Gelegentliches Fauchen ist völlig okay, aber Knurren ist eigentlich too much. Sie hat sichtlich Stress in dem Moment. Und da sieht man wieder gut, dass es bei der ganzen Sache nicht nur um unterschiedliches Spielverhalten geht, sondern auch immer sehr um Ressourcensicherung. Deine Zuwendung ist eine wichtige Sache für Mia und sie hat Angst, Leo nimmt ihr das quasi weg.
Du solltest sie gerade viel kuscheln und auf den Arm nehmen (alles, was sie gerne mag), aber im Moment erstmal nur dann, wenn Leo nicht dabei ist. Also notfalls mal die Tür zu machen, damit ihr Ruhe habt. Exklusive Qualitiytime für die angestammte Katze ist einer der Bausteine, damit das Ganze klappen kann. Dann kann man das nach und nach "steigern" (je nachdem, wie gut es läuft), indem man es auch mal in Leos Gegenwart probiert und sich sehr demonstrativ ausschließlich Mia zuwendet und Leo null beachtet. Damit sie lernt, dass er ihr nichts wegnimmt. Das wird aber dauern, bis sie da entspannt bleiben kann. Üben, üben, üben....
Zum Thema Ressourcensicherung: haben beide rund um die Uhr Zugang zu Futter? Denn das ist auch, neben Zuwendung des Menschen, eine der wichtigsten Ressourcen. Nur wenn die angestammten Katze nicht das Gefühl hat, die neue nimmt ihr was weg, kann das funktionieren.
Zum Thema Moderieren: dass beide entspannt zusammen spielen, würde ich jetzt noch nicht forcieren, das ist vielleicht zu früh. Denn wenn es schiefgeht, wirft einen das gleich mehrere Schritte zurück.
Moderieren ist ja ganz umfassend gemeint und bezieht sich nicht auf eine gemeinsame Beschäftigung der Beiden. Es geht darum, Leo vorsichtig und richtig etwas runterzubringen. Damit bringt man ihm erstens bei, welche Verhaltensweisen nicht erwünscht sind und stärkt zweitens Mias Selbstbewusstsein, weil sie die Erfahrung macht, dass Du ihr beistehst. Das ist superwichtig, nach meiner Erfahrung.