Kein gesicherter Freigang, keine Katzenabgabe durch Tierheime

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Die meisten Tierheime geben Katzen nur in gesicherten Freigang ab oder in Häuser, die sich weit weg von Straßen, Bahnlinien befinden oder aber in Wohnungshaltung. Ich wollte mal hier Meinungen zu diesem Thema einholen. Ich habe lange Zeit keine Katzen aus dem Tierheim bekommen, weil ich die o.g. Bedingungen nicht erfüllt hatte. Ich hatte dann immer wieder aus privater Hand Katzen bekommen. Einige sind alt geworden, manche wurden überfahren. Ich habe viele schmerzliche Erfahrungen machen müssen und der Garten ist nun fast katzenausbruchsiche (aus finanziellen Gründen aber noch nicht komplett, die Unfallgefahr ist dadurch immer noch sehr hoch). Nicht jeder hat die Möglichkeit, einen hohen Zaun zu ziehen und auch nichr die finanziellen Möglichkeiten. Ich kann die Tierheime verstehen, die nur das Allerbeste wollen. Andererseits befinden sich unzählige Katzen in Tötungsstationen, haben Hunger usw. Sollte man angesichts dieser Tatsache lieber auch an Leute ohne die o.g. Idealbedingungen Tiere vermitteln und damit anzahlmäßig viel mehr Tieren zumindest eine Chance auf ein gutes und längeres Leben zu geben (also "Masse statt Klasse")? Es gibt Katzenbesitzer, welche einen gesicherten Garten haben und die Katzen noch mehr beschützen, indem sie diese nur tagsüber rausdürfen. Da bekomme ich ein schlechtes Gewissen, daß ich evtl. nicht genug tue.
 
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Ich finde man muss hier unterscheiden zwischen Katzen, die wirklich Hardcorefreigänger sind und im Haus oder in einem Minigarten die Wände hochgehen würden (die in etwas anderes als Freigang zu vermitteln wäre meiner Meinung nach für Katze und Neubesitzer eine Qual) und Katzen, die auch mit einer Wohnungshaltung/gesichertem Garten oder Balkon zufrieden wären, und nur aus Ideologiegründen der Tierheimmitarbeiter unbedingt in den Freigang vermittelt werden sollen. Letzteres halte ich für Quatsch und es kommt hier in der Gegend leider sehr häufig vor. Kitten, die im Tierheim geboren wurden und nie draußen waren, Abgabekatzen aus Wohnungshaltung, die keinerlei Drang nach draußen zeigen, Handicaptiere... alles soll hier auf Teufel komm raus in "Freigang in verkehrsberuhigter Gegend" (die es kaum gibt), während sich gleichzeitig immer wieder über Überfüllung beklagt wird und selbst "attraktive" Katzen, die sonst schnell vermittelt sind teils monatelang sitzen.
 
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Es kommt auf die Lage darauf an. Ich wohne auch schlecht für ungesicherten Freigang, deshalb adoptiere ich ausschließlich straßenerfahrene Tiere.

Würde ich aber regelmäßig (mehr als 1 Tier in 10 Jahren) Tiere an den Straßenverkehr verlieren würde ich die Katzenhaltung aufgeben.
Nicht in jeder Wohnsituation ist es möglich Katzen zu halten. Das war schon immer so und wird immer so sein.
 
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Ich habe viele schmerzliche Erfahrungen machen müssen
Das klingt als wärest Du es gewöhnt dass bei Dir Tiere überfahren werden.
Unter diesen Umständen würde nicht mal ich Dir Tiere vermitteln. Und es gibt hier im Forum sicher einige die mich wegen meiner Freigängerhaltung am liebsten wegen Fahrlässigkeit anzeigen würden.
 
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Danke für die Antworten. Aber so richtig ist keiner auf meine eigentliche Frage eingegangen.
 
Ich würde kein Tier "retten" wollen nur damit es ein Jahr später überfahren wird. Damit ist das Tier nicht gerettet.
Beantwortet das Deine Frage?
 
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Andererseits befinden sich unzählige Katzen in Tötungsstationen, haben Hunger usw. Sollte man angesichts dieser Tatsache lieber auch an Leute ohne die o.g. Idealbedingungen Tiere vermitteln und damit anzahlmäßig viel mehr Tieren zumindest eine Chance auf ein gutes und längeres Leben zu geben (also "Masse statt Klasse")?
Hi,
also, ich weiss ja nicht, auf welchen Internetseiten Du so geschaut hast, aber ich habe zuletzt 2022 das Netz kreuz und quer nach Tierschutzkatzen durchforstet, und zwar vorzugsweise nach genau solchen aus Tötungsstationen oder überhaupt aus Ländern, wo es den Straßenkatzen so richtig schlecht geht. Und fast überall las ich in etwa die selbe Formulierung: "Vermittlung in Wohnungshaltung oder in Freigang bei geeigneter, verkehrsberuhigter Lage".
Da sollte eigentlich jeder eine Katze finden können, die zur eigenen Wohnsituation passt.
Aber, ich gebe Dir recht, die stationären Tierheime hier am Ort vermitteln auch überwiegend grundsätzlich nur in Freigang. Und auch als Einzelkatze. Was ich auch sehr ärgerlich für die Katzen finde.
 
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auf deine Frage; nein ich finde nicht man sollte ohne groß zu überlegen alle Tiere in ungeeigneten Freigang lassen, nur weil direkt das nächste Tier aus einer tötungsstation nachgelegt werden kann. Dabei windet sich mein innerstes.
Ich denke aber so krass meinst du vllt auch gar nicht?
Am Ende des Tages muss man jedes Tier und jede Lage einzeln betrachten.
Es gibt Tiere die an 30er Straßen leben und alt werden.
Und es gibt Tiere die wohnen am waldesrand aber gehen aus unerfindlichen Gründen die andere Seite des Hauses raus zur Schnellstraße..
das kann man nicht verallgemeinern und nur weil Tiere nachgeschoben werden können, würde ich eine ungeeignete Umgebung sicher nicht gutheissen.

Edit: wir haben hier 3 Tierheime wovon eines immernoch nur in Freigang (ungesichert) vermittelt.
Ich finde Tierheim 2 macht es richtig, die schauen sich das Tier an und entscheiden dann..
 
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Das Tierheime immer nur in den (gesicherten)Freigang vermitteln ist ja nicht überall so. Hier gibt es Tierheime, die nur in Wohnungshaltung vermitteln.
Egal, ob die Tiere vorher Freigang hatten oder nicht. Auch viele Auslandtierschützer möchten ihre Katzen nur gesichert in der Wohnung sehen.

Den gesicherten Garten gibt es ja nun auch nicht überall. Ich zum Beispiel würde den Garten nicht sichern, weil dann die Reviere der bedrohten Igel noch mehr schrumpfen, als sowieso schon.

Mein Problem habe ich so gelöst, dass ich wilde Strassenstreuner im ungesicherten Freigang halte. Die haben das hier gut getroffen und ich habe auch keine Probleme, diese Katzen über den Tierschutz zu bekommen.
 
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Vielleicht muß ich es nochmals konkretieren. Es gibt sicher Katzen, die wohnungsgeeignet sind. Aber nicht jede Wohnung ist für Katzenhaltung geeignet (z.B. fehlender Balkon) und es gibt (zurecht!!!) viele Katzenliebhaber, die eine Wohnungshaltung für nicht artgerecht halten usw. Es gibt Menschen, die sich keinen gesicherten Garten leisten können oder aus anderen Gründen. Andererseits gibt es viele tausend Katzen, die in Dreck und Elend leben und auch krepieren und getötet werden. Ohne "Idealbedingungen" könnten zumindest viel mehr Tiere zumindest eine Chance bekommen. Das war meine eigentliche Frage: wenige Tiere in absoluter Sicherheit oder viel mehr Tieren wenigstens eine Chance geben?

An Irmi: Ich habe eine sachliche Frage gestellt und wollte von Dir keine Katzen vermittelt haben. Persönliche Angriffe sind für mich reine Überheblichkit
 
Das war meine eigentliche Frage: wenige Tiere in absoluter Sicherheit oder viel mehr Tieren wenigstens eine Chance geben?
Ich glaube, Du gehst von der Prämisse aus, dass eigentlich alle Katzen, vor allem ehemalige Strassenkatzen, unbedingt Freigang haben möchten. Das ist meiner Erfahrung nach überhaupt nicht der Fall. Gerade Katzen, die sich längere Zeit draußen durchschlagen mussten, haben oft überhaupt keinen Drang mehr nach draußen. Von daher verstehe ich Deine Frage nicht so ganz.
 
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Liebe Liesah, danke für Deine Einsicht ("Ich denke aber so krass meinst du vllt auch gar nicht?"). Genauso war meine Fragestellung gemeint. Ich selbst habe zu diesem Thema keine eindeutige Antwort, deshalb wollte ich mal die Meinungen hier wissen. Mehr nicht.
 
Es kommt auf die Lage darauf an. Ich wohne auch schlecht für ungesicherten Freigang, deshalb adoptiere ich ausschließlich straßenerfahrene Tiere.

Würde ich aber regelmäßig (mehr als 1 Tier in 10 Jahren) Tiere an den Straßenverkehr verlieren würde ich die Katzenhaltung aufgeben.
Nicht in jeder Wohnsituation ist es möglich Katzen zu halten. Das war schon immer so und wird immer so sein.

Ich sehe das auch so. Ich wohne sehr günstig und ruhig, keine großen Straßen in der Nähe und lagebedingt so gut wie kein Durchgangsverkehr. Trotzdem habe ich schon eine Miez an einen Unfall verloren. Ein nieseliger Sonntagabend im Spätfrühling, Verkehrsdichte 1 Auto pro Stunde, wenn überhaupt.
Sie war erwachsen und erfahren, hat Autos gemieden.
Wenn die Bedingungen noch ungünstiger wären, würde ich keine Freigänger halten, das fände ich verantwortungslos.
Dann würde ich umziehen, sichern oder mich auf Handycats verlegen.
Was deine Frage angeht @Foresta, das ist ein schmaler Grat und eine große Grauzone. Einerseits kann ich nachvollziehen, dass die TH die mühsam aufgepäppelten Tiere in eine möglichst optimale Umgebung entlassen wollen. Andererseits stellen manche übertrieben hohe Anforderungen. Wenn die Tiere ewig im Heim hocken weil wenig Tiere vermittelt werden - und dadurch auch keine neu aufgenommen werden können und stattdessen unversorgt auf der Straße leben - und sterben- ist das auch Mist.
Das Argument „alles ist besser als Heim“ taugt aber auch nicht als Rechtfertigung, Tiere in von vornherein schlechte, unzureichende oder ungeeignete Bedingungen zu vermitteln. Man kann eh nicht alle retten, also versucht man es bei den wenigen wenigstens „richtig“ zu machen. Den Ansatz kann ich verstehen, und mir fällt auch nichts besseres ein.
Wer eine Katze will hat genug Möglichkeiten und wird eine finden, auch wenn er vom TH keine bekommt. Ob er seiner Verantwortung für dieses kleine Leben dann gerecht geworden ist, muss er mit seinem Gewissen ausmachen. Der Gesetzgeber hat in dieser Hinsicht noch nichts unternommen und wird es wohl auch in naher Zukunft nicht.
 
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Menschen die im Tierschutz arbeiten stecken jede Menge Arbeit, Mühe und Idealismus da rein und wollen für ihre Schützlinge natürlich das 100%ige zu Hause. Da schiessen sie manchmal einfach über das Ziel hinaus und warten lieber, bevor sie einem nur halbwegs geeignetem zu Hause zustimmen.

Dadurch sitzen Tiere dann länger im Tierheim als es nötig wäre, aber aus der Sicht der Tierpfleger haben diese Katzen es ja zur Zeit auch nicht schlecht. Da man sowieso nicht alle Tiere retten kann, liegt deren Fokus auf den von ihnen betreuten Tieren.
 
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und es gibt (zurecht!!!) viele Katzenliebhaber, die eine Wohnungshaltung für nicht artgerecht halten

Ohne "Idealbedingungen" könnten zumindest viel mehr Tiere zumindest eine Chance bekommen.
Dann müsste man nach der Logik aber umgekehrt auch eine Vermittlung in reine Wohnungshaltung befürworten, oder?

Wenn Freigang möglich ist, ist es für viele Katzen bestimmt ein Segen...
Meiner Meinung nach ist es aber durchaus verständlich, dass viele nicht in die Nähe einer Schnellstraße in den ungesicherten Freigang vermitteln.
 
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Meiner Meinung nach muss man einfach abwägen:
Ich wohne an einem meiner Wohnsitze an einer Bundesstrasse. Wer hier Katzen rauslässt, hat sie nicht mehr alle.
Ausserdem kommt es ja auch auf die Katzen an. Es gibt genug Katzen, die gar nicht raus können (behindert, krank, brauchen Medis...)
Da muss man einfach suchen, bis man den passenden Deckel für seinen Topf gefunden hat.

Und nein, ich finde es keine gute "Lösung" für überfüllte Tierheime, in lebensgefährliche Haltungen zu vermitteln um die Katzenhäuser leerzukriegen. Andererseits bringt es auch nichts, das 100% zu Hause zu suchen. Wie immer im Leben: Mittelmaß und Kompromiß
 
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Ich habe jetzt viele gute Antworten bekommen. Für mich wäre die Antwort von Razielle ein gutes Ergebnis dieser Diskussion:
"Ob er seiner Verantwortung für dieses kleine Leben dann gerecht geworden ist, muss er mit seinem Gewissen ausmachen".
 
An Irmi: Ich habe eine sachliche Frage gestellt und wollte von Dir keine Katzen vermittelt haben. Persönliche Angriffe sind für mich reine Überheblichkit
Bitte erkläre mir womit ich Dich persönlich angegriffen habe.
 
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wenige Tiere in absoluter Sicherheit oder viel mehr Tieren wenigstens eine Chance geben?
Also grundsätzlich finde ich es gut, dass Tierheime uns Tierschutzvereine eine relativ strenge Regelung haben was Vermittlungen angeht. Ich denke diese werden sie ja nicht ohne Grund haben, und so einfach die besten Erfolgschance für Tier und Mensch haben.

Generell unterstütze ich aber auch die Tatsache keine Katze direkt an ein Haus an der Bundesstraße zu vermitteln. Meine "Nachbarn" haben ein Rieeeeesen Grundstück das allerdings auch an einer viel befahrenen Straße grenzt. 4 von 6 Katzen wurden Überfahren, einer angefahren mit bleibenden Schäden.
 
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Irmi hat Dich doch nicht angegriffen, sie hat auf Deine Frage geantwortet.

Ich halte wie Irmi Freigänger in einer nicht sehr geeigneten Gegend, die damit umgehen können, würde ich aber so viele Katzen durch Unfälle verlieren wie es bei Dir klingt, würde ich nur noch Wohnungshaltung haben.

Ich würde Dir also auch keine Katze vermitteln, das ist ganz sachlich und kein persönlicher Angriff, denn so wie Du die Bedingungen schilderst, sind sie nicht freigängertauglich.

Ich würde an Deiner Stelle auch gezielt nach verwilderten Katzen schauen, die aus einer Gegend mit viel Verkehr kommen und daher erfahren.

Oder lieber nur einen Teil des Gartens richtig sichern.

Es gibt auch genügend sehr alte oder gehandicapte Katzen, Tiere die schon lange auf ein Zuhause warten, die froh über ein Zuhause in einer Wohnung wären, in Gesellschaft und katzenfreundlich eingerichtet mit gesicherten Fenstern und evtl einem Katzenbalkon am Fenster ist das sicher besser als wenn die Katze nur eine kurze Lebenserwartung hat.
 
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