Kasimir ist krank

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Kasimiri

Kasimiri

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3. November 2011
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348
Ihr Lieben,
jetzt weiss ich nicht, wie anfangen - und bitte, um Himmels willen, keine Moralpredigen oder aufgeheizten Gefühle!!!
Mir ist an nüchternen Fakten gelegen, wenn das möglich wäre :).

Kasimir zieht sich seit gut einer Woche etwas zurücdk, nun, ich dachte mir nichts dabei, das Recht hat er ja. Er frass nur zögerlich auch - das schob ich auf die Mäuse, die er draussen jagte, und dachte, der will mir nur zeigen, dass er auch "Besseres" haben kann. Er speichelt - das tut er schon lange, ich dachte, das liegt an denschon fehlenden Zähnen. Er hechelt oft, aber mittlerweile weniger oft als im Sommer, ich wollte eh schon mit ihm zum Arzt, Herz und Lunge untersuchen lassen. Er schleckte sich auffallend oft das Näslein, das war allerdings neu für mich.
Freitag frass hab ich ihn zum ersten mal "weinen" gehört, mir brach das Herz, immer noch verstand ich nicht, was los war, bis er am Abend sein bisschen Futter erbrach.
Nachts ist kein Tierarzt erreichbar, es war nichts machbar, am Samstag ging ich in die Praxis - irgendwas an den Zähnen, mein erster Verdacht: Forl, der ARzt sagte, das sei gut möglich.
Am Donnerstag ist Röntgen unter Narkose geplant. Der Kater bekam eine Spritze, in der ein Schmerzmittel war und ein Antibiotikum.Er hörte Herz und Lunge ab, die seien ok. Mir ist sonnenklar, dasse in HEr4zfehler nicht "abgehört" werden kann. Mit blosser Hand hatte ich Rythmussveränderungen, Herzrasen gefühlt, und dem Arzt das auch gesagt.
Er meinte zum Hecheln: es könne sein a) Schmerzen weghecheln (Zähne), oder b) er atmet schicht durch den Mund, weil die Nase zu ist - also nicht, wie ich dachte, Lunge, sondern der Nasenbereich ist betroffen.

Ich hab manchmal schon die Beobachtung gemacht, dass er schreckhaft wird, ganz unverständlich für mich.......ausser, seine Wahrnehmung stimmt nicht mehr (Ohren?). Und wenn dei oberen Atmungsorgane nich tin Ordnung sind, können die Ohren betroffen sind, oder?

Was mache ich nun genau - am günstigsten. Überflüssiges will ich ihm und mir ersparen. Ich will schnell, zweckmässig und effektiv untersucht haben.
Ist ein Röntgen unter Narkose das, was das Meiste jetzt bringt? Forl wäre für mich das kleinste Problem - Zähne raus und gut ist. Mein Gefühl ist, er hat noch etwas, das ist im Kopfbereich. Nur weiss ich nicht,wie man das rausfinden kann......CT? MRT kann er nicht machen. Ob CT weiss ich, ehrlich gesagt nicht, muss ich rausfinden - vor Donnerstag, wenn möglich. Grosses Blutbild - da könnte man eine Krebserkrankung herausfinden, ja?
Jetzt bekommt er Schmerzmittel oral, abends von mir, das wirkt 24 Stunden. Er frisst schlecht, aber er frisst (hat von Sonntag auf Montag gar nichts gegessen, das war schlimm), ist friedlich, die Stimmung ist ok. Das Futter mit Wasser ein wenig verdünnen kommt gut bei ihm, er schlabbert gern - pures wasser mag er nicht. Kann se sein,d ass das schmerzmittel (Loxikom 1,5mg) nicht alle Schmerzen auffängt? Trotz des Antibiotikums ist die Nase nicht frei (das war sie nie, hab ich sonst auf den Katzenschnupfen geschoben....).

Wenn Ihr mir helfen könntet, wäre ich dankbar.......
 
A

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Ich denke mal, dass Du schon auf dem richtigen Weg bist:

Zähne und Zahnfleisch - FORL, Zahnfleischentzündungen aufgrund von Unverträglichkeiten, Allergien und auch Calici (ob auch Herpes Ursache sein kann, weiß ich gerade nicht) und anderes möglich (er kann ja auch Löcher haben oder Wackelzähne);

Dass Speicheln kann von Allergien kommen, aber auch von Übelkeit, auch das Naseschlecken passt zur Übelkeit. Das er beim Futtern jault, weist eher auf Schmerzen im Maul-Rachenbereich hin - also entweder die Ursachen vom ersten Absatz oder ein aktueller Virusinfekt mit z. B. Bläschenbildung.

Wenn die Nase zu ist, riecht er das Futter ja auch nicht und futtert deshalb weniger bis gar nichts - insofern muss auch da herausgefunden werden, warum die Nase dicht ist. Wiederum passt ein Infekt.

Wenn er schreckhaft ist, kann es eine Wesensveränderung aufgrund von Schmerzen sein. Die dann eben auch mal besser sein kann. Wenn er empfindliche Ohren hat oder auch am Kauapparat Schwierigkeiten vorhanden sind, kann das durchaus entsprechende Wirkungen haben.

Herzultraschall - würde ich allerdings nur noch von einem Kardiologen machen lassen.

Ich kenne aktuell die Vorgeschichte von Kasimir nicht - Katzenschnupfen? Chronisch? Gesichert?

Wäre es mein Kater würde ich aktuell folgendes machen:

Tierklinik, in der Dentalröntgen und normales Röntgen (gesamter Körper) gemacht wird; Zahnsanierung, wenn notwendig; FORL-Behandlung ist klar.

Großes Blutbild mit Schilddrüse (gerontologisch) und evtl. auch Bauchspeicheldrüsenwerte - wenn Eosinophile erhöht sind, Allergietests machen lassen.

Herzultraschall (manche Entzündungen, die über längere Zeit im Körper bleiben, gehen eben leider auch aufs Herz, ebenso natürlich auch Viren)

Und natürlich schauen, ob und welcher Katzenschnupfen aktiv ist und entsprechend behandeln (Calici: Engystol, Herpes: L-Lysin)

... und immer und immer: Darmaufbau (je länger ich SymbioPet nutze, desto besser geht es meinen Herrschaften bei ihren Krankheiten)


Und vielleicht habe ich das ein oder andere vergessen und andere schreiben das noch.

Alles Gute!
 
:) Danke, Meiki
grossartig.....strutur war das, was ich brauchte.... :)

Katzenschnupfen galt/gilt als gesichert - bei einem Test wurden allerdings gar keine Viren nachgewiesen. Als der Test gemacht wurde, war er (der Katzenschnupfen) allerdings auch grad nicht aktiv..........

Bindehautentzündung, vor allem auf der (seiner) rechten Seite, hat er immer wieder. L-Lysiin geb ich fast regelmässig. Da ich selber regelmässig Cortison nehme, hab ich ihm die letzen 3 Monate 1-2mal im Monat eine Dosis von 0,25mg gegeben. Hat immer gut geholfen.......er fühlte sich eindeutig fitter, wurde "frecher".........

Noch eine Frage zu FORL - die betroffenen Zähne werden gezogene, ist klar. Nur habe ich im Kopf, dass die beste Vorsorge wäre, alle (!) Zähne zu ziehen.....wenn nämlich der Caliumhaushalt der Zähne angegriffen wird, dann noch im Verlauf bei allen Zähnen, nicht nur bei einigen, logischweise, oder?
Und - es spart Folgekosten, sag ich mal......bevor neues Dentaröntgen in einem Jahr, neue Schmerzen f. d. Kater, neue Sorgen und durchwachte Nächte für ihn (und mich), sollten alle gezogen werden - ihn würde es nicht stören, mich auch nicht......

Was meint Ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch eine Frage zu FORL - die betroffenen Zähne werden gezogene, ist klar. Nur habe ich im Kopf, dass die beste Vorsorge wäre, alle (!) Zähne zu ziehen.....wenn nämlich der Caliumhaushalt der Zähne angegriffen wird, dann noch im Verlauf bei allen Zähnen, nicht nur bei einigen, logischweise, oder?
Und - es spart Folgekosten, sag ich mal......bevor neues Dentaröntgen in einem Jahr, neue Schmerzen f. d. Kater, neue Sorgen und durchwachte Nächte für ihn (und mich), sollten alle gezogen werden - ihn würde es nicht stören, mich auch nicht......

Was meint Ihr?

Sollte sich beim Röntgen FORL bestätigen, dann nichts wie raus mit allen Zähnen. Bei den verschiedenen Baustellen, die dein Kater zu haben scheint, wäre diese dann behoben, was nur gut für den Gesamtorganismus sein wird.
 
Katzenschnupfen galt/gilt als gesichert - bei einem Test wurden allerdings gar keine Viren nachgewiesen. Als der Test gemacht wurde, war er (der Katzenschnupfen) allerdings auch grad nicht aktiv..........

Bindehautentzündung, vor allem auf der (seiner) rechten Seite, hat er immer wieder. L-Lysiin geb ich fast regelmässig. Da ich selber regelmässig Cortison nehme, hab ich ihm die letzen 3 Monate 1-2mal im Monat eine Dosis von 0,25mg gegeben. Hat immer gut geholfen.......er fühlte sich eindeutig fitter, wurde "frecher".........

bitte doch KEIN CORTISON :oops::(

--->

und insofern ist
cortison absolut nicht notwendig bzw. sehr oft auch grundlegend falsch bei einer undiagnostizierten erkrankung. bei infekten so gut wie jeder art ist es fatal. ich hatte das mal recherchiert gerade zum thema infektionen, atemwegserkrankungen - hier ein paar quellen:

Katzenkrankheiten von Kraft, Dürr, Hartmann, Seite 218:
"Glukokortikoide sind beim akuten Katzenschnupfen kontrainduziert."
http://books.google.de/books?id=RzU...de +kontrainduziert +veterinärmedizin&f=false

Dasselbe Buch Seite 674:
"Kortikosteroide verbieten sich bei akuten infektiösen Bronchitiden."
http://books.google.de/books?id=RzU...age&q=Kortikosteroide pneumonie katze&f=false

Im alten "Katzenkrankheiten" ohne Hartmann steht auf Seite 678:
"Kortikosteroide sind mit Ausnahme von eosinophilen Pneumonien kontraindiziert. Ihre Anwendung bei viralen,bakteriellen,mykotischen oder parasitären Pneumonien ist als"Kunstfehler"anzusehen."

Atlas der klinischen Immunologie bei Hund und Katze von Michael Hay:
"Kortikosteroide - Kontraindikationen: Virus-/Pilz-/Bakterielle Infektionen, Fehlende Indikation (!)"
http://books.google.de/books?id=rbY...=onepage&q=Kortikosteroide cave katze&f=false

Praktikum der Hundeklinik von Kohn/Schwarz, Seite 18:
"Die Hemmung dieses pulmonären Abwehrmechanismus begünstigt bakterielle Sekundärinfektionen weshalb Glukokortikoide bei infektiösen bronchopulmonären Erkrankungen kontraindiziert sind."
http://books.google.de/books?id=H0m...ge&q=glukokortikoide +kontraindiziert&f=false

Deutsche tierärztliche Wochenschrift, Band 99 von 1992:
"Bakterielle Infektionen stellen eine relative Kontraindikation für die Anwendung von Glukokortikoiden dar (JENKINS. ... Bei Vorliegen viraler Infektionen sind Glukokortikoide absolut kontraindiziert (UNGEMACH, 1991)."
http://books.google.de/books?id=6Zk...X&ei=lusOUJfQFoTysgb-u4DICw&ved=0CGEQ6AEwCTgK

Und, ganz wichtig:

Pharmakotherapie bei Haus- und Nutztieren von Löscher, Ungemach und Kroker, siehe Seite 421ff - über Glukokortikoide (man mag ruhig mal den ganzen Text lesen!):
"Anwendung bei Infektionskrankheiten ist zu vermeiden. Bakterielle Infektionen sind, außer in lebensbedrohlichen Situationen, keine Indikation für Glukokortikoide. virale Infektionen stellen eine absolute Kontrainduktion dar."
Und weiter:
"Die in der Veterinärmedizin früher häufig eingesetzten fixen Glukokortikoid-Antibiotika-Kombinationen sind aus verschiedenen Gründen abzulehnen. [...] Der Einsatz [derselben] zur Krankheitsvorbeuge ist therapeutisch sinnlos und mit erheblichen Risiken behaftet."
http://books.google.de/books?id=W7z...AA#v=onepage&q=glukokortikoide +viral&f=false

und dann noch speziell zum thema bindehautentzündung - ein link von vielen:
"Fazit: Viren und Bakterien sind die Hauptursache für Bindehautentzündungen bei der Katze. Der Einsatz von kortisonhaltigen Augenpräparaten ist daher bei den meisten Bindehautentzündungen falsch. Der Krankheitsverlauf kann dadurch sogar verschlimmert werden."
http://www.kleintiermedizin.ch/katze/augen/augen3.htm


Und dann natürlich Vetpharm, das Kompendium der Schweizer Tierärzte, zum Thema Glukokortikoide:
"Infektionskrankheiten mit immunsuppressiven GK zu therapieren, erscheint paradox. Es gibt wenige Fälle, in welchen GK indiziert sind, z.B. (McGowan 1992):
- interstitielle Pneumonie: GK verbessern die Oxygenierung und reduzieren die Inzidenz von Lungenversagen (McGowan 1992)
- Hepatitis B (chronisch aktive Hepatitis) (Frey 1992)
- zerebrale Malaria (Humanmedizin) (Coyle 1999)
- Haemophilus influenzae meningitis bei Kindern (Coyle 1999; Schimmer 2001)
- Pneumocystis carinii Pneumonie (AIDS Patienten) (Frey 1992)
GK sind insbesondere dann indiziert, wenn die Infektionskrankheit lebensbedrohlich ist. Die Kombination mit einer erregerspezifischen und lückenlösen chemotherapeutischen Behandlung wird empfohlen. Im Fall von bakteriellen Infektionen, sollten bakterizide Wirkstoffe eingesetzt werden (Ungemach 1992)."

Und natürlich sind Infektionen auch bei den Kontraindikationen zum Thema Glukokortikoide gelistet:
"Glukokortikoide und Infektionen
GK sollten insbesondere bei septischen Prozessen nur in lebensbedrohlichen Situationen (vitale Indikationen; siehe Indikationen: Infektionskrankheiten) angewandt werden. Die Kombination mit einer erregerspezifischen und lückenlosen chemotherapeutischen Behandlung wird empfohlen. Es sollten bakterizide antimikrobielle Wirkstoffe eingesetzt werden (Ungemach 1992).
Es wurde beschrieben, dass es bei Rindern unter GK-Therapie und einer folglich erhöhten Infektionsanfälligkeit (Immunsuppression) zum Ausbruch von Babesiosen und Kokzidiosen (Roth 1982) und zu Sekundärinfektionen mit Pasteurellen nach Virusinfektionen der Atemwege kam (Roth 1982; Jenkins 1984). Klinisch und serologisch inapparente IBR-Infektionen wurden reaktiviert und führten zur Virusausscheidung und folglich zu Krankheitsausbrüchen in Rinderställen (Ungemach 2003a). Gutartig verlaufende bovine Virusdiarrhoen können sich bei Kälbern zu unstillbaren Durchfällen bis hin zu tödlich verlaufenden Virämien entwickeln (Roth 1982; Ungemach 2003a).
Beim Hund kann sich unter der GK-Therapie eine relativ harmlose lokalisierte Demodikose zu einer komplizierten generalisierten Demodikose entwickeln. Die Anwendung von GK bei Demodikose sollte somit als Kunstfehler betrachtet werden (Bigler 2001).
Allgemein gilt, dass das Risiko einer Infektion mit der Therapiedauer steigt. Nutzen und Risiko der GK-Therapie ist vor jeder Anwendung und während der Therapie für jeden Patienten individuell zu beurteilen."
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?wir/UC000000/0000_04.htm?wir/UC000000/0000_00.htm

katzenschnupfen im übrigen ist keineswegs an und für sich eine chronische geschichte, wie auch?

--->

was den katzenschnupfen angeht liegen hier einige missverständnisse vor und du solltest dich mal mit der erkrankung auseinandersetzen :)

katzenschnupfen ist nicht gleich katzenschnupfen, sondern es handelt sich um einen komplex, der aus verschiedenen erregern - bakteriellen und viralen - besteht, die in unterschiedlichen kombinationen auftreten können (nur viren, nur bakterien, beides gemischt) UND sekundärerreger nach sich ziehen können.
eine erkrankung kann somit ganz verschiedene krankheitsbilder haben und unterschiedliche symptome aufweisen - augen und atemwege inkl. nase können betroffen sein.
die potentiellen viralen erreger sind herpes und calici, die potentiellen bakteriellen erreger sind mykoplasmen, chlamydien, bordetellen, ferner pasteurellen.

wichtig: ERBLICH ist katzenschnupfen nicht.

und chronisch im eigentlichen sinne ebenfalls nicht! eine erkrankung aus dem katzenschnupfenkomplex KANN bestimmte dinge nach sich ziehen, die chronisch werden können - die erkrankung selbst ist alles andere als chronisch. die bakterien lassen sich alle bei einer ansonsten gesunden katze mit der richtigen antibiose eliminieren. was die viren angeht ist es nicht ganz so einfach: virostatika und präparate für das immunsystem helfen dem körper, mit einem akuten schub fertig zu werden - bei beiden viralen erregern ist es so, dass, einmal angesteckt, der virus bei einer hohen anzahl von katzen (NICHT bei allen!) lebenslang im körper bleibt, quasi "schlafend", und unter "guten" bedingungen wie streß, schlechter konstitution etc. wieder zu einem schub erwacht. das heißt aber nicht, dass eine katze lebenslang "krank" ist oder ständig krank werden muss. bei uns menschen gibt es jede menge solcher viren wie z.b. herpes oder auch das epstein-barr-virus, ein herpes-verwandter, mit dem sich fast jeder bis mitte 30 infiziert - und bei den wenigsten bricht (deutlich erkennbares) pfeiffersches drüsenfieber aus.

langer rede...
es gibt hier nicht "die krankheit", wie du schriebst, deshalb wäre es wichtig, genaueres zu erfahren:
 
Katzenschnupfen galt/gilt als gesichert - bei einem Test wurden allerdings gar keine Viren nachgewiesen. Als der Test gemacht wurde, war er (der Katzenschnupfen) allerdings auch grad nicht aktiv..........

Bindehautentzündung, vor allem auf der (seiner) rechten Seite, hat er immer wieder. L-Lysiin geb ich fast regelmässig. Da ich selber regelmässig Cortison nehme, hab ich ihm die letzen 3 Monate 1-2mal im Monat eine Dosis von 0,25mg gegeben. Hat immer gut geholfen.......er fühlte sich eindeutig fitter, wurde "frecher".........

bitte doch KEIN CORTISON :oops::(
ich zitiere mich mal selbst...
--->

und insofern ist
cortison absolut nicht notwendig bzw. sehr oft auch grundlegend falsch bei einer undiagnostizierten erkrankung. bei infekten so gut wie jeder art ist es fatal. ich hatte das mal recherchiert gerade zum thema infektionen, atemwegserkrankungen - hier ein paar quellen:

Katzenkrankheiten von Kraft, Dürr, Hartmann, Seite 218:
"Glukokortikoide sind beim akuten Katzenschnupfen kontrainduziert."
http://books.google.de/books?id=RzU...de +kontrainduziert +veterinärmedizin&f=false

Dasselbe Buch Seite 674:
"Kortikosteroide verbieten sich bei akuten infektiösen Bronchitiden."
http://books.google.de/books?id=RzU...age&q=Kortikosteroide pneumonie katze&f=false

Im alten "Katzenkrankheiten" ohne Hartmann steht auf Seite 678:
"Kortikosteroide sind mit Ausnahme von eosinophilen Pneumonien kontraindiziert. Ihre Anwendung bei viralen,bakteriellen,mykotischen oder parasitären Pneumonien ist als"Kunstfehler"anzusehen."

Atlas der klinischen Immunologie bei Hund und Katze von Michael Hay:
"Kortikosteroide - Kontraindikationen: Virus-/Pilz-/Bakterielle Infektionen, Fehlende Indikation (!)"
http://books.google.de/books?id=rbY...=onepage&q=Kortikosteroide cave katze&f=false

Praktikum der Hundeklinik von Kohn/Schwarz, Seite 18:
"Die Hemmung dieses pulmonären Abwehrmechanismus begünstigt bakterielle Sekundärinfektionen weshalb Glukokortikoide bei infektiösen bronchopulmonären Erkrankungen kontraindiziert sind."
http://books.google.de/books?id=H0m...ge&q=glukokortikoide +kontraindiziert&f=false

Deutsche tierärztliche Wochenschrift, Band 99 von 1992:
"Bakterielle Infektionen stellen eine relative Kontraindikation für die Anwendung von Glukokortikoiden dar (JENKINS. ... Bei Vorliegen viraler Infektionen sind Glukokortikoide absolut kontraindiziert (UNGEMACH, 1991)."
http://books.google.de/books?id=6Zk...X&ei=lusOUJfQFoTysgb-u4DICw&ved=0CGEQ6AEwCTgK

Und, ganz wichtig:

Pharmakotherapie bei Haus- und Nutztieren von Löscher, Ungemach und Kroker, siehe Seite 421ff - über Glukokortikoide (man mag ruhig mal den ganzen Text lesen!):
"Anwendung bei Infektionskrankheiten ist zu vermeiden. Bakterielle Infektionen sind, außer in lebensbedrohlichen Situationen, keine Indikation für Glukokortikoide. virale Infektionen stellen eine absolute Kontrainduktion dar."
Und weiter:
"Die in der Veterinärmedizin früher häufig eingesetzten fixen Glukokortikoid-Antibiotika-Kombinationen sind aus verschiedenen Gründen abzulehnen. [...] Der Einsatz [derselben] zur Krankheitsvorbeuge ist therapeutisch sinnlos und mit erheblichen Risiken behaftet."
http://books.google.de/books?id=W7z...AA#v=onepage&q=glukokortikoide +viral&f=false

Und dann natürlich Vetpharm, das Kompendium der Schweizer Tierärzte, zum Thema Glukokortikoide:
"Infektionskrankheiten mit immunsuppressiven GK zu therapieren, erscheint paradox. Es gibt wenige Fälle, in welchen GK indiziert sind, z.B. (McGowan 1992):
- interstitielle Pneumonie: GK verbessern die Oxygenierung und reduzieren die Inzidenz von Lungenversagen (McGowan 1992)
- Hepatitis B (chronisch aktive Hepatitis) (Frey 1992)
- zerebrale Malaria (Humanmedizin) (Coyle 1999)
- Haemophilus influenzae meningitis bei Kindern (Coyle 1999; Schimmer 2001)
- Pneumocystis carinii Pneumonie (AIDS Patienten) (Frey 1992)
GK sind insbesondere dann indiziert, wenn die Infektionskrankheit lebensbedrohlich ist. Die Kombination mit einer erregerspezifischen und lückenlösen chemotherapeutischen Behandlung wird empfohlen. Im Fall von bakteriellen Infektionen, sollten bakterizide Wirkstoffe eingesetzt werden (Ungemach 1992)."

Und natürlich sind Infektionen auch bei den Kontraindikationen zum Thema Glukokortikoide gelistet:
"Glukokortikoide und Infektionen
GK sollten insbesondere bei septischen Prozessen nur in lebensbedrohlichen Situationen (vitale Indikationen; siehe Indikationen: Infektionskrankheiten) angewandt werden. Die Kombination mit einer erregerspezifischen und lückenlosen chemotherapeutischen Behandlung wird empfohlen. Es sollten bakterizide antimikrobielle Wirkstoffe eingesetzt werden (Ungemach 1992).
Es wurde beschrieben, dass es bei Rindern unter GK-Therapie und einer folglich erhöhten Infektionsanfälligkeit (Immunsuppression) zum Ausbruch von Babesiosen und Kokzidiosen (Roth 1982) und zu Sekundärinfektionen mit Pasteurellen nach Virusinfektionen der Atemwege kam (Roth 1982; Jenkins 1984). Klinisch und serologisch inapparente IBR-Infektionen wurden reaktiviert und führten zur Virusausscheidung und folglich zu Krankheitsausbrüchen in Rinderställen (Ungemach 2003a). Gutartig verlaufende bovine Virusdiarrhoen können sich bei Kälbern zu unstillbaren Durchfällen bis hin zu tödlich verlaufenden Virämien entwickeln (Roth 1982; Ungemach 2003a).
Beim Hund kann sich unter der GK-Therapie eine relativ harmlose lokalisierte Demodikose zu einer komplizierten generalisierten Demodikose entwickeln. Die Anwendung von GK bei Demodikose sollte somit als Kunstfehler betrachtet werden (Bigler 2001).
Allgemein gilt, dass das Risiko einer Infektion mit der Therapiedauer steigt. Nutzen und Risiko der GK-Therapie ist vor jeder Anwendung und während der Therapie für jeden Patienten individuell zu beurteilen."
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?wir/UC000000/0000_04.htm?wir/UC000000/0000_00.htm

und dann noch speziell zum thema bindehautentzündung - ein link von vielen:
"Fazit: Viren und Bakterien sind die Hauptursache für Bindehautentzündungen bei der Katze. Der Einsatz von kortisonhaltigen Augenpräparaten ist daher bei den meisten Bindehautentzündungen falsch. Der Krankheitsverlauf kann dadurch sogar verschlimmert werden."
http://www.kleintiermedizin.ch/katze/augen/augen3.htm


katzenschnupfen im übrigen ist keineswegs an und für sich eine chronische geschichte, wie auch?
ich zitiere mich nochmal selbst...
--->

was den katzenschnupfen angeht liegen hier einige missverständnisse vor und du solltest dich mal mit der erkrankung auseinandersetzen :)

katzenschnupfen ist nicht gleich katzenschnupfen, sondern es handelt sich um einen komplex, der aus verschiedenen erregern - bakteriellen und viralen - besteht, die in unterschiedlichen kombinationen auftreten können (nur viren, nur bakterien, beides gemischt) UND sekundärerreger nach sich ziehen können.
eine erkrankung kann somit ganz verschiedene krankheitsbilder haben und unterschiedliche symptome aufweisen - augen und atemwege inkl. nase können betroffen sein.
die potentiellen viralen erreger sind herpes und calici, die potentiellen bakteriellen erreger sind mykoplasmen, chlamydien, bordetellen, ferner pasteurellen.

wichtig: ERBLICH ist katzenschnupfen nicht.

und chronisch im eigentlichen sinne ebenfalls nicht! eine erkrankung aus dem katzenschnupfenkomplex KANN bestimmte dinge nach sich ziehen, die chronisch werden können - die erkrankung selbst ist alles andere als chronisch. die bakterien lassen sich alle bei einer ansonsten gesunden katze mit der richtigen antibiose eliminieren. was die viren angeht ist es nicht ganz so einfach: virostatika und präparate für das immunsystem helfen dem körper, mit einem akuten schub fertig zu werden - bei beiden viralen erregern ist es so, dass, einmal angesteckt, der virus bei einer hohen anzahl von katzen (NICHT bei allen!) lebenslang im körper bleibt, quasi "schlafend", und unter "guten" bedingungen wie streß, schlechter konstitution etc. wieder zu einem schub erwacht. das heißt aber nicht, dass eine katze lebenslang "krank" ist oder ständig krank werden muss. bei uns menschen gibt es jede menge solcher viren wie z.b. herpes oder auch das epstein-barr-virus, ein herpes-verwandter, mit dem sich fast jeder bis mitte 30 infiziert - und bei den wenigsten bricht (deutlich erkennbares) pfeiffersches drüsenfieber aus.
 
Katzenschnupfen galt/gilt als gesichert - bei einem Test wurden allerdings gar keine Viren nachgewiesen. Als der Test gemacht wurde, war er (der Katzenschnupfen) allerdings auch grad nicht aktiv..........

was also (in anbetracht meines letzten postings) heißt das? er hatte einmal, mehrfach... was?

was für eine antibiose bekommt er gerade bzw. wieso bekam er die?
wieso geht röntgen nur unter narkose - wehrt er sich so? oder macht ihr gleich dentalröntgen?
wie alt ist kasimir?

ich würde hier mehrstufig vorgehen:
- zähne. --> auf zum zahntierarzt; dentalröntgen unter narkose (am besten inhalationsnarkose!) und sanierung des gebisses. bei forl räumt ein spezialist normalerweise großzügig aus, zieht aber bei einzelnen betroffenen zähnen meist nicht ALLE. ich habe selbst forl-katzen, kenne das also...
- herz. --> herzultraschall mit farbdoppler bei einem spezialisten.
- blutbild. --> schadet nie; evtl. sind potentiell vorhandene erkrankungen zu erkennen bzw. vorboten
- eigentlich würde ich einen abstrich machen lassen - rachen und nase; kommt aber auf die antwort(en) auf meine obigen fragen an ;)
 
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Sollte sich beim Röntgen FORL bestätigen, dann nichts wie raus mit allen Zähnen. Bei den verschiedenen Baustellen, die dein Kater zu haben scheint, wäre diese dann behoben, was nur gut für den Gesamtorganismus sein wird.

@irlandfan: danke!

@FrauFreitag: Will erst alles durchlesen, was Du mir geschickt hast, danke in jedem Fall! :).
Reagiere Morgen...
 
Katzenschnupfen galt/gilt als gesichert - bei einem Test wurden allerdings gar keine Viren nachgewiesen. Als der Test gemacht wurde, war er (der Katzenschnupfen) allerdings auch grad nicht aktiv..........

Bindehautentzündung, vor allem auf der (seiner) rechten Seite, hat er immer wieder. L-Lysiin geb ich fast regelmässig. Da ich selber regelmässig Cortison nehme, hab ich ihm die letzen 3 Monate 1-2mal im Monat eine Dosis von 0,25mg gegeben. Hat immer gut geholfen.......er fühlte sich eindeutig fitter, wurde "frecher".........

Worauf wurde alles getestet? Wurde auch auf Chlamydien und Mykoplasmen hin untersucht?
Wenn nicht unbedingt nochmal einen Abstrich machen und auf Chlamydien und Mykoplasmen untersuchen lassen.
 
  • #10
Worauf wurde alles getestet? Wurde auch auf Chlamydien und Mykoplasmen hin untersucht?
Wenn nicht unbedingt nochmal einen Abstrich machen und auf Chlamydien und Mykoplasmen untersuchen lassen.

Geht das auch, wenn die grad nicht "aktiv"? Mach ich....

FrauFreitag - noch bin ich nicht zum Lesen gekommen, hab es nciht vergessen
 
  • #11
Geht das auch, wenn die grad nicht "aktiv"? Mach ich....

FrauFreitag - noch bin ich nicht zum Lesen gekommen, hab es nciht vergessen

chlamydien und mykoplasmen sind bakterien, das heißt sie sind DA oder sie sind NICHT DA.
das ist nicht so wie bei viren, die quasi "schlafend" (und unnachweisbar) im körper ruhen können und dann aktiv werden können.
 
  • #12
chlamydien und mykoplasmen sind bakterien, das heißt sie sind DA oder sie sind NICHT DA.
das ist nicht so wie bei viren, die quasi "schlafend" (und unnachweisbar) im körper ruhen können und dann aktiv werden können.

Hatte schon im November auf Chlamydien, Mykoplasmen, Calici und alles untersuchen lassen (hatte das nur nicht präsent, gestern) - negativ :)
Leider auch der Herpes negativ - der allerdings m. E. immer wieder ausbricht......

Edit:

So heute die erste Untersuchung, nachdem ich gestern in Erfahrung gebracht habe, WELCHER Tierarzt hier eigentlich WAS genau kann.....
Dr, bei dem ich normalerweise bin, macht das Übliche, erst mal:
Röntgen (Kopf, Brust), geriatrisches Blutbild, Urinprobe, Zahnsteinentfernung und einige Zähnlein ziehen (Schneidezähnchen, da war das Zahnfleisch an der Stelle immer entzündet). Ales soweit ok, auch Augen und Ohren, wobei er nicht feststellen konnte, wie gut Kasi noch sehen, bzw. hörenkann, ebensowenig, wie er Dentalröntgen machen oder Ultraschall machen kann. Letzteres kann der zweite Tierarzt hier, Augen und Ohren, hab ich noch keine Antwort, ob der kann. Dentalröntgen, da muss ich weit weg (hab kein Auto)........

Röntgen hat nichts erbracht, Zähne angeblich ok (hab ich nichts gesagt, Vieles sieht man von aussen einfach nicht).
Jetzt BB abwarten, hoffe, das bringt Erklärungen, die mich zufriedenstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
BB perfekt in Ordnung, Urinprobe auch. Kater in bestem gesundheitlichen Zustand, lt. Befund.

Es bleibt nun, entweder, mich damit zufrieden zu geben, oder in eien andere Klinik (weiter weg, ich hab kein Auto) kutschieren zu lassen und andere Checks machen zu lassen......

:sad:
 
  • #14
Also wenn es dem Kater immer noch so geht mit Speicheln und schlecht futtern - bleibt nur übrig bezüglich der Zähne genauer nachzuschauen.

Du hattest geschrieben die Frontzähne wurden wegen Entzündungen entfernt?
Am häufigsten betroffen bei FORL sind die Backenzähne. Ich würde es abchecken lassen.
 
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  • #15
Also wenn es dem Kater immer noch so geht mit Speicheln und schlecht futtern - bleibt nur übrig bezüglich der Zähne genauer nachzuschauen.

Du hattest geschrieben die Frontzähne wurden wegen Entzündungen entfernt?
Am häufigsten betroffen bei FORL sind die Backenzähne. Ich würde es abchecken lassen.

Er frisst wieder - das ist in Ordnung....irgendwie scheint alles wieder spurlos verschwunden zu sein.....Dentalröntgen kann im weiteren Umkreis keiner!

Ja, ich sollte Einiges abchecken lassen, ich weiss....muss darüber nachdenken. Erst einmal geht es Kasi wieder gut soweit. Jetzt braucht er eine Atempause, ich auch, in der denk ich nach......Weitere Checks, dazu muss er Stunden weit fort in dei Klinik, und ich hab kein Auto. Die Verbindungen (Zug, Bus) sind miserabel. Ich müsst sehen, dass mich jemand fährt. Und zurück nochmal.....
 

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Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
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