
imke101
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- 3. Juli 2020
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Liebe Foris,
ich schreibe hier aus Sorge um meinen fast 19-jährigen Herzenskater Kasper. Wir sind auf dem Weg der Diagnosefindung bez. seiner Beschwerden, ich lese hier immer fleissig mit und hoffe, daß ihr vllt. Ideen habt, in welche Richtung ich weiterdenken könnte. Und ganz ehrlich freue ich mich, von Dosis von Katzen älteren Semesters zu hören und einfach etwas seelische Unterstützung in dieser akuten Phase zu bekommen.
Kasper wog mal 4,1 Kilos, mittlerweile ist er (war er) bei konstant 3,75kg.
Hat vor 2 Jahren einen schlimmen Katzenschnupfen (Mykoplasmen, Herpes posotiv, Calici negativ) durchgemacht, der höchstwahrscheinlich von unserem Neuzugang aus dem Tierheim, meinem lieben Murphy, übertragen wurde (der mit allen relevanten Tests "negativ" hier eingezogen ist).
Wir haben 3 Wochen gekämpft, und er ist dem Tod nochmal von der Schippe gesprungen.
Generell hat er chronisch erhöhte Pankreaswerte, immer leicht erhöhten BUN, Niere noch ganz o.k., schnorchelt ab und an dolle und frisst dann schlechter, mit Futterwechsel und Thunfischsaft komme ich aber immer gut hinterher. Pankreaswerte waren streckenweise stärker erhöht aber Kasper hat ziemlich konsequent weitergefressen, deshalb bekommen mein Tierarzt und ich keine Panik mehr, wenn der Wert mal über dem Grenzwert liegt (er hat sich zwischen 7 und 13 fPL eingependelt). Füttere Futter um und bei 5% Fettgehalt. SDÜ gut eingestellt mit Aristo. Bekommt immer Flohsamenschalen über sein Futter, da er seit seiner Kindheit einen trägen Darm hat.
Grundimmunisiert, kastriert.
Im Dezember gab es während eines US der Bauchspeicheldrüse (kein weiterer organischer Befund) die Zufallsdiagnose Gallenblasen-Sludge, die ich 2 Monate lang mit Urchosol behandelt habe.
Nun zum akuten Zustand: ich bin vor 2 Wochen 2,5 Tage unterwegs gewesen, meine Nachbarin hat meine Katzen gefüttert. Offensichtlich hat sie nicht sichergestellt, daß Kasper vernünftig frisst: er ist in den 2,5 Tage komplett abgestürzt, hat 500gr verloren (wirklich), und offensichtlich auch nicht gut getrunken.
Ich war völlig erschrocken, ich kenne so einen plötzlichen Abbau von ihm überhaupt nicht, er verträgt es gut, wenn ich mal unterwegs bin und kennt seine "Aufpasser". Habe ihm dann Montag Abend in meiner Panik zu seinem normalen Futter, das er auch gefuttert hat, zu fettiges (15%) Recoaktiv (und wahrscheinlich zuviel davon) gegeben, was er gierig aufgeschleckt hat. Am nächsten Tag hatte er blutigen Durchfall und Spuckattacken. Er hatte einige Wochen vorher schonmal blutiger Durchfall, der war allerdings einmalig, sein Stuhlgang hat sich danach gleich wieder normalisiert.
Ich bin dann mit einer Stuhlprobe zu einem anderen Tierarzt, der diagnostisch super aufgestellt ist - habe Kasper's Zahnsanierung dort machen lassen, weil die Praxis ein Dentalröntgengerät hat, Kasper hat FORL - gefahren, der auf Giardien getestet hat (negativ).
Kasper hat eine Wurmkur bekommen und ich sollte ihm EnteriCream gegen Verdauungstörungen geben. Das Mittel hat er ausgespuckt (43% Fettgehalt) und dann gar nichts mehr gefressen.
Ich bin am Tag drauf zu meinem "normalen" Tierarzt gefahren, weil sich Kaspers Zustand verschlechtert hatte. Der TA hat Cerenia gespritzt und mir Mirataz zur Appetitanregung mitgegeben hat. Kasper hat dann prima gefuttert und innerhalb kürzester Zeit 300gr. zugenommen. Er hat einen Tag lang wahnsinnig viel Wasser getrunken.
Der Durchfall blieb allerdings bestehen, ich habe ihm dann Sanofor Moorerde gegeben, was den Darm etwas beruhigt hatte, der Stuhl wurde wieder etwas fester, für 2 Tage gab es auch keine morgendlichen Magensäurespuckereien. Ulmenrinde habe ich übrigens vorher schon probiert, ohne Erfolg. Was hilft ist früh genug füttern, das klappt aber nur, wenn er generell Appetit hat und fressen will.
Ich war gestern ein erneutes Mal beim (alten) Tierarzt, Kasper's Schilddrüse war in der vorherigen Blutuntersuchung komplett aus dem Ruder gelaufen (T4: 9). Mein TA meinte, daß das mit der Tablettengabe durch meine Nachbarin wohl nicht geklappt hätte, und wollte 3 Wochen bis zur nächsten Kontrolluntersuchung warten. Kasper bekommt Carbimazol in eines ziemlich homöopathischen Dosis: 1,25mg zweimal am Tag.
Ich habe drüber nachgedacht und wollte sichergehen, daß die Sympomatik nicht von der Schilddrüse kommt, und Kasper's Körper nicht unnötig 3 Wochen lang auf Hochtouren läuft.
Die Labortechnikerin in der Praxis hat dann Auffälligkeiten im Plasma festgestellt, und gleich ein komplettes Blutbild gemacht. Diagnose: Anämie. Oh Mann. Ich hänge die letzten 3 Blutbilder untenan.
So, und Stand jetzt: Kasper frisst nicht. Auch mit Mirataz nicht.
Die Blutprobe wurde ins Gross-Labor geschickt, es soll auf Mykoplasmen getestet und die Blutkörperchen angeschaut werden (weiss den Namen dafür gerade nicht).
Kot wurde noch nicht tiefgründig untersucht. Ist dünner und kleiner, länger, befürchte natürlich Darmkrebs wegen des verminderten Outputs, es sieht so aus, als würde Kasper den Kot an einer Obstruktion vorbeiquetschen müssen. Und wegen dem Blut natürlich. Es gibt immer noch Blutbeimengungen, mal mehr, mal weniger.
Der (alte) Tierarzt hat mir noch Sucrabest mitgegeben, das habe ich heute morgen irgendwie in Kasper hineinbekommen. 2 Stunden später dann 6ml Reconvales (das normale). Kasper hasst Zwangsfütterung, alles, was ich ihm er Spritze geben will wird mit Verachtung bekämpft. Wollte ihm heute Nachmittag nochmal Sanofor geben.
Morgen habe ich einen Termin zum US und/oder Röntgen, um den Darm und die Organe nochmal genau anzuschauen (beim "neuen" TA). Ich weiss, daß das mit dem TA-Hin-und-Her suboptimal ist, aber der eine kennt Kasper in- und auswendig, und der andere hat super Geräte und bis 22 Uhr auf.
So, und jetzt zu meiner Frage: was für Zusammenhänge seht ihr? An welchen Schräubchen kann ich drehen? Ab wann mache ich zuviel?
Ich vermute, die Anämie kommt vom Blutverlust im Darm? Habe aber auch mal irgendwo gelesen, daß Herpes eine Anämie auslösen kann? IBD? Könnte ich mir auch gut vorstellen, ich habe Kasper jahrelang mit Kochbarf gefüttert, was seine Leber gefreut hat, aber seit einigen Monaten ist er sehr mäkelig, und angesichts seines Alters füttere ich alles unter 5%, was er fressen mag. Er soll sein Alter ja geniessen. Sprich, es sind oft unterirdische Sorten im Napf, was mich schmerzt, aber: Hauptsache futtern.
Ich weiss, daß ich erstmal die Ergebnisse des Labors und des US morgen abwarten muss, aber wollte hier einfach schonmal posten, auch, um von Dosis von Seniorkatzen zu hören, wie ihr mit solchen Zuständen umgeht bzw. umgegangen seid.
Die Arztbesuche waren für Kasper sehr anstrengend, und wegen seiner Anämie muss ich mir ab jetzt auch gut überlegen, wie oft und wieviel ihm in Zukunft Blut abgenommen wird. Im Moment ist er ziemlich schwach, und mir graust ein wenig vor dem anstrengenden Termin morgen.
Und überhaupt muss ich sein Alter und seine Lebensqualität im Blick haben. Zwangsfüttern mache ich natürlich, wenn es angesagt ist, aber ich will nicht auf Teufel-komm-raus sein Leben verlängern, wenn Leben heisst, ständig zwangs-medikamentiert zu werden.
So, sorry, das war lang zum Karfreitag. Ich hoffe, ich habe die Fakten einigermassen zusammenhängend aufgeschrieben, und freue mich auf Euren Input, Eure Erfahrungen und auch über aufmunternde Worte.
ich schreibe hier aus Sorge um meinen fast 19-jährigen Herzenskater Kasper. Wir sind auf dem Weg der Diagnosefindung bez. seiner Beschwerden, ich lese hier immer fleissig mit und hoffe, daß ihr vllt. Ideen habt, in welche Richtung ich weiterdenken könnte. Und ganz ehrlich freue ich mich, von Dosis von Katzen älteren Semesters zu hören und einfach etwas seelische Unterstützung in dieser akuten Phase zu bekommen.
Kasper wog mal 4,1 Kilos, mittlerweile ist er (war er) bei konstant 3,75kg.
Hat vor 2 Jahren einen schlimmen Katzenschnupfen (Mykoplasmen, Herpes posotiv, Calici negativ) durchgemacht, der höchstwahrscheinlich von unserem Neuzugang aus dem Tierheim, meinem lieben Murphy, übertragen wurde (der mit allen relevanten Tests "negativ" hier eingezogen ist).
Wir haben 3 Wochen gekämpft, und er ist dem Tod nochmal von der Schippe gesprungen.
Generell hat er chronisch erhöhte Pankreaswerte, immer leicht erhöhten BUN, Niere noch ganz o.k., schnorchelt ab und an dolle und frisst dann schlechter, mit Futterwechsel und Thunfischsaft komme ich aber immer gut hinterher. Pankreaswerte waren streckenweise stärker erhöht aber Kasper hat ziemlich konsequent weitergefressen, deshalb bekommen mein Tierarzt und ich keine Panik mehr, wenn der Wert mal über dem Grenzwert liegt (er hat sich zwischen 7 und 13 fPL eingependelt). Füttere Futter um und bei 5% Fettgehalt. SDÜ gut eingestellt mit Aristo. Bekommt immer Flohsamenschalen über sein Futter, da er seit seiner Kindheit einen trägen Darm hat.
Grundimmunisiert, kastriert.
Im Dezember gab es während eines US der Bauchspeicheldrüse (kein weiterer organischer Befund) die Zufallsdiagnose Gallenblasen-Sludge, die ich 2 Monate lang mit Urchosol behandelt habe.
Nun zum akuten Zustand: ich bin vor 2 Wochen 2,5 Tage unterwegs gewesen, meine Nachbarin hat meine Katzen gefüttert. Offensichtlich hat sie nicht sichergestellt, daß Kasper vernünftig frisst: er ist in den 2,5 Tage komplett abgestürzt, hat 500gr verloren (wirklich), und offensichtlich auch nicht gut getrunken.
Ich war völlig erschrocken, ich kenne so einen plötzlichen Abbau von ihm überhaupt nicht, er verträgt es gut, wenn ich mal unterwegs bin und kennt seine "Aufpasser". Habe ihm dann Montag Abend in meiner Panik zu seinem normalen Futter, das er auch gefuttert hat, zu fettiges (15%) Recoaktiv (und wahrscheinlich zuviel davon) gegeben, was er gierig aufgeschleckt hat. Am nächsten Tag hatte er blutigen Durchfall und Spuckattacken. Er hatte einige Wochen vorher schonmal blutiger Durchfall, der war allerdings einmalig, sein Stuhlgang hat sich danach gleich wieder normalisiert.
Ich bin dann mit einer Stuhlprobe zu einem anderen Tierarzt, der diagnostisch super aufgestellt ist - habe Kasper's Zahnsanierung dort machen lassen, weil die Praxis ein Dentalröntgengerät hat, Kasper hat FORL - gefahren, der auf Giardien getestet hat (negativ).
Kasper hat eine Wurmkur bekommen und ich sollte ihm EnteriCream gegen Verdauungstörungen geben. Das Mittel hat er ausgespuckt (43% Fettgehalt) und dann gar nichts mehr gefressen.
Ich bin am Tag drauf zu meinem "normalen" Tierarzt gefahren, weil sich Kaspers Zustand verschlechtert hatte. Der TA hat Cerenia gespritzt und mir Mirataz zur Appetitanregung mitgegeben hat. Kasper hat dann prima gefuttert und innerhalb kürzester Zeit 300gr. zugenommen. Er hat einen Tag lang wahnsinnig viel Wasser getrunken.
Der Durchfall blieb allerdings bestehen, ich habe ihm dann Sanofor Moorerde gegeben, was den Darm etwas beruhigt hatte, der Stuhl wurde wieder etwas fester, für 2 Tage gab es auch keine morgendlichen Magensäurespuckereien. Ulmenrinde habe ich übrigens vorher schon probiert, ohne Erfolg. Was hilft ist früh genug füttern, das klappt aber nur, wenn er generell Appetit hat und fressen will.
Ich war gestern ein erneutes Mal beim (alten) Tierarzt, Kasper's Schilddrüse war in der vorherigen Blutuntersuchung komplett aus dem Ruder gelaufen (T4: 9). Mein TA meinte, daß das mit der Tablettengabe durch meine Nachbarin wohl nicht geklappt hätte, und wollte 3 Wochen bis zur nächsten Kontrolluntersuchung warten. Kasper bekommt Carbimazol in eines ziemlich homöopathischen Dosis: 1,25mg zweimal am Tag.
Ich habe drüber nachgedacht und wollte sichergehen, daß die Sympomatik nicht von der Schilddrüse kommt, und Kasper's Körper nicht unnötig 3 Wochen lang auf Hochtouren läuft.
Die Labortechnikerin in der Praxis hat dann Auffälligkeiten im Plasma festgestellt, und gleich ein komplettes Blutbild gemacht. Diagnose: Anämie. Oh Mann. Ich hänge die letzten 3 Blutbilder untenan.
So, und Stand jetzt: Kasper frisst nicht. Auch mit Mirataz nicht.
Die Blutprobe wurde ins Gross-Labor geschickt, es soll auf Mykoplasmen getestet und die Blutkörperchen angeschaut werden (weiss den Namen dafür gerade nicht).
Kot wurde noch nicht tiefgründig untersucht. Ist dünner und kleiner, länger, befürchte natürlich Darmkrebs wegen des verminderten Outputs, es sieht so aus, als würde Kasper den Kot an einer Obstruktion vorbeiquetschen müssen. Und wegen dem Blut natürlich. Es gibt immer noch Blutbeimengungen, mal mehr, mal weniger.
Der (alte) Tierarzt hat mir noch Sucrabest mitgegeben, das habe ich heute morgen irgendwie in Kasper hineinbekommen. 2 Stunden später dann 6ml Reconvales (das normale). Kasper hasst Zwangsfütterung, alles, was ich ihm er Spritze geben will wird mit Verachtung bekämpft. Wollte ihm heute Nachmittag nochmal Sanofor geben.
Morgen habe ich einen Termin zum US und/oder Röntgen, um den Darm und die Organe nochmal genau anzuschauen (beim "neuen" TA). Ich weiss, daß das mit dem TA-Hin-und-Her suboptimal ist, aber der eine kennt Kasper in- und auswendig, und der andere hat super Geräte und bis 22 Uhr auf.
So, und jetzt zu meiner Frage: was für Zusammenhänge seht ihr? An welchen Schräubchen kann ich drehen? Ab wann mache ich zuviel?
Ich vermute, die Anämie kommt vom Blutverlust im Darm? Habe aber auch mal irgendwo gelesen, daß Herpes eine Anämie auslösen kann? IBD? Könnte ich mir auch gut vorstellen, ich habe Kasper jahrelang mit Kochbarf gefüttert, was seine Leber gefreut hat, aber seit einigen Monaten ist er sehr mäkelig, und angesichts seines Alters füttere ich alles unter 5%, was er fressen mag. Er soll sein Alter ja geniessen. Sprich, es sind oft unterirdische Sorten im Napf, was mich schmerzt, aber: Hauptsache futtern.
Ich weiss, daß ich erstmal die Ergebnisse des Labors und des US morgen abwarten muss, aber wollte hier einfach schonmal posten, auch, um von Dosis von Seniorkatzen zu hören, wie ihr mit solchen Zuständen umgeht bzw. umgegangen seid.
Die Arztbesuche waren für Kasper sehr anstrengend, und wegen seiner Anämie muss ich mir ab jetzt auch gut überlegen, wie oft und wieviel ihm in Zukunft Blut abgenommen wird. Im Moment ist er ziemlich schwach, und mir graust ein wenig vor dem anstrengenden Termin morgen.
Und überhaupt muss ich sein Alter und seine Lebensqualität im Blick haben. Zwangsfüttern mache ich natürlich, wenn es angesagt ist, aber ich will nicht auf Teufel-komm-raus sein Leben verlängern, wenn Leben heisst, ständig zwangs-medikamentiert zu werden.
So, sorry, das war lang zum Karfreitag. Ich hoffe, ich habe die Fakten einigermassen zusammenhängend aufgeschrieben, und freue mich auf Euren Input, Eure Erfahrungen und auch über aufmunternde Worte.