Katzen mit hartnäckigem Giardienbefall – Hilfe gesucht (Gambamix o.Ä.)

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
1) Ja, du hast recht. Katzen können Kohlenhydrate verdauen.
2) Ja, du hast recht. Wenn eine Katze eh schon Durchfall hat, dann ist nicht unbedingt förderlich, ihr auch noch eine Futterumstellung zuzumuten.
3) Ja, du hast recht. Es gibt keine wissenschaftliche Evidenz, dass Kohlenhydrate wegzulassen die Giardien ausrottet.
4) Ja, du hast recht. Zucker im Futter ist nicht so schlimm wie immer dargestellt. Weder schmecken Katzen die Süße des Zuckers, noch bekommen sie Karies.

Was ich nun schreibe, bezieht sich auf eine gesunde Katze ohne Giardienbefall.
Und ich möchte das hier schreiben, um bei all dem "Ja, du hast recht" zu zeigen, wieso ich im Allgemeinen trotzdem pro "wenig Kohlenhydrate" bin, damit ich hier nicht falsch verstanden werde.

2003 hab ich meine ersten zwei Katzen bekommen und hab Supermarktfutter gefüttert. Nassfutter, Trockenfutter.
Der Grund, weshalb ich mich dann mit Ernährung auseinander gesetzt habe, weil beide Katzen täglich gespieben haben.
Nach der Ernährungsumstellung war das Problem so gut wie gelöst.
Seit ich barfe, ist es noch weniger.
Samu zb hat noch nie gespieben seit er hier ist (zwei Jahre nun) außer einmal, als ihm mal wegen irgendwas total schlecht gewesen sein muss und ich dann sogar zum Arzt gefahren bin. Wenn der speibt, dann ist er also tatsächlich krank.

Alle deine Links sind weitgehend richtig.
Nur sind sie für MICH kein Grund, Futter mit Getreide, überwiegend Kohlenhydrate oder Zucker zu füttern.

Ich hab ein Buch hier über Katzenernährung, geschrieben von mehreren versierten Tierärztinnen, die sich mit der Ernährung der Katze beschäftigen.
Ein wirklich tolles Buch, versehen mit vielen unterstützenden Studien.
Es ist absolut neutral gehalten. Es sagt also nicht "Ernähre deine Katze soundso" oder "Getreidefrei ist gut" bzw "Getreidefrei ist schlecht". Ebenso kein "Ist alles nicht so schlimm wie durch Marketing dargestellt".
Wenn man das Buch "studiert" hat, kann man selbst entscheiden, welche Schlüsse man für sich daraus ziehen will.

Auch in dem Buch heißt es, sie können Kohlenhydrate verdauen.
Lediglich heißt es im selben Atemzug, dass die Menge an Stärke eine Grenze hat bevor es zu Pupseritis, Flatulenz, Verdauungsstörungen und Durchfall kommen kann.

Nirgendwo steht in dem Buch auch eine Empfehlung, dass eine gesunde Katze Kohlenhydrate benötigt (!).
Ich zitiere:
"Der Kohlenhydrateanteil der natürlichen Nahrung adulter Katzen (Beutetier) beträgt nur etwa 1-2% uS, somit trägt dieser kaum zur Energieversorgung bei. Ausgewachsene Katzen brauchen keine Kohlenhydrate als Glukosequelle, sofern die Proteinzufuhr für die ständige Glukoneogenese genügt."

Also mit welcher Begründung sollte ich meiner Katze mehr als einen minimalen Betrag an Kohlenhydraten servieren?
Nur weil sie es (im Notfall) verdauen KÖNNEN?
Ich geb ein bisschen Zucchini oder ein bisschen Karotte ins Barf als Ballaststoffe für den Kot. Mehr nicht. Ich wüsste nicht weshalb. 🤷🏻‍♀️

Ich lese in dem Buch - wie gesagt - immer und immer wieder, dass zwar KH verdaut werden können, aber in der natürlichen Nahrung kaum vorkommen.
Der größte Energielieferant für die Katze ist Fett.

Und nun ein letztes Zitat aus dem Buch:
"Ein besonderes Problem stellen für die Katze Kohlenhydrate dar. Je nach Aufschluss der Stärke führen mehr als 5 (nicht aufgeschlossene) bzw 7g (aufgeschlossene Stärke) pro kg Körpermasse zu erheblichen Verdauungsstörungen."

Last but not least:
Ich würde mich immer wieder für eine kohlenhydratarme, getreidefreie, zuckerfreie Ernährung für meine Katzen entscheiden.


Quelle:
20250619_222135.jpg
 
A

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@GumbieCat

Ich möchte meinen Post nicht so verstanden wissen, als wollte ich unbedingt Recht haben oder als wollte ich zu einer kohlenhydratbasierten, am Ende noch veganen Ernährung raten (überspitzt formuliert).

Mir geht es darum, dem Mythos, dass nur "getreidefreies Nassfutter ohne Zucker" gutes Futter ist, alles andere "Schrottfutter" ist und Trockenfutter Garant einer Vielzahl von Krankheiten und eines frühen Todes der Katze ist, entgegentreten .

Das stimmt einfach nicht, führt aber dazu, dass Katzenhalter ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie diese Futter verfüttern (müssen), weil ihre Katze nichts anderes nimmt. Verzweifelt auf Biegen und Brechen versuchen, das Futter ihrer Katze umzustellen, weil sie Angst haben, ihr Katze krank zu machen. Sich schon vorab entschuldigen, wenn sie Trockenfutter geben, "aber nur als Leckerchen oder im Fummelbrett".
Das ist nicht richtig und nicht in Ordnung.

Und so, wie du es erlebst, dass du eine verträgliche Ernährung mit geringem Kohlenhydratanteil gefunden hast, mit der es deinen Katzen gut geht, so gibt es eben auch Katzen, die mit hohem Fettanteil und/oder hohem Proteinanteil gar nicht klarkommen und stattdessen einen relativ hohen Anteil an Kohlenhydraten/Getreide benötigen, damit es ihnen gut geht.
 
@katzenliebe12
Der Durchfall kann auch von Panacur kommen. Das war bei meinen 2 Katzen auf Kreta so nach Panacur-Gabe.
Ich habe hochwertiges Nassfutter und Royal Canin Intestinal und Intestinal Fibre Response als Trockenfutter angeboten. Nach 1 Monat hatten beide wunderbaren Kot und seitdem keine Probleme mehr und wahrscheinlich auch kejne Giardien mehr. Wichtig ist ein gutes Immunsystem. Freigänger können sich z.B. immer wieder anstecken, bei gutem Immunsystem bekämpfen sie due Giardien selber.
In den USA wird inzwischen nur noch bei schlimmen Symptomen behandelt. Weil in vielen Fällen die Behandlung mehr schadet als nützt.

Ansonsten bestell in den Niederlanden die Gambamjx- Alternativen...schadet nie, alles im Haus zu haben.
 
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Reaktionen: GumbieCat und Sandsturm
Dass Katzen Kohlenhydrate verdauen können und auch brauchen ist klar.

Cats and Carbohydrates: The Carnivore Fantasy? - PMC

Bei dieser Quelle handelt es sich um eine qualitative Studie (Literature Review). Es wurden also keine eigenen, unabhängigen Daten erhoben. Dass die Professur der Autorin von Royal Canin gesponsort ist, hat einen gewissen Beigeschmack. Probehalber habe ich mir auch mal einige der zitierten Studien angeguckt (unter anderem die die zeigen sollen, dass Trockenfutter nicht im Zusammenhang mit Diabetes steht) auch davon sind viele von Futtermittelherstellern oder deren Stiftungen finanziert.

Tufts University Cummings School of Veterinary Medicine

Auch hier. Dass Doktoren, welche komplett von der Futtermittelindustrie gesponsort sind (u.a. Hills, Royal Canin, Nestle) den Verbrauchern weißmachen wollen, dass Getreide kein günstiger Füllstoff ist, ist klar. Das ist keine unabhängige Forschung und somit für mich keine seriöse Quelle. Genauso wenig wie die Blogartikel, die sich auf wenige Quellen berufen (zum Teil auf die von mir oben kritisierten).


Ich sage nicht, dass das alles falsch ist und bestimmte Inhaltsstoffe z.B. Getreide haben natürlich auch einen Nährwert oder sind halt für die Herstellung notwendig.

Die Katze als obligaten Karnivoren(da sind sich alle einig) damit zu ernähren, nur weil sie diese Stoffe verdauen kann, ist für mich aber nicht physiologisch und es geht halt auch ohne. Und ob eine getreidelastige/kohlenhydratlastige Ernährung wirklich keine negativen Auswirkungen hat, scheint schwierig mit unabhängigen Studien belegbar zu sein.

Im Endeffekt muss jeder selbst entscheiden, wie er sein Tier ernähren möchte und kann (je nach größe des Portemonnaies oder auch Vorerkrankungen). Ich orientiere mich lieber an der Natur (kohlenhydratarm) und meinen Erfahrungswerten. Wenn eine Katze aufgrund der Vorgeschichte, und im Zweifel weil man es selber nicht besser wusste, nur "Schrottfutter" frisst, ist das auch kein Weltuntergang aber wenn man die Möglichkeit hat, sollte man es meiner Meinung nach lieber anders handhaben.
 
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Reaktionen: GumbieCat
Nun zurück zu dem Thema Giardien und den 5 genannten Punkten.

1. Giardien fermentieren primär anaerob Kohlenhydrate. Diese sind also die Hauptenergiequelle. Ja, auch sie nutzen andere Energiequellen, der Verzicht auf Kohlenhydrate ist daher schon plausibel.
2. Vor allem fermentierbare, komplexe Kohlenhydrate (z.B. Pektine) sind wichtig für das Mikrobiom wie Laktobazillen und Bifidobakterien. Einfache Zucker und Stärke fördern eher gasbildende und pathogene Bakterien. Eine gezielte Gabe von Präbiotika ist hier sinnvoller als aus diesem Grund Kohlenhydrate, welche nun mal zumeist als einfache Kohlenhydrate enthalten sind, zu füttern. Eine gewisse Menge, in Form von Ballaststoffen ist wichtig. Deshalb ja auch getreidefrei und nicht kohlenhydratfrei.
3. Ja, leicht verdauliche Kohlenhydrate sind ein wichtiger Energielieferant vor allem wenn die Katze von der Infektion sehr geschwächt ist. Die Katze kann aber auch und ist spezialisiert darauf Energie aus anderen Quellen zu gewinnen.
4. Ja, eine Futterumstellung kann Stress bedeuten. Muss man abschätzen, ob man es trotzdem Versuchen möchte.
5. Ja, das stimmt. Und da es auch keine Evidenz gibt, dass es nicht nicht hilft würde ich es wieder machen, wenn die Katzen nicht eh schon getreidefrei gefüttert werden. Ich habe wie gesagt gute Erfahrung damit gemacht – ich gewichte diesen Teil aber auch nicht über, der Fokus lag immer vor allem auf dem Hygienemanagement und auch Katzen, die halt nichts anderes gefressen haben, sind wieder fit geworden.
 
@GumbieCat

Ich möchte meinen Post nicht so verstanden wissen, als wollte ich unbedingt Recht haben oder als wollte ich zu einer kohlenhydratbasierten, am Ende noch veganen Ernährung raten (überspitzt formuliert).

Mir geht es darum, dem Mythos, dass nur "getreidefreies Nassfutter ohne Zucker" gutes Futter ist, alles andere "Schrottfutter" ist und Trockenfutter Garant einer Vielzahl von Krankheiten und eines frühen Todes der Katze ist, entgegentreten .

Das stimmt einfach nicht, führt aber dazu, dass Katzenhalter ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie diese Futter verfüttern (müssen), weil ihre Katze nichts anderes nimmt. Verzweifelt auf Biegen und Brechen versuchen, das Futter ihrer Katze umzustellen, weil sie Angst haben, ihr Katze krank zu machen. Sich schon vorab entschuldigen, wenn sie Trockenfutter geben, "aber nur als Leckerchen oder im Fummelbrett".
Das ist nicht richtig und nicht in Ordnung.

Und so, wie du es erlebst, dass du eine verträgliche Ernährung mit geringem Kohlenhydratanteil gefunden hast, mit der es deinen Katzen gut geht, so gibt es eben auch Katzen, die mit hohem Fettanteil und/oder hohem Proteinanteil gar nicht klarkommen und stattdessen einen relativ hohen Anteil an Kohlenhydraten/Getreide benötigen, damit es ihnen gut geht.

Ich denke, ich hab dich schon richtig verstanden.
Mir war es daher auch wichtig, deine aufgeführten Punkte mit "Du hast recht" zu versehen.
Denn es stimmt ja. Dass Giardien ohne Kohlenhydrate easypeasy ausgehungert werden können, dafür gibt es keine wissenschaftlichen Beweise.

Mir war es eben nur wichtig (so wie dir dein Beitrag wichtig war) zu erklären, dass es nötig ist, beide Seiten zu beleuchten.
Aus deinem Beitrag ging das nicht 100%ig für mich hervor.
Daher wollte ich zeigen: ich gebe dir in den meisten Punkten recht, bin aber trotzdem bei gesunden Katzen dafür, dass sie im besten Fall so nah an der Natur gefüttert werden wie möglich.
Einfach, weil im Normalfall nichts dafür spricht, es NICHT zu tun.

Es wird immer "die Ausnahmen" geben.
Gibt es in allen möglichen Dingen. Auch bei uns Menschen. Und die wenigen Ausnahmen werden dann immer hergenommen, um etwas zu untermauern. Warum etwas doch gut ist, oder nötig ist oder nicht geht.

Weil wie viele Katzen gibt es tatsächlich, die im Futter mehr Kohlenhydrate als Fett und Protein benötigen. Ist jetzt eine Vermutung meinerseits, aber ich schätze, der Großteil der Katzen braucht kein bis wenig Getreide und wenig Kohlenhydrate.

Und in Sachen Giardien-Erfahrung (um dahin wieder zurück zu kehren):
In den letzten 20 Jahren hatten einmal bei mir fünf Katzen gleichzeitig Giardien (das war irgendwann 2012) nachdem wir sie wegen eines Wasserschadens bei uns für eine Woche in eine Pension geben mussten.
Die kamen alle mit höllischem Durchfall zurück (aber angeblich kam der nicht von der Pension 🤣).
Damals gab es bei uns schon hochwertiges, kohlenhydratearmes bzw - freies Nassfutter. Der Befall war nach einer Woche wieder weg.
Das Panacur zu geben artete allerdings beim ersten Mal geben in eine Wandmalerei aus 🤣
Katze genommen, ins Mäulchen rein, Katze schüttelte sich so brutal, dass alles an Wänden und Möbeln klebte.

Ebenso bei Henry im April 2024.
Der kam bei uns mit Durchfall an, als wir ihn bekamen. Seine Ernährung bis dahin war Animonda Carny und Trockenfutter Purina One.
Es gab dann zu Beginn eben erst einmal Schonkost und dann einen angepassten Umstieg von Animonda auf Strayz und auf Barf.
Letzten Endes hat bei ihm eben das mit den Giardien auch keine Probleme gemacht.
Nicht mal Wandmalerei, weil es dieses Mal Tabletten waren. 😜
Ich hab auch, obwohl vom Tierarzt geraten, die vorhandenen Katzen nicht mit Antibiotika behandelt.
Als der Durchfall weg war, hab ich von allen Katzen aber mehrere Kotproben genommen, um sicher zu gehen, dass alle okay sind. Und das war so.

Ich will auch nicht sagen, dass das Futter DIE Begründung für eine schnelle Genesung war. Aber geschadet hat es auch nicht. 🤷🏻‍♀️

Ich bin nicht mal so überpenibel mit der Hygiene gewesen. 😅🙈 Näpfe sauber, Katzenklos immer sofort ausgeräumt. Aber die hab ich auch nicht täglich KOMPLETT erneuert.
 
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