Katzen wollen nicht in Wald

[Suacca]

Moin liebes Forum,

dies ist mein erster Beitrag, also seid bitte gnädig mit mir, falls ich was falsch mache.

Ich habe folgendes "Problem": Meine zwei Katzen (Junge und Mädchen, 10 Monate, beste Freunde) wollen einfach nicht in den Wald gehen. Wir haben hier die perfekte Wohnlage für Katzen: wir wohnen ohne Nachbarn mitten im nirgendwo. Direkt am Strand, neben einer großen Wiese und hinter unserem Haus fängt ein riesiger, wunderschöner und friedlicher Wald an. Keine Jäger und auch keine gruseligen Tiere wie Wölfe, da wir in Dänemark auf einer Insel wohnen. Schon seit sie klein waren habe ich aber bemerkt, dass sie den Wald meiden und nur maximal einige Meter hinein gehen. Daher habe ich schon früh angefangen, mit ihnen Spaziergänge durch den Wald zu machen. Wie die Welpen rennen sie mir brav hinterher und blühen immer richtig auf, wenn wir unterwegs sind. Sie kennen alle Wege in der Nähe und wissen genau, wie sie wieder nach Hause kommen. Aber ohne mich wollen sie einfach nicht hingehen und langweilen sich die meiste Zeit im Garten. Habt ihr evtl. noch eine Idee, woran das liegen könnte und was ich noch machen kann, dass sie alleine in den Wald gehen?

Danke schonmal im Voraus fürs Lesen und schönes Wochenende!

Liebe Grüße!

 

[romulus]

Hallo und herzlich willkommen!
Große Wiese und Garten am Haus, das klingt doch super und ist das ideale Terrain für Katzen.
Dränge sie nicht, in den Wald zu gehen - wenn sie es verlockend fänden, hätten sie es längst getan. Ich wäre eher froh, sie in Sichtweite zu finden!

 

[Suacca]

Hallo romulus,

danke für deine Antwort! Drängen möchte ich sie auf keinen Fall und wahrscheinlich hast du Recht und ich muss mich damit abfinden. Ich sehe nur, wie viel Spaß sie im Wald haben, wenn wir unterwegs sind und manchmal wollen sie gar nicht mehr nach Hause gehen. Ich will sie dann auch da lassen, wenn ich sicher bin, dass die wieder nach Hause finden, aber sie trotten mir dann doch etwas traurig hinterher. Sie scheinen den Wald also doch zu mögen, daher frage ich mich, was sie davon abhält? Evtl. hat ja jemand noch eine Idee, woran es liegen könnte?

 

[FraTraLi]

Sie sind ja erst 10 Monate alt, also noch Kinder. Da sind sie halt noch unsicher. In Deiner Begleitung fühlen sie sich sicherer.
Das habe ich bei meinen Katzen auch oft beobachtet. Wenn ich dabei war, gingen sie viel weiter als sie das alleine getan hätten.

Nach und nach werden sie sich die Umgebung bestimmt erschließen.

 

[Suacca]

Danke für deine Antwort FraTraLi! Das stimmt, daran hatte ich noch gar nicht gedacht, weil sie sich im Garten schon so selbstbewusst bewegen - aber daran mag es liegen.

 

[Liesah]

Oh man das klingt mit oder ohne Wald nach einem Paradies für deine zwei

Lass ihnen die Zeit die sie brauchen. Ich denke in 1-2 Jahren werden sie sicher mutiger.
Und falls nicht; sind halt Katzen! 😂 deshalb mögen wir sie doch so! Weil sie nur tun was sie wollen

 

[chatdecologne]

Aber ohne mich wollen sie einfach nicht hingehen und langweilen sich die meiste Zeit im Garten. Habt ihr evtl. noch eine Idee, woran das liegen könnte und was ich noch machen kann, dass sie alleine in den Wald gehen?

So verhalten sich normalerweise Katzen immer.
Du hast ein super Verhältnis zu deinen Katzen und die Verhalten sich so - wie alle Katzen sich verhalten würden, wenn jeder dasselbe Verhältnis zu ihren Katzen hätten. Die einzige Ausnahme sind Einzel-Katzen, meißt wenn die andere Katzen kennen.
Ich kenne Katzen die verfolgen ihre Besitzer, wenn die zur Arbeit wollen (oder schaffen das sogar, wenn die nicht bemerkt werden im Auto) - aber gehen sonst nirgendwo hin. Andere warten auch an einer Stelle bis die Person zurück kommt.
Die langweilen sich auch nicht.

Für dich nur als Background Info, bei Interesse: Hauskatzen leben wie ne Mischung aus Mardern & Löwen. Um so mehr, um so besser, weil die halt nicht am Ende der Nahrungskette stehen (die haben Fressfeinde). Die Weibchen rudeln sich also und haben (zusammen) kleine Territorien. Da Katzen alleine ihre Junge groß ziehen - brauchen die keine Hilfe. Die können alle selbst kämpfen & sind dadurch auch territorial (heißt die verteidigen das). Bei uns Menschen ist da anders. Wir sind: Geh mal nach vorne Männchen, ich hab Baby im Arm (wie Paviane das auch machen). Eine Katze ist wie ein Wolf da. Die Männchen sind also nur eine Verteidigungslinie gegen andere Männchen. Ein Kater alleine kann auch nicht mehr als ne Katze gegen z.B. nen Bären/Hund/Wolf/Marder tun. Dafür ist der nicht groß genug wie ein Gorilla z.B. wo ein eindeutiger physicher Vorteil gegenüber den Weibchen ist & die Männchen die ganze Nummer übernehmen.
Deswegen bleiben Katzen eigentlich bei ihren Familien. In der Zivilisation selbst Kater auf dem Land. Wenn die eine starke Bindung haben - kannst du Türen & Fenster aufreißen - die gehen nirgendwo hin. Beispiel von 3 dominanten Katern die alle im selben Haus lebten - riesen Garten, Dorfland mit unbebauten verwilderten Feldern. Nur einer (der älteste) der nicht in einem Familienverhältnis zu den anderen Katzen stand ging mal auf reisen in den Garten, dass war es aber schon. Der zweite der mit ihm lebte blieb bei der Katzenfamilie & der Dritte blieb bei den Hunden. Solange die Hunde nirgendwo hingingen, ging der auch nicht.
Die wollen in Reichweite bleiben (das ist ähnlich wie bei Madern). Man kann das nennen: Die haben einen Job. Deswegen langweilen die sich auch nicht.
Die fangen erst dann an weiter weg zu gehen (das ist auch bei Freigängern so; die ein gutes Verhältnis haben, die sitzen nie weit weg - oder Wohnungs-Kater anfangen Weibchen zu mobben/die sind geistig unterfordert & haben nix zu tun - ), wenn die keinen Job mehr haben. Wenn die sich wirklich langweilen würden - würden die gehen.