Es wurde hier ja schon ganz schön gegen ihn gewettert. Von "putzfaul" und "verantwortungslos" über "später bestimmt schlechter Vater" bis "Katzen sind nur ein vorgeschobener Grund für andere Beziehungsprobleme" und noch so einiges mehr.
Das hat es so bestimmt schon oft gegeben und da könnte durchaus etwas dran sein. Aber ohne den Mann zu kennen ist das schwer zu sagen und es gibt genau so viele Fälle, wo es eben nicht so ist. Die meisten Menschen hier im Forum sind doch extreme Katzenfreunde und wir alle haben in dieser Hinsicht wahrscheinlich auch eine ähnliche Einstellung. Wir lieben unsere Tiere und für uns sind es tatsächlich nur ein paar Haare. Ich kenne aber auch genügend Menschen die da total anders gestrickt sind.
Wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, machen meine Wohnungskatzen doch schon sehr viel Dreck und es ist bei mir nie so sauber wie bei meiner besten Freundin, die keine Tiere und Kinder hat. Selbst wenn ich jeden Tag (manchmal sogar zwei Mal) sauge, liegen irgendwo noch Haare. Ja, 3-4 Mal im Jahr wird auch schon mal auf den Teppich gekotzt. Egal welches Katzenstreu (Premiere Exellent, Tigerino, Coshida vom Lidl, Cat's Best..), egal welches Katzenfutter (Lux, Mac's, Catz Finefood, GranataPet...) es stinkt trotzdem irgendwie alles und wird hin und wieder auch mal in der Wohnung vertreilt. Wie oft ich alleine die Fliesen in der Küche wischen muss weil sie mal wieder kleckern.
Trotz extrem guter, großer und teurer Napfunterlage....
Beim Freigänger meiner Eltern ist das nicht so extrem, aber auch da macht der Kater Dreck, den es in einem tierlosen Haushalt nun einmal einfach nicht geben würde.
Meine beste Freundin würde sich darum auch nie im Leben Katzen, Hunde etc holen. Gerade auch weil sie bei mir gesehen hat was da alles auf die zukäme und ihre Sagrotanwohnung liebt. Sie ist weder faul noch ein Tier-/Katzenhasser. Ganz im Gegenteil. Sie weiß wie sehr ich die beiden liebe und ist toll mit meinen und auch allen anderen Tieren von Freunden. Sehr einfühlsam, knuddelt mit den beiden usw. Aber wenn sie zu mir kommt und hier länger bleibt, zieht sie schon ihre "älteren" Sachen an. Und das obwohl ich weiß Gott keinen Saustall habe und ihr auch beim Abschied die Fusselbürste in die Hand gebe... Wir kannten uns auch schon bevor ich mir die Katzen geholt habe und sie könnte so wie ich lebe wohl wirklich nicht leben...
Ein Wochenende íst überhaupt kein Problem, erst recht nicht ein paar Stunden, aber wenn sie dauerhaft bei mir leben müsste würde sie bestimmt die Krise bekommen. Sie riecht im Wohnzimmer wenn ich in der Küche eine Dose GranataPet aufmache und findet es mega ekelig. Ich hingegen öffne die Dose und mich stört der Geruch überhaupt nicht mehr. Meinen Freund auch nicht und die Katzen dürfen bei uns z.B. auch ins Bett...
Der Mann einer anderen Freundin ist da ähnlich gestrickt. Die beiden haben jetzt ein Kind. Und er ist trotzdem ein toller Vater. Kümmert sich abends stundenlang rührend um die Kleine etc. Die ersten Wochen konnte er zwar noch keine Windeln wechseln, aber auch da hat er sich dann irgendwann bemüht das irgendwie zu überwinden und hinzubekommen. Was hat er gekämpft, weil er eben ein guter Vater sein will und ihm klar war, dass die Kleine das braucht und die Mama eben auch mal weg gehen will/muss und wenn er mit der Kleinen alleine ist...Die Kleine ist jetzt fast 2 Jahre und es ist immer noch alles top. Aber Tiere würde er sich auch nie anschaffen wollen und Tiere sind eben auch etwas völlig anderes wie Kinder. Zum Glück hat er ihr das auch von Anfang an genau so gesagt. Tiere absolutes nein, Kinder ja. (Wobei er da auch gleich gesagt hat, dass er nicht weiß ob er Windeln wechseln und bei der Geburt dabei sein schafft und am Ende hat er doch beiden gemacht.
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Es gibt eben solche Menschen. Und manchmal fällt es einem vielleicht leider wirklich erst auf, wenn man es ausprobiert und hautnah erlebt hat. Wie gesagt. Ich hätte auch nie damit gerechnet, dass Katzen so viel Aufwand sind. Obwohl ich auch Freunde habe die 4 Katzen haben....