Ich habe mir das Video angesehen und schreibe dir diesen Beitrag unter Vorbehalt - einfach weil ich zu wenig sehe und auch die Interaktion der Beiden man nicht gleichzeitig im Blick hat und so nur Reaktionsmomente, "also keine Gesamtgeschichte und nichts außer Leckerlierunde". Schon klar, daß sowas schwer zu filmen ist
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Insgesamt sehe ich schon einen Weg, aber ich bin nicht sicher, ob du ihn schaffen kannst, nicht bös gemeint, aber es braucht viel innere Ruhe, positives Vordenken, lenken, gelassen bleiben und genau sehen, was da wirklich zwischen den beiden abläuft - bereits im Ansatz. Reagieren bevor einer von beiden in das alte Muster abbiegt.
Das kann nicht jeder, schön ist erfahrene Unterstützung eines anderen Katzenmenschen vor Ort - wenn du das nicht hast, ist Abgabe von Merlino vielleicht wirklich die bessere Option.
Was ich sehe ist, daß Merlino ein toleranter Kater ist, was die beiden Jungkater betrifft. Bei Püppchen sieht das anders aus, aber es ist schwer zu sagen wer da wen hochschaukelt bzw. womit es anfängt - es kann sein, daß beide quasi "überzogen" auf den anderen reagieren und man ihnen von diesem eingefahrenen Gleis weg, einen alternativen Weg aufzeigen kann, den beide gehen können.
Püppchen sitzt im Video bedingt durch ihr Fellkleid sehr "aufgeplustert", der buschelige Schwanz ist unruhig, sie ist schwankend zwischen zwei Motivationen und ihr Blick ist sehr starr und ohne Blinzeln/wegsehen auf Merlino gerichtet. Der wiederum reagiert leicht angespannt und starrt zurück - läßt sich aber von Tom/Jerry sehr leicht aus der Situation ablenken und unterbricht sie damit. In dieser Situation sehe ich keineswegs nur Merlino als das "Problem", doch das ist ja nur ein Ausschnitt aus einer langen Gesamtgeschichte.
Ich weiß nicht, wieviel Erfahrung Merlino mit Langhaarkatzen hat, ob er sich, wie viele Katzen, davon sehr beeindrucken läßt und quasi das Fellkleid von Püppchen jede Körpersprache verstärkt - das gibt es durchaus.
Mein Jamie z.B. landet mit seinen Perseraugen und dem Plüsch bei Spielaufforderungen öfter in Ablehnung und Abwehr bei seinen Mitkatzen, obwohl diese durchaus spielen wollen würden, seinen Aufforderung aber mehr wie ansagendes Spiel/Dominanz ankommt. Sein verstorbener Kumpel Royan hingegen kam damit super klar, hat da nichts ernst genommen und die Zwei waren deshalb tolle Spielgefährten.
Es kann ein gegenseitiges Mißverstehen/Triggern von Püppchen und Merlino sein, jeder nimmt den anderen "zu ernst".
Sie bräuchten dann deine Hilfe, um einen anderen Weg im Verhalten zu gehen, du müßtestest ihnen die Alternative zeigen.
Die beiden brauchen viele positive gemeinsame Erlebnisse, um sich gegenseitig als harmlos einzustufen.
Ich würde -wären es meine Katzen- mich immer wieder bewußt innerlich entspannt und ruhig ans Gitter setzen, ein wenig mehr zu Püppchen hin und solche Leckerlierunden als Ritual machen. Auch Vorleserunden!
Ganz ruhig sitzen bleiben beim Verteilen von Leckerlies, innerlich visualisieren "das klappt", stell es dir bildlich vor, glaube daran und strahle es auch aus. Dann kein Gewusel, jeder wird der Reihe nach angesprochen mit Namen (erst Püppchen, dann Merlino, dann Tom und Jerry) und bekommt sein Leckerlie. Du bleibst ganz ruhig, redest sehr gelassen mit ihnen, lobst ganz viel solange alle entspannt sind und sobald Püppchen oder Merlino anspannen oder der Blick einfriert, werden sie angesprochen, ganz beruhigend auf sie eingesäuslt, sie verbal runtergeholt, vielleicht gestreichelt und nebenher der Blickkontakt zum anderen unterbrochen (Arm davor nebenher oder beiläufig eine Pappe hochhalten, irgendwas nicht direkt an einen von beiden gerichtetes).
Sobald derjenige entspannt, überschwenglich loben und die Situation insgesamt so positiv beenden.
Es geht darum sie zu lenken und dabei auf einen neuen Weg zu führen, auf dem sie lernen, der andere ist ja gar nicht soo doof/böse/..... Es reicht ja, wenn sie später einfach entspannt aneinander vorbei leben.
Katzen lernen schnell und sie nehmen solche Wege meist an, weil keiner gern Stress hat. Sie finden nur eben nicht immer allein die Lösung. Sie brauchen einen Dirigenten.
Es klappt nicht immer und ich kann nur von dem aus schreiben, was ich gesehen habe, das ist ja nur wenig vom Alltag insgesamt, aber ich finde es lohnt sich der Versuch. Und dabei bist du selbst der wichtigste Faktor.
Liebe Grüße
Karen