Misstrauischer Streuner

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Chris1402

Chris1402

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27. Juni 2015
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1.534
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2100 Korneuburg
Hallo,
Diesmal bitte ich um Rat in einer anderen Angelegenheit.
Vor ziemlich genau 3 Jahren tauchte ein fremder Kater bei uns im Garten auf. Er versuchte, das Igelfutter im Garten zu stehlen... Da wir in der Siedlung junge Katzendamen hatten, haben wir ihn mit einem Marderkäfig eingefangen und kastrieren lassen. Danach war er 2 Tage abgängig, dann kam er wieder und blieb.
So begann es. Den ersten Winter haben wir ihm ein Katzenhaus gekauft und er hat in diesem den Winter auf unserer Terrasse verbracht. Im zweiten Jahr kam er ins Haus und schlief im Keller.
Jetzt geht er bereits bei uns durchs Katzentürchen aus und ein; frisst am Katzenplatz in der Küche. Mit unserem alten Kater Winnie (hier hab ich schon mal eine andere Geschichte erzählt) verträgt er sich - auf unsere Katzendame Blacky geht er manchmal los. Sie gehen einander aber aus dem Weg. Also klappt das ganz gut.
Allerdings läßt er sich immer noch nicht angreifen. Das höchste der Gefühle ist, dass wir ihm den Finger entgegenstrecken und er uns mit der Nase einen Stups gibt. Manchmal ernten wir aber auch ein Gefauche....
Ich überlege oft, was er erlebt hat, dass er so misstrauisch ist.

Was mich sehr freut, ist, dass er mich im Garten oft mit Abstand verfolgt, den Schwanz oben und gurrt. Er kann nicht miauen. Er gurrt wie eine Taube oder piepst, was sich sehr süß anhört.

Und jetzt endlich die Frage: Heute ist mir aufgefallen, dass er am Hals in seinem weißen Fell (er ist ein wunderschöner, großer rot-weißer Kater) eine Wunde hat. Ich tippe auf einen Marderbiss, da wir immer wieder welche in der Siedlung haben. Er läßt mich aber nicht an sich heran. Die Fahrt zum Tierarzt fällt somit flach. Es dürfte ihn aber nicht einschränken...
Was soll ich tun? Derzeit bin ich für beobachten, aber wie stell ich fest, ob es ernsthaft wird?

Ach ja, und falls Ihr Tipps habt, wie wir ihn zutraulicher machen können.... Klickern und Streicheln mit einer Federstange haben wir schon probiert - das hat ihn erschreckt. Wir können aber auch damit leben, wenn er sich halt einfach nicht angreifen lässt; Hauptsache, es geht ihm gut!
 
A

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Hallo,

erstmal zum potentiellen Marderbiss: Ich fürchte da kommt ihr um einen TA-Besuch nicht herum, es sei denn ihr könntet sicher ausschließen, dass es eine Bissverletzung ist. Bzw. sicher sagen, dass es nur ein oberflächlicher Kratzer ist.
Ein Biss hat teils eine recht kleine äußere Verletzung, aber unter der Haut ist der Schaden enorm. Sprich, Eintrittsstelle der Zähne können quasi zwei kleine Punkte sein, während unter der Haut Zentimetertiefe Schnitte verlaufen.
Zudem ist der Speichel nicht gerade förderlich... oder mit anderen Worten, die Gefahr, dass sich die Verletzung entzündet ist sehr hoch.

Ich denke am einfachsten ist es, wenn ihr einmal beim TA anruft und um Rat fragt. Selbst wenn der TA keine Kastenfalle haben sollte, weiß er vermutlich an wen ihr euch wenden könnt.

Einfacher wäre es natürlich den Kater so in eine Transportbox zu locken, aber das hängt natürlich sehr davon ab, wie sehr er euch vertraut, wie groß die Box ist und ob er genug auf Futter steht um sich da mit einem Leckerli rein locken zu lassen.

Tipps zum zutraulicher machen: Wie nahe könnt ihr denn an ihn ran?
Also Stups mit Nase klingt schon nach "nur noch Handscheu", ist das korrekt?
Frisst er, wenn du neben ihm sitzt?
 
Hallo,

erstmal zum potentiellen Marderbiss: Ich fürchte da kommt ihr um einen TA-Besuch nicht herum, es sei denn ihr könntet sicher ausschließen, dass es eine Bissverletzung ist. Bzw. sicher sagen, dass es nur ein oberflächlicher Kratzer ist.
Ein Biss hat teils eine recht kleine äußere Verletzung, aber unter der Haut ist der Schaden enorm. Sprich, Eintrittsstelle der Zähne können quasi zwei kleine Punkte sein, während unter der Haut Zentimetertiefe Schnitte verlaufen.
Zudem ist der Speichel nicht gerade förderlich... oder mit anderen Worten, die Gefahr, dass sich die Verletzung entzündet ist sehr hoch.

Ich denke am einfachsten ist es, wenn ihr einmal beim TA anruft und um Rat fragt. Selbst wenn der TA keine Kastenfalle haben sollte, weiß er vermutlich an wen ihr euch wenden könnt.

Einfacher wäre es natürlich den Kater so in eine Transportbox zu locken, aber das hängt natürlich sehr davon ab, wie sehr er euch vertraut, wie groß die Box ist und ob er genug auf Futter steht um sich da mit einem Leckerli rein locken zu lassen.

Tipps zum zutraulicher machen: Wie nahe könnt ihr denn an ihn ran?
Also Stups mit Nase klingt schon nach "nur noch Handscheu", ist das korrekt?
Frisst er, wenn du neben ihm sitzt?
Also ausschließen kann ich einen Biss nicht. Man sieht fast nichts, nur so ein paar, blutige Haare am Hals...
Er lässt mich nicht näher als 1 m zu ihm.
Ich glaube, er mag mich, aber vertraut uns nicht... (Die Kastration war für ihn der Mega-Stress. Er ist im Käfig komplett durchgedreht.)

Er frisst neben uns. Wenn wir die Futterschüssel runterstellen, kommt er ganz nah.
 
Mit dem Fell ist es halt auch echt schwer von Außen irgendwas abzuschätzen. Ich würde auf Nummer sicher gehen, einfach weil es so viel schlimmer wäre den Kater später mit einer richtig vereiterten Wunde zu behandeln als jetzt.

Und ja, das wird furchtbar für ihn sein, aber was das "zutraulich machen" angeht, ist es meistens nach ein paar Tagen verwunden (also was dich angeht, die Transportbox wird er hassen, falls du ihn da reinlocken kannst dann jedenfalls nur einmal).
Bei mir ging es zwar meist um Kastrationen und nicht um Bissverletzungen, aber es war nie wirklich schlimmer im Anschluss, teils sogar das genaue Gegenteil.

Damit er in der Transportbox ruhig bleibt diese einfach mit einem luftigen (du willst ihn ja nicht ersticken) Tuch abdecken, damit es dunkel ist und er nichts sehen kann.

Ansonsten: Versuch mal nicht nur die Futterschüssel runter zu stellen, sondern setz dich direkt daneben und lies ein Buch. Also so direkt neben die Futterschüssel.
Und wenn er das ok findet (also potentiell beim 2. Mal), ein- zweimal über den Rücken streicheln und dann vorsichtig aufstehen und weggehen.
Er soll an sich in Ruhe fressen können, aber das ist auch der beste Moment, um ihn dazu zu bringen etwas "Neues" auszuprobieren. ;)
Gehe nicht den letzten Meter auf ihn zu - lass ihn zu dir kommen.
Wenn er zögert, versuch mal etwas besonders Leckeres auf das Futter zu machen - ich finde zu solchen Zwecken Babynahrung mit Fleischgeschmack erstaunlich effektiv, aber es geht alles was er wirklich gerne mag, Fisch soll für manche Katzen zB auch Wunder wirken.
 

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