Ich wollte alles richtig machen. Habe ich es nun doch falsch gemacht?

  • Themenstarter Themenstarter Cachou
  • Beginndatum Beginndatum
Cachou

Cachou

Benutzer
Mitglied seit
3. März 2016
Beiträge
58
Alter
41
Guten Morgen,
ich lese seit einiger Zeit still hier mit, nun möchte ich euch gerne um eure ehrliche Meinungen/Ratschläge bitten. Ich entschuldige mich vorab für den Roman, möchte euch aber einfach einen guten Überblick über die Situation verschaffen.

Ich bin seit Anfang Dezember´15 stolze "Neu-Katzen-Mama" eines bald 11-jährigen Katers. Sein Vorbesitzer gab ihm den Namen "Fridolin", ich habe ihn "umgetauft" in "Cachou" (weil ich oft nach der Herkunft des Namens gefragt werde: "Cachou" ist ein Lakritzsaft und weil Herr Kater wunderbares schwarzes Fell hat, fand ich das passend 😀).

Ich habe mich ganz bewusst für ein älteres und ruhiges Tier aus dem Tierheim entschieden und mich auf den ersten Blick in Cachou verliebt. Ich glaube, dies beruhte ein wenig auf Gegenseitigkeit, weil er direkt bei meinem ersten Besuch zu mir kam und mir über die Hand leckte :pink-heart: Er war zu diesem Zeitpunkt seit 3 Monaten im Tierheim. Über seinen Vorbesitzer weiß ich leider nicht viel. Was ich weiß ist, dass Cachou sein gesamtes vorheriges Leben bei ihm verbracht hat, Freigänger ist (laut Auskunft des Vorbesitzers "nach draußen gehen aber gar nicht soooo toll findet") und immer "Einzelkater" war. Zudem ist sein Vorbesitzer voll berufstätig. Da meine Vermieterin mir absolut nur eine Katze erlaubt (und selbst das schon ein Kampf war😡), schien es mir so, dass er und ich perfekt zusammen passen :yeah:

Tja. Nun leben wir seit 3 Monaten zusammen. Und ich war so voller Tatendrang und auch Zuversicht, alles richtig machen zu wollen und ihm ein glückliches Katzenleben zu ermöglichen. Meine Wohnung ist mit mehreren Kratz- und Schlafmöglichkeiten, Möglichkeiten für ihn sich zu verstecken, Aussichtsplätzen an den Fenstern und wechselndem Spielzeug ausgestattet. Er hat ein großes Katzenklo ohne Haube an einem ruhigen Plätzchen stehen, die Futter- und Wassernäpfe stehen getrennt voneinander und weit von dem Katzenklo entfernt, es sind ein Katzenbrunnen und einige Töpfchen Katzengras vorhanden. Ich füttere ihn ausschließlich mit meines Wissens nach hochwertigem Nassfutter (GranataPet, CFF, Sandra´s Schmankerl etc.) und ab und an wird auch gebarft.

Die ersten 4 Wochen war ich aufgrund einer länger andauernden Erkrankung komplett zu Hause. In dieser Zeit haben wir uns meiner Meinung nach ganz wunderbar angefreundet. Ich bin noch immer ganz verliebt und soweit ich das beurteilen kann, fühlt er sich mit mir auch sehr wohl. Er hat sich z. B. schon nach wenigen Tagen auf den Rücken geworfen und sich von mir ausgiebig den Bauch kraulen lassen, außerdem tretelt er fast täglich (entweder auf seiner Schmusedecke oder auf mir:pink-heart:).

Anfang Januar begann meine Wiedereingliederung in die Arbeitswelt (einige Zeit 2 Stunden täglich, später 4 Stunden täglich, dann 6 Stunden täglich). Seit dem 01.03.2016 bin ich nun wieder bei Vollzeit angekommen. Ich habe Gleitzeit, d.h. ich kann meine Arbeitszeit täglich so einteilen, wie ich es möchte. Kernarbeitszeiten gibt es nicht. Anfangs dachte ich, das sei alles kein Problem. Schließlich ist es Cachou von klein auf gewohnt, tagsüber viel Zeit allein zu verbringen. Durch das viele Lesen hier im Forum bin ich erst darauf gestoßen, dass es absolut nicht artgerecht ist, eine Katze einzeln zu halten. Und plötzlich fange ich an zu zweifeln :sad: Bei meinen Besuchen im Tierheim hat Cachou sich stets von allen anderen Katzen abgesondert, auch die Mitarbeiter des Tierheims sagten mir, dass er mit anderen Katzen nichts anfangen kann und lieber seine Ruhe hat. Mittlerweile weiß ich, dass ihm dieses Verhalten wohl durch seine Einzelhaft aufgezwungen wurde :sad:

Unser Alltag sieht nun so aus: Meine Wohnung verfügt leider nicht über einen Balkon, dafür aber über einen wunderbaren Garten. Ich habe Cachou zum Teilzeitfreigänger gemacht, d. h. er darf (wenn er mag) morgens direkt nach dem Aufstehen raus und solange draußen bleiben wie er mag. Wenn er wieder in der Wohnung ist, fahre ich zur Arbeit. Wenn ich von der Arbeit komme, darf er erneut raus. Im Grunde auch dann solange wie er mag, ich hätte ihn allerdings nachts gerne drinnen, was bisher sehr gut funktioniert, weil er bisher jedes Mal nach maximal 2 Stunden wieder rein wollte. In der Nachbarschaft gibt es eine Freigängerkatze, die beiden sind sich auch schon begegnet, fauchen sich bisher aber gegenseitig nur an.

Mein Problem ist nun, dass ich durch seine Einzelhaft immer mehr zweifle, ob er bei mir glücklich ist. Er macht auf mich zwar einen zufriedenen Eindruck und wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, ist es so, dass er dies zwar zur Kenntnis nimmt, es ihn aber nicht sonderlich zu interessieren scheint. Gestern z. B. habe ich mich nach der Arbeit die ganze Zeit im Wohnzimmer aufgehalten, er war nicht zum Spielen zu motivieren sondern hat sich in mein Bett im Schlafzimmer gelegt und geschlafen/gedöst. Nachts schläft er mit bei mir im Bett. Heute morgen wollte er nicht raus, sondern hat es sich auf der Fensterbank (mit schönem Ausblick) gemütlich gemacht. Was denkt ihr als Katzenerfahrene? Braucht er einen Kumpel? Macht es Sinn, zu versuchen, ihn mit seinen nun fast 11 Jahren zu vergesellschaften? Oder kann er bei mir als Einzelprinz glücklich werden? Würde er es mir ansonsten irgendwie zeigen, wenn er nicht glücklich ist und sich alleine fühlt?

Mir gehen zurzeit so viele Möglichkeiten durch den Kopf. Natürlich möchte ich ihn gerne behalten, mein Herz hängt sehr an ihm. Noch mehr liegt mir aber sein Wohl am Herzen und wenn es für ihn besser ist, würde ich ihn auch an jemanden abgeben, bei dem er es noch besser hat. Ich habe auch schon überlegt einen katzenfreundlichen Vermieter zu suchen, umzuziehen und es mit einem Kumpel für ihn zu versuchen. Oder sollte ich vielleicht meine Arbeitszeit reduzieren? Oder diese so legen, dass ich z. B. Mittags für ein/zwei Stündchen nach Hause fahre?

Ich möchte allen, die bis zum Schluss durchgehalten haben, herzlich danken! Irgendwie musste ich mir das auch alles mal von der Seele schreiben :sad:

Habt alle einen schönen Tag!
 
A

Werbung

Hallo Cachou und herzlich Willkommen 🙂

Einen 11-jährigen Kater zu vergesellschaften, der andere Katzen nicht wirklich kennt oder mag, ist keine leichte Aufgabe. Und Du schreibst ja selber, dass Du nur eine Katze halten darfst.

Natürlich ist es nicht schön, wenn er 8 Std. über Tag allein ist. Wenn Du aber ein relativ häuslicher Mensch bist und Abends zu Hause bist und Dich mit ihm beschäftigst, denke ich, wird er so unglücklich nicht sein. Schön ist es, dass er raus darf. Eine Katzenklappe ist nicht möglich? Gibt selbst bei Terrassentüren oder Fenstern die Möglichkeit eine einzubauen und nach evtl. Umzug die alte Scheibe wieder einzubauen.

Ich würde abwarten, wie es sich weiter entwickelt und halt so viel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen. Schläft er bei Dir mit im Bett?
 
Kann der Freigang nicht permanent zur Verfügung gestellt werden? Du bist ja schon lange außer Haus und ohne weitere "Sozialkontakte" ist das Leben des Katers ja dann schon ziemlich fad'. Mit entsprechenden Umweltreizen hätte er zumindest etwas Abwechslung. Und ganz vielleicht sucht er dann auch tatsächlich den Kontakt zu Artgenossen.

Ich persönlich denke nicht, dass jedes Tier noch erfolgreich zu vergesellschaften ist. Bei einem 11-Jährigen Einzelkater, der immer alleine war und Artgenossen überwiegend nur in Zwangssituationen kennengelernt hat, ist dies durchaus eine schwierige und langwierige Aufgabe. Allerdings empfehlt es sich, Einzeltiere eben nur zu halten, wenn man viel daheim ist. Mit einem normalen Arbeitsalltag finde ich es persönlich nicht sonderlich schön für das Tier. Zumal der Kater mit 11 Jahren eigentlich noch kein "wirklicher" Senior ist, mit den richtigen Anreizen scheint er ja auch noch sehr aktiv zu sein und ohne krankheitsbedingte Beeinträchtigungen.
 
  • Like
Reaktionen: Nicht registriert
Ich würde es auch so belassen, wie es ist. Er ist Freigänger und hat damit schon mal sowieso mehr Anreize als eine Wohnungskatze.

Eine Zusammenführung mit einem Kater, der 11 Jahre und damit sein gesamtes Leben alleine verbracht hat, kann sehr schwierig sein. Sich über Wochen, gar Monate hinziehen (wäre deine Wihnung überhaupt so groß um so lange zwei Katzen mittels Gittertür separiert voneinander zu halten?
Und letztendlich ist gar nicht sicher, ob es überhaupt klappt. Kann gut gehen, muss aber nicht.

Und wieder weggeben (du darfst ja wohl keine zweite halten?) würde ich ihn nur für die Aussicht auf eine Zweitkatze, mit der es dann vielleicht gar nicht klappt, sowieso nicht. Mal davon ab reißt man dir einen 11jährigen Einzelkater als Zweitkatze nicht gerade aus den Händen. 😳

Dann schau eher, ob nicht doch eine Katzenklappe möglich ist, damit er ganz frei entscheiden kann, wann er raus geht und wann nicht.
 
Auch von mir Hallo und Herzlich Willkommen,

ich sehe das genauso wie Mikesch und ich wünschte jeder würde sich soviel
Gedanken machen über Katzenhaltung wie du.
Das hört sich bei dir nach einem kleinen Paradies für den Kater an.
Ich bin überzeugt das er es sehr, sehr gut hat bei dir. 🙂

Und wie geschrieben, vielleicht besteht ja die Möglichkeit eine Katzenklappe einzubauen, soweit ich weiß gibt es im Baumarkt recht günstige Türen, die du bei einem evtl. Umzug dann einfach wieder wechseln kannst.

Und gibt es auch ein Foto vom dem Hübschen ? 😉
 
ich stimme dem zu das es schwierig werden könnte so einen alten Kater noch zu vergesellschaften. Andererseits habe ich zwei Fällen erlebt wo sich Einzelgänger super und mit viel Spaß in eine Gruppe eingegliedert haben, aber eben es war die Gruppe schon da.
Es kann in die Hose gehen, denn der zweite Kater / Katze sollte ungefähr gleichaltrig sein und im Charakter du Wesen ähnlich.
Die Idee das du deinen Arbeitszeit wenn das den möglich ist so legen kannst das du unter Mittag mal einige Zeit daheim bist, würde ich mal versuchen wie es dir und dem Kater dabei geht.
Alles testen und das beste daraus machen. Finde es super das du dich für ein altes Tier entschieden hast.
 
Werbung:
Huch, schon so viele Antworten, herzlichen Dank für eure freundlichen Worte, Meinungen und Ratschläge!

@Mikesch1: Ich bin - unter Anderem auch krankheitsbedingt - ein sehr häuslicher Mensch, heißt, ich bin unter der Woche nach getaner Arbeit meistens zu Hause. Ich gehe relativ spät schlafen, sodass ich Cachou nach der Arbeit schon so 6-7 Stunden "zur Verfügung stehe". Freitags noch mehr, da ich da nur bis Mittags arbeite. Ja, er schläft bei mir mit im Bett und schnarcht mir ab und an direkt ins Ohr :muhaha:

@Frau Sue: Die Möglichkeit ihn und eine eventuelle Zweitkatze zunächst separiert voneinander in meiner Wohnung zu halten, wäre zwar möglich, aber sicher nicht optimal...

@Alle: Meine Vermieterin ist leider überhaupt keine Katzenfreundin und hat mir die Haltung von Cachou nur nach langer Diskussion erlaubt. Sie erlaubt leider weder eine Zweitkatze, noch eine Katzenklappe. Alternativ denke ich zurzeit darüber nach, eine "Katzenklingel" anzuschaffen. Bei mir im Haus lebt eine ältere Dame, mit der ich mich sehr gut verstehe. Sie fährt zwar häufig in den Urlaub, ist aber ansonsten recht oft zu Hause. Sie mag Cachou sehr. Vielleicht kann ich mit ihr absprechen, dass sie hin und wieder während meiner Abwesenheiten den Türöffner für ihn spielt 😀 Dann hätte er zumindest mehr Freigang-Zeiten. Sie hält sich bei schönem Wetter auch häufig in dem Garten (ist ein Gemeinschaftsgarten) auf, vielleicht mag sie ja auch ab und an mit ihm spielen oder zumindest ein Auge auf ihn haben. Denkt ihr, das wäre eine Alternative?

Ich hoffe, ich konnte all eure Fragen beantworten. Ich versuche mal zwei Fotos von Cachou beizufügen, ich hoffe es klappt 😀
 

Anhänge

  • 20151215_201214.jpg
    20151215_201214.jpg
    84,1 KB · Aufrufe: 233
  • 20151204_130714-1.jpg
    20151204_130714-1.jpg
    96 KB · Aufrufe: 217
Also gerade bei der Klappe im Fenster musst du nicht um Erlaubnis fragen. Ein Glaser holt dir die Scheibe raus und setzt eine neue mit Klappe ins Fenster.
Du müsstest die Originalscheibe dann nur aufbewahren und vor einem Umzug das ganze einfach nur wieder tauschen.
 
Was für ein hübsches Lackfellchen :pink-heart:

Und was Deine Verfügung angeht: Sooo schlecht hört es sich doch nicht an.



Also gerade bei der Klappe im Fenster musst du nicht um Erlaubnis fragen. Ein Glaser holt dir die Scheibe raus und setzt eine neue mit Klappe ins Fenster.
Du müsstest die Originalscheibe dann nur aufbewahren und vor einem Umzug das ganze einfach nur wieder tauschen.

Das hat meine Mutter auch gemacht. Und bei Auszug wird wieder "rückgebaut" und die Originalscheibe, die gut verpackt im Keller steht, kommt wieder rein. Eine Terrassentür entsprechend zu tauschen kostet allerdings hier (im Norden) um die 350,- Euro. Aber es lohnt sich.
 
Ich finde es klasse, wie sehr du dich um deinen Kater kümmerst. Und mach dir keine Sorgen, wenn er, auch wenn du da bist, sich mal ins Schlafzimmer verzieht oder nicht raus will. Manchmal passieren ja hochspannende Dinge am Fenster und man kann nicht schlafen und muss das nachholen.
Dass mit deiner Nachbarin fände ich eine gute Idee, mit meiner Sternenkatze Gundi habe ich es damals mit der Nachbarin ähnlich gemacht und es hat gut funktioniert. Allerdings wäre Madame dann wohl irgendwann bei den Nachbarn eingezogen, wenn ich nicht umgezogen wäre 😀.
 
Ich schließe mich den anderen hier an.

Eine tolle Sache wäre natürlich wenn es dir möglich ist es Fenster/Terassentür auszutauschen und eine klappe rein zu machen. Dann hätte er die freie Wahl und du weißt dass er,wenn er will tagsüber draußen ganz viele Abenteuer erleben kann 🙂

Ansonsten finde ich hört es sich toll für den Kater bei dir an! Und echt schön dass er in dem Alter (was ja eigentlich keins ist) noch ein schönes zu hause gefunden hat.
 
Werbung:
Also gerade bei der Klappe im Fenster musst du nicht um Erlaubnis fragen. Ein Glaser holt dir die Scheibe raus und setzt eine neue mit Klappe ins Fenster.
Du müsstest die Originalscheibe dann nur aufbewahren und vor einem Umzug das ganze einfach nur wieder tauschen.

Das stimmt, Cachou. Und das wäre für Euch Beide einfach entspannter. Morgens zu warten, bis der Kater wieder zurückkommt, stelle ich mir schwierig vor. Meiner war insoweit bis dato nicht unbedingt immer berechenbar.
 
Ich hatte auch eine Einzelgängerin

Hallo,

kann Deine Sorge nachempfinden. Hatte damals auch eine Einzelgängerin aus dem Tierheim. Andere Katzen wären auch wirklich nicht gegangen. Selbst die Nachbarskatzen waren eher Stress für sie. Ja sie ist wohl auch als Einzelgängerin erzogen worden. Denn eigentlich mögen Katzen gern Gesellschaft. Aber wenn es denn nun so ist, würde ich einen 11 Jährigen nicht noch mit einer Vergesellschaftung stressen. Zumal es bei Dir ja sowieso nicht geht. Also wäre das Thema abgehakt.
Zum nächsten....ich denke es geht ihm gut und du machst dir mehr Gedanken als nötig? Er macht nach deinen Erzählungen einen zufriedenen Eindruck. Wenn er länger da ist, kannst du ja mal überlegen ob es mit einer Katzenklappe funktioniert? So kann er rein u. raus wann er mag. Nachteil - es können natürlich auch Mäuse etc. mit in die Wohnung gebracht werden. Katzenklappe auch mit Vermieter absprechen da es ein Einbau ist. Sonst denke ich hat er ja auch Freigang....ich würde ihn beobachten wenn er sich nicht sonderlich verändert oder z. B. aus Frust pieselt oder kackt etc. dann denke ich ist es ok so für ihn.
 
Ich meine auch, du hast nichts falsch gemacht. Wäre die Katze jünger, würde ich zur Vergesellschaftung raten. Auch bei älteren Katzen wäre eine Vergesellschaftung möglich, nur eben bei dir geht das ohnehin nicht.
"Einzelkatzen" gibt es in diesem Sinne von Natur aus gar nicht, sie wurden durch jahrelange Haltung ohne Artgenosse dazu gemacht und von daher sollten sie im nachhinein vergesellschaftet werden. Wenn die Katze schon älter ist und die Haltungsbedingungen entsprechend gut, dann wäre eine Vergesellschaftung aber evtl eher unnötiger Stress für sie.

Man muss sich darüber im klaren sein, dass "Einzelkatzen" mehr zu kompensieren haben als andere Katzen. Sie brauchen mehr Zuwendung, Auslastung seitens Dosi und eine Einzelkatze in reiner Wohnungshaltung bei jemandem, der voll berufstätig ist, wäre ein No-Go. Nun hat deine Katze aber Freigang und du kannst auch noch deine Arbeitszeit flexibel gestalten.
Seit dem 01.03.2016 bin ich nun wieder bei Vollzeit angekommen. Ich habe Gleitzeit, d.h. ich kann meine Arbeitszeit täglich so einteilen, wie ich es möchte. Kernarbeitszeiten gibt es nicht.
Wenn es bequem einzurichten ist, dann versuch den Alltag so gestalten, dass für Cachou eine Regelmäßigkeit erkennbar ist. Katzen lieben Rituale und stellen sich gern auf einen regelmäßigen Rhythmus ein.
In der Nachbarschaft gibt es eine Freigängerkatze, die beiden sind sich auch schon begegnet, fauchen sich bisher aber gegenseitig nur an.
Zur Katzenklappe wurde ja bereits geschrieben, evtl wäre das auch eine Verbesserung. Cachou war ja beim Vorbesitzer auch Freigänger - weißt du, wie dort der Kontakt zu anderen Draußen-Katzen war? Cachou ist ja noch nicht so lange bein dir, evtl wird der Kontakt zu den Artgenossen mit der Zeit ja entspannter.
wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, ist es so, dass er dies zwar zur Kenntnis nimmt, es ihn aber nicht sonderlich zu interessieren scheint. Gestern z. B. habe ich mich nach der Arbeit die ganze Zeit im Wohnzimmer aufgehalten, er war nicht zum Spielen zu motivieren sondern hat sich in mein Bett im Schlafzimmer gelegt und geschlafen/gedöst. Nachts schläft er mit bei mir im Bett. Heute morgen wollte er nicht raus, sondern hat es sich auf der Fensterbank (mit schönem Ausblick) gemütlich gemacht.
Evtl bist du nach Hause gekommen, als er gerade seine Chill-Phase hatte...
Katzen passen sich deinem Rhythmus an. Von daher wäre es gut (wenn es sich denn bequem einrichten lässt), dass er eine Regelmäßigkeit erkennt. Darauf stellt er sich dann ein.
Bei regelmäßigen Arbeitszeiten ist es ganz typisch, dass man am Wochenende viel Zeit für die Katzen hätte und was machen sie? Sie verpennen die Zeit, in der man wochentags außer Haus wäre, einfach weil sie ihren Tagesrhythmus deinem angepasst haben.
Oder sollte ich vielleicht meine Arbeitszeit reduzieren? Oder diese so legen, dass ich z. B. Mittags für ein/zwei Stündchen nach Hause fahre?
Organisiere deine Arbeitszeit so, wie es für dich bequem ist und in dein Leben passt. Wenn es möglich ist, die Arbeitszeit so flexibel zu gestalten, dann ist das doch ideal 🙂. Wie gesagt, versuch eine für den Kater erkennbare Regelmäßigkeit in den Alltag zu bekommen, dann stellt er seinen Tagesrhythmus auf deinen ein.
Aber bis er sich darauf eingestellt hat, dauert es eine Weile. Du könntest ihm bis dahin regelmäßige Rituale anbieten, zB jedesmal wenn du nach Hause kommst gibts erstmal ne Spielrunde, dann gibts Futter. Auch wenn er anfangs nur zögerlich mitmacht, wird er so den vorgegebenen Rhythmus schneller erkennen und sich nach einer Weile anpassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tausend Dank für die Info's bezüglich der Katzenklappe! Ich wusste bisher nicht, dass das ohne große Zerstörung möglich ist. Nun werde ich mich am Wochenende mal ausführlicher damit beschäftigen, das wäre wirklich eine tolle Sache. Ich lebe auch im Norden, werde mich bezüglich der Preise hier mal umhören. Stimmt schon, auf Dauer ist es sicher nicht die beste Lösung, immer auf seine Rückkehr warten zu müssen, bevor ich das Haus verlassen kann.

Leider weiß ich nicht, wie sein Kontakt früher draußen zu anderen Freigängern war. Ich frage mal beim Tierheim nach, vielleicht können sie mir dazu was sagen.

Ich habe heute mit einer Kollegin gesprochen, die auch einen Kater einzeln (aber Freigänger) hielt. Sie sagte auch, dass er sich irgendwann ihrem Tagesrhythmus angepasst hat. Da fiel mir ein: Ich stehe unter der Woche gewöhnlich um 05:30 auf. Da ich aber wie gesagt Gleitzeit habe, entscheide ich hin und wieder abends mal den Wecker auf eine Stunde später zu stellen. Das ist seit ich Cachou habe vielleicht drei Mal vorgekommen und nun ratet mal, wer mich jedes Mal morgens um 05:30 unter großem Getöse geweckt hat, als wollte er sagen:"Hey Dosi du faule Schlafmütze, es ist Zeit zum Austehen!" 😀 Ich werde es daher trotz Gleitzeit mal mit einem regelmäßigen Tagesrhythmus probieren und ihn und sein Verhalten beobachten.

Gerade haben wir eine Runde geclickert, nun wird auf dem Sofa gekuschelt :pink-heart:
 
Werbung:
Bei der Klappfix Variante würde ich aber DRINGEND, wie auf der Seite selbst auch irgendwo steht, die Hausratversicherung befragen, ob Versicherungsschutz gegeben ist und schriftlich bestätigen lassen..

Ansonsten sieht das nach ner tollen Lösung aus.

@Cachou

Ich bin - unter Anderem auch krankheitsbedingt - ein sehr häuslicher Mensch

Ich glaube, ich weiss, worum es geht und dann wären wir "leidensgenossen"

Ich sage das deshalb, weil ich glaube, wir neigen dazu, alles "tot zu denken"

Ich teile die Meinung der anderen, das ich nicht finde, dass du deinen Kater abgeben solltest.
Ich glaube, er hat es schon ganz schön gut bei dir.

Du schreibst, du clickerst mit ihm.. Das lastet so ein Katerköpfchen ja auch zusätzlich noch mal aus. Dazu den Teizeitfreigang.
Wenn du zur Arbeit fährst, und er was besonderes hat, was er mag, vielleicht kannst du es in der Wohnung verstecken.. Dann hätte er auch noch was zum suchen.. DEn Rest der Zeit verpennt er und dann bist du wieder da..
 
Klappfix gefällt mir richtig gut, nur leider habe ich keine Rollläden, daher lässt sich diese Variante wohl nicht realisieren. Dennoch vielen Dank!

Liebe Cynti, mit deiner Vermutung hast du ins Schwarze getroffen. Leider neige ich deswegen tatsächlich dazu, alles "tot zu denken" und bin ziemlich perfektionistisch :grr:

Ich mache es ab und an so, dass ich Leckerchen irgendwo in der Wohnung verstecke und bin dann immer ganz gespannt, wie viele davon wohl noch da sind, wenn ich nach Hause komme 😀
 
@Cynti und Cachou:
Ich bin - gewährt mir die Bitte - in Eurem Bunde die Dritte..🙂
Cachou, auch ich arbeite nach Wiedereingliederung seit 29.02. wieder Vollzeit...

Ich finde, du machst das ganz toll, wie du dich um den Kater kümmerst und dir um sein Wohl Gedanken machst. Aber letzteres bitte nicht zu viel, das ist wirklich schon prima, wie du vorgehst! Er hat es sicher sehr, sehr gut bei dir!

Ich würde auch die Lösung mit der Katzenklappe wählen, damit er entscheiden kann, wann und wie er raus möchte.

Stelle dich allerdings darauf ein, dass als älterer Kater u.U. etwas länger braucht, bis er das System der Klappe kapiert hat. Es sei denn, der Vorbesitzer hatte auch eine...
Aber da du mit ihm klickerst, ist das auch ein gutes Mittel, ihn ans Durchgehen zu gewöhnen. Gerade gestern gesehen bei "3 Engel für Tiere" auf Vox.

Bei einem meiner Kater hat es damit funktioniert, bei der Fütterung einfach das Nassfutter auf die andere Seite der Klappe zu stellen als die auf der sich der Kater befindet.
 
ich finde es ebenfalls sehr gut, wie du mit Cachou umgehst. Zwar bin ich nicht Katzenexpertin, aber ich habe ebenfalls eine Katze (Piri) aus dem Tierheim. Piri ist zwar erst 3,5 Jahre alt, aber sie verträgt sich ebenfalls nicht mit anderen Katzen. Aufgrund meines Alters und meiner Erkrankung ist es ebenfalls nur sehr schlecht möglich eine Zweitkatze anzuschaffen. Wir haben eine Katzenklappe im Fenster, die chipgesteuert ist, das heißt, nur Piri kann in die Wohnung. So ist die Wohnung für Piri auch Zufluchtsort, wenn sie mal draußen verfolgt wird. Das möchte ich dir unbedingt ans Herz legen, wenn du dich für diese Variante entscheidest. Piri nutzt die Klappe sehr intensiv, kann tagsüber raus und rein wie sie mag. Nachts achte ich darauf, dass sie drin bleibt. (Ich schlafe dann ruhiger! 😀)

Fragen beim Einbau in die Fensterscheibe brauchst du nicht - wenn beim Auszug der alte Zustand des Fensters wieder hergestellt wird.

Wenn Cachou trotz deiner Anwesenheit mal im anderen Raum schläft, musst du dir keine Gedanken machen. Das macht Piri auch oft! Das hat mich anfangs ebenfalls sehr beunruhigt, aber inzwischen weiß ich, das ist auch wetterabhängig. Bei schlechtem oder nassem Wetter wird eben gerne gedöst.

Ich schreibe dir mal noch eine PN. Vielleicht siehst du einmal in dein Postfach! 🙂
 

Ähnliche Themen

N
Antworten
54
Aufrufe
10K
Nicht registriert
N
R
Antworten
3
Aufrufe
3K
Maiglöckchen
Maiglöckchen
K
Antworten
29
Aufrufe
6K
Jorun
Jorun
Hellefisk
Antworten
10
Aufrufe
6K
Hellefisk
Hellefisk
2
Antworten
58
Aufrufe
8K
2Perser
2

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben