Freut mich sehr, daß du so eine schöne Situation als Lohn fürs Durchhalten bekommen hast!
Und Durchhalten wird es auch weiterhin brauchen, langsam, viel Geduld und Zuversicht und immer wieder stoppen/unterbinden von negativen Aktionen zwischen Püppchen + Merlino und fördern und bestärken von Positivem. Sie brauchen "Führung", um zu lernen, daß der jeweils andere harmlos ist, bis sich beide sicher fühlen und keiner mehr eskalieren "muß".
Beide haben ihre Verhaltensmuster, Erfahrungen und unterschiedliche Motivationen, den Videos nach sind beide unsicher, er geht dabei eher neugierig und auch mit Gähnen, blinzeln usw. deutlich positive Absichten zeigend vor und dann auch forsch nach vorn (ich glaube ursprünglich eher ein Testen und je nach Gegenreaktion wird daraus ein Angriff).
Püppchen ist defensiv, aber in hoher Abwehr und ihr Singen ist eine deutlich Ansage (ich glaube sie war da nicht bequem zusammengerollt, sondern in höchster Abwehrstellung eher angespannt zusammengekauert?) wo die Grenze liegt.
Bei allem finde ich sehr wichtig was schon geschrieben wurde: Püppchen muß sich sicher fühlen und darf keine Ressourcen vermissen!
Denke bitte an die unterschiedliche Motivation der Beiden und versuche das nach und nach unter einen Hut zu bringen:
Püppchen hat da nun einen Neuen in ihrem Revier hocken und der fügt sich nicht einfach ein (wie das Junggemüse Tom und Jerry), sondern "ringt" womöglich mit ihr ums Revier. Also muß sie Paroli bieten oder ihr bleibt nur der Rückzug, womit sie sich eindeutig nicht wohl fühlen würde.
"Der will mir etwas nehmen, was bisher meins war", daraus folgt für sie dominieren und/oder verteidigen. Sie will schließlich ihre Position behalten.
Wenn sie aber durch positive gelenkte Situationen merkt "der will mir nichts, der läuft nur mit, mir fehlt nichts", wird sie zunehmend entspannen und das verbessert das Miteinander zusätzlich.
Merlino möchte aus seinem Zimmer ins große Revier, auch er möchte über "viele" Ressourcen verfügen und er geht dabei vermutlich den Weg, der aus seiner Erfahrung bisher der Erfolgreichste war. Dominieren lassen wird er sich nicht, Grenzen wird er anerkennen.
Merkt Merlino mit der Zeit "auch mir gehört hier alles, ich habe keine Mangel, ich kann ohne Nachteil leise auftreten", dann wird er den "leiseren"/freundlicheren Weg wählen, weil er auch gern Stress vermeidet.
Beide sind unsicher und gehen in zwiespältigen Situationen sicherheitshalber von negativen Absichten des anderen aus - verständlich. Deshalb ist es so wichtig, daß ihnen einer die Sicherheit vermittelt, die alle brauchen, das ist deine Rolle
!
Und damit du dich nicht selbst überforderst, ist es besser mit kürzeren Zeiten zu arbeiten. Lieber kurz aber oft, beständig und mit positivem Ende am Gitter oder auch so arbeiten, immer wieder bestärken, loben, allen erklären wie toll sie sind. Das kostet Kraft, daher machs nur, wenn du dazu in der Lage bist (aufs eigene Nervenkostüm achten nach einem stressigen Arbeitstag), sonst eben gemeinsame Vorleserunden usw.
Du und deine Katzen haben dir ja schon bewiesen, welch Potenzial da ist
und ich wünsche euch die Fortsetzung in diesem Sinne!
Liebe Grüße
Karen