Impfungen schädlich und unnötig?

  • Themenstarter joycelle
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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #161
Wer bei Schnupfenanzeichen seine Katze so krank werden läßt, wie Du es da schilderst, ist nicht geeignet, Katzen überhaupt zu halten.

Wenn die Katze nicht geimpft ist, sich momentan in einem abwehrschwachen Zustand befindet (andere Infekte, Neuzugang, Todesfall usw.) und sie infiziert sich mit Schnupfenerregern, dann kann sie ziemlich schnell sehr krank werden.
Das hat eigentlich nichts mit dem Halter zu tun, der bei Vireninfekten ohnehin nicht viel anderes tun kann, als Virostatika zu verabreichen (die lediglich das Wachstum bremsen, aber nicht verhindern) und die bei dir so beliebten Antibiotika gegen Sekundärinfekte.

Und recht bald wird die Katze alles verweigern, Nahrung genauso wie Flüssigkeit.

Leider kann so etwas schneller gehen als einem lieb ist.

Wie kommt es, daß man solche Krankheitsbilder so ausgeprägt schildert, aber 'leichte Symptome' nach einer Impfung noch fastgar bagatellisiert? Irgendwie gefällt mir das nicht... :confused:

Weil sie im Vergleich zu einer "richtigen" Erkrankung genau das sind: eine Bagatelle.
 
A

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  • #162
Entwurmen wuerde ich nach der Grundimmunisierung nur nach eingehender Kotuntersuchung bei Bedarf, dann gezielt auf den betreffenden Erreger.
Blindlinks entwurmen lassen finde ich nicht so optimal.
 
  • #163
Weil sie im Vergleich zu einer "richtigen" Erkrankung genau das sind: eine Bagatelle.
Da solltest Du vielleicht die Berichte hier im Forum über Katzen lesen, die trotz Impfung an Katzenschnupfen erkrankt sind. Das ist selten nur eine 'Bagatelle', sondern mitunter ein sehr schwerer Krankheitsverlauf.



Zugvogel
 
  • #164
Da solltest Du vielleicht die Berichte hier im Forum über Katzen lesen, die trotz Impfung an Katzenschnupfen erkrankt sind. Das ist selten nur eine 'Bagatelle', sondern mitunter ein sehr schwerer Krankheitsverlauf.
Kann es sein, dass die Impfung in diesem Fall nicht gewirkt hat oder eben während einer anderen Erkrankung erfolgte?
 
  • #165
Da solltest Du vielleicht die Berichte hier im Forum über Katzen lesen, die trotz Impfung an Katzenschnupfen erkrankt sind. Das ist selten nur eine 'Bagatelle', sondern mitunter ein sehr schwerer Krankheitsverlauf.
Zugvogel

Hast du dafür mal ein Beispiel?
 
  • #166
  • #167
Kann es sein, dass die Impfung in diesem Fall nicht gewirkt hat oder eben während einer anderen Erkrankung erfolgte?
Das ist schwer zu sagen, eigentlich weiß man das von keiner Impfung, ob und wie sie wunschgemäß wirkt :mad:

Leider gibt es immer noch (zu) viele Tierärzte, die in kranke Tiere reinimpfen, m.E. eine grobe Fahrlässigkeit; ebenso die Gewohnheit, in den Schultergürtel reinzuimpfen, obwohl es längst Allgemeinwissen sein sollte, daß man in die Weichteile vom Oberschenkel impft. Das aber auch nur deswegen, weil man im Muskelgewebe ein Sarkom besser operieren kann.
Ehrlich - ich würde solche Impfungen gar nicht machen lassen, wenn die Wahrscheinlichkeit von einem Sarkom solche 'Anweisungen' nötig macht. :confused:

Hast du dafür mal ein Beispiel?
Nicht direkt parat, aber sollte man ein solcher Fall hier akut sein, werde ich Dich drauf hinweisen, ja?


Vor allem im Direktvergleich zu ungeimpften Katzen, Zugvogel.
Ein Direktvergleich, der vor Deinem Auge Bestand hätte, wäre, wenn zwei fast identische Katzen die von Dir gewünschen Prämissen hätten, nämlich einmal geimpft und einmal ungeimpft. Das wird aber so selten der Fall sein, daß das eher als unwahrscheinlich angesehen werden kann?

Und ich hab ausdrücklich von den schweren Katzenschnupfenerkrankungen geschrieben und NICHT von Katzenseuche.



Zugvogel
 
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  • #168
Ich möchte hier mal einen Gesichtspunkt einwerfen, der so noch gar nicht zur Sprache kam. Ich habe ja nun berufsmässig mit Katastrophenschutz zu tun, und da ich einige sehr nette Katzenliebhaber als Kollegen habe, haben wir uns mal unterhalten, wie die Rettungskräfte bei einem Grossflächeneinsatz heute, 2015, mit Haustieren verfahren würden. Vor ein paar Jahren war es ja noch so, dass die zu rettenden Personen notfalls zur Rettung gezwungen werden konnten, was dann meistens darin resultierte, dass sie ihre Hunde und Katzen und anderes Kleingetier zurücklassen mussten, denn in den Notunterkünften waren Haustiere auch gar nicht gestattet. Das wird heute auch anders gesehen. Es gibt da verschiedene Notfallpläne, je nach Region und je nach Situation. Zum Beispiel werden Absprachen mit bestimmten Tierheimen oder sogar Pensionen getroffen, wenn diese ausserhalb einer Gefahrenzone liegen, zB. bei Hochwasser. Dort werden die Tiere hin verbracht. Es wurde sogar die Möglichkeit erwähnt, in den Notunterkünften separate Räume einzurichten, wo die Tiere dann untergebracht werden könnten. Sie müssten dann zwar in ihren Boxen verbleiben, was für unsere Samtpfoten eine ziemliche Zumutung wäre, aber immer noch besser, als unversorgt zu Hause bleiben zu müssen. Allerdings müsste man in beiden Fällen zumindest eine aktuelle Tollwutimpfung nachweisen können, auch für Wohnungskatzen. Sollte ein einziger Fall auftreten, was ja bei den ganzen importierten Welpen aus Südosteuropa nur eine Frage der Zeit sein könnte, werden alle anderen Tiere in so einer Unterkunft, die nicht geimpft sind, gleich mit eingeschläfert.

Ja, ich weiss, ich sehe Gespenster und bin vielleicht berufsgeschädigt. :( Aber wenn ich mir die klimatischen Veränderungen und die politische Situation in D anschaue, hmm, ich weiss nicht. Ich lasse meine Tiere auch impfen, damit ich es nachweisen kann.
 
  • #169
@nikita

Danke für Deine umfangreiche Info. Ich habe Wohnungskatzen und werde nach der Grundimmunisierung im 3-Jahres-Rhythmus impfen.
So handhabe ich das auch.

Ehrlich - ich würde solche Impfungen gar nicht machen lassen, wenn die Wahrscheinlichkeit von einem Sarkom solche 'Anweisungen' nötig macht. :confused:
Fährst du auch nicht Auto, weil man dir sagt, du sollst dich dabei anschnallen?
Ein Direktvergleich, der vor Deinem Auge Bestand hätte, wäre, wenn zwei fast identische Katzen die von Dir gewünschen Prämissen hätten, nämlich einmal geimpft und einmal ungeimpft. Das wird aber so selten der Fall sein, daß das eher als unwahrscheinlich angesehen werden kann?
Genau so werden Studien aufgezogen, die die Wirksamkeit von einem Impfstoff nachweisen sollen. Diese Vergleiche gibt es also zuhauf, und bei jedem Impfstoff auf dem Markt ist der Vergleich zugunsten der geimpften Katze ausgefallen, sonst wäre der Impfstoff nicht auf dem Markt.

Bea hat den Sammelthread mit allen immergleichen Diskussionen schon verlinkt.
*schonwiederweg*
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #170
Nicht direkt parat, aber sollte man ein solcher Fall hier akut sein, werde ich Dich drauf hinweisen, ja?

Da du von bisherigen Berichten geschrieben hast, wäre Diese halt interessant gewesen. Bisher habe ich noch nie dergleichen gelesen.

Und was ist mit den erwähnten Nebenwirkungen? Ich möchte nicht, dass meine Katzen irgendwann an Krebs erkranken.

Interessanter Link dazu (übrigens können solche Sarkome auch durch andere Injektionen entstehen - deshalb werden sie mittlerweile injektionsassozierte Fibrosarkome genannt):

http://www.eikeskog.eu/html/fibrosarkom.html

Die Studien von Schultz sind mir auch bekannt; klingen logisch nur leider wurden seither keine weiteren ähnlichen Studien gemacht - konnte jedenfalls keine finden.

Meine Wohnungskatzen bekommen die Grundimmunisierung gegen Schnupfen und Seuche ( incl. Auffrischung nach einem Jahr - gehört für mich zur Grundimmunisierung) und danach keine weitere Impfungen mehr.
Das ist aber meine persönliche Entscheidung und wer auf Nummer sicher gehen will folgt den aktuellen Impfempfehlungen.
 
  • #171
Nach Auskunft meines Tierarztes sind die modernen im Stoffe zum Beispiel von der Firma Merial nicht mehr auf Hühner Eiweiß Basis und machen daher keine Impfsarkome
Allerdings soll laut der Website der Firma nur noch der neue Impfstoff gegeben werden wenn er einmal gespritzt wurde und keine von den früheren Impfstoffen mehr
Ich kann natürlich nicht beurteilen in wieweit das nur Werbung ist oder tatsächlich einen wissenschaftlichen Hintergrund hat
 
  • #172
Allerdings müsste man in beiden Fällen zumindest eine aktuelle Tollwutimpfung nachweisen können, auch für Wohnungskatzen. Sollte ein einziger Fall auftreten, was ja bei den ganzen importierten Welpen aus Südosteuropa nur eine Frage der Zeit sein könnte, werden alle anderen Tiere in so einer Unterkunft, die nicht geimpft sind, gleich mit eingeschläfert.

Da die illegale Einfuhr von Hunden und Katzen aus Tollwutlaendern blueht und gedeiht, sehe ich persoenlich eine zunehmende Notwendigkeit der TW-Impfung, vor allem, wenn man mit Tieren zu tun hat.
Noch dazu wohne ich ja nun mal an der Elbe, die zwar momentan nur ein muedes Rinnsal ist, aber auch andere Tendenzen kennt.
Hanka, und wir beide sind ja auch TW-erfahrungsvorgeschaedigt.
Bisher habe ich immer noch geschwankt und hab ja die Entscheidung bis 2017 aufzuschieben, bin nun aber doch vom Wiederimpfen ueberzeugt.
 
  • #173
Nach Auskunft meines Tierarztes sind die modernen im Stoffe zum Beispiel von der Firma Merial nicht mehr auf Hühner Eiweiß Basis und machen daher keine Impfsarkome
Allerdings soll laut der Website der Firma nur noch der neue Impfstoff gegeben werden wenn er einmal gespritzt wurde und keine von den früheren Impfstoffen mehr
Ich kann natürlich nicht beurteilen in wieweit das nur Werbung ist oder tatsächlich einen wissenschaftlichen Hintergrund hat
Meines Wissens sind es nicht so sehr die fraglichen Impfstoffe selber, die Sarkome auslösen, sondern viel eher die Beifügungen und Impfverstärker. Daß Merial solche beifügungsfreien Impfstoffe anbietet, ist schon lange bekannt, ob sie tatsächlich frei von allen fragwürdigen Beifügungen sind, bezweifelt sogar meine Tierärztin.

Da es nicht nur von Impfungen zu einem Sarkom kommen kann, sondern im Prinzip von jedem Stich, gibts ja derweil auch den Ausdruck 'Spritzsarkom', was im Grunde nichts anderes ist.
Katzenhaut ist außerordentlich empfindlich. Das sollte man vor JEDER Injektion bedenken, egal was dann in den Organismus injiziert wird.



Zugvogel
 
  • #174
Das sollte man vor JEDER Injektion bedenken, egal was dann in den Organismus injiziert wird.

Zugvogel

Bei manchen chronischen Erkrankungen hat man mitunter gar keine andere Wahl, als zur Injektion zu greifen. Oder eben langsam dahinkrepieren lassen.
 
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  • #175
Da du von bisherigen Berichten geschrieben hast, wäre Diese halt interessant gewesen. Bisher habe ich noch nie dergleichen gelesen.

Das nennt man das Freigängersammelkotprobensyndrom ;) *und wieder weg*
 
  • #176
Bei manchen chronischen Erkrankungen hat man mitunter gar keine andere Wahl, als zur Injektion zu greifen. Oder eben langsam dahinkrepieren lassen.
Es gibt auch allerhand Medikamente, die man oral geben kann, wenn das auch mitunter erheblich aufwendiger ist als zack! schnell ein Spritzchen rein :eek:

Z.B. werden viele chronische Krankheiten nicht mit Spritztherapien behandelt, sondern so gut wie umfassend mit Tabletten, Tropfen, Pulvern (z.B. CNI, SDÜ uavm.).

Und 'dahinkrepieren' ist ein sehr unflätiger Begriff, meinst Du nicht auch? Oder auch da mit der Sauboll druff? :oops:



Zugvogel
 
  • #177
Und 'dahinkrepieren' ist ein sehr unflätiger Begriff, meinst Du nicht auch? Oder auch da mit der Sauboll druff? :oops:

Ja, das ist es in der Tat, und darum sehe ich in Injektionen die rettende Alternative.
Tja, und alles kann man nicht oral geben, da ist dann auch eine Dpotspritze schonender als taeglich Medikamente, die auch so ihre Nebenwirkungen haben. Z.B. Magenschleimhautentzuendung.;)

Edit
Und auch vorbeugend sehe ich in Injektionen die rettende Alternative dazu, kein Tier elendig an Infektionskrankheiten sterben zu lassen, denen man eigentlich vorbeugen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #178
Natürlich sind Injektionen nicht zu verachten, das habe ich nie gesagt. Aber auch, daß es eben nicht nur Spritzen gibt, um - so wie von Dir ursprünglich angesprochen - chronische Krankheiten zu behandeln, ist hinlänglich bekannt, ich selber kenne es auch so bei Struvit. Dazu muß ich sagen, daß die AB-Spritze, die vom TA wirklich voreilig gesetzt wurde, überhaupt nichts geholfen, aber sehr viel geschadet hat.
Sie sollte die begleitende Blasenentzündung kurieren, doch das AB hatte keinerlei Einfluß auf diese Entzündung, die wurde dann mit Naturheilmitteln und Homöopathie nachhaltig geheilt.

Aber das ist nun bald richtig OT, es geht hier um Impfen und die Gefahr von Impfsarkomen, die zum Großthema Spritzsarkome gehören.



Zugvogel
 
  • #179
Es gibt auch allerhand Medikamente, die man oral geben kann, wenn das auch mitunter erheblich aufwendiger ist als zack! schnell ein Spritzchen rein :eek:

Z.B. werden viele chronische Krankheiten nicht mit Spritztherapien behandelt, sondern so gut wie umfassend mit Tabletten, Tropfen, Pulvern (z.B. CNI, SDÜ uavm.).

Es gibt aber auch zahlreiche orale Medikamente, die massiv auf den Magen schlagen können. Gerade die Schilddrüsenmedikamente gehören dazu. In solchen Fällen vertragen Katzen unter Umständen gespritzte Medikamente sehr gut.

Ich hatte es hier auch schon, dass eine Katze ein AB oral gar nicht vertrug. Gespritzt hatte sie dann überhaupt keine Probleme mehr mit dem Magen.

Täglich zum Tierarzt zu fahren, und eine Spritze geben zu lassen, ist übrigens deutlich aufwändiger und auch stressiger für die Katze, als ihr Tabletten zu geben.

Wie immer im Leben kann man auch hier keine pauschalen Aussagen machen.
 
  • #180
Da die illegale Einfuhr von Hunden und Katzen aus Tollwutlaendern blueht und gedeiht, sehe ich persoenlich eine zunehmende Notwendigkeit der TW-Impfung, vor allem, wenn man mit Tieren zu tun hat.
Noch dazu wohne ich ja nun mal an der Elbe, die zwar momentan nur ein muedes Rinnsal ist, aber auch andere Tendenzen kennt.
Hanka, und wir beide sind ja auch TW-erfahrungsvorgeschaedigt.
Bisher habe ich immer noch geschwankt und hab ja die Entscheidung bis 2017 aufzuschieben, bin nun aber doch vom Wiederimpfen ueberzeugt.

Guggst du hier: http://www.tierschutzbuero.de/aufkleber/ und Hilfe für Ihr Haustier im Katastrophenfall
Richtige Vorbereitung erhöht die Rettungschancen bei Feuer oder Hochwasser
Sie sind Besitzer eines Hundes oder einer Katze und lieben Ihr Tier über alles? Sie würden es daher selbstverständlich auch in einem Katastrophenfall unter allen Umständen zu retten versuchen? Obwohl Sie diese beiden Fragen sicherlich mit einem eindeutigen „Ja“ beantworten, werden Sie bei der nächsten Frage vermutlich passen müssen: Wissen Sie, WIE Sie Ihr Tier bei Hochwasser oder Brand am besten schützen? Die meisten Menschen, und auch die meisten Tierbesitzer rechnen kaum je mit einer Katastrophe, die eine Evakuierung notwendig macht. Daher ist auch fast niemand auf so einen Fall vorbereitet und weiß, was zu tun ist. Dies kann Ihrem Tier unter Umständen zum Verhängnis werden.
Information und Vorsorge als wichtigste Sicherheitsmaßnahmen
Erinnern Sie sich noch an die Bilder aus Japan, die um die Welt gingen? Unzählige Hunde und Katzen irrten nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima durch die Straßen der evakuierten Regionen. Zigtausende Menschen mussten in provisorische Notunterkünfte ziehen, in die sie ihre Tiere nicht mitnehmen durften. Viele glaubten, nach einigen Tagen wieder in ihr Zuhause zurückkehren zu dürfen und banden ihre Hunde fest, damit diese nicht fortlaufen konnten. Niemand kam wieder, und die angebundenen Tiere hatten keine Überlebenschance. Zweifellos handelte es sich dabei um eine außergewöhnliche Katastrophe größten Ausmaßes. Aber auch bei kleineren Katastrophen sind Haustiere extrem gefährdet. Immer wieder ertrinken Tiere bei Hochwasser in den Fluten oder irren herrenlos umher, nachdem ihre Besitzer evakuiert worden sind. Nicht selten verbrennen Hunde, Katzen oder Pferde bei einer Feuerkatastrophe. Der Rettung solcherart gefährdeter Tiere hat sich der Wiener Tierarzt, Tieranästhesist an der Veterinärmedizinischen Universität Wien und Notfallmediziner für Tiere Dr. Christoph Peterbauer verschrieben. Neben seiner medizinischen Tätigkeit ist Dr. Peterbauer auch Feuerwehrmann für Tierrettung, hat eine Ausbildung in Katastrophenmanagement absolviert und vor einem Jahr die Animal Rescue Academy (ARA) ins Leben gerufen, die sich mit der Rettung von Tieren im Katastrophenfall beschäftigt. Sein Credo: Information und Vorbereitung sind die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen! Der engagierte Tierarzt bildet Feuerwehrleute, Reiter und Stallbesitzer in Großtierrettung aus, einmal im Jahr hält er Kurse für Tierarztkollegen ab und klärt auch Tierbesitzer in Vorträgen über Katastrophenprävention bei Kleintieren auf. Denn Berufsretter wie die Feuerwehr sind zwar gesetzlich verpflichtet, Menschen UND Tiere zu retten, aber wenn die entsprechenden Voraussetzungen fehlen, wird das Evakuieren eines Tieres oft unmöglich.
Wie Sie die Animal Rescue Academy unterstützen können
Für die Ausbildung von Feuerwehren suchen wir einen alten Pferdehänger. Ein gebrauchter Teleskopstapler würde die Positionierung des 200 kg schweren Pferde-Dummies für Rettungsszenarien im Rahmen des Trainings erheblich erleichtern. Außerdem werden immer wieder Hebebänder (3t Bruchlast, 5m und 9m lang) und diverse Bergeausrüstungsgegenstände beim Training kaputt, die regelmäßig zu ersetzen sind. Es werden Firmen gesucht, die Aufkleber zur Identifizierung von Haushalten mit Haustieren sowie Tierleitsysteme herstellen und in ihr Produktportfolio aufnehmen können. Die Animal Rescue Academy bringt gerne ihr Knowhow zur Entwicklung neuer Technologien für die Groß- und Kleintierrettung ein. Interessierte Firmen werden gesucht.
Kontakt: Dr. med. vet. Christoph Peterbauer, Dip.ECVA, Geschäftsführer der Animal Rescue Academy
www.animalrescue.at
peterbauerc@animalrescue.at
Mobil: +43 664 75073981
Bankverbindung: Raiffeisenbank Wels, BLZ: 34680
KontoNr: 6230213 BIC: RZOOAT2L680 IBAN: AT52 3468 0000 0623 0213
Für die Leser von „mein HAUSTIER“ hat Dr. Peterbauer einen Vorsorgeplan für die Rettung Ihres Tieres in einem Unglücksfall zusammengestellt.
1. Überlegen Sie, bei welchem Familienmitglied, Freund, in welcher Tierpension Ihr Liebling im Notfall vorübergehend Unterschlupf finden kann und informieren Sie die betreffenden Personen. Denn wenn Sie selbst evakuiert und in eine Notunterkunft gebracht werden, darf Ihr Tier dorthin nicht mit! Auch gibt es in Österreich keine Struktur für die Aufnahme solcher Tiere. Dr. Peterbauer ist allerdings mit Gemeinden in Verhandlungen, damit eventuell leere Lagerräume, Hallen etc. für diesen Zweck zur Verfügung gestellt werden könnten.
2. Die Retter sollten wissen, welche und wie viele Tiere sich im Haushalt befinden, um gezielt danach suchen zu können. Dr. Peterbauer ist dabei, dafür einen eigenen Informationssticker nach amerikanischem Vorbild zu entwerfen und produzieren zu lassen. Diesen klebt man auf die Tür. Bis so ein Sticker erhältlich ist, können Sie auch selbst einen entsprechenden Hinweis über Anzahl und Art der im Haushalt lebenden Tiere am Türstock der Eingangstüre anbringen.
3. Folgende Gegenstände sollten im Haus/in der Wohnung jedes Tierbesitzers links neben der Eingangstüre sofort greifbar sein:
o Leine, Halsband (mit Anhänger, auf dem der Name des Tieres und des Besitzers vermerkt sind) und Beißkorb für Hunde
o Transportbox für Katzen, eventuell auch für Hunde
o Eine Notfallbox mit folgendem Inhalt:
 Liste mit Telefonnummern und Namen von Freunden, Angehörigen oder Tierpensionen, zu denen Ihr Tier gebracht werden kann
 Namen und Telefonnummer des Tierarztes
 Hinweise auf Medikamente, die das Tier regelmäßig bekommen muss, sowie auf eventuell vorliegende Krankheiten
 Hinweise, was das Tier normalerweise frisst
 Futter und Medikamente für drei Tage
 Wasser für drei Tage
 Kotbeutel für Hunde, Katzenstreu für Katzen
 Aktueller Impfpass
 Identitätsnachweis. Am besten Sie fügen dem Namen, der Chipnummer des Hundes und Ihrem Namen auch ein Foto bei, das Sie gemeinsam mit Ihrem Liebling zeigt. So können bei der späteren Zusammenführung von Tier und Mensch die Besitzverhältnisse eindeutig festgestellt werden
 Spielsachen und Decken
o Im Notfall (z.B. bei Hochwasser oder Feuer) schnappen Sie das Tier samt Notfallbox und verlassen das Haus. Falls Ihnen dies nicht mehr möglich ist und Sie selbst evakuiert werden müssen, finden die Rettungsmannschaften Hinweise und Notfallbox und können Ihr Tier entsprechend versorgen.
4. Keinesfalls sollten Sie Ihr Tier einfach zurücklassen, weil Sie glauben, ohnehin bald wieder zu kommen!!! Auch das Freilassen von Tieren ist verantwortungslos und überdies verboten. Nehmen Sie Ihren Vierbeiner mit, wenn es Ihnen gefahrlos möglich ist, ansonsten informieren Sie die Retter, dass ein Tier im Haus ist und überlassen Sie die Bergung Ihres Hausgenossen den Profis. Begeben Sie sich aber nicht selbst in Gefahr! Denn in diesem Fall wird man zuerst Ihnen helfen und nicht dem Tier. Abgesehen von der Gefährdung Ihres Lebens tun Sie damit auch Ihrem Liebling nichts Gutes, weil seine Rettung dadurch nur verzögert wird.
5. Viele Tiere geraten im Chaos einer Katastrophe in Panik, verstecken sich und weigern sich, in die Transportbox zu gehen. Dr. Peterbauer: „Auch das kann man vorher trainieren. Füttern Sie Ihr Tier in der Box, geben Sie Spielzeug hinein, sorgen Sie dafür, dass es sich darin im Alltag wohlfühlt und dies ein angenehmer Rückzugsort wird“. Auch ist es sinnvoll, das Tier so zu trainieren, dass es sich von anderen Menschen angreifen lässt. Diese Präventionsmaßnahmen und das gedankliche Durchspielen einer Katastrophe sind auch deshalb lebenswichtig, weil man in einer Notsituation nicht so klar denken und handeln kann. „Je besser ich aber vorgesorgt habe, umso vertrauter bin ich mit dem Szenario und kann im Notfall entsprechend reagieren“, so Dr. Peterbauer. „Wird alles richtig gemacht, kommen in den meisten Fällen Tiere und Besitzer nach etwa drei Wochen wieder zusammen“ (Sorry, aber meine Entertaste funktioniert nicht mehr)
 

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