Kater ekelt oder fürchtet sich vor seinem Schwanz nach Teil-Amputation

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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10. November 2017
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Hallo zusammen

Mein Freigänger-Kater musste leider eine Teil-Amputation seines Schwanzes auf sich nehmen. Der Tierarzt konnte die Ursache für den Bruch nicht genau eruieren. Vermutet wird ein starker Biss einer anderen Katze oder eines Marders, da viel Blut im Schwanz war. Möglich wäre aber auch, dass er sich den Schwanz irgendwo eingeklemmt hat.

Die Operation ist gut verlaufen, und die Naht gut verheilt. Nach 10 Tagen mit Kragen und Ausgehverbot konnten die Fäden gezogen werden. Das war vor zwei Tagen. Nun darf er wieder raus und muss auch den Kragen nicht mehr tragen. Das war für ihn sichtlich eine riesige Erleichterung. Ich beobachte ihn gut. Anfangs nach der OP ist mir aufgefallen, dass er immer wieder versucht hat, in den Schwanz reinzubeissen. Das ist auch heute teilweise noch so. Ich vermute, dass es ihn noch immer juckt, da der Heilprozess ja noch andauert. Seit gestern beobachte ich aber, dass er sich regelrecht vor dem Schwanz ekelt oder fürchtet. Er putzt sich kurz, schreckt dann aber sofort zurück und zuckt komisch mit dem Schwanz. Die Stelle ist natürlich noch rasiert, die Haare sind erst langsam am nachwachsen. Aber ich frage mich trotzdem, was genau dahinter steckt. Hat er Phantomschmerzen oder ist er schlicht irritiert, weil der Schwanz anders als gewohnt ist?

Probleme mit dem Gleichgewicht, Springen usw. hat er absolut keine.

Gibt es hier User mit ähnlichen Erfahrungen? Wie kann ich meinem Kater in dieser Situation am besten helfen? Und wie lange dauert es, bis er sich daran gewöhnt hat?

Herzlichen Dank!
 
A

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Hi,
ich hatte zwar noch keine Katze mit so einer OP, würde aber Furcht oder Ekel definitiv ausschließen. Ich denke, die beiden naheliegendsten Erklärungen hast Du schon selbst geliefert:
Hat er Phantomschmerzen oder ist er schlicht irritiert, weil der Schwanz anders als gewohnt ist?
Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus Schmerzen und Irritation.
Und ich denke, da kann man selber nicht viel machen, der Kater wird sich bald daran gewöhnt haben.
Aller Gute für Euch! 🍀🐞🍀
 
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Solltest du den Verdacht haben, das er Schmerzen hat, kannst du ihm Schmerzmittel (vom Tierarzt) geben.
Wenn das Verhalten dann besser wird, hatte er vorher Schmezen.
 
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Hallo, ja unser lieber Kalle hatte auch eine Amputation. Er hat das ganze Op-Nachbehandlungsprozedere super verpackt, aber dann habe ich genau das gleiche beobachtet wie du. Auch heute noch propellert der Stummel wild umher, wenn er z. B. ganz normal geht. Dann ist es so, dass das ganze Körpergefühl neu ausgerichtet werden muss, das nachwachsende Fell juckt, Phantomschmerz wird mit Sicherheit auch ein Thema sein. Und beobachte das mit den Nähten gut, bei Kalle wurde ein Faden vergessen, der ihn tierisch gestört hat. Alles Gute für Euch! Wenn du magst, kannst ja mal unsere Geschichte lesen. Vielleicht kann das ein lieber Mensch hier verlinken, ich kann es leider nicht😅
 
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Hallo, ja unser lieber Kalle hatte auch eine Amputation. Er hat das ganze Op-Nachbehandlungsprozedere super verpackt, aber dann habe ich genau das gleiche beobachtet wie du. Auch heute noch propellert der Stummel wild umher, wenn er z. B. ganz normal geht. Dann ist es so, dass das ganze Körpergefühl neu ausgerichtet werden muss, das nachwachsende Fell juckt, Phantomschmerz wird mit Sicherheit auch ein Thema sein. Und beobachte das mit den Nähten gut, bei Kalle wurde ein Faden vergessen, der ihn tierisch gestört hat. Alles Gute für Euch! Wenn du magst, kannst ja mal unsere Geschichte lesen. Vielleicht kann das ein lieber Mensch hier verlinken, ich kann es leider nicht😅
Besonders schräg ist es, wenn er auf den Katzenbaum in den runden Korb springt. Da rollt er sich zusammen, so dass er direkt auf den Schwanz blickt. Seine Augen funken förmlich, der Schwanz zuckt und er sieht irgendwie genervt und angewidert aus. Ich habe sowas noch nie zuvor gesehen. Vielleicht filme ich es beim nächsten Mal ;)! Ich dachte auch, dass die nachwachsenden Haare störend sein könnten. Die Fäden sollten alle draussen sein; ich checke das nochmals, wenn sich der Schorf weiter löst. Allerdings haben sie mir beim TA versichert, dass sie sich ansonsten dann auch selbst auflösen würden. Wie hast du festgestellt, dass ein Faden vergessen wurde?

Schmerzmittel hat er nach der OP während 7 Tagen erhalten. Irgendwo in einem Post hier wurde das gefragt/erwähnt.

Sehr gerne lese ich deine Geschichte, bin gespannt :).
 
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Phantomschmerzen sind neuropathische Schmerzen: Kribbeln, Brennen, Jucken, Überempfindlichkeit.
Gängige Schmerzmittel greifen da nicht, da braucht man sogenannte Koanalgetika, also Gabapentin oder Pregabalin (Antiepileptika, greifen in die Schmerzweiterleitung ein) oder Amitriptylin (Antidepressivum, greift in die Schmerzmodulation im Kopf ein).
Einzelfallberichte über die Wirkung von Amantadin gibt es, den Wirkmechanismus habe ich nicht mehr im Kopf.

Bei meinen Oldies nutzen wir Pregabalin und Amitriptylin, in Kombination mit Metacam oder Prednisolon.
 
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  • #10
Phantomschmerzen sind neuropathische Schmerzen: Kribbeln, Brennen, Jucken, Überempfindlichkeit.
Gängige Schmerzmittel greifen da nicht, da braucht man sogenannte Koanalgetika, also Gabapentin oder Pregabalin (Antiepileptika, greifen in die Schmerzweiterleitung ein) oder Amitriptylin (Antidepressivum, greift in die Schmerzmodulation im Kopf ein).
Einzelfallberichte über die Wirkung von Amantadin gibt es, den Wirkmechanismus habe ich nicht mehr im Kopf.

Bei meinen Oldies nutzen wir Pregabalin und Amitriptylin, in Kombination mit Metacam oder Prednisolon.
Mir fällt über die Zeit immer wieder dein überragendes medizinisches Wissen auf, darf ich fragen, aus welcher Berufsgruppe du kommst? Nur so, um meine Neugier zu stillen. Sorry wenn das zu persönlich erscheint.
 
  • #11
Danke.
Ich lasse Deiner Phantasie freien Spielraum. :D
 
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  • #12
@Angellike wie lange hat es eigentlich gedauert, bis der Stummel wieder normal behaart war? Ich habe die Bilder in deinem Post gesehen. Sieht bei meinem Kater sehr ähnlich aus; nur dass der Schwanz noch etwas länger ist

Bildschirmfoto 2024-03-28 um 17.39.37.jpg



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  • #14
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  • #16
Dachte eher an Humanmedizin, keine Ahnung warum. Und da dann an den Bereich Intensivmedizin, aber wahrscheinlich liege ich komplett falsch.
Ich tippe auf Altenpflege.
Irgendwo sagte er wie er seinen unwilligen Patienten Pillen einflößt und dass es bei Katzen ähnlich ist 😅 ich bin auch neugierig, aber eigentlich ist es egal. Ich bin nur immer wieder sehr froh wenn Leute mit so hartem Wissen es einfach teilen und anderen helfen.
Oft machen solch Wissende ja ein Mega Geheimnis um alles..
 
  • #17
@Angellike wie lange hat es eigentlich gedauert, bis der Stummel wieder normal behaart war? Ich habe die Bilder in deinem Post gesehen. Sieht bei meinem Kater sehr ähnlich aus; nur dass der Schwanz noch etwas länger ist

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Trägt er den Trichter ohne Probleme?
Kalle hat sich den immer innerhalb kürzester Zeit wieder abmontiert😅aber er ist auch nie an die Wunde gegangen und hat sich sein Recht erkämpft 😉
 
  • #18
Trägt er den Trichter ohne Probleme?
Kalle hat sich den immer innerhalb kürzester Zeit wieder abmontiert😅aber er ist auch nie an die Wunde gegangen und hat sich sein Recht erkämpft 😉
Er fand es erst sehr übel und hat versucht, ihn loszuwerden. Irgendwann hat er sich ein bisschen daran gewöhnt. Ich habe ihn aber öfters ausgezogen, damit er sich putzen konnte. Da er aber immer wieder in den Schwanz beissen wollte, blieb mir nix anderes übrig, als ihm das Ding dann wieder anzuschnallen (v.a. nachts). Er hat das alles mit sich machen lassen. Er ist so ein Lieber, lässt es einfach über sich ergehen. Wobei ich sagen muss, dass er auch relativ smart ist. Er konnte sich so drehen und verbiegen, dass er den Schwanz in den Trichter einführen konnte und so rankam. Er hat aber genau verstanden, wenn ich dann bestimmt "Nein" gesagt habe ;). Danach habe ich beobachtet, dass er sich verstecken wollte, um daran zu putzen. So war dann für mich jeweils klar, wann ich ihn im Auge haben musste. Insgesamt ging es sehr gut, er hat die Wunde nicht verschlimmbessert.

Für ihn viel schlimmer war das Ausgehverbot, da hat er nachts schon rumgeschrien und Radau gemacht. Aber er hat mir nix in der Bude zerstört, wie das andere Freigänger machen. Die ganze Geschichte hat mich dennoch enorm gestresst; ich habe zwei Wochen sehr wenig geschlafen und mir viele Sorgen gemacht, weil ich so an ihm hänge. Langsam können wir beide wieder etwas entspannen. Nun merke ich, wie unendlich müde ich bin. Ich arbeite 100% und bin mit ihm allein (seit ein paar Tagen wohnt meine Mom bei mir, sie ist quasi zu Besuch). Bis zuvor war es schon echt heftig, TA-Besuche, Beobachten, Sorgen und Job alles unter einen Hut zu kriegen. War fast wie mit einem Neugeborenen. Nur, dass bei Babies die soziale Akzeptanz viel höher ist bez. Ausfall Arbeit und Leistungsbeeinträchtigung ;).
 
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  • #19
Er fand es erst sehr übel und hat versucht, ihn loszuwerden. Irgendwann hat er sich ein bisschen daran gewöhnt. Ich habe ihn aber öfters ausgezogen, damit er sich putzen konnte. Da er aber immer wieder in den Schwanz beissen wollte, blieb mir nix anderes übrig, als ihm das Ding dann wieder anzuschnallen (v.a. nachts). Er hat das alles mit sich machen lassen. Er ist so ein Lieber, lässt es einfach über sich ergehen. Wobei ich sagen muss, dass er auch relativ smart ist. Er konnte sich so drehen und verbiegen, dass er den Schwanz in den Trichter einführen konnte und so rankam. Er hat aber genau verstanden, wenn ich dann bestimmt "Nein" gesagt habe ;). Danach habe ich beobachtet, dass er sich verstecken wollte, um daran zu putzen. So war dann für mich jeweils klar, wann ich ihn im Auge haben musste. Insgesamt ging es sehr gut, er hat die Wunde nicht verschlimmbessert.

Für ihn viel schlimmer war das Ausgehverbot, da hat er nachts schon rumgeschrien und Radau gemacht. Aber er hat mir nix in der Bude zerstört, wie das andere Freigänger machen. Die ganze Geschichte hat mich dennoch enorm gestresst; ich habe zwei Wochen sehr wenig geschlafen und mir viele Sorgen gemacht, weil ich so an ihm hänge. Langsam können wir beide wieder etwas entspannen. Nun merke ich, wie unendlich müde ich bin. Ich arbeite 100% und bin mit ihm allein (seit ein paar Tagen wohnt meine Mom bei mir, sie ist quasi zu Besuch). Bis zuvor war es schon echt heftig, TA-Besuche, Beobachten, Sorgen und Job alles unter einen Hut zu kriegen. War fast wie mit einem Neugeborenen. Nur, dass bei Babies die soziale Akzeptanz viel höher ist bez. Ausfall Arbeit und Leistungsbeeinträchtigung ;).
Ich weiß genau, was du meinst. Und war soo dankbar, dass ich in der Zeit viel zuhause war bzw. Homeoffice gemacht hab. Sorgen hab ich mir auch viele gemacht und hatte ständig ein schlechtes Gewissen, weil immer ein Kater zu kurz kam. Und dann roch Kalle nach Tierklinik und hatte einen Verband und kaum noch Schwanz, er wurde von den anderen beiden nur noch fies behandelt und ich lebte mit drei Katzen hinter drei Türen. Bin fast verzweifelt und Schlaf war auch knapp😅
 
  • #20
Das ist das aktuelle Bild. Zwei Schichten Fell sind nachgewachsen.
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