NRW untersagt Massentötungen von männlichen Küken

  • Themenstarter LarandBruno
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Das ist wirklich erfreulich. Und wenn andere Bundesländer mitziehen, zwingt das die "Erzeuger" vielleicht endlich dazu, nicht länger auf die hochgezüchteten Turbohühner zu setzen, sondern wieder auf alte Rassen, die sowohl Eier legen als auch als Fleischhühner gehalten werden können. Im Biosektor haben einige "Produzenten" da ja bereits umgedacht.

Huhn und Eier für billig wird es dann aber nicht mehr geben.
 
Canilis, was ist das....ist das eine Tötungsstation für Hunde in Italien? Das wäre auch keine Lösung, aber könnte man die männlichen Küken, wenn es nicht anders geht auch für die Fleischproduktion heranziehen?

Ich weiss das klingt jetzt evtl. grausam und auch naiv, aber wenn sie noch ein oder zwei Jahre in Freiheit hätten und dann getötet würden? Mit dem Gedanken kann ich mich auch nicht wirklich anfreunden aber ich halte auch Katzen, die Fleisch wollen. Die Legehennen werden doch auch nach nur einer kurzen Zeit zu Fleischlieferanten.

Selbst lebe ich schon seit zwanzig Jahren vegetarisch und das Vergasen von Eintagsküken finde ich extrem grausam und deshalb finde ich dieses Gesetz erst mal gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Canilis, was ist das....ist das eine Tötungsstation für Hunde in Italien? Das wäre auch keine Lösung, aber könnte man die männlichen Küken, wenn es nicht anders geht auch für die Fleischproduktion heranziehen?

Ich weiss das klingt jetzt evtl. grausam und auch naiv, aber wenn sie noch ein oder zwei Jahre in Freiheit hätten und dann getötet würden? Mit dem Gedanken kann ich mich auch nicht wirklich anfreunden aber ich halte auch Katzen, die Fleisch wollen. Die Legehennen werden doch auch nach nur einer kurzen Zeit zu Fleischlieferanten.

Selbst lebe ich schon seit zwanzig Jahren vegetarisch und das Vergasen von Eintagsküken finde ich extrem grausam und deshalb finde ich dieses Gesetz erst mal gut.

Man könnte es zwar, es wäre aber sehr unwirtschaftlich, da die betroffenen Hühner nur für den Legebetrieb gezüchtet werden.
Inzwischen gibt es zwar viele Versuche zur Zucht des Zweinutzungshuhnes, bei dem die Hennen für die Eierproduktion genutzt werden und die Hähne gemästet werden können, eben um Massentötungen überflüssig zu machen, aber es ist fraglich, ob sich Zweinutzungshühner in der jetzigen Form in der Geflügel-Branche gegen die Hochleistungshybriden, die nur zur Fleischerzeugung gezüchtet werden, durchsetzen können.

Die herkömmlichen Hühnerrassen erreichen leider allesamt nicht die Leistung dieser Hybride und sind daher wohl keine Alternative (zumindest nicht, wenn der Verbraucher nicht mit erheblich höheren Preisen rechnen will).
 
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In dem Gesetz geht es in erster Linie darum, dass die Küken Tiere sind und nicht "tierische Nebenprodukte der Lebensmittelproduktion". (Tierische Nebenprodukte ist übrigens ein Begriff, den wir alle kennen - von dem Kleindeklarierten unserer Katzenfutterdosen - wir zumindest wissen also, was mit den männlichen Küken geschieht).

Auf NRW entfallen nur knapp über 5% der deutschlandweit getöteten männlichen Küken, und niemand hier glaubt daran, dass NRW alleine dieses Problem lösen könnte...

Der Grundgedanke ist wohl der, ein Umdenken anzustreben, das europaweit greifen muss, wenn wir nicht weiter dermaßen verächtlich mit lebenden Wesen umgehen wollen - und der Grundgedanke ist wohl auch, dass man, um einen Flächenbrand auszulösen, irgendwo einmal ein Streichholz entzünden muss.

Ob dieser Flächenbrand entsteht, liegt dann wohl bei den Verbrauchern und der Frage, ob sie die Kükentötungen stoppen wollen um den Preis, dass die Eier teurer werden...

Die Legehennen übrigens, die siegreichen (?) Überlebenden des Ausrottungsprozesses ihrer männlichen Geschwister, haben auch kaum ein besseres Schicksal, sobald die Legeleistung nachlässt... sie wären grundsätzlich als Suppenhühner verwertbar, aber heutzutage kauft kaum noch jemand Suppenhühner, alle wollen, je nach Bedarf, entweder Bollen oder Brüstchen oder Flügel...

Rezepte, wie ich sie aus meiner Kindheit kenne: Samstag gibt es Hühnersuppe, und Sonntag Hühnerfrikassee... solche Rezepte sind mega-out, und die kommen auch in keiner Kochshow mehr vor...

So landen die früheren Eierproduzentinnen, ihres hohen Fettanteils wegen, in der Mehrzahl als Bestandteil des Asphalts auf unseren Straßen...
 
Die herkömmlichen Hühnerrassen erreichen leider allesamt nicht die Leistung dieser Hybride und sind daher wohl keine Alternative (zumindest nicht, wenn der Verbraucher nicht mit erheblich höheren Preisen rechnen will).

Die herkömmlichen Hühnerrassen haben allerdings einen (kaum je genannten) Vorteil gegenüber den Hybriden: Sie sind fortpflanzungsfähig...

Das nämlich sind weder die eierlegenden noch die mastfähigen Hybriden mittlerweile mehr - und die meisten produzierenden Betriebe, egal ob auf Eier oder auf Mast ausgelegt, sind angewiesen auf sehr, sehr wenige "Erzeuger"-Betriebe...

... die das Monopol ihrer fortpflanzungsfähigen Hühner und Hähne sorgfältig für sich behalten...

Wenn in einem dieser Betriebe mal eine Krankheit ausbrechen würde, dann hätten die Verbraucher in Europa ein erhebliches Problem - aber zum Glück gibt es ja die Möglichkeit der vorsorglichen Antibiotika-Gabe (und dass Antibiotika mittlerweile bei vielen Krankheiten nicht mehr wirken, weil sie auf genau diesem Wege durchgeheizt und verbraucht worden sind, dass kapieren ja sowieso nur Mediziner, aber nicht Otto-Billigeierkaufer-Normalverbraucher)
 
Die herkömmlichen Hühnerrassen haben allerdings einen (kaum je genannten) Vorteil gegenüber den Hybriden: Sie sind fortpflanzungsfähig...

Das nämlich sind weder die eierlegenden noch die mastfähigen Hybriden mittlerweile mehr - und die meisten produzierenden Betriebe, egal ob auf Eier oder auf Mast ausgelegt, sind angewiesen auf sehr, sehr wenige "Erzeuger"-Betriebe...

... die das Monopol ihrer fortpflanzungsfähigen Hühner und Hähne sorgfältig für sich behalten...

Wenn in einem dieser Betriebe mal eine Krankheit ausbrechen würde, dann hätten die Verbraucher in Europa ein erhebliches Problem - aber zum Glück gibt es ja die Möglichkeit der vorsorglichen Antibiotika-Gabe (und dass Antibiotika mittlerweile bei vielen Krankheiten nicht mehr wirken, weil sie auf genau diesem Wege durchgeheizt und verbraucht worden sind, dass kapieren ja sowieso nur Mediziner, aber nicht Otto-Billigeierkaufer-Normalverbraucher)

Bis jetzt hat das doch gar keine Nachteile. Weder für die Betriebe, noch für die Verbraucher.
Sonst wäre man doch längst von den sterilen Inzuchthühnern weg.

Sollte in Europa tatsächlich mal eine Krankheit ausbrechen, die alle Zuchthühner dahinrafft (was wohl eher nicht passieren wird), kann man die ja ohne Probleme aus Übersee importieren.
 
  • #10
kann man die ja ohne Probleme aus Übersee importieren.

Ein Hoch auf die Globalisierung! :oops:

Ich selbst ernähre mich seit mehr als 15 Jahren vegetarisch, aber ich bin gerade mal wieder heilfroh um meinen Nachbarn, der Hühner hat, die Eier legen, die ich dann auch essen mag, und einen Hahn, der um 4 Uhr am Morgen das tut, was gelegentlich vor deutschen Gerichten als ruhestörender Lärm verhandelt wird...
 
  • #11
In Italien werden keine Tiere getötet, sie werden verwahrt

http://www.bullterrier-in-not.de/in...canili-lager-des-todes-fuer-unschuldige-hunde

Übrigends das ist das was passiert wenn man sich gegen das töten der Tiere in anderen Ländern ausspricht...

Meinst du damit dass es besser ist wenn man für die Tötungen ist? Mir fällt leider auch nichts ein wie man das Problem kurzfristig human lösen könnte ohne dafür viel Geld zu investieren.

Ich bin auf einem Bauernhof groß geworden und das ist gerade mal 40 Jahre her. Wir hatten Hühner für die eigene Eierproduktion und ich habe Zwerghühner gezüchtet. Die Küken durften groß werden und es gab immer zwei bis drei Hähne in der Gruppe. Die zuviel waren landeten irgendwann als Hühnerbraten aber sie durften einige Zeit in Freiheit verbringen.

Wenn ich denn noch Eier essen würde wäre ich gerne bereit dafür einiges mehr zu bezahlen. Tierische Lebensmittel sind generell viel zu billig um noch Achtung vor dem lebenden Tier zu haben das es mal war oder von dem das Lebensmittel stammt.

Warum nicht nur ein- oder zweimal in der Woche Fleisch essen und Eier und Milchprodukte stark reduzieren, die Verbraucher sind es, die eine Veränderung bewirken können.
 
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  • #12
Meinst du damit dass es besser ist wenn man für die Tötungen ist?

Nein ich meine das man eine Lösung haben sollte wenn man dagegen ist was mit den Tieren geschieht die derzeit da sind und das paralel mehr Aufklärung laufen müsste.
Einfach dagegen sein, weil Bäh und jeder hat ein Recht auf Leben, reicht eben nicht für die Masse an Tieren die es betrifft.
Wenn das in Süditalien schon die Hölle ist, wie wird das dann erst in den Ostblockländern?

Und auf Hühner übertragen finde ich das auch ein gutes Zeichen, ich hoffe nur das es ihnen eben nicht dann wie den Tieren in den Canilis ergeht die betroffen sind.

Ich kann mir nicht vorstellen was sie mit den Tieren dann machen wollen...

Was den Konsum angeht stimme ich dir zu. Eier ess ich fast garnicht, Milch nur für Kaffee und Fleisch gibt es hier nicht jeden Tag, der Weihnachtsbraten kommt vom regionalen Landwirt aus dem Dorf meiner Eltern. Würden alle das nur ein wenig runterdrehen, wäre das sicherlich spürbar, aber da wird noch viel Wasser den Fluss langfliessen bis es soweit ist.
 
  • #13
Sowas geht leider nicht von einem Tag auf den anderen, es ist immerhin ein Anstoss zum Umdenken. Da wird es bestimmt auch noch eine Übergangsfrist geben, wie bei den Käfighühnern. Dazu ist die Lobby einfach zu stark. Es müsste viel mehr Aufklärung geben, ich glaube dann wären viele Menschen auch bereit mehr für tierische Produkte zu zahlen. Die wenigsten Menschen identifizieren sich gerne mit Tierquälern, es muss ein Bewusstsein für diese quälerische Tierhaltung geschaffen werden, man sieht ja an den Bioprodukten in Supermärkten, dass es geht.

Auch wenn dieses Eurobiolabel nicht so viel aussagt, ich sehe aber bei meinen Wochenendeinkäufen dass es doch schon von vielen Kunden gekauft wird. Auch wenn es nur der minimalste Biostandard ist, ist es schon eine Verbesserung, die Käufer setzen sich schon mal damit auseinander.

Man kann doch diese Veränderung zum Besseren nicht sofort erreichen, es war ein langsamer Schritt bis zur Entwicklung zum heutigen Billigtierprodukt, hatte ich ja schon weiter oben geschrieben, und es wird auch wieder diesen Schritt zurück geben.
 
  • #14
In dem Gesetz geht es in erster Linie darum, dass die Küken Tiere sind und nicht "tierische Nebenprodukte der Lebensmittelproduktion". (Tierische Nebenprodukte ist übrigens ein Begriff, den wir alle kennen - von dem Kleindeklarierten unserer Katzenfutterdosen - wir zumindest wissen also, was mit den männlichen Küken geschieht).

Auf NRW entfallen nur knapp über 5% der deutschlandweit getöteten männlichen Küken, und niemand hier glaubt daran, dass NRW alleine dieses Problem lösen könnte...

Der Grundgedanke ist wohl der, ein Umdenken anzustreben, das europaweit greifen muss, wenn wir nicht weiter dermaßen verächtlich mit lebenden Wesen umgehen wollen - und der Grundgedanke ist wohl auch, dass man, um einen Flächenbrand auszulösen, irgendwo einmal ein Streichholz entzünden muss.

Ob dieser Flächenbrand entsteht, liegt dann wohl bei den Verbrauchern und der Frage, ob sie die Kükentötungen stoppen wollen um den Preis, dass die Eier teurer werden...

Die Legehennen übrigens, die siegreichen (?) Überlebenden des Ausrottungsprozesses ihrer männlichen Geschwister, haben auch kaum ein besseres Schicksal, sobald die Legeleistung nachlässt... sie wären grundsätzlich als Suppenhühner verwertbar, aber heutzutage kauft kaum noch jemand Suppenhühner, alle wollen, je nach Bedarf, entweder Bollen oder Brüstchen oder Flügel...

Rezepte, wie ich sie aus meiner Kindheit kenne: Samstag gibt es Hühnersuppe, und Sonntag Hühnerfrikassee... solche Rezepte sind mega-out, und die kommen auch in keiner Kochshow mehr vor...

So landen die früheren Eierproduzentinnen, ihres hohen Fettanteils wegen, in der Mehrzahl als Bestandteil des Asphalts auf unseren Straßen...

Ich stimme dir in allem zu aber habe noch eine Frage. Warum landen die im Hühner im Asphalt, die haben doch kaum Fett? Das ist mir bis jetzt neu.
 
  • #15
Ich erinnere mich nicht mehr an die Quelle - evtl. der Film "Brüten für den Weltmarkt", siehe youtube...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #16
So landen die früheren Eierproduzentinnen, ihres hohen Fettanteils wegen, in der Mehrzahl als Bestandteil des Asphalts auf unseren Straßen..

Ich erinnere mich nicht mehr an die Quelle - evtl. der Film "Brüten für den Weltmarkt", siehe youtube...

Ähm.... ich habe gestern gleich mal meinen Mann gefragt, der arbeitet zufällig in diesem Wirtschaftszweig:

Hühner landen in D definitiv nicht im Asphalt.

Mag ja sein, dass irgendjemand mal irgendwann eine Tonne Hühnermehl, warum auch immer, mit ins Mischgut gekippt hat, üblich ist es auf keinen Fall.
 
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  • #17
Hühner landen in D definitiv nicht im Asphalt.
In Deutschland vielleicht nicht. Aber wir exportieren jeden Dreck für jeden Irrsinn.

Wir vernichten auch gerade massenweise heimische Buchenbestände für den chinesischen Markt.
 

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