Kämpfe unter Geschwistern

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Fetchgirl

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24. November 2009
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Guten Morgen liebe Dosis,

ich wende mich mal wieder an euch, weil ich mit meinem Latein am Ende bin. Vor ca. 4 Wochen hat es angefangen, dass sich meine Geschwisterkatzen anfauchen und anknurren. Sobald Kira in die Nähe von Lucy kommt, fängt meine Lucy an zu knurren und zu fauchen. Dabei fängt dann auch Kira an, Lucy anzustarren und nach kurzer Zeit, geht Kira in Zeitlupe, fast schon beschwichtigend, in die andere Richtung. Dann ist Ruhe bis sie wieder aufeinander treffen. Ich dachte mir so lang es nicht schlimmer wird, mische ich mich nicht ein. Die Miezen wurden auch erst vom TA untersucht und es wurden keine Erkrankungen festgestellt, beide sind bombal gsund. Mir wurde dann empfohlen diesen Feliway – Stecker zu kaufen, was ich auch gemacht habe. Leider trat keine Besserung ein, nein, es wurde sogar noch schlimmer!!

Seit ca. 1 Woche macht Kira keinen Zeitlupengang mehr, sondern greift Lucy direkt an, sobald sie mit Ihrem Knurren und Fauchen beginnt und dann wird sich zuerst gefetzt mit knurren, fauchen, schreien,… Diese Geräusche sind so schrecklich und seitdem mische ich mich auch ein…

Aber der Oberhit ist, wenn es Fressi gibt, ist alles ok!! Oder bevor geschlafen wird, gibt’s bei mir im Bett noch ein Leckerlie und da stehen sie auch nebeneinander im Bett und warten bis ich die Leckerlie rausrück! Und dann gibt es auch wieder Situationen, wo sie miteinander spielen, aber sobald Kira eine falsche oder zu schnelle Bewegung macht, wird wieder gefaucht und geknurrt!

Hier noch weitere Infos: Sie sind 3 Jahre alt, Geschwister, Wohnungskatzen, kastriert, geimpft, entwurmt und von Anfang an zusammen.

Was haben die für ein Problem?! Hat das jemand von euch schon durchgemacht? Wenn ja, hört das wieder auf? Was haltet ihr Zylkenen? Ist eine Behandlung mit diesen Kapseln in meinem Fall ratsam?

Freue mich auf eure Erfahrungsberichte und Lösungsvorschläge.

Liebe Grüße
Babsi mit Lucy und Kira
 
A

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Guten Morgen,

ich fasse mich etwas kürzer:

1. Feliway ist bei Schwierigkeiten zwischen Artgenossen nicht unbedingt das richtige. Feliway imitiert den Pheromonkomplex, den Katzen in ihrer Umgebung anbringen.

Versuch es, wenn Du magst, mit Felifriend. Diese Pheromonnachbildung imitiert den Komplex, den Katzen beim sogenannten Allomarkieren aneinander anbringen, um einen gemeinsamen Gruppengeruch zu erzeugen.

2. Welche der beiden faucht zuerst?

Fauchen ist eine Defensivlautäußerung, die die Distanz zu einer potentiellen Gefahr oder einem potentiellen Angreifer vergrößern soll.

Katzen, die fauchen, reagieren damit in der Regel auf eine bereits erfolgte Provokation. Diese werden von uns Menschen jedoch oft übersehen, weil sie extrem subtil ausfallen können.

Welche körperlichen Signale werden sonstnoch gezeigt?
Ohrenstellung der beiden?
Schwanzhaltung und -bewegung der beiden?
Augen - große, runde oder schmale, schlitzartige Pupillen?
Nacken- und Rückenfell?

Welches Zeichen bei welcher Katze in welcher Reihenfolge und in welchem Moment der Rauferei?
 
Hallo Anja,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich versuche das mal zu beschreiben:

Sobald sich ihre Blicke treffen, fängt Lucy an sich zu „ducken“, zu knurren und zu fauchen und dabei kneift sie ihre Augen leicht zu, als würde sie etwas blenden. Schwanz liegt ruhig aber nah an ihrem Körper.

Kira fängt dann an zu Starren, sich langsam zu bewegen und Ihre Schwanzspitze schwingt hin und her und daraufhin legt Lucy Ihre Ohren an, das Rückenfell wird aufgestellt, aber der Schwanz bleibt normal.

So geht das dann ein paar Sekunden und entweder geht Kira dann weg oder sie greif Lucy direkt an. Dabei ist das Rückenfell nach oben gestellt und der Schwanz ist dick von beiden Katzen! Aber das meiste Geschrei macht Lucy. Kira höre ich eigentlich gar nicht, weder fauchen noch knurren.

Nach der Rauferei, geht dann Kira mit aufgestelltem Rückenfell, buschigen Schwanz, angelegten Ohren, mit langsamen Schritten weg während Lucy weiterhin faucht und knurrt bis Kira einen großzügigen Abstand zu ihr hat.

Pupillenreaktionen habe ich nicht aufgepasst, werde ich aber heut Abend mal beobachten.

Grüßle
 
Ok...
Sobald sich ihre Blicke treffen, fängt Lucy an sich zu „ducken“, zu knurren und zu fauchen und dabei kneift sie ihre Augen leicht zu, als würde sie etwas blenden. Schwanz liegt ruhig aber nah an ihrem Körper
Sie duckt sich, weil sie sich bedroht fühlt.
Was Du als knurren auffasst, denke ich, ist eher brummen. Brummen gehört mit zu den Defensivlauten, knurren eher zu den Offensivlauten. Knurren würde hier also nicht ins allgemeine Geschehen passen.
Sie kniept mit den Augen, weil das eine Besänftigungsgeste ist.
Sie faucht, weil sie die Distanz zu Kira vergrößern möchte. Sie sagt damit: "geh weg! Oder ich muss mich verteidigen".
Der Schwanz ist eingezogen, weil sie ihn schützt. Wäre sie sicherer und bereiter sich mit einem Angriff (= ist die beste Verteidigung ) zu verteidigen, würde sie mit dem Schwanz schlagen.

Bitte achte mal drauf, ob ihre Pupillen in diesem Moment groß und rund sind!

Kira fängt dann an zu Starren, sich langsam zu bewegen und Ihre Schwanzspitze schwingt hin und her und daraufhin legt Lucy Ihre Ohren an, das Rückenfell wird aufgestellt, aber der Schwanz bleibt normal
Ich vermute, dass Kira hier bereits gestarrt oder Lucy anderweitig bedrängt hat. Starren ist keine REaktion, sondern eine AKTION.

Die zurück gelegten Ohren und das aufgestellte Nackenfell sind gesteigerte Signale, dass Luvy sich verteidigen wird, wenn sie muss.

Kira wird sich in diesem Moment vermutlich groß, etwas aufgeplustert präsentieren?
Stehen die beiden sich frontal gegenüber oder zeigen sie sich ihre Körperseiten?

Aber das meiste Geschrei macht Lucy. Kira höre ich eigentlich gar nicht, weder fauchen noch knurren.
Lucy schreit, weil sie bezwecken will gefährlich zu erscheinen und den Kampf abzubrechen.

Wenn Katzen stille Auseinandersetzungen durchführen, ist es kein Spiel mehr, sondern bitterer Ernst.

Nach der Rauferei, geht dann Kira mit aufgestelltem Rückenfell, buschigen Schwanz, angelegten Ohren, mit langsamen Schritten weg während Lucy weiterhin faucht und knurrt bis Kira einen großzügigen Abstand zu ihr hat.
Kira demonstriert ihre Überlegenheit.


Meiner Einschätzung nach, tragen die beiden Rangordnungsdifferenzen aus, die von Kira aus gehen.
Das bedeutet aber nicht, dass man das unbeachtet so dulden sollte.
Solche Auseinandersetzungen können, insbesondere bei Kätzinnen, sehr übel ausgehen.

Kira ist hier die Dominante, Lucy die Unterlegene.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Geschwister sind jetzt erwachsene Katzen und möchten lieber alleine leben, in ihrem eigenen Revier. Das ist normales Katzenverhalten.

Es ist schwierig, denn sicher hängst Du sehr an Deinen beiden Katzen. Ich weiss nicht, ob Du das kannst, aber wenn Du jemanden in der Familie oder im Bekanntenkreis hast, der eine der Katzen übernehmen würde, wäre es für die Katzen sicher das Beste.

Ich weisst nicht, ob Du Freigang geben kannst, auch das würde die Situation VIELLEICHT entschärfen, es kann dann aber auch sein, dass die eine Katze die Andere vertreibt.

Die Katzen "ruhig zu stellen" wird auf Dauer bestimmt keine gute Lösung sein. Eine Rangordnung wie bei Rudeltieren gibt es bei Katzen übrigens nicht, durch die Kämpfe wird sich da also nichts regeln.
Wenn Du viel Glück hast, gehen sie sich vielleicht noch mal aus dem Weg, Freunde werden sie bestimmt keine mehr.

Grüsse
 
Die Geschwister sind jetzt erwachsene Katzen und möchten lieber alleine leben, in ihrem eigenen Revier.
Das kann man so nicht sagen.
Nur, weil dieser Eine Artgenosse ( zur Zeit ) nicht (mehr) geduldet wird, muss das keine Entscheidung für Solitäres Leben sein.

Es ist schwierig, denn sicher hängst Du sehr an Deinen beiden Katzen. Ich weiss nicht, ob Du das kannst, aber wenn Du jemanden in der Familie oder im Bekanntenkreis hast, der eine der Katzen übernehmen würde, wäre es für die Katzen sicher das Beste.
Abgabe eines der Tiere ist keinesfalls die erste und einzige Lösung, die zur Wahl steht.

Da gibt es andere Dinge, die wieder zu einem gemeinschaftlichen Beisammensein führen können.

Die Katzen "ruhig zu stellen" wird auf Dauer bestimmt keine gute Lösung sein.
Ich vermute, Du spielst hier auf Felifriend an?
Die Nutzung dieser Pheromonimitate ist keineswegs eine ´Ruhigstellung´!
Es ist eine Hilfestellung ein gemeinsames Wohlgefühl zu erzeugen / zu erhalten.

Eine Rangordnung wie bei Rudeltieren gibt es bei Katzen übrigens nicht,
Das ist mit einigen Ausnahmen, wie den Löwen, richtig. Dennoch gibt es eine Vielzahl anderer Strukturen, die Katzen pflegen um Rangverhältnisse zu regeln.

durch die Kämpfe wird sich da also nichts regeln.
Nicht allein, aber auch. Und das wäre dann aber auch noch nicht das Ende vom Lied und die Notwendigkeit eines der Tiere abzugeben.

Wenn Du viel Glück hast, gehen sie sich vielleicht noch mal aus dem Weg, Freunde werden sie bestimmt keine mehr
Das kann man nicht wissen. Eine innige Partnerschaft würde ich jedoch auch ausschließen. Aber eine freundliche gegenseitige Toleranz ist, meiner Ansicht nach, allemal drin. Zumindest der Versuch bei der Entstehung einer solchen zu helfen.
Sollte der Versuch gelingen, können beide Tiere mit dieser Lösung gut und glücklich leben.
 
Bitte achte mal drauf, ob ihre Pupillen in diesem Moment groß und rund sind!

Jetzt, wo du es erwähnst, sind in diesem Moment die Pupillen groß und rund! Da hast du recht!

Kira wird sich in diesem Moment vermutlich groß, etwas aufgeplustert präsentieren?

korrekt!

Stehen die beiden sich frontal gegenüber oder zeigen sie sich ihre Körperseiten?

unterschiedlich, aber bevor Kira dann angreift meistens frontal gegenüber.

Hört das auch mal wieder auf? Darf ich mich einmischen, und wenn ja, in wie weit darf ich mich einmischen?

Nach Rücksprache mit meinem TA würde er mir Zylkene geben. Wäre das ratsam?
 
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Jetzt, wo du es erwähnst, sind in diesem Moment die Pupillen groß und rund! Da hast du recht!
Das ist ein Zeichen von großer Anspannung und Angst.

Dacht ich mir. Das ist Dominanzpräsenzgehabe.

unterschiedlich, aber bevor Kira dann angreift meistens frontal gegenüber.
Katzen, die sich seitlich präsentieren ´hoffen´, damit größer und abschreckender zu wirken.
Welche, die frontal drauf losgehen, haben das ´nicht nötig´.

Hört das auch mal wieder auf? Darf ich mich einmischen, und wenn ja, in wie weit darf ich mich einmischen?
Falls es von selbst aufhört, dann vermutlich nur mit der Konsequenz, dass Lucy völlig verschüchtert aufgibt.
Ja, Du darfst Dich einmischen. Achte aber bitte immer unbedingt darauf, dass Du nicht versehentlich verletzt wirst! Gesundheit geht vor! Und Katzenbisse können sehr übel enden.

Wenn Du einschreiten musst, tu das mit möglichst viel Ruhe und Gelassenheit.
Ohne Schimpfen, ohne Strafen, ohne Kommentare.
Schau, dass Du die beiden auseinander in unterschiedlichen Räumen unterbringst und die Türen dazwischen schließt.
Wenn Du mitkriegst, dass sich so ein Kampf anbahnt, schreite vorher ein.

Allerdings würde ich Dir empfehlen die beiden ab sofort, um Schlimmeres zu verhindern, zu separieren.

Am besten wäre es, wenn Du die beiden von einander trennen könntest, jedoch so, dass sie sich noch sehen, hören und riechen können.

Optimal wäre eine Gittertür zwischen 2 Zimmern!

Aus dieser Situation heraus kann man dann eine erneute, langsame Zusammenführung versuchen, die mit viel Lob, Belohnung, gutem Gefühl bei einem Miteinander einhergeht.

Nach Rücksprache mit meinem TA würde er mir Zylkene geben. Wäre das ratsam?
Kann unterstützen, muss aber nicht. Ist das selbe Prinzip wie bei Feliway/friend. Manche Katzen sprechend drauf an, manche nicht.

Alle drei, der genannten Hilfsmittel senken die Reizschwelle der Katzen.

Allein mit einem oder sogar allen dreien wird sich das Problem, meiner Ansicht nach, aber nicht lösen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, ich habe hier im Forum schon angemerkt, dass man hier oft liest, dass Hilfsmittel zur Anwendung kommen, im Mehrkatzenhaushalt und sich die Katzen wohl oft doch nicht so wohl fühlen. Aber das kann man hier ja nicht diskutieren, dann kommen sofort runterspielende und zynische Kommentare.

Zylkene kann man ja schon als Psychopharmaka beschreiben, denn es soll sich ja auf die Psyche auswirken, die Tiere ausgeglichener machen.

Aber im Endeffekt ist es ja nur eine Symptombekämpfung.

Ich hoffe Deine Katzen finden noch mal einen Weg sich irgendwie zu arrangieren, ist halt schon blöd, in der Wohnung können sie sich ja nicht wirklich voneinander fern halten und so Konfrontationen aus dem Weg gehen. Sie müssen ja ihren Lebensraum teilen.
 
  • #10
Aber das kann man hier ja nicht diskutieren, dann kommen sofort runterspielende und zynische Kommentare
Wo hab ich Deinen Beitrag denn bitte zynisch kommentiert?!

Zylkene kann man ja schon als Psychopharmaka beschreiben, denn es soll sich ja auf die Psyche auswirken, die Tiere ausgeglichener machen.
Psychopharmaka sind chemische Bomben, die massiv invasiv in die Gehirnchemie des Tieres eingreifen.

Zylkéne fällt keinesfalls in diese Kategorie, weil es keine Chemiebombe ist.

Das selbe gilt für die beiden Feli...-Produkte und Bachblüten und....

Das kann man nun wirklich nicht miteinander vergleichen!

Aber im Endeffekt ist es ja nur eine Symptombekämpfung.
Da ich zu keinem dieser Hilfsmittel als Alleintherapeutikum rate, handelt es sich auch nicht um eine Bekämpfung von Symptomen, sondern um ein Hilfsmittel, dass dazu führen kann/soll (und häufig auch tut), dass Korrekturen durch andere Methoden überhaupt möglich werden.

Sie müssen ja ihren Lebensraum teilen.
Das tun frei lebende Katzen auch! Der Begriff Streifgebiet ist Dir wohl unbekannt?

Katzen teilen sich sehr wohl ihre Reviere. Streifgebiete gehören zum Revier, werden aber von verschiedenen Katzen genutzt.
Was nicht immer geteilt wird, sind Kernzonen des Reviers. Und selbst die teilen sich beispielsweise laktierende Kätzinnen nicht selten, die sogar ihre Kitten teils gemeinsam groß ziehen.



Geh zum uninformierten Rumpöbeln bitte woanders hin. Danke.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Beste Freundinnen waren sie ja noch nie... Gekuschelt wurde nur sehr sehr selten, genauso wie gegenseitige Fellpflege und so. Aber sie haben Fangen gespielt und konnten sich zumindest im selben Raum aufhalten und aneinander vorbeilaufen ohne fauchen und brummen... Das wünsch ich mir so sehr...
 
  • #12
Ich glaube Du hast etwas missverstanden, ich habe nicht Dich angegriffen, warum auch?

Nein, ich meinte allgemein hier im Forum, bei einer vorigen Diskussion.
Es ging darum Einzelkatze-unglücklich/resigniert, Gruppenkatze-glücklich und der Widerspruch mit den Mitteln, die hier oft angewendet und empfohlen werden.

Ich meinte Psychopharmaka nicht im Sinne von chemisch, da hast Du schon recht. Aber egal ob nun pflanzlich oder sonst was, es soll ja eine Auswirkung auf die Psyche haben.
Das zeigt mir, dass viele Katzen mit Artgnossen eben nicht so pauschal glücklich sind.

Also die Reviere der Katzen werden auch oft zu unerschiedlichen Zeiten durchstreift, so kommen sich die Tiere nicht in die Quere, so kann ich das jedenfalls beobachten.
Ansonsten hält man hier gebührenden Abstand und wenn der überschritten wird, wird sich kurz die Meinung gesagt und man geht seiner Wege.
 
  • #13
Ich glaube Du hast etwas missverstanden, ich habe nicht Dich angegriffen, warum auch?
In Ordnung, dann ziehe ich diese meiner Äußerungen zurück:
Geh zum uninformierten Rumpöbeln bitte woanders hin. Danke.
Das habe ich in der Tat anders aufgefasst.

Ich meinte Psychopharmaka nicht im Sinne von chemisch, da hast Du schon recht. Aber egal ob nun pflanzlich oder sonst was, es soll ja eine Auswirkung auf die Psyche haben.
Grundsätzlich ist das richtig. Jedoch kann man da wirklich nicht alle Möglichkeiten über einen Kamm scheren.

Bachblüten zum Beispiel haben ja nicht den Sinn die Psyche zu manipulieren. Sie sollen zu einem normales, ausgeglichenen Körper und Geist zurück verhelfen.

Die Feli-Produkte machen sich lediglich zu nutze, was Katzen unter sich sowieso nutzen, nämlich den olfaktorischen Botschaftenaustausch
(olfaktorisch = geruchlich => Pheromone).
Hier wird das Allgemeinbefinden der Katze beeinflusst. Nicht manipuliert.

Und damit ist eine Basis geschaffen, die eine Beeinflussung des Problems durch z. B. Verhaltenstherapeutische Methoden erst möglich macht.

Du solltest Dir diese Hilfsmittel nicht wie eine Hypnose vorstellen, die das behaldelte Tier plötzlich willenlos macht, nur, damit es sich wieder mit Artgenossen versteht.
So ist das nicht.

Das zeigt mir, dass viele Katzen mit Artgnossen eben nicht so pauschal glücklich sind.
Pauschal nicht, nein. Da hast Du völlig recht.

Aber unter angemessenen Rahmenbedingungen (Revierstruktur [Wohnung], Ressourcenvorhandensein [Futter, Schlafplätze, Verstecke, ....] Sozialkontakte [Mensch und Tier], Bedürfnisbefriedigung [Jagdspiele, etc]...) ist es durchaus möglich mehr als eine Katze zu halten und sehr glücklich zu machen.

Also die Reviere der Katzen werden auch oft zu unerschiedlichen Zeiten durchstreift, so kommen sich die Tiere nicht in die Quere, so kann ich das jedenfalls beobachten.
Das ist richtig. Katzen regeln Rangverhältnisse/Nutzungsrechte (neben vielen anderen Methoden) über ein Zeitmanagement.
Diese Ordnung bezieht sich aber auf Streifgebiete, nicht auf Kernzonen.
 
  • #14
Hallo,
ich habe nicht viel Katzenerfahrung und möchte meine Beobachtungen keinesfalls als (allgemein)gültig verstanden wissen, vielleicht können sie bestenfalls etwas Mut machen.
Bei mir leben zwei siebenjährige Schwestern, die ihr ganzes Leben zusammengelebt haben und seit Februar bei mir wohnen.

Phasenweise pflegen sie engen Kontakt, phasenweise scheinen sie in einer 'Zweck-WG' zu wohnen und phasenweise gehen sie sich eher aus dem Weg oder kämpfen miteinander.
Nachdem sie hier eingezogen waren, gab es kurrzeitig eine Phase ziemlich heftiger Raufereien. Dann konnte ich beobachten, wie sie nachts immer mit Körperkontakt schliefen. Dann haben sie monatelang Abstand voneinander bewahrt und es gab immer mehr knurren oder brummen bei Begegnungen oder wenn eine Katze etwas von der anderen wollte, was die genervt hat.
Jetzt aktuell kann ich wieder eine Phase beobachten, wo sie ganz viel zusammen spielen.
Vielleicht gibt es äußere oder innere Einflüsse, auf die die beiden in ihrem Verhalten zueinander reagieren, was sich auch wieder anders entwickeln kann.
 
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  • #15
Beste Freundinnen waren sie ja noch nie... Gekuschelt wurde nur sehr sehr selten, genauso wie gegenseitige Fellpflege und so. Aber sie haben Fangen gespielt und konnten sich zumindest im selben Raum aufhalten und aneinander vorbeilaufen ohne fauchen und brummen... Das wünsch ich mir so sehr...
Möglicherweise ist das wieder hinzukriegen.

Trenn sie jetzt erstmal in der beschriebenen Weise, damit nichts Schlimmeres passiert.

Eine erneute, langsame Zusammenführung dauert, kann aber sehr vielversprechend sein.
 
  • #16
Klingt wie eine etwas verfahrene Situation.
Anja hat das ja schon perfekt analysiert, das läuft auf eine neue Zusammenführung raus.

Bei mir hat in einer ähnliche Situation folgendes erstaunlicherweise gut funktioniert:
Bei einer Konfliktsituation sich ruhig zwischen die beiden stellen.
Warten bis die beiden sich etwas beruhigt haben. (nicht das Gefauche belohnen!)
Baldrian/Catnip/Stinkekissen in die Mitte legen.
Beide wollten es haben, der Geruch hat sie "weich" werden lassen und plötzlich wurde friedlich um das Kissen gebalgt.
Das ein paar mal wiederholt, hat das Eis zwischen beiden wieder fast komplett geschmolzen.


Ist wahrscheinlich nur ein glücklicher Zufall, aber vielleicht passt sowas in der Art auch bei dir.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #17
Möglicherweise ist das wieder hinzukriegen.

Trenn sie jetzt erstmal in der beschriebenen Weise, damit nichts Schlimmeres passiert.

Eine erneute, langsame Zusammenführung dauert, kann aber sehr vielversprechend sein.

Alles klar! Muss ich bei der Trennung anwesend sein? ist bei mir nämlich schwierig, da ich den ganzen Tag beim Arbeiten bin. Wie lang sollte ich die 2 voneinander trennen?

Ich versuche außerdem noch dieses Felifriend und Zylkene aus. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Vielen Dank euch allen für eure Beitrage!
 
  • #18
Muss ich bei der Trennung anwesend sein? ist bei mir nämlich schwierig, da ich den ganzen Tag beim Arbeiten bin. Wie lang sollte ich die 2 voneinander trennen?
Das hab ich wohl nicht genau genug erklärt.

Diese Trennung mit Gitter muss in der nächsten Zeit permanent erfolgen.
Das heißt, dass die beiden ständig voneinander getrennt sein müssen.

Ein Gitter oder ein stabiles Netz, straff gespannt, sorgt dafür, dass sich die beiden nicht völlig voneinander entfremden, sich aber dennoch nichts dramatisches antun können.

Zudem erhält die unterlegene Katze wieder ein höheres Maß an Sicherheit und Ruhe, weil sie weiß, dass sie der dominanteren Katze aus dem Weg gehen kann, ohne verfolgt zu werden.

Kontakt ist aber durch das Gitter / das Netz möglich, wenn er erwünscht ist.

Es ist eine für Dich sicherlich umständliche Übergangslösung, aber die einzige, die freundlich, sinnvoll und risikoarm ist.


Nebenbei:
Anja hat das ja schon perfekt analysiert
vielen Dank für die Blumen! :D ;)
 

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