Intensive Menschengewöhnung "Pflicht" jedes Züchters?

  • Themenstarter Tigress21
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  • #21
Ich denke deshalb auch, dass ein Verbleib von Kitten bei der Mutter über die 12. Woche hinaus allgemein eher nicht zu empfehlen ist,

What?😳

Der Kater, der hier als letztes eingezogen ist, war 18 Wochen als wir ihn abgeholt haben und er war der erste aus dem Wurf, der auszog.

Er ist das liebenswürdigste, verknuddelste, anhänglichste Wesen, das man sich vorstellen kann.
Er redet den "ganzen" Tag mit einem, antwortet wenn man ihn anquatscht, wirft sich vor die Füße, um eine Extraknuddlung zu erhalten usw....
Also nein, der längere Verbleib in seiner Katzen Familie hat sich sicherlich nicht negativ ausgewirkt, sondern nach meiner Meinung sehr positiv.
 
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  • #22
[...] Eine gute Menschenbindung erhöht die Chance auf ein glückliches Katzenleben [...]
Bedeutet also im Umkehrschluss, wenn man ältere Kitten oder Kastraten vom Züchter holt, dass die im Grunde menschenfeidlich und total scheu sind, weil sie schon sehr lange im Züchterhauhalt lebten und sich niemand um sie gekümmert hat? Was ist denn das für eine Logik?
Meine Elvira war zum Zeitpunkt des Umzugs sieben Monate alt - also quasi nicht mehr händelbar 🤣 - nein, also so funktioniert Sozialisation wirklich nicht...
 
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  • #23
Ich weiß z. B. nicht, ob sich wirklich jeder eine derart "klebrige" Katze wünscht, die sehr viel Ansprache, Unterhaltung und Streicheleinheiten von Menschen benötigt.

Also ich gehöre klar zu diesen Menschen.

Mein ehemaliger Kater war so ein Kandidat, der war regelrecht "Menschensüchtig" und ich fand das schon auch anstrengend. Außerdem kannte ich Katzen so vorher echt gar nicht, nicht in diesem Ausmaß. Er war auch wirklich bei ALLEN Menschen so, nicht nur bei mir. Im Grunde mehr Hund als Katze. Meine Freunde nannten ihn deshalb immer liebevoll einen "Hutz", weil er halt wirklich jedem sofort auf den Schoß sprang, zu jedem hinging und "Mau, willst Du mein Freund sein?" gefragt hat, der war wirklich NULL scheu. Mit anderen Katzen konnte er hingegen gar nicht.

Da er ein Fundtier (damals ca. 2-3 Jahre alt, stinknormale Hauskatze) war weiss ich nicht, woran es lag. Ich vermute aber, dass er eine Handaufzucht war oder zumindest sehr früh von der Mutter und den Geschwistern weggekommen ist, weil er wirklich TOTAL auf Menschen fixiert war.

Madame finde ich da deutlich angenehmer, die wurde mir im TH aber fast schon wie Sauerbier als "Es kann sein, dass sie niemals zutraulich wird..." vorgestellt. Weil halt geborener Wildling und erst mit ca. 4 Monaten eingefangen und ins TH gekommen. Ich war dann echt einen Moment am überlegen, fand aber dann doch, dass eine Katze die meinen Finger durchs Gitter vorsichtig beschnuppert unmöglich "unzähmbar" sein kann und dass die Warnung Quatsch ist.

Sie ist tatsächlich bis heute kein "Schoßkätzchen", ne Schmusebacke ist sie aber schon und mir gegenüber nicht scheu, aber halt auch nicht so "klettig" sondern deutlich selbstständiger. Sie spaziert mir zwar auch gerne hinterher um zu schauen was ich mache, ist neugierig was das angeht, legt sich meistens in meine Nähe und dergleichen, aber sie hat nicht so dieses Bedürfnis dauernd direkten Körperkontakt zu haben wie mein ehemaliger Kater und braucht auch nicht so viel Ansprache und Aufmerksamkeit, sie kann sich einfach besser selbst vergnügen.

Und sie ist anderen Katzen gegenüber viel aufgeschlossener und interessierter und macht halt auch mehr oder "selbstverständlicher" "Katzendinge" als der Sir. Der war mehr auf Menschen aus.
 
  • #24
Ich denke deshalb auch, dass ein Verbleib von Kitten bei der Mutter über die 12. Woche hinaus allgemein eher nicht zu empfehlen ist, ...

Eine gute Menschenbindung erhöht die Chance auf ein glückliches Katzenleben!
Manfred hat das erste Jahr seines Lebens auf der Straße verbracht, dann gewöhnte er sich langsam an uns, blieb aber noch immer weitere ca 6 Monate draußen an seine Mutter gebunden.
Ja, was soll ich sagen? Manfred ist selber eine kleine Übermutter und hat ein extrem ausgeprägtes Sozialverhalten seinen Mitkatzen gegenüber, die auch schon immer mal gewechselt haben.
Manfred ist unser Küchenchef und quatscht lautstark mit, wenn jemand telefoniert. Irgendwie ist er mit einem unsichtbaren Gummiband an uns befestigt.

Wenn es nach mir ginge, könnten Katzen auch 6 Monate lang bei der Mutter bleiben, das Problem ist nur, daß viele Leute möglichst kleine Babykatzen wollen. Mit 6 Monaten stehen die Verkaufs- oder Vermittlungschancen schon nicht mehr so gut.

Wenn Katzen, die in einem Haushalt aufwachsen, dort nicht gut an Menschen gebunden sind, liegt was im Argen. Zu viele Katzen? Messihaushalt? Man kümmert sich nicht genug? Man hat einfach keinen Draht zu ihnen? Sie sind nicht im Haushalt eingebunden? (Extra-Zimmer z.B.)
 
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  • #25
...ich finde diesen Denkansatz alleine schon recht fragwürdig: weil der Mensch will, dass er ein RAUBTIER zum beknuddeln bekommt, deshalb soll es so schnell wie es gerade so möglich ist von der Mutter getrennt werden..?

Da steckt meiner Meinung nach schon der Fehler drin. Ein Raubtier soll zum Kuscheltier mutieren, weil das Ego vom Menschen danach verlangt....
 
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  • #26
grundsätzlich gibt es aber auch kleine kätzchen, die von grund auf misstrauisch dem menschen gegenüber sind, vielleicht ist das schon irgendwie in den genen. dient es einer guten überlebensstrategie, je nachdem wo und wie die katzen leben mussten, evnt. über generationen.
Ich bin im TS tätig und wir hatten mal eine sehr menschenfreundliche Katzenmutter, deren Kitten aber allesamt trotz Menschenkontakt von ganz klein auf, alle vorsichtig und schüchtern waren. Ich habe zu der Zeit mal geforscht und hatte eine Untersuchung gefunden, dass es eine genetische Komponente gibt und oft die Eigenschaften des Katzenvaters zum Tragen kommen (finde den Artikel leider nicht mehr, war aber sehr interessant).

Auf der anderen Seite hatten wir gerade dieses Jahr eine Kätzin, die wirklich nichts mit Menschen zu tun haben wollte - als die Kleinen anfingen alleine im Zimmer rumzulaufen, stoppten sie kurz, wenn die Mama vor uns gewarnt hat und ... liefen dann ungerührt weiter gut gelaunt auf uns zu. Und das in einer TS-Situation (nicht Pflegestelle), wo nicht die ganze Zeit jemand im Zimmer ist und in der wir bei dieser Mutter auch am Anfang gar nicht regelmäßig an die Kitten kamen (man muss da immer etwas aufpassen, wenn die Kitten ganz klein sind, wäre es ja fatal, wenn die Mutter aus Streß das "Kümmern" aufgibt).
 
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  • #27
Da steckt meiner Meinung nach schon der Fehler drin. Ein Raubtier soll zum Kuscheltier mutieren, weil das Ego vom Menschen danach verlangt....

Das sehe ich genauso wie Du.
Manche Katzen sind nun eben ausgesprochene Kuschelmonster und Bettwärmer, wollen ständig herumgetragen werden und weichen einem nicht von der Pelle, andere hingegen haben ihren eigenen Kopf, stehen auf eigenen Füßen und mögen es so gar nicht, wenn sie laufend betatscht werden. Ist ja bei uns Menschen auch so. Ich würde wohl Schreikrämpfe kriegen, wenn mir laufend jemand ins Gesicht tätscheln, mir übern Kopf wuscheln, laufend meinen Rücken und den verlängerten begrapschen würde. Andere Leute sind dagegen eher so Schmuseköppe. ;)

Wenn man eine Schmusekatze oder eher eine selbständigere sucht, ist man gut beraten, nach erwachsenen Katzen zu suchen, an Anlaufstellen, wo man sie im Vorfeld oft und ausgiebig besuchen und kennenlernen kann.
Ich denke, wenn man Katzenkinder aufnimmt, weiß man nie so richtig, in welche Richtung sie sich entwickeln, selbst, wenn sie aus ein und demselben Wurf kommen.

Ich bin im TS tätig und wir hatten mal eine sehr menschenfreundliche Katzenmutter, deren Kitten aber allesamt trotz Menschenkontakt von ganz klein auf, alle vorsichtig und schüchtern waren. Ich habe zu der Zeit mal geforscht und hatte eine Untersuchung gefunden, dass es eine genetische Komponente gibt und oft die Eigenschaften des Katzenvaters zum Tragen kommen (finde den Artikel leider nicht mehr, war aber sehr interessant).

Das finde ich jetzt auch sehr interessant, weil es immer wieder Würfe gibt, wo die Mutter ein Fauchi ist und die Kleinen recht leicht Vertrauen zum Menschen gewinnen, mitunter sind da aber auch Würfe, wo die Mutter recht zutraulich ist und man fragt sich, welcher Teufel die Kleinen geritten hat, daß sie so wild sind.
Der Artikel hätte mich jetzt auch interessiert.

Verhalten ist ja nicht nur Erziehung allein, sondern auch "Veranlagung". Und die kommt ja nicht nur von der Mutter.

Wir hatten übrigens mal eine halbwilde Mutterkatze, die immer vor oder neben das Klo gekackt hat und eines ihrer Kinder hat immer Streu aus dem Klo auf die Kackwurst geschaufelt. Das Unsauberkeitsproblem war eines Tages ohne unser Zutun gelöst. So kann es mitunter auch laufen. ;)

Und diese Ausrede, Mutter verstößt ihre Kinder oder mißhandelt sie, trifft nur in ganz seltenen Fällen zu. Kätzische Erziehung sieht mitunter ein wenig rabiat aus, muß ja auch sehr wirksam sein.
In Kolonien oder auf Höfen bleiben Familien zeitlebens zusammen und ich denke, es profitieren alle davon.
 
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  • #28
Also ich sehe jetzt auch nicht so recht, inwiefern sich Gewöhnung an den Menschen und 16wöchiges Verbleiben bei der Mutter ausschliessen... Als Züchter oder auch im Tierheim und auf Pflegestellen gibt man sich tagtäglich mit den Kitten und der Mutterkatze ab... Entsprechend gehe ich davon aus, dass sich die Kitten sowieso an den Menschen gewöhnen...Oder sehe ich das falsch?
 
  • #29
@TE: Magst du dich dazu vielleicht noch mal äußern?
 
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