gestern sprach von sehr vergrößterten Blutgefäßen, die Ärztin heute davon, dass auch Krebs mal so aussehen kann. Ja und nu? Wir sollen uns am Montag nochmal telefonisch melden, wie es ihm geht.
Ehrlich gesagt würde ich ihn gerne nochmal mind. 4 Tage infundieren lassen, weil ihm das am Anfang so gut getan hat, aber halt kurz vor Weihnachten nur 3 Tage am Stück ging. Die Tierärzte finden das anscheinend nicht so gut/nicht nötig. Ich habe eher das Gefühl, er braucht jetzt einen Rundumschlag, damit wir den Kreislauf durchbrechen.

Was haltet ihr davon? Doch zu viel Stress? Und doch nochmal Blut, oder macht das jetzt mit dem Prednisolon keinen Sinn?
Danke für den Hinweis auf Vetconcept. Vetconcept haben wir angesprochen in der Praxis, deswegen hat sie extra nochmal andere Tierärzte in der Praxis gefragt, es wird aber bei seinen Symptomen nicht empfohlen. Sie hat auch noch Hühnchen empfohlen oder mageres Rind.

Danke nicker für die weiteren Futterempfehlungen! Das Kattovit und die Hühnchensorten schau ich mir nochmal an - das wird ja anscheinend von einigen gern genommen. Wie ich ihn kenne, frisst er das Hühnchen jetzt 3 Tage und will dann was Anderes - war zumindest bisher immer so.

Wenn er das Hühnchen nun hoffentlich ein paar Tage frisst, was muss ich ergänzen, damit ihm nix fehlt? Gibt es dazu hier eine gute Übersicht, die jemand empfehlen kann?

Ich berichte, wie es sich weiter entwickelt.
Alles Gute und einen Katzenkuss
Mausebaer
 
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  • #15
Es muss nicht so sein, dass von Anfang an mit ihm etwas nicht stimmte. Cortison kann bei Katzen wie ein Aufputschmittel wirken. Meine Hexe hatte im Alter von neun Jahren zweimal Cortison bekommen und so hatte ich diese - doch eher ruhige - Katze nie zuvor erlebt, auch in ihren langen, gesunden Jahren nicht. Daher weiß man halt nie so genau, ob das Cortison wirklich hilft oder nur aufputscht. Was in Eurem Fall aber auch erst einmal okay ist, da Katerchen ja fressen muss.

Es freut mich, dass das mit dem gekochten Huhn so gut funktioniert. Vielleicht spürt er wirklich, dass es im Moment die beste Nahrung für ihn ist, weil am leichtesten Verdaulich. Viele kleine Portionen den ganzen Tag über sind in der Tat bei einer solchen Diagnose das Beste. Für ein paar Tage kannst Du es erst einmal ohne Supplemente verfüttern, später würde ich zumindest Calciumcarbonat und Taurin hinzufügen. Magerer Fisch wäre eine weitere Alternative für ein leicht verdauliches Futter. Ebenso Pute oder Kaninchen. Rind ist deutlich schwerer verdaulich und wird gerade von Katzen, die Probleme im Verdauungsbereich haben, auch mal nicht vertragen, davon würde ich also erst einmal die Finger lassen. Meine Pankreas-Patientin verträgt übrigens das Kattovit Sensitive und Gastro sehr gut, im Gegensatz zum RC, daher kann ich diese Empfehlung von Nicker auch bestätigen. Ggf. wäre auch das Miamor Milde Mahlzeit einen Versuch wert. Und warum ist das Vet Concept sana, das fettarm ist und nur eine Proteinquelle hat, für die TK nicht empfehlenswert, haben die das irgendwie begründet? Ich weiß von einigen Katzen mit IBD/Pankreatitis, also Erkrankungen aus diesem Bereich, dass sie das Vet Concept sehr gut vertragen und es manchmal sogar das einzige Futter ist, das noch vertragen wird.

Wenn die Pankreas so stark entzündet war, gibt es im Blutbild auch Hinweise auf etwas Entzündliches? Oft ist die Pankreas nämlich selbst bei Katzen, bei denen fpli deutlich höher liegt als bei Euch, nur schlecht oder gar nicht darstellbar.

Und warum halten die TÄ Infusionen nicht für notwendig? Die werden bei Pankreatitis doch immer wieder von den Fachleuten empfohlen.

So wirklich prickelnd klingt das mit dem Tiergesundheitszentrum wirklich nicht. Für mich klingt das eher nach Ärzten, die nicht viel über endokrine Erkrankungen wissen. Wo wohnst Du denn ungefähr? Vielleicht kann Dir hier jemand einen guten TA oder eine gute Klinik in Deiner Nähe empfehlen?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #16
Sicher, dass von vergrößerten Blutgefäßen in der Leber die Rede war und nicht von vergrößerten Gallengängen?
Ward ihr beim Ultraschall dabei? Wurde sichergestellt, dass es sich wirklich um Blutgefäße und nicht Gallengänge handelt? ( man kann mit einer Funktion am Ultraschall sichtbar machen, ob Blut fließt oder nicht)

Für mich hört sich das Ganze sehr nach Gallengangsentzündung an, die oft mit Pankreatitis einhergeht. Und tatsächlich kann man oft im Ultraschall nicht genau unterscheiden, ob es eine Gallengangsentzündung oder ein sog kleinzelliges Lymphom (Krebs) ist. Dazu müßte man Biopsien nehmen. Die Möglichkeit gibt es für euch jetzt aber leider nicht mehr, da bereits Kortison gegeben wurde. Unter Kortison ist diesbezüglich keine weitere Diagnostik möglich.

Da er ja auch sehr hohes Fieber hatte, wurde eigentlich auch antibiotisch behandelt ? Gallengangsentzündungen sind häufig bakteriell bedingt.

Es wäre ganz wichtig die aktuellen Leberwerte bestimmen zu lassen und auch Vit B12 und Folsäure.

Sollten wirklich die Gallengänge gestaut sein, dann sollte als weiteres Medikament Ursochol (s. nickers Post) verabreicht werden.
Tägliches Infundieren ist sehr gut und ganz wichtig ist, dass er ausreichend frißt. Ob es Diätfutter ist, sei erstmal zweitrangig.
 
  • #17
Mein Sternchen Nicki (der Nickerkater ;)) bekam am Ende seines Lebens subkutan Cortison zum Päppeln, als er nicht mehr fressen wollte. Nicki hatte ein Pankreaskarzinom im Endstadium, soweit man aus dem Ultraschall erkennen konnte (ich hatte ihn nicht mehr aufmachen lassen), und so sollte er seine letzte Zeit rein palliativ verleben dürfen, bis er entscheiden würde, dass er gehen wolle.
Zu Anfang und über einen Zeitraum von mehreren Wochen half das Cortison, dass Nicki gut fraß und wieder fröhlich und aktiv war. Er war auch auf eine bestimmte Dosis fest eingestellt. Dann ging es stark bergab; eine zu Anfang versuchte Erhöhung der Dosis brachte nichts mehr, und so bereitete sich Nicki auf seinen letzten Gang vor und schlief beim TA dann auch friedlich in meinem Arm ein, kaum dass die Beruhigungsspritze (also noch vor der tödlichen Injektion) gesetzt worden war.

Wenn es keine Gegenanzeige gibt (wie die Calici bei Nine), kann Cortison eine gute Maßnahme sein bei entzündlichem Geschehen und macht vielen Patienten das Leben leichter, nicht nur bei Asthma usw.
Katzen verstoffwechseln Cortison auch deutlich besser als der Mensch; insofeern muss man Cortikoide nicht gar so sehr als Teufelszeug betrachten in der Tiermedizin, wie es in der Humanmedizin häufig der Fall ist.

Aber Cortison ist auch kein Wundermittel, das sollte man bitte im Hinterkopf haben!

Auch vor der Diagnose von Nines ganzen sonstigen Baustellen, als wir also nur von ihrer IBD wussten, waren wir bei ihr behandlungstechnisch zuerst auf Palliativmedizin bedacht, also was ihr gut tun würde.
Ich habe etliche Futtersorten durchprobiert, ob hochwertigeres Futter Nine schmecken und ihr gut tun würde (weil sie v. a. ihren Lidlmüll, also die Schälchen und Tütchen, gut vertrug), aber immer nur so zwischendurch. Damit ihr empfindlicher Verdauungstrakt nicht überlastet wird, damit wir sehen, woran es liegt, wenn sie wieder erbricht bzw. Durchfall hat oder sich den Kragen blutig kratzt. Und wenn es nach hinten losging, gab es nötigenfalls wochenlang wieder Diät (selbstgekochtes Hühnchen).

Wieweit schon damals Dinge wie der Blutdruck usw. mit reingespielt haben könnten, kann ich aus der Rückschau nicht sagen, aber Nine lebte mit ihrem Schrottfutter über Jahre hinweg eigentlich recht gut.
Und sowas ist für mich persönlich auch ein wichtiger Gesichtspunkt: das Wohlbefinden der Katze.
Das heißt nicht, dass man gar nichts macht. Aber man sollte Augenmaß walten lassen, finde ich.

Vet-concept hatten wir bei Nine auch probiert (wir hatten von der Firma auch ein kostenloses Probenpaket bekommen auf Anfrage), aber sie ist da gar nicht rangegangen. Das ist schon einige Jahre her; vielleicht würde sie das Futter jetzt besser annehmen. Aber da sie jetzt mit Diät- und hochwertigem Nassfutter besser zurechtkommt als jemals in ihrem bisherigen Leben und die anderen Katzen das Futter ebenfalls mögen und ihr sogar neiden (der Kater! :D), bleibe ich bis auf weiteres bei der jetzigen bewährten Mischung. Es gibt ja zwischendurch auch Schrott (= Sheba für die Medis)! ^^

Infusionen: Nine bekommt ja auch in guten Zeiten immer wieder mal die Infusion und Päppelmittel incl. Vit. B12. Ich finde das völlig in Ordnung und auch wichtig, denn Nine verliert auch in nicht reduziertem Zustand immer deutlich mehr Flüssigkeit als die anderen Katzen. Sie ist - obwohl sie auch viel trinkt - nicht selten am Rand der Dehydrierung. Als Päppelmittel bekommt Nine bei einer Infusion dann u. a. Vit-B-Komplex, Usovit und Catosal.

Alles Gute für Eddie +
LG
 
  • #18
Hallo an alle,
Eddie frisst immer noch fleißig, aber jetzt nicht mehr ganz so stürmisch, kleine Portionen Hühnchen. Komischerweise tigert er total ruhelos in der Wohnung rum, aber das wird wohl das Kortison sein, oder?
Ok, also Calciumcarbonat und Taurin - mal sehen, ob ich das beides bei uns um die Ecke im Futtermittelgeschäft bekomme.

Beim Vetconcept hat sie uns nicht gesagt, weshalb wir es nicht geben sollten, kam aber mit dieser Aussage von den anderen TÄ zurück. Dass die BSD darstellbar war, hat sie uns extra ausdrücklich gesagt und auch, dass das nicht immer möglich ist, bei ihnen aber geklappt hat und entzündet war. Wegen Leber Blutgefäße vs. Gallengänge bin ich sicher, was die Aussage der TÄ angeht. Die Blutgefäße waren schwarz, die Gallengänge eher weiß und sie hat explizit gesagt, dass die frei sind und es ja bei manchen Katzen dann eine ...puh... posthepatische (?) Stauung gäbe, das sei bei ihm nicht.

Antibiotisch behandelt wurde er ganz am Anfang, als er einmal sehr stark erbrochen hat und hohes Fieber hatte, danach nicht mehr.
Dass sie mich wegen der Infusionen so vertröstet hat, kann ich nicht ganz verstehen - vielleicht denkt sie, es wäre zu viel Stress für ihn und wegen der Prednisolon-Gabe nicht nötig, aber sie hat nicht sofort "ja natürlich" geschrien.
Wir wohnen in Jena. Hier gibt es eine "Tierklinik" seit eher kurzer Zeit, bei der wir am Anfang mal am Wochenende waren, die aber völlig unterbesetzt und überfordert waren, ihn nur an den Tropf gehängt, ein Röntgenbild gemacht haben und ihn uns dann ohne weitere Worte mit nach Hause gegeben haben. Fand ich auch nicht so gut. Dann hab ich nur im Internet noch Erfurt gefunden als nächste Klinik; in Leipzig scheint es nur eine Großtier-Uniklinik zu geben oder eine, von der Leute sehr Schlechtes berichtet haben. Kennt jemand noch einen user im Umkreis zum Befragen?

Doc, Leberwerte leuchten mir ein, aber warum wäre Vit B12 und Folsäure wichtig zu wissen? Welche Schlussfolgerungen kann man daraus ziehen?

Liebe Grüße,
Mausebaer
 
  • #19
Doc, Leberwerte leuchten mir ein, aber warum wäre Vit B12 und Folsäure wichtig zu wissen? Welche Schlussfolgerungen kann man daraus ziehen?

Bei Pankreatitis herrscht oft ein Mangel und dann sollte etwas dagegen getan werden. B12 z.B müßte man spritzen, da die Resorption aus dem Darm bei Katzen mit Pankreatitis/ Triaditis oft nicht mehr funktioniert.

Es könnte auch sein, dass er Schmerzen hat, gerade nach dem Fressen. Bei Pankreatitis ist eigentlich eine Schmerztherapie mit Opioiden angezeigt. Auf keinen Fall Metacam oder ein ähnliches Produkt. Sprich deinen TA mal drauf an, der Wirkstoff heißt Buprenorphin und die Injektionslösung kann auch oral verabreicht werden.
 
  • #20
Die Uniklinik Leipzig ist keineswegs nur eine Großtierklinik, da werden genauso Kleintiere behandelt. Hier im Forum haben u.a. die Userinnen rlm und Barbarossa Erfahrungen mit dieser Klinik, allerdings hatten die vor allem mit der Kardiologie und dem HNO-Spezialisten zu tun.

Eigentlich sind Unikliniken sowohl von der Ausstattung her als auch in Sachen Ärzte auf einem sehr guten Stand. Allerdings sollte man auch da immer sicher gehen, dass man es auch wirklich mit Fachärzten zu tun hat und nicht im Rahmen der regulären Sprechstunde an einen Frischling gerät, dem ich ein so komplexes Krankheitsbild nicht anvertrauen würde. Schau einfach mal, wer dort die Fachleute für Gastro, bzw. Endokrinologie sind oder auch, wer dort vielleicht als Schallspezialist aufgeführt ist.
 
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