Katzen verstehen sich mit tauben Kater nicht

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lillyary

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30. September 2019
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Hallo ihr alle, um zum eigentlichen Problem zu kommen, muss ich erstmal weiter ausholen: Ich hab seit 11 Jahren eine Katze, Lilly. Da meine Familie damals noch keine Ahnung hatte, hatten wir sie 10 Jahre lang allein gehalten. Nachdem ich mit ihr ausgezogen bin, wollte ich ihr mehr Beschäftigung bieten (sonst war sie nie allein, da meine Eltern von zu Haus aus gearbeitet haben), weshalb mein Freund und ich uns entschieden, eine Zweitkatze hinzuzuholen. Wir entschieden uns schlussendlich für ein Kitten, was dann trotz anfänglicher Ungereimtheiten super geklappt hat, Lilly und die Neue (Arya, mittlerweile 5 Monate)) verstehen sich super, kuscheln auch. Durch Zufall kamen mein Freund und ich auf einen 13 Wochen alten, weißen und leider tauben Kater.
Nun komme ich zum Problem: dadurch, das der neue Kater (Geist) taub ist, versteht er nicht, wenn die anderen ihn anfauchen und anknurren. Er will mit Arya die ganze Zeit spielen, rennt auf sie zu und wird angefaucht, versteht das aber nicht. Für Lilly interessiert er sich nicht (sie knurrt und faucht aber auch).
Ich hab keine Ahnung mehr, was ich machen soll. Den beiden älteren genug Aufmerksamkeit geben versuchen mein Freund und ich, Geist kommt dann aber immer sofort dazu und „stört“ ihn aber in ein Zimmer sperren geht auch nicht, da er dann schreit und Kontakt sucht.
Entschuldigt den langen Text, aber ich bin verzweifelt, weiß nicht weiter und möchte ungern irgendwen wieder weggeben... :sad:
Kann es auch daran liegen, dass er ein (junger) Kater ist?
 
A

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Kann es auch daran liegen, dass er ein (junger) Kater ist?

Ja. Ich denke, es liegt daran dass er als jüngster am meisten Spielen will. Dass er ein Kater ist und vielleicht lieber nach Katerart spielen will tut dann sein übriges.

Pauschal empfehlen wir hier deshalb, immer zwei (oder mehr) gleichaltrige, gleichgeschlechtliche Kätzchen zu halten.
 
Ich glaube nicht, das er es nicht versteht, weil die Körpersprache sieht er ja trotzdem.
Aber Kitten sind oft distanzlos, was von älteren Katzen überhaupt nicht gemocht wird. Und es scheint schon so, als ob er katermässig spielen und raufen möchte, während deine Mädels eben typische Mädels sind.

Leider ist es sehr oft so, das sich diese Situation eher verschlechtert als verbessert, wenn der kleine Kater älter und stärker wird. Kater möchten ein Knäul auf dem Boden bilden, sich mit den Pfoten treten, durchaus auch ein paar Haare ausreissen. Kater spielen einfach grob. Katzen dagegen spielen fangen, verstecken und sowas. Meine Mädels raufen zwar auch mal miteinander, aber sehr viel weniger grob. Da quitscht normalerweise niemand, und fall es mal vorkommt, läßt die andere sofort los.
Bei Katern dagegen gibt es schon tüchtig Geschrei, und loslassen ist deshalb noch lange nicht.
Deshalb ist die Konstellation leider wirklich sehr unpassend.
 
Dass Kater lieber „richtig männlich“ raufen, wusste ich. Da meine Mädels das allerdings auch immermal machen und auch Gequietscht wird, ohne dass es dann aufhört, dachte ich, es wäre vielleicht nicht so dramatisch.
Allerdings reagiert er gar nicht drauf, wenn er angefaucht wird und die Körperhaltung deutlich „geh weg“ sagt. Er geht trotzdem drauf los. Ist das auch „typisch Kater“?
 
Das kann typisch Kater sein. Es kann aber auch typisch Kitten sein. Weil Kitten lernen durchaus auch dadurch, das sie bei Fehlverhalten was auf den Deckel bekommen.

Meine Jenny ist damals hochtragend hier eingezogen. Und sie hatte einen Sohn und eine Tochter. Sie war eine super gute Mutter. Aber als die Kleinen so 9 Wochen alt waren, hat sie der kleine Kater spielerisch auf Katerart von hinten angesprungen.
Ich dachte, ich seh nicht richtig, als die Jenny den Kleinen daraufhin richtig verprügelt hat.:eek:
Aber deine ältere Katze hat für sowas zu wenig Erfahrung mit anderen Katzen. Und die Kleine ist damit noch hoffnungslos überfordert.
Und damit wird der kleine Kater bestärkt darin, das er der Größte ist und sich alles rausnehmen darf.

Es gibt Kater, die sanft und katzenmässig spielen. Und es gibt Kätzinnen, die mit nicht ganz so groben Katern mithalten können. Meistens sind das Kätzinnen, die mit Brüdern aufgewachsen sind.
Es gibt aber auch Kätzinnen, die absolut und gar nie nicht bereit sind, sich irgendwie mit Katern einzulassen. Die Kleine von meiner Jenny hat schon mit 6 Wochen gewußt, das sie nicht mit ihrem Bruder raufen möchte. Ich hätte die beiden niemals zusammen vermittelt.

Wie lange ist denn der kleine Kater jetzt bei euch? Ich denke, wenn Arya bereit ist, mit dem Kater zu spielen, zeigt sich das ziemlich schnell. Sie ist ja jung, und eigentlich wäre ein Spielgefährte in ihrem Alter super für sie. Nur, wenn sie eine Katze ist, die das eher nicht möchte, dann habt ihr ein Leben lang Krieg.
Dann wird der kleine Kater die Katzen auflauern und anspringen bzw jagen, ohne das sie das möchten. Das gibt viel Geschrei, viel Stress bei den Katzen und kann je nach Intensität durchaus dazu führen, das sich die Katzen fürchten, das sie unsauber werden usw.
Einer von meinen Katern ist hier eingezogen, weil meine Tante zu ihrer alten Kätzin einen jungen Kater gesetzt hat.
Das Ergebnis nach einigen Wochen war, die Katze wohnte unter dem Bett, sie kam nicht mehr zum Fressen raus und ging auch nicht mehr aufs Klo.
In meiner verrückten Gruppe dagegen fühlte sich der Kater sofort wohl und er kannte auch den Katzenknigge. Nur so total unterfordert fiel ihm nichts besseres ein als die alte Katze zu ärgern.

Auch wenn sich die Beiden jetzt noch arrangieren, bitte gut aufpassen. Auch in der Pupertät oder kurz danach kann das noch kippen. Und wenn sich Verhaltensweisen wie auflauern und jagen erst verfestigt haben, lassen sie sich oft nicht mehr ändern. Es kann durchaus sein, das er einen Katerkumpel zum austoben braucht.
In dem Alter läßt sich das nur selten mit Sicherheit sagen, wie sich die Kleinen entwickeln.

Wenn dein Kleiner dazwischen geht und stört, sofort aufstehen und weggehen. Nicht den Kleinen streicheln!!! Er muß lernen, das er nicht der Mittelpunkt ist und sich überall einmischen darf.
Evtl. schon mit den Händen etwas abhalten, damit er sich nicht dazwischendrängen kann. Eine Hand für jede Katze. Und wenn er das nicht akzeptieren möchte, gibt es eben gar nichts.
 
ihr seid auch zu zweit. zur not bekommt der kater mal ne auszeit mit menschlicher gesellschaft und der andere mensch tüddelt katzen :)

der kleine wirds schon kapieren, wenn er der motte auf den sender geht. zum einen gibts im zweifel auf die nuss. das merkt er.

und die katzen lernen, dass er das scheien nicht hört. (wobei es auch möglich ist, das er zumindest was spürt)

wie ist der kater denn überhaupt aufgewachsen? geschwister? mutter? wenn das fehlte in wichtigen prägephasen, ist das taubsein zweitrangig. denn die knigge wird im jungen alter gelernt
 
Der Kater hatte Geschwister, Mama und Papa. Er war auch der letzte, der von zu Hause weg ist. Unsere große ist nun leider unsauber geworden (war sie bei der Zusammenführung mit Arya nicht) und selbst die beiden knurren und fauchen sich jetzt an. Lilly versteckt sich auch immer, weil sie keine Lust auf ihn hat, Arya steht total unter Stress. Da wir nicht mehr ganz weiter wissen, werden wir ihn wahrscheinlich zurück geben :( es bricht mir das Herz, aber anders gehts anscheinend nicht
 
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Das tut mir echt leid für euch. Aber wenn die anderen beiden so krass reagieren, passt es wohl wirklich nicht.

Und vielleicht ist es jetzt besser als z.B. in 3 Jahren, jetzt ist er noch klein und kann bestimmt leichter ein Zuhause finden, hoffentlich mit einem passenden Katerkumpel.
 
Die, von der wir ihn haben, war so lieb und hat ihn zurückgenommen. Ich hoffe auch, dass er eine tolle Familie findet mit einem Katerkumpel in seinem Alter. Am liebsten hätte ich ihn in meinen Bekanntenkreis gegeben, damit ich ihn nicht komplett weggeben muss. Aber das ging nicht... es war wirklich traurig und er war so super! :sad:
 

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