Katzenzoff - ich brauche Unterstützung

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Punzel

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Hallo,

seit gestern abend herrscht hier Krieg, völlig aus heiterem Himmel und ich bin im Augenblick etwas überfordert.

Die Protagonistinnen: Flecki, geboren am 25.06.2011, kastriert. Ikea, geboren am 18.06.2011, kastriert. Es sind Halbgeschwister und La Perms, stammen beide von einer eingetragenen Züchterin aus Hamburg.

Die Geschichte: Die beiden Mädels leben seit dem 22.12.2011 bei mir. Sie haben zusammen gespielt, gefressen, sich geputzt. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass Ikea die Chefin ist, aber sich Flecki diese Rolle irgendwann einfordern wird.

Wir wohnen in einer 65 qm ² Wohnung, die Katzen haben einen großen gesicherten Balkon zur Verfügung, dort gibt es einen Outdoor Kratzbaum. Ansonsten steht im Wohnzimmer noch ein großer Kristins Kratzbaum und über einen weiteren Wandkratzbaum und Regalbretter können die Mädels auf die Schränke.

Das ist passiert: gestern bin ich um 23 Uhr ins Bett gegangen. Wie immer gabe es vor dem "ins Bett gehen" Leckerchen auf dem Kratzbaum. Die Katzen bleiben nachts im Wohnzimmer mit offener Küche. Gegen 23.30 Uhr habe ich ein Riesenradau gehört und wollte ins WoZi laufen. Daraus kam aber ein Schreien, Fauchen und Jagdgeräusche, dass ich mich nicht getraut habe. Als Ruhe war, bin ich rein und habe Licht gemacht. Flecki hat unterm Wohnzimmertisch gesessen und kam mir entgegen, ich dachte zuerst, etwas hätte sie erschreckt. Sie kuschelte sich an mich, lief dann wieder unter den Tisch und ich hörte doppeltes Fauchen. Ikea saß also unterm Sofa. Was tun?

Da ich völlig überfordert war, habe ich überlegt, was helfen könnte. Mein Bruder hat mir mal eine CD mit Musik speziell für Katzen mitgebracht. Die habe ich angestellt und dazu den Feliway-Stecker gesucht und eingesteckt. Flecki kam immer wieder zu mir, wollte Streicheleinheiten. Kaum hatte sich Ikea unter dem Sofa vorgetraut, ist Flecki wieder auf sie los. Es wird gefaucht, geknurrt, gespuckt. Bei der Verfolgungsjagd haben die Beiden leider auch meinen Fuss erwischt, der blutete. Trotzdem wollte ich nicht aufgeben, bin mit Flecki in den Flur wo sie sich an mir rieb, gestreichelt werden wollte und schnurrte. Als sie dann das dritte Mal massiv auf Ikea losging, weil sie sich gezeigt hat, habe ich mich quasi aus Eigensicherung zurückgezogen.

Dass ich nicht gut geschlafen habe und mit einem Ohr quasi immer an der Tür hing, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Ab und an habe ich Fauchen gehört. Ich habe mich entschlossen, wie im normalen Alltag zu handeln. Heute morgen saß Flecki zur Begrüßung hinter der Wohnzimmertür, kaum kam Ikea aus ihrem Versteck, wurde wieder gefaucht, gespuckt und gejagt. Ikea hat sich jetzt auf den Balkon zurückgezogen, aber sie ist manchmal auch ein kleiner Trampel und macht Flecki auf sich aufmerksam. Sie würde gerne reinkommen aber anstatt sich zurückzuhalten miaut sie laut vor sich hin. Ich habe ihr ein Katzenklo, Wasser und Futter hingestellt, damit sie nicht in "Not" gerät. Jedesmal folgt mir aber Flecki und verhaut Ikea wieder. Deshalb kann ich im Moment nicht zu ihr.

Flecki selbst läuft durch die Wohnung passt aber auf wie ein Schießhund, ob Ikea sich bewegt. Dann wird sofort von beiden Seiten gefaucht, geknurrt, gespuckt und im Zweifel auch wieder auf den Balkon gejagt.

Das Ganze ist glücklicherweise nicht blutig, aber mir zerreisst es das Herz. Flecki sucht extrem meine Nähe, aber ich habe Angst sie in ihrem Verhalten zu bestärken, wenn ich sie im falschen Moment streichele. Sie hat in den letzen Wochen mit Struvitkristallen zu kämpfen, hat gegen 2 Keime in der Blase auch AB bekommen. Wenn ich ihren Körper abtaste, zeigt sie keine Schmerzreaktion, sie wird aber im Moment sicher auch viel Adrenalin im Körper haben. Beide Katzen haben gefressen, die Klos sind benutzt.

In der Wohnung wurde nichts geändert. Kein neues Futter, keine neuen Menschen, nur Hexburgs als neues Spielzeug. Damit haben beide problemlos gespielt.

Im Augenblick sitzt Flecki im Wohnzimmer zu meinen Füssen und Ikea sitzt auf dem Balkon und miaut herzzerreissend. Ich habe die Hoffnung, dass es sich "nur" um Rangstreitigkeiten handelt, obwohl ich das schon heftig finde. Wie verhalte ich mich den Katzen gegenüber richtig? Auch wenn keine der beiden Gesundheitsprobleme oder Schmerzen zeigt, werde ich, falls sich das Verhalten nicht ändert, morgen in die Tierklinik fahren um sie durchchecken zu lassen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mit Tipps geben könntet, wie ich mich den Katzen gegenüber nun richtig verhalte.
 
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Wie alt sind die beiden jetzt? Du schreibst sie sind 2012 geboren und leben jetzt seit 2011 bei dir :confused:
 
Ups, ist der fehlende Schlaf. Sie sind 2011 geboren, jetzt 14 Monate alt. Ich korrigiere das gleich.
 
Das Stichwort lautet Normalität. Misch dich nicht ein,"tröste" die eine Katze nicht etc. Direkt mit Musik und Feliway zu kommen, war ziemlich überzogen. Vonn Zeit zu Zeit wird die Rangfolge neu geklärt, also lass die Tiere erstmal machen.:)
BTW Flecki ist durch die Erkrankung vlt auch geschwächt oder gilt zumindest als geschwächt, dass kann Ikea zum einen verunsicher und zum anderen will sie evtl einfach ihre Position nochmal klarmachen.
 
Da ist ja ganz schön was los bei euch.
Ich finde, du verhältst dich aber schon ganz richtig, indem du dich nicht einmischst und so tust, als sei nichts los. Versuch das mal konsequenter zu machen, also wenn sie sich anfauchen, verstecken etc, völlig ignorieren, bzw wenn du sie beobachtest, dann so unauffällig wie möglich.
Sie werden sich wieder beruhigen, wenn sie merken, dass kein Grund zur Aufregung besteht.
Nur, leider dauert das eine Weile.

Es ist wichtig, dass du bis dahin die gewohnten Rituale weiterführst, und dich genauso wie vorher verhältst (nicht nachts aufstehen und Katzimusik auflegen ;) oder sie trösten/beruhigen ) - das gibt beiden Sicherheit, wenn du dich genauso benimmst wie vorher ("...wenn Dosi sich auch noch anders als sonst benimmt, muss ja etwas seltsames/bedrohliches? in der Luft liegen")

Aber - sowie du bemerkst (wie gesagt - unauffällig beobachten !), dass eine die andere tatsächlich angreifen möchte - mach dann sofort deutlich, dass das unerwünscht ist! Und zwar so, dass sie ihr Tun unterbricht. Ein Angriff soll gar nicht erst stattfinden. Lenk sie ab, geh dazwischen, irgendetwas, das die Situation entschärft.
Wichtig ist aber, dass du dabei ruhig und besonnen bleibst - nicht noch mehr Unruhe und Chaos in die Situation bringst - "ich bringe Ruhe in die Situation" sollte dein Mantra sein ;)
Aber nicht beruhigend mit ihnen sprechen, das könnte als Bestätigung ihrer Unruhe missverstanden werden.
Vielleicht reicht es, wenn du aufstehst und wie zufällig, als wolltest du eh in diese Richtung gehen, "durch beide durch" läufst, so dass sie voneinander lassen müssen. So kannst du dieses aufeinander-fixiert sein auf Dauer am ehesten lösen...
Oder du machst ein ungewohntes Geräusch. Aber nicht sie erschrecken... du bringst Ruhe in die Situation...

Sie hat in den letzen Wochen mit Struvitkristallen zu kämpfen, hat gegen 2 Keime in der Blase auch AB bekommen. Wenn ich ihren Körper abtaste, zeigt sie keine Schmerzreaktion, sie wird aber im Moment sicher auch viel Adrenalin im Körper haben.
Auch wenn sie keine Schmerzen hat, kann es sein, dass sie durch die Krankheit und/oder Medikamente anders riecht als vorher und das den anderen irritiert. Versuch mal, ihren Geruch aufzunehmen, reib sie mit einem Tuch oder so ab und zeig dem anderen das zum Schnuppern, schau wie er reagiert, vielleicht stößt ihn das ab, vielleicht kann er sich aber auch so besser mit dem Geruch anfreunden, vielleicht liegt es auch an etwas anderem - wie auch immer, es wird ein wenig dauern, bis sie sich beruhigen.

Achte darauf, dass die Zufluchtsorte der ängstlicheren keine Sackgassen sind. Sonst bau die entsprechend ein wenig um (oft reicht schon, wenn ein Teil etwas zur Seite gerückt wird) und zeig ihr in einer harmlosen Situation mit Leckerli den Weg nach draußen, so dass sie nicht "festgenagelt" wird. Wenn der andere sie "festnagelt", scheuch ihn mit einem "nein" weg, mach kein Drama daraus, nur dass er immer wieder merkt, wo die Grenze ist. :)

Hast du das Gefühl, das Feliway hilft? Wenn sie sich nicht bald entspannen, würde ich auch mal Zylkene ausprobieren...

Wichtig bei all dem ist auch, dass du im Laufe des Tages immer mal wieder für jeden einzeln Spielstunden einlegst - beim Spielen baut sich viel Frust und Angst und Aggro ab, das können beide jetzt gut gebrauchen.
Drücke die Daumen, dass sie sich schnell wieder beruhigen. :)
 
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Hallo,

vielen Dank für die ausführliche Antwort, die mir sehr geholfen hat. Ich habe meine Beiden ja erst seit 8 Monaten und habe da sicher am Anfang überreagiert.

Mittlerweile ist die Situation so, dass Ikea immer noch auf dem Balkon "wohnt". Sie hat das Klo benutzt, gefressen - und ich habe mitbekommen, das sie auch nicht ohne ist sondern wenn die Beiden sich sehen gerne auch mal zuerst ordentlich faucht und spuckt. Nicht ganz das Unschuldslamm, dass ich zuerst vermutet habe. Flecki sitzt gerade auf dem Sofa und hat die Augen zu. Ikea wagt sich wieder ein wenig Richtung Balkontür, wahrscheinlich wird die Hatz gleich wieder losgehen (ja, schon passiert).

Aber ich bin jetzt ganz ruhig geworden und habe eher die Einstellung "Dann macht mal". Ich passe auf, dass sie gut versorgt sind und nichts Blutiges passiert. Ich habe Versteckplätze für die Nacht präpariert, denn dann steht der Balkon nicht zur Verfügung. Das 2. Klo werde ich ins Wohnzimmer stellen. Und ansonsten gehe ich mit den gleichen Ritualen ins Bett wie sonst auch.

Spielen wollten beide nicht, dafür sind sie zu angespannt. Aber ich werde es weiter versuchen. Ich werde froh sein, wenn sich Flecki und Ikea wieder vertragen.
 

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Fauchen ist eine defensive Reaktion, das hat nichts mit Aggression zu tun.

Ich würde komplett anders ansetzen.

Ich würde absolut nicht zulassen, dass eine Katze von der anderen nur noch auf dem Balkon geduldet und die beiden erst einmal einige Tage komplett trennen, bis die Situation sich wieder beruhigt hat. Dann langsam neu zusammenführen.

Sowas setzt sich schnell fest und jetzt ein paar Tage zuzugucken und sich nicht einzumischen, bestärkt das Verhalten nur anstatt es aufzulösen.
Solange der jeweilige Kontrahent direkt vor der Nase des anderen sitzt, haben sie wenig Chancen, von ihrer Aggression runterzukommen und sich zu entspannen.
Gerade bestärkst du meiner Meinung nach eher Flecki, anstatt Ikea Sicherheit zu geben.
 
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Hallo Punzel,

schwierig, schwierig!

Grundsätzlich ist es völlig normal, daß ab und zu mal der Haussegen schief hängt. Kommt hier auch vor. Aus heiterem Himmel vermöbelt Bolle seine Schwester. Dann wird geschrien, gefaucht, geknurrt, was das Zeug hält. Die schlechte Stimmung kann dann durchaus mal 2 Tage anhalten. Danach ist IMMER alles wieder gut!

Inzwischen kann ich oftmals schon erkennen, wenn Bolle mal wieder auf Kriegspfad ist. Ich blockiere ihn dann, indem ich mich zwischen ihn und Jule stelle, ohne das besonders zu betonen. Wie zufällig lenke ich ihn dann ab bzw. beschäftige mich dann ausführlich mit Jule. Ganz oft funktioniert das. Wenn ich es nicht mehr rechtzeitig verhindern kann, sage ich laut "NEIN" und dränge Bolle regelrecht ab. Allerdings bleibe ich trotzdem ruhig in diesen Situationen. Er soll schließlich keine Angst vor mir bekommen, nur wissen, daß es nicht ok ist, was er macht.

Wenn ich allerdings höre, daß deine Flecki gesundheitliche Probleme hat, könnte die Ursache für den Streit auch darin liegen. Wenn Katzen, die sich bis dato gut verstanden haben, ganz plötzlich, ohne ersichtlichen Grund, angegriffen oder auch gemobbt werden, können sie krank sein. Ich würde in jedem Fall den TA aufsuchen und das abklären lassen. Sicher ist sicher!

Gruß
Jubo
 
Nun bin ich wieder völlig verwirrt :confused: wegen dem Fauchen. Das Blöde ist, es fauchen sich beide an und Flecki ist diejenige die hinter Ikea her ist. Wer ist denn nun der Agressor?

Ich denke, ich werde mir beide morgen schnappen und in die Tierklinik fahren. Welch Glück, dass ich vor kurzem zusätzliche Kennel gekauft habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
Ich bin nicht vor Ort, sicher kann ich es also auch nicht sagen. Aber wenn sich Ikea verjagen und auf dem Balkon festsetzen lässt, spricht einiges dafür, dass der Aggressor Flecki ist.
 
  • #11
Ich bin nicht vor Ort, sicher kann ich es also auch nicht sagen. Aber wenn sich Ikea verjagen und auf dem Balkon festsetzen lässt, spricht einiges dafür, dass der Aggressor Flecki ist.
Das würde ich auch sagen... Fauchen ist eher ein Zeichen von Unsicherheit, auf jeden Fall aber mehr Abwehr als Angeriffsbereitschaft - es hört sich schlimmer (aggressiver) an, als es ist - und genau das ist der Zweck des Fauchens - eine Auseinandersetzung zu vermeiden ("bleib bloß, wo du bist!").
Also am besten, du ignorierst das fauchen, meine ich.

Im Grunde tun sie sich ja auch nichts - aber dieses "festnageln" würde ich auch nicht dulden, ob auf dem Balkon oder vor Verstecken.
Wenn Ikea sich lieber zurückzieht und ihre Ruhe möchte, ok, aber wenn sie sich verkriecht, weil sie "festgenagelt" wird, ist das etwas, das du nicht einschleifen lassen soltest, so meinte ich es auch.
 
  • #12
Mittlerweile ist die Situation so, dass Ikea immer noch auf dem Balkon "wohnt". Sie hat das Klo benutzt, gefressen
Wenn sie den Balkon immer wieder als Rückzugsort sucht, ok, dann ist das so, aber es ist etwas anderes, wenn sie sich da im Grunde nicht raus traut, weil sie von Flecki belagert, abgepasst oder "festgenagelt" wird.
Richte ihr nicht ihr Gefängnis schön ein, sondern schau lieber, dass sie sich genauso wie vorher wieder frei in der Wohnung bewegen kann.
Flecki sitzt gerade auf dem Sofa und hat die Augen zu. Ikea wagt sich wieder ein wenig Richtung Balkontür, wahrscheinlich wird die Hatz gleich wieder losgehen (ja, schon passiert).
Aber ich bin jetzt ganz ruhig geworden und habe eher die Einstellung "Dann macht mal".
Sorry, da ist etwas von mir falsch rübergekommen - ich meinte, wenn sie sich anfauchen, beäugen, fixieren, umeinander schleichen, sich jagen, verstecken etc, also im Grunde harmlose Dinge passieren - Wenn die Rollen auch mal wechseln, das machen sie unter sich aus.
Aber wenn es sich nicht die Waage hält, einer im Grunde immer das Opfer ist, sich nicht mehr aus dem Versteck wagt und wenn doch, dann gejagt wird, geht das zu weit. Es besteht die Gefahr, dass sich das einschleift und sie sich bald nicht mehr frei in der Wohnung bewegen kann...
Mit "Sichere Rückzugsorte" ist eher gemeint, dass sich einer von beiden, wenn er möchte, zurückziehen kann. Am besten sind Orte, in denen er vom anderen gar nicht behelligt, gesehen werden kann. Aber eben auch wieder raus kann, wann er möchte. Deswegen ist es wichtig, dass es keine Sackgassen sind - und ein davor-Lauern nicht geduldet wird (außer es ist ein seltsames Spiel, das beiden ab und zu mal Spaß macht...).

Es kann gut sein, dass Ikea dieses "abpassen" nach einer Weile zu bunt wird und sie sich wehrt - aber wenn du ihr den Balkonplatz so gemütlich einrichtest, unterstützt du sie eher in ihrer Opferrolle...
Ich habe Versteckplätze für die Nacht präpariert, denn dann steht der Balkon nicht zur Verfügung.
Das ist gut. Aber es soll nur dazu dienen, dass wenn einer Schutz sucht, den auch schnell findet. Nicht dass du zeigst "schau, hier kannst du dich vor dem anderen verstecken..." das vermittelt genau das "...von ihm geht Gefahr aus!"
Das 2. Klo werde ich ins Wohnzimmer stellen.
Warum? Wird sie auch vorm Klo abgepasst? Lieber nichts verändern (der Situation anpassen), sondern dafür sorgen, dass alles wie bisher weitergehen kann. Wenn sie sich wechselseitig immer wieder auflauern, ok, aber wenn Flecki dauernd Ikea auflauert, ob vor Klo oder Balkon, scheuch sie weg. Du musst da nicht schimpfen oder Ikea beschützen oder irgendwelche Erziehungsmaßnahmen starten ;) Nur dass Flecki merkt, dass dieses Verhalten zu nichts führt (weil du es eben unterbrichst). Was keinen Erfolg bringt wird schnell langweilig...
 
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  • #13
Hallo,

vielen Dank für eure hilfreichen Worte! Ich wollte mal einen kurzen Zwischenbericht abgeben.

In den letzten Tagen hat sich die Situation zusehends entspannt. Am Sonntagabend gab es erst noch richtigen Rabbatz, als ich Ikea ins Wohnzimmer gebracht habe. Sie hat sich dann den höchsten Punkt des Kratzbaums als Rückzugsort ausgesucht. Die Nacht ist ruhig geblieben.

Montag habe ich dann Notfall-Bachblüten-Globulis für die Katzen und Notfall-Tropfen für mich besorgt, damit ich ruhig werde und die Katzen nicht wuschig mache. Beides schlägt an. Ikea ist zwar nach wie vor oft auf dem Kratzbaum, aber lange nicht so angespannt wie Sonntag. Sie liegt relaxt da, schläft etc. Übergangsweise habe ich ihr nach Rücksprache mit der Tierklinik Wasser und Futter dort angeboten. Aber ich denke, das ist jetzt bald nicht mehr nötig. Sie ist auch wieder in der gesamten Wohnung unterwegs, immer noch vorsichtig, aber immer häufiger. Ich kuschele und spiele mit ihr, genauso wie mit Flecki. Keiner wird benachteiligt oder bevorzugt.

Flecki nimmt von sich aus wieder Kontakt zu Ikea auf, sie haben sich auf dem Kratzbaum gestern schon die Nasen geleckt - um gleich darauf wieder zu Fauchen. Nun muss Flecki nur noch Ikea davon überzeugen, dass sie wieder friedlich ist. Ikea hat allerdings auch einen Kratzer auf der Nase abbekommen, da kann ich ihre Zurückhaltung verstehen. Fleckis Verfolgungen, die trotzdem ab und an noch stattfinden, unterbreche ich im Ansatz, wenn ich sehe, wie sich ihre Körperhaltung entsprechend verändert.

Und ich muss mich an meine eigene Nase packen und noch öfter mit Flecki spielen, wenn Ikea nicht will. Sandra, die Tierkommunikatorin hier aus dem Forum, hat mir geholfen und den Hinweis gegeben, dass sich die Katzen deshalb gezofft haben. Ich muss beschämt zugeben, das das stimmen kann, denn rückblickend ist mir jetzt aufgefallen, dass Flecki Ikea öfter zum Spielen aufgefordert hat, diese aber keine Lust hatte. Also werde ich Flecki noch mehr Spieleinheiten anbieten, und hoffentlich neuen Zoff vermeiden. Ich werde mich sehr bemühen, in Zukunft die Zeichen für Unstimmigkeiten früher zu erkennen, wegen mir soll keine meiner Katzen leiden.
 
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  • #14
Ikea ist zwar nach wie vor oft auf dem Kratzbaum, aber lange nicht so angespannt wie Sonntag.
Sie ist auch wieder in der gesamten Wohnung unterwegs, immer noch vorsichtig, aber immer häufiger.
Das sind super Fortschritte :) Wie gesagt, es wird noch ein Weilchen dauern, bis sich beide völlig entspannt haben - wichtig ist nur, dass sie (wieder) in die "richtige Richtung laufen" - und das tun sie jetzt :)
Flecki nimmt von sich aus wieder Kontakt zu Ikea auf, sie haben sich auf dem Kratzbaum gestern schon die Nasen geleckt - um gleich darauf wieder zu Fauchen. Nun muss Flecki nur noch Ikea davon überzeugen, dass sie wieder friedlich ist.
Das hat hier in ähnlicher Situation auch etwas gedauert... Orlando ging immer wieder auf Abwehr, obwohl die "Ursache" (er hatte eine Zeitlang wirklich guten Grund dazu) längst vorbei war. Es dauert eine Weile, bis das im Katzenhirnchen ankommt ;)
 
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  • #15
Ich habe noch mal eine Frage. Das Verhalten von Flecki erinnert mich an Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Ikea geht immer mehr zur Tagesordnung über und erweitert ihren Aktionsradius. Heute morgen ist sie in die Küche gekommen zum Frühstücken, das steht normal immer das Futter. Freut mich, also braucht sie nix mehr auf dem Kratzbaum.

Gestern hat Flecki eindeutige Friedensangebote gemacht. Ikea hat sie öfter angefaucht, Flecki hat geblinzelt und geschnuppert und sich vorsichtig genähert, bis sie sich wieder die Nase geleckt haben. Sowohl auf dem Balkon als auch in der Wohnung. Ikea saß dabei immer oben auf dem Outdoor-Kratzbaum oder oben in der Kratztonne.

Aber: sobald sich Ikea auf dem Fussboden befindet, greift Flecki sie mit Indianergeheul an. Da wird gefaucht, gespuckt und verfolgt was das Zeug hält, bis Ikea wieder auf dem Kratzbaum hockt. Warum verhält sie sich so? Eigentlich sagt sie, ich will Frieden, aber nur, wenn du in luftiger Höhe bist. Das verstehe ich nicht. Verteidigt sie ihr Fußbodenrevier? Meist kann ich diese Attacken auch nicht unterbinden, weil sie viel zu schnell kommen. Habt ihr eine Idee, was ich da tun kann? Heute morgen blieb mir nur zu schimpfen und ohne Leckerli zu gehen. Das Ergebnis war, dass Flecki am Fenster saß und hinter mir hergeschaut hat, das macht sie sonst selten.

Flecki war ja einige Zeit krank und macht nach ihrer Gesundung momentan einen sehr aufgedrehten Eindruck. Ich spiele jetzt auch morgens mit ihr, bevor ich zur Arbeit gehe und heute früh hatte sie Power für 3 Katzen. Ikea hingegen scheint ihren Spieltrieb schon vor dieser Geschichte deutlich heruntergefahren zu haben. Nun bin ich mir unsicher, was ich für Flecki tun kann, damit sie ausgelastet ist. Während meiner Abwesenheit hat sie Bälle, Spielschienen, Mäuse, Rascheltunnel und und und. Ich habe mir letzte Woche einen Klicker mit Targetstab und das passende Buch dazu gekauft, meint ihr, damit bekomme ich sie etwas ruhiger? "Leider" ist sie nicht so der Leckerchen-Typ, damit kann ich sie als Belohnung kaum locken. Eigentlich hatte ich es mehr für Ikea gedacht, aber vielleicht liege ich damit grundfalsch.

Ich werde für die Nahe Zukunft mich mal über Bachblüten gegen Aggression und Zylkene informieren, vielleicht kann ich damit Flecki helfen. Die Notfall Globuli wirken haben ja schon einiges gebracht.

Gegen einen weiteren Spielpartner für Flecki hätte ich zwar grundsätzlich nichts, aber ich glaube, das wird dann doch zu eng auf 64 qm² mit Balkon. Auch wenn sämtlich Ebenen der Räume zur Verfügung stehen.
 
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  • #16
Ich traue meinem Glück noch nicht, aber Ikea ist wieder fast normal in der Wohnung unterwegs und zwar auch auf dem Fußboden. Flecki hat ihr sogar schon den Poppes geleckt. Ikea ist noch sehr vorsichtig, wenn Flecki angesprintet kommt, aber diesmal will sie tatsächlich nur spielen. Ich hoffe so sehr, dass es so bleibt. Natürlich werde ich die intensiven Spielstunden weiter beibehalten, damit sowas nicht noch mal passiert. Und die Globuli gibt es auch erst mal weiter.
 
  • #17
Ich hatte diese Situation auch schon mal mit meinen beiden. Der Kater ist ein Trottel und hat mit Sicherheit irgendwas angestellt, dass meiner kleinen Madamé nicht gepasst hat (vielleicht hatte sie zusätzlich auch noch schlecht geschixxen ;)) Die hat ihn fast die ganze Woche nur angefaucht und der Dicke wusste nun gar nicht, was er überhaupt angestellt hatte :confused:
Ich denke, dass das vielleicht auch einfach ähnlich wie bei uns Menschen ist. Die hängen sich 24 Stunden rund um die Uhr, JEDEN Tag auf der Pelle. Ist doch klar, dass es da auch mal rappelt. Ich war durchaus auch schon mal mehr als nur einen Tag beleidigt. Und nur weil mir jemand gesagt hat, dass wir uns vertragen sollen war die Aggression auch nicht sofort weg ;)
Wenn sich die Situation jetzt mittlerweile schon soweit gelockert hat, dass sich schon wieder beschnuppert wird, dann ist jetzt auch wieder gut, mach dir mal nicht so viele Sorgen :) Solange sie sich nicht ernsthaft weh tuen, lass sie machen. Es sind auch nur ganz normale Lebewesen mit Launen wie wir sie haben.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
 
  • #18
Tag 7 nach dem großen Krach - und seit gestern ist alles wieder fast normal. Wenn man nicht wüsste, was ihr eine Woche lang los war, man würde es nicht glauben. Mitterweile spielen beide wieder jagen, mal ist Flecki die Gejagte, mal Ikea. Die Globuli und das Feliway werde ich trotzdem noch eine Woche geben bzw. eingesteckt lassen.

Leider gibt es noch ein gesundheitliches Nachspiel - Ikea hat sich auf dem Balkon erkältet und niest ganz schön. Dafür habe ich ihr heute aber auch ein homöopathisches Mittel in Globuliform besorgt. Bis auf das Niesen ist sie fit, frisst, trinkt, spielt intensiv. Wenn es aber nicht besser wird, gehe ich mit ihr zum Tierarzt.
 
  • #19
Tag 7 nach dem großen Krach - und seit gestern ist alles wieder fast normal. Wenn man nicht wüsste, was ihr eine Woche lang los war, man würde es nicht glauben.
Ja, wenn die Katzen auf Chaos gebürstet sind, ist im Grunde das Schlimmste, dass man denkt "jetzt bleibt das für immer so!" und dass man vorher einfach nicht weiß, wann es aufhört... ;)
Mitterweile spielen beide wieder jagen, mal ist Flecki die Gejagte, mal Ikea.
Was auch immer die beiden in Zukunft mal für Rappel kriegen werden - auch wenn der Haussegen mal schief hängt - das Wichtigste ist immer, dass es sich einigermaßen die Waage hält - wenn sich die Rollen abwechseln, es hin und her pendelt, pendelt es sich auch bald wieder ein, das kriegen sie schon alleine geregelt...
Sowie du das Gefühl hast, es gerät ins Ungleichgewicht, würde ich vorsichtig sein und sie wieder "erinnern" wo der Hase langlaufen soll.

Gute Besserung der Ikea - wenn sie wieder fit ist, dann versuch mal, beide auch zu Spielen zu animieren, in denen es nicht so sehr ums Jagen etc geht, sondern darum, gemeinsam etwas zu entdecken oder auszutüfteln,
zB du zeigst beiden, wie ein Fummelbrett funktionieren soll
Oder du verteilst Leckerli in der Wohnung, die sie erschnuppern müssen. Erst ganz leichte Verstecke, dann schwierigere... Das wird hier gern gespielt - und ganz nebenbei kannst du ihnen bei diesem Spiel die Bedeutung der Worte "ja" und "nein" beibringen, indem du die mit etwas positiven besetzt. Wenn sie anfangs in die falsche Richtung laufen sagst du "nein" - wenn sie in die richtige Richtung laufen "ja". Es wird eine Weile dauern, aber mit der Zeit lernen sie nicht nur die Bedeutung der Worte, sondern auch, dass es für sie von Vorteil ist, darauf zu reagieren ;)
Oder bringst mit Laub gefüllte große Kartons mit nach Hause.
Oder es reicht schon, wenn sie zusammen beobachten, wie sich eine Maus unterm Teppich bewegt.
Aber nicht drängeln. Nur eben immer mal wieder etwas neues anbieten - und wenn sie dazu Lust hatten, am Ende schön loben.
Es geht darum, dass beide immer wieder erleben "es gibt noch viel mehr spannendes mit dem Kumpel zu erleben" so nimmt das Jagen/anlauern etc nicht wieder überhand...
Vielleicht braucht einer von beiden auch zur Auslastung mehr Extra-Spieltunden ganz mit dir allein - manchmal reichen schon 5 bis 10 Minuten täglich ungeteilte Aufmerksamkeit dass einer entspannter durchs Revier tapert.
 
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  • #20
Danke Catma, das sind sehr gute Ideen. Die Beiden spielen glücklicherweise nicht nur "Jagen". Sie haben auch eine "Undercover Mouse", Hexbugs, die geliebten Spielangeln, Baldriankissen etc. und nutzen alles. Ich packe das Spielzeug nach der Spielrunde wieder weg, damit es spannend bleibt.

Flecki stänkert gerne mal und klaut Ikea ihr Baldriankissen, obwohl sie selbst eins vor sich liegen hat, da greife ich dann ein. Ikea hat mittlerweile wieder so viel Selbstbewusstsein, dass sie Flecki anfaucht, wenn ihr etwas nicht passt. Z. B. als sie gestern angeschossen kam um zu ringen.

Mit Federangeln spielen beide gerne, auch zusammen. Wobei Flecki gerne damit tobt, Ikea sich gerne an die Beute anschleicht. Das können wir aber gut verbinden, so dass beide Katzen im Spiel sind. Auf den Karton voll Laub freue ich mich schon, geht jetzt ja los.

Außerdem will ich nun endlich das Klickern zum Einsatz bringen. Der Targetstab und das Buch liegen nun schon 2 Wochen bei mir. Das ist dann so ähnlich wie "ja" und "nein". Das wird bestimmt ganz spannend für uns 3.

Ikea niest immer noch, aber grundsätzlich scheint es ihr nicht schlecht zu gehen. Sie frisst, trinkt, spielt, kuschelt und geht aufs Klo und interessiert sich auch für die Außenwelt jenseits der Fenster. Ich denke, sie hat das Schlimmste überstanden und glücklicherweise bisher Flecki nicht angesteckt.
 

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