meine katze macht was sie will!!!

  • Themenstarter Krüümel
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    katze zerkratzt
  • #41
hallo allezusammen,

ich krame diesen alten thread nochmal raus, da ich das gleiche problem immernoch habe.
leyla zerkratzt nachts und morgens und irgendwann am tage meine möbel. und leider seit neuestem auch meinen neuen lcd fernseher der schon von kratzer übersäht ist:mad:

ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll. das ist für mich solche belastung!!
ich bin den fast ganzen tag zuhause, da ich von zuhause aus arbeite. und sie kratzt und kratzt und kratzt.
ich habe mittlerweile rausbekommen, dass sie das macht, um aufmerksamkeit zubekommen. sie will spielen und etc. aber ich kann doch nicht mit ihr von morgens bis abends spielen. sie hört nicht aufs NEIN oder spritzen(wasser) oder anMECKERN!
einfach auf nichts. ich bin so ratlos, da es mich echt verzweifeln lässt und echt wahnsinnig macht (meinen freund übrigens auch)

es ist leider zur routine geworden, dass ich sie jeden morgen um 4h in die küche sperre, damit sie uns einfach mal schlafen lässt. dann gibt sie erstmal ruhe und dann geht das theater in der küche weiter. ich weiß mir einfach nicht mehr zuhelfen.
ich liebe sie doch und kuschel und spiele mit ihr und alles. was will sie denn noch:(

bitte helft mir, habt ihr noch tipps auflager?:(
 
A

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  • #42
hello

die sind zu zweit bei dir, gell?

alle ratschläge zwecks erziehung hast du ja damals schon bekommen.
und dass man nicht den ganzen tag spielen kann ist klar. das tut niemand.
mit negativem feedback und/oder ignorieren hast du wohl schon alles versucht? der beitrag ist ja ziemlich alt...

kann sie denn mit der zweiten katze spielen? tut sie das?
falls nein: meine einzige idee wäre: jemanden zu holen, mit dem sie spielen kann?

liebe grüsse
 
  • #43
ja ich habe zwei katzen. sunny ist halt schon fast 4 jahre alt und leyla jetzt ungefähr 9 monate. sie spielen auch miteinander und kloppen sich und so. aber sunny ist doch eher ne faule.

mit negativem feedback versuche ich das jetzt schon immer. wenn sie zb. an meinem lcd fernseher kratzt, dann brülle ich manchmal schon , weil ich so sauer bin und gehe auf sie zu. dann springt sie auf den teppich und schmeißt sich auf den rücken.. so wie die das bei anderen katzen machen, dass sie die unterlegenen sind. aber danach springt sie wieder auf und geht später wieder ans nächstes möbelstück.

ich hatte hier schonmal einen weiteren thread eröffnet, ob ich eine weitere katze dazuholen soll. aber ich habe nur eine 1zimmer wohnung zwar mit großem balkon und ausgebautem "katzengehege", aber es wäre einfach zu klein für noch eine weitere katze.
ich bin echt verzweifelt. den ganzen tag hört man nur kratz kratz kratz und von mir nein leyla NEIN. echt anstrengend.:(
 
  • #44
Wichtig ist vor allem das sie nicht ihren willen bekommt. Denn wenn sie ihren willen durchsetzen kann wird sie niemals aufhören.

wenn ich merke, dass sie dann morgens futter will, dann warte ich erstmal noch 1-2 stunden. ich bin nämlich der boss und nicht sie. das soll sie endlich kapieren:(
 
  • #45
das kann ich verstehen.

aber anbrüllen versteht sie nicht.
wenn, dann musst du sie auf kätzische art vertreiben. also dich körperlich aufbauen, dominanz demonstrieren, verdrängen, starren, auch wenn sie schon weg ist, bis sie wegschaut. etc.
das ist hart, aber wenn es unterdessen schon so weit ist, dass kaum ist sie weg, geht sie schon zum nächsten, ... dann ist es schon weit bei dir. ;)
gerne auch mal fauchen.

brüllen versteht sie nicht..oder aber es ist möglicherweise eine witzige tagesunterhaltung für sie geworden, wenn du immer hinter ihr her bist.

das mit dem futter ist schon gut.
doch: die sache mit dem boss: ;) : wenn sie dann ständig kratzt und du brüllend hinter ihr her bist.. ist sie wieder der boss. ;)
 
  • #46
das kann ich verstehen.

aber anbrüllen versteht sie nicht.
wenn, dann musst du sie auf kätzische art vertreiben. also dich körperlich aufbauen, dominanz demonstrieren, verdrängen, starren, auch wenn sie schon weg ist, bis sie wegschaut. etc.
das ist hart, aber wenn es unterdessen schon so weit ist, dass kaum ist sie weg, geht sie schon zum nächsten, ... dann ist es schon weit bei dir. ;)
gerne auch mal fauchen.

brüllen versteht sie nicht..oder aber es ist möglicherweise eine witzige tagesunterhaltung für sie geworden, wenn du immer hinter ihr her bist.

das mit dem futter ist schon gut.
doch: die sache mit dem boss: ;) : wenn sie dann ständig kratzt und du brüllend hinter ihr her bist.. ist sie wieder der boss. ;)

ich fauche sie manchmal schon an.. mein freund denkt dann zwar das ich ne macke habe und das sieht vllt auch recht lustig aus, aber manchmal habe ich das gefühl als ob sie mich echt nur provozieren will und sich denkt, die alte kann mich mal.
ich merke richtig wie bewusst sie mich provozieren will.
bevor sie kastriert wurde, ging sie immer an die möbel um zu kratzen, wenn ich sunny auf dem arm hatte. leyla war dann so eifersüchtig. aber das ist seit der kastration nicht mehr so. aber das blöde kratzen ist immernoch da.
sie weiß auch, dass sie der boss ist und mein freund sagt auch immer, dass er merkt, dass sie mich in der hand hat. aber was soll ich da bloß tun.

EDIT: wenn sie zb an meienr tapete kratzt und ich es ignoriere, dann geht sie halt zum schrank und so weiter.
 
  • #47
Das ist keine Unterwerfungsgeste. Wenn sie sich auf den Rücken wirft denkt sie entweder das es ein Spiel ist oder sie will alle ihre Krallen und Zähne einsatzbereit haben.
Dann solltest du bedenken das deine Katze gerade im halbstarken Alter ist.

ja sie setzt dann auch immer ihre krallen ein. sie weiß einfach nie wann shcluss ist. nachts liegt sie immer auf meinem bauch und shcnurrt und haut mir ganz oft mit der pfote ins gesicht, so dass das dann echt weh tut.
 
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  • #48
kann kirschblüte nur zustimmen. irgendwas läuft da bei euch falsch. ;)
kätzchen spielt mit dir. ;)
also unterbrich das spiel ggf. mal, denn bis anhin war auch das fauchen anscheinend nicht sonderlich furchteinflössend?

die bekratzten stellen kannst du btw. mal mit myrteoel entduften. denn katzen ist auch markieren.
 
  • #49
Nein sie weiß ganz genau wann Schluss ist, denn sie gewinnt jedes mal. Da wieder raus zu kommen wird wirklich schwer, du bestätigst sie schon viel zu lange positiv.

aber was mache ich den falsch? ich weiß es ja eben nicht:( ich habe ganz oft das gefühl, dass sie nicht ausgelastet ist. das sie jmd brauch mit dem sie sich richtig kloppen kann bzw. spielen;)

ich habe sogar schon meine schrankwand mit orangen ausgelegt, weil sie die ja gar nciht mag. selbst das hat nicht geholfen. ach mensch
 
  • #50
Erstens mehr Auslasten.
Zweitens die Kämpfe mit ihr gewinnen und nicht mehr die Katze gewinnen lassen.
.

wie soll ich das denn verstehen? wie soll ich sie denn verlieren lassen? wenn leyla zb. an meinen fernseher kratzt was würdet ihr dann tun? bitte nennt mir mal beispiele. sorry :D
 
  • #51
hm. :cool:
hingehen, starren.
(angenommen sie hört nicht auf)
näher hin, mich aufbauen, arg anstarren, evtl. fauchen (nichts sagen!)
(sie merkts)
verdrängen
(sie geht)
nachgehen, langsam
weiter nachgehen
(sie weiss nicht mehr wohin - wichtig!!!!)
(irgendwann bleibt sie hocken, weiss nicht mehr wohin, du gehst ja immer mit!)
stehenbleiben, starren.
irgendwann, nach ca 1min blick ruckartig abwenden, gehen; nicht blinzeln!
(sie steht da wie bestellt und nicht abgeholt. hat nen ziemlichen dämpfer bekommen)

das mache ich mir argen rotznasen.
ca 2mal. max. dann weiss man es sicher.
nicht gehen, sobald sie geht. gehen, wenn du gehen willst. erst dann, wenn sie nicht mehr weiss, wohin mit sich. dann noch 1min verharren. dann gehen. du bestimmst.

du bestimmst lange nicht alles. aber deinen tv bestimmst du. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #52
okay danke. das klingt echt interessant.
ich werds ausprobieren. wird nicht lange dauern:cool:
 
  • #53
nunja, das ist schon ein ziemlich arger dämpfer. aber so machen das tiere unter sich auch. bei katzen wird man schnell dazu verleitet, sie einfach wegzuheben. sobald man tiere hat, die 600kg oder so wiegen, muss man sich andere dinge aneignen.

was mir noch eingefallen ist, was du auch tun kannst:
gleichsam vertreiben, dann aber an besagter stelle bleiben und da schnüffeln. das tun katzen, um selbst platzhirsch zu markieren. ICH bin jetzt da, mein platz / meine sache.
also bewaffne dich doch mit einem wassersprüher mit myrte drin und jedesmal wenn sie irgendwo kratzt, gehst du hin, vertreibst, baust dich auf, machst entweder das vorige - oder aber du bleibst an der stelle, schnüffelst - und sprühst ein bisschen myrte drüber. wenn sie danach wieder hingeht, dann riecht sie sich nicht mehr.

viel glück
 
  • #54
also ich hatte das gestern udn heute mehrmals probiert (kam mir auch ganz schön bekloppt vor:D ).
meine brave sunny guckte mich ganz ängstlich an und merkte richtig, dass hier was nicht richtig läuft. ihr hab ich wohl etwas angst gemacht. aber es sollte ja leyla gelten und die kam dann ganz lustig zu mir gelaufen und shcnüffelte an meinen händen und wollte schmusen. hallo? das ist doch nicht mehr normal. das freche ding nimmt mich gar nicht ernst:mad:
 
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  • #55
@jeany

weißt du, du machst nichts falsch, sondern ich glaube du denkst falsch. Kennst du das Sprichwort 'Hunde haben Herrchen,Katzen halten sich Personal'?

Verabschiede dich einfach von dem Wunsch, deine Katzen wie eine Fernbedienung zu programmieren. Das wird nicht funktionieren. Und was verboten ist, macht doch eh viel mehr Spaß... Machen wir's halt, wenn Dosi nicht zughause ist oder schläft.

Was mit Strafen wie Anschreien, Klaps auf den Popo oder Wasserspritze irgendwann sicher funtionieren wird ist, dass du den Willen deiner Katze brichst.
Und somit auch ihr Vertrauen verlierst. Katzen verstehen nicht, warum sie etwas nicht tun dürfen, das kannst du nicht erzwingen.

Es liegt in der Natur, dass du nicht der Boss, vielleicht aber ein anerkannter Sozialpartner sein kannst. Hilfreich ist hier eher etwas wie Fauchen, das ist katzentypische Körpersprache. Mit Fauchen, Markieren, Buckel regeln die Katzen ihre Reviere unter sich ja auch. (Also das mit dem Pinkeln brauchst du ja nicht machen). Was auch hilft ist Ignorieren und zwar konsequent, wenn du reagierst (durch anspritzen etc,) ist das für katzen ja auch Aufmerksamkeit, nur eben eine negative.

Aber mal ehrlich, was sind schon Tapeten? Alles vergänglich, kann erneuert werden, im Gegensatz zu Lebewesen. Ich musste mich von all meine Pflanzen trennen, weil Katerchen zu gern die Erde rausgebuddelt hat. Was soll's? Heute habe ich halt künstluiches Grün in der Wohnung.

Ein Tipp: unser Kater kratzt schon immer gerne an der Tapete neben der Balkontür, da hat er quasi die Vögel im Blick und zeigt ihnen was er für ein toller Typ ist.
Wir haben dann Rauhputz dahin gemacht und da gibt's keine Kratzer mehr, egal wieviel geschabt wird.

Aber du solltest mal das Loch in unserem Sofa sehen, da hat er sich vor Jahren als Teenager einen Tunnel zum Versteck reingeknabbert, heute hängt da halt eine Decke drüber, sieht kein Mensch.
Meine Schränke sind künstlerisch bearbeitet, Kratzer auf der Tapete gibt's auch, wenn halt mal die Fliege zu weit oben rumhängt, rutscht da schon mal ne Kralle ab. Sehe ich als Arbeitsunfall einer Jägerin.

Ich glaube Katze und Schöner Wohnen geht nicht zusammen. Funktioniert nur mit Kompromissen (meist von meiner Seite,hihi)

Gruß
Esther
 
  • #56
da meine tapete schon völlig zerkratzt ist stört es mich auch nicht mehr unbedingt, dass sie dort rangeht. aber was mich richtig stört ist, dass sie einfach an meine schrankwand geht. die ist nussbaumfarben und die kratzer sind schneeweiß. das sieht jeder und ich fühle mich nicht wohl.
aber wie es scheint kann man da nichts machen. schade. meine sunny ist echt brav. wenn ich einmal NEIN sage, dann weiß sie auch, dass sie das nicht machen darf.
katzen sind halt so verschieden
 
  • #57
Du scheinst ja genauso einen störrischen Fall zu haben, wie wir... :mad: Wir leben zur Zeit mit in Streifen gerissener Bettwäsche und einer zerkratzten Flurgarderobe.

Versucht haben wir über Lob mit Leckerchen bis hin zum schimpfen alles, nebst fauchen, starren, auf die Nase "tatzeln", wegschubsen, Wasserspritze, Klatschen, Werfen von Rassselsachen, mit Alufolie abkleben, doppelseitiges Klebeband draufkleben, Katzen-Fernhaltespray, Kastration, Freigang, Bachblüten, Fernreiki...

Ich muß dazu sagen, daß unserer Kleinen, wenn ich die vielen Spiel- und Kratzmöglichkeiten (zwei Kratzbäume, eine Kratzwand, eine Kratzmatte, etc., etc.) mal nicht alle aufzähle, 100qm Wohnung, Freigang zu jeder Zeit, ein Kater als Spielpartner und ich tagsüber zur Verfügung stehen. :confused:

Sie macht es, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Dabei ist ihr egal, welche Form von Aufmerksamkeit, ob positive oder negative, geschnurrt wird immer, auch wenn es eigentlich gerade einen Konflikt gibt. Das treibt sogar unseren Kater gelegentlich in den Wahnsinn, der sie nach einigen Versuchen, ihr auf die Nase zu hauen, dann einfach sitzen läßt und nach draußen geht. :eek: Und von dieser Aufmerksamkeit möchte sie 24 Stunden haben.

Ich weiß, daß schnurren auch der eigenen Beruhigung dient, aber sie guckt dabei nicht ängstlich oder verunsichert, sondern einfach so, als gehöre ihr die Welt. Schnurrt Deine auch immer und guckt Dich dabei spieltriebisch an, obwohl eigentlich gerade niemandem zum Spielen ist?

Ich ziehe aktuell in Erwägung, einen Verhaltenstherapeuten für Katzen hinzuzuziehen, weil wir uns keinen Rat mehr wissen und glauben, daß unser Kater, der eigentlich viel und gerne mit ihr tobt und spielt, ebenfalls langsam unter ihrer Lernresistenz leidet...

Was weißt Du denn über ihre Vorgeschichte? Eventuell können wir Parallelen und so den Versuch einer Erklärung und ggf. die richtige Handhabe finden?!?

Liebe Grüße,
Petra
 
  • #58
hallo petra,

erstmal willkommen im club:D

also leyla schnurrt des öfteren in diesen momenten, aber nicht immer. ich merke auch, dass es ihr egal ist welche aufmerksamkeit sie bekommt, ob sie negativ oder positiv ist... hauptsache aufmerksamkeit:grummel: sie ist ja die königin und alle anderen sind die untertanen. wieso nimmt sie meine sunny nicht mal als vorbild.. also nee.
alles was du aufgezählt hast, habe ich auch fast ausprobiert außer dem freigang, bachblüten und Fernreiki. freigang geht bei uns nicht. wurde mir verboten vom vermieter schon vor dem einzug, wegen bissigem hund und außerdem ist hier ne stark befahrene straße.

bei leyla ist es so, dass sie spielen will bzw kämpfen, wenn ich auf sie zukomme und sie runterschubse.

naja, ihre vorgeschichte:rolleyes: als ich sie bekam war sie sehr krank. das wusste ich vorher nicht. sie stammt aus einer privaten familie. und jetzt weiß ich auch im nachhinein, dass eine weißzucht verboten ist.

wenn du tatsächlich einen verhaltenstherapeutin hinzuziehen solltest, dann wäre ich sehr an dem therapieausgang interessiert und was dort genau gemacht worden ist. das wäre ganz lieb von dir:)
 
  • #59
Jeany,

so viele, der von Dir geschilderten, Erfahrungen, haben mich schlicht an uns und unsere Mia erinnert...:

[...] nachts liegt sie immer auf meinem bauch und shcnurrt und haut mir ganz oft mit der pfote ins gesicht, so dass das dann echt weh tut. [...]

Zwei Wochen bevor wir Mia über eine Anzeige auf der Seite unseres THs gefunden und zu uns geholt hatten, habe ich mir ein Industrial (Ohrknorpel-Piercing mit langer, schmerzhafter Abheilzeit - für die Materienfremden) stechen lassen. Mia kam in der zweiten Nacht an meinen Kopf gekuschelt, leckte mir über das frisch gestochene Ohr, ich lächelte und drückte mich wohlig ins Kissen, freute mich, über ihre Fürsorge ... und sie ... biß zu.

Von da an hatte mein Mann einen nächtlichen Schrei-Wecker. Linkes Ohr, rechtes Ohr, Augenbraue, Nase und Lippe - kein Piercing schien ihr unerreichbar. Schon bald hatte sie mich so weit, daß ich meinen Kopf unter der Decke versteckte, wenn ich auch nur in weiter Ferne ihren Schnurrmotor vernahm. Einmal blieb sie mit der Kralle im Nasenring hängen und auch dieser Schrei war ihr gewiß.

Irgendwann reichten ihr meine Schreie nicht mehr und so ging sie in der zweiten Woche auf das Fußende über, welches ihr einen Wechsel in der Tonlage der Schreie bescherte: mein Mann schrie vor Schmerz nun mit mir im Duett. Wehe dem, der ohne dicke Socken schlafen ging oder es wagte, nachts einen oder beide Füße unter der Decke hervorblitzen zu lassen! Und wenn sich kein Fuß zeigte, konnte sie immer noch mit ausgefahrenen Krallen auf der Bettdecke ein Känguruh imitieren.

Ich wechsele die Bettwäsche jetzt nicht mehr. Sie ist ruiniert und selbst die Versuche, unter Alufolie, einer Rettungsdecke und einer stinkigen Wolke aus Katzenabwehrspray zu schlafen, konnten es nicht verhindern...


Typischer Tag in meinem Leben:

Gegen 12.00 Uhr mittags klingelt das Telefon. Ich hatte bereits drei Spielpausen mit ihr hinter mir und war versucht, einen Moment konzentriert zu arbeiten. Um das Telefonat leichter abzuwickeln, mußte ich ins Bad, mir meine Hände waschen. In dem Moment, indem ich mit dem Telefon in der Hand das Bad betrete, entfleucht mir ein: "Scheiße!" Ich entschuldige mich für die Ausdrucksweise bei meinem Gesprächspartner. Was er nicht sehen konnte, war, daß Mia trotz Beachtung und Spielpausen unbemerkt die Streu eines gesamten KaKlos ausgeräumt und fingerdick im Badezimmer verteilt hatte. Während ich die Streu von meinen Socken klopfe, vernehme ich ein ungewohntes Geräusch aus einem der Kinderzimmer, drehe mich auf dem Absatz um, stürme das Zimmer des Sohns und sehe, wie sich die beiseite geschobene Tagesdecke munter rhythmisch auf und ab bewegt. Unter der Tagesdecke finde ich Mia, die bereits zwei daumengroße Löcher in die Bettwäsche gerissen hat, wenn man von den meterlangen, gezogenen Fäden des Spannbettlackens einmal absieht. Ich entschuldige mich erneut bei meinem Gesprächspartner, halte den Hörer zu, schimpfe mit ihr, setzte sie runter, beweine eine Sekunde Garnitur Nummer 3, ziehe die Tagesdecke gerade und fest, um weiteres Unheil zu vermeiden, als ich das Reißen von Papier aus dem Arbeitszimmer vernehme. Ich haste vom Kinderzimmer in das Arbeitszimmer und finde Mia inmitten Bergen von Verpackungsmaterial. Schön zusammengerollt und weggeräumt sollte dieses Bilder auf dem Versandweg schützen. Jetzt, in Streifen und Schnipsel gerissen, schützt es nur noch die Mülltonne vor gähnender Leere. Ich vereinbare mit meinem Anrufer einen Rückruf zu einem späteren Zeitpunkt, lege auf, rutsche in die Knie bis auf den Boden und fange erst einmal an zu heulen. Den Rest des Tages beschäftige ich mich neben saugen, putzen und aufräumen mit spielen...

Jetzt aber mal zum Hintergrund bevor sie zu uns kam. Vielleicht fällt Dir etwas auf, das auch auf Deine Leyla zutrifft.

Geboren ca. August, angeblich von einem Bauernhof gerettet, auf dem ihre Geschwister alle überfahren wurden. In die Hände einer Familie gekommen, die bereits eine 10 Jahre alte, bisher alleine gehaltene, Katze hatten. Die Räume erschienen mir irgendwie steril, aber vielleicht hatten sie auch extra besonders für uns aufgeräumt?!

Die Altkatze konnte angeblich mit dem jungen Hüpfer nichts anfangen und verbiß die kleine Mia. Da sich einen Monat lang keine Veränderung in der Vergesellschaftung zeigte, wurden Mia und die erste Katze getrennt, jeweils einer der Beiden mußte nun alleine in einem Kellerraum zubringen. Es wurden Zeiten vereinbart, in welchen welche Katze am Familienleben im Wohnzimmer teilhaben durfte.

Nach weiteren drei Wochen stieß ich auf die Anzeige, stellte fest, daß sie genauso schelmisch guckte, wie unser Kater, den wir ein Jahr zuvor geholt hatten, ebenfalls ein Bauernhofskind, und erkundigte mich telefonisch nach ihrem Charakter. Aktiv sollte sie sein, verspielt sollte sie sein, gerne toben und insbesondere Fangspiele sollte sie mögen, denn das liebte der Große. Beide zusammengebracht ließen Interesse füreinander erkennen und so nahmen wir Mia mit nach Hause. Das war am 20. November 2010.

Überraschender Weise lief die Vergesellschaftung der beiden super-unkompliziert: ein bißchen Gegrolle, ein bißchen Gefauche und ein paar Lufthiebe und wir beobachteten sie nach 36 Stunden(!!!) beim Fangen spielen: schön mit Rollenverteilung, wie wir es auch immer mit dem Kater gespielt hatten, mal fing er und mal fing sie.

Was mir in den ersten Tagen auffiel, war, daß Mia ständig mit dem Kopf wackelte, wie hospitalisierte Kinder mit ihrem Körper. Dieses Problem stellte sich jedoch mit der ersten Woche ein. Was sich bisher nicht geändert hat, ist ihre Lautgebung. Sie kann fauchen, knurren, brummen, gackern, glucksen und schnurren - bis hierhin alles normal - aber wenn sie MIAU sagt, kommt immer nur ein MI, allenfalls ein MIA. Vielleicht hat ihr dies auch ihren Namen eingebracht? Wir haben ihn beibehalten, auch wenn sie überhaupt nicht darauf zu hören schien. Alle anderen Namensrufe ignorierte sie jedoch genauso gekonnt, womit es dann auch dabei blieb. Wir machten Test, weil wir in der ersten Woche bereits das Gefühl hatten, daß sie taub sein könne, aber sie hört recht gut, nur scheinbar eben das, was sie hören will. Nun ist sie fast 4 Monate bei uns, durchgeimpft, kastriert und seit eineinhalb Wochen im Freigang, obwohl sich der letzte Faden noch nicht ganz aufgelöst hat, aber es hat sich an ihrem unangemessenen Spielverhalten (eben mal mit den Krallen die Luft zerreißen wollen) nichts geändert.

Ihren Charakter würde ich heute mit hyperaktiv und lernresistent beschreiben. Können Katzen ADHS haben? Gibt es dafür Katzen-Ritalin?

Noch suchen wir nach einem guten Therapeuten (m/w). Verhaltenstherapie für Katzen scheint kein beliebtes Studienfach bei der ATN zu sein...

Liebe Grüße,
Petra
 
  • #60
Ich wechsele die Bettwäsche jetzt nicht mehr. Sie ist ruiniert und selbst die Versuche, unter Alufolie, einer Rettungsdecke und einer stinkigen Wolke aus Katzenabwehrspray zu schlafen, konnten es nicht verhindern...

Sorry Petra, ich will mich nicht über Euch lustig machen, aber diese Passage hat meine Laune gerade ziemlich erheitert;)

Vielleicht tröstet es Dich ein wenig, dass ich den Traum von der wunderschönen Bettwäsche im englischen Landhausstil mittlerweile auch begraben habe und für gelegentliche Übernachtungsbesuche den "guten" Bettbezug katzensicher gebunkert habe. Wäsche wird zwar hier nicht gezielt in Fetzen gerissen - aber manisches Treteln mit ausgefahrenen Krallen ist auch nicht viel besser.

Amüsierte Grüße von Silvia
 

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