Gewöhnung an Menschen

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R.A.

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22. Februar 2016
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Hallo zusammen,

wir haben vor fünf Wochen aus dem Tierheim ein Geschwisterpärchen übernommen. Ein Kater und eine Katze, inzwischen etwa 7 Monate alt.

Sie sind wild aufgewachsen, wurden dann eingefangen und lebten dann zwei Monate im Tierheim. D.h. sie sind nicht auf Menschen geprägt und haben wenig Erfahrung mit Menschen.

Es war uns bewußt, daß sie nie so zahm werden wie wir das von unserer früheren Katze gewohnt waren und daß wir viel Geduld haben müssen.

Inzwischen ist Kater Merlin doch so mutig geworden, daß er sich an und zu annähert und an unseren Beinen schubbert. Und sich dann auch anfassen und etwas kraulen läßt.

Aber Minni ist immer noch ziemlich scheu. Sie verschwindet zwar nicht mehr unter dem Sofa, wenn wir im Raum sind. Man kann auch mit etwas Abstand an ihr vorbeigehen - aber maximal schnuppert sie mal kurz an einer hingehaltenen Hand, wenn wir uns ganz vorsichtig nähern. Anfassen geht überhaupt nicht.

Das wäre bisher auch nicht problematisch - wir haben ja Zeit und können gerne noch weitere Wochen warten. Aber wir machen uns doch etwas Sorgen, ob sie sich nicht daran gewöhnt, mit Menschen nichts zu tun haben zu wollen.
Und irgendwann müssen wir sie halt doch mal anfassen dürfen, z. B. um sie zum Tierarzt zu bringen.


Habt Ihr Ideen oder Erfahrungen, was wir machen könnten?
 
A

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Hallo R.A.,

Es war uns bewußt, daß sie nie so zahm werden wie wir das von unserer früheren Katze gewohnt waren und daß wir viel Geduld haben müssen.

Also mit der Geduld hast recht, sie braucht man............aber dass sie nicht zahm werden, das würde ich noch nicht so unterschreiben.

Versuche ihnen mal Leckerlie aus der Hand zu geben. Wenn sie es nicht direkt aus der Hand nehmen, dann werfe ihnen die Leckerlie zu und verringere mit der Zeit langsam den Abstand.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es wird. :)
 
Hallo R.A., willkommen im Forum!

Ich möchte dir Mut zu sprechen, weil ich einmal in einer ähnlichen Situation war. Als ich meine Katzen damals aus dem Tierheim geholt habe, waren sie auch sehr scheu, weil sie ohne Menschen aufgewachsen sind. Das wichtigste hast du selbst schon gesagt: Du brauchst sehr viel Geduld, aber das wird schon werden. Deine Katzen sind noch jung und sie werden lernen, euch zu vertrauen. :)

Scheue Katzen oder eigentlich alle Katzen lieben Rituale, weil sie dann wissen, was als nächstes passiert, das gibt ihnen Sicherheit. Und die meisten Katzen sind bestechlich und lieben Leckerlis. Das kannst du also miteinander verknüpfen. Außerdem mögen es Katzen, wenn man ihnen vorliest, kein Witz! Und da du junge Katzen hast, sind sie sicher auch gut mit Spielangeboten zu locken. Ich such dir gleich mal noch zwei Links raus mit Tipps.
 
Diesen Blogartikel kann ich dir empfehlen:
http://haustierwir.blogspot.de/2011/06/der-umgang-mit-wildlingen-und-seeehr.html

Und hier im Forum lege ich dir diesen Thread ans Herz. Da schreibt eine Tierschützerin, die sich auf scheue Katzen spezialisiert hat, über ihre Pflegekatzen, die sie vermittelt:
https://www.katzen-forum.net/threads/pflegis-by-taskali.136257/

Was Tierarztbesuche betrifft, kann ich dir aus eigener leidvoller Erfahrung raten, möglichst bald damit anzufangen, mit den Katzen zu trainieren, dass sie selbstständig in die Box gehen, wenn du ihnen ein Leckerli reinlegst. Das ist nicht schwierig, wenn sie sich erstmal mit Leckerchen locken lassen, kannst du das Schrittweise üben.
 
Hallo,

ich kann dir auch nur den Thread von Taskali ans Herz legen. Sie zähmt Wildlinge.

Setz dich in die Nähe der Katze, lies ihr vor, werf Leckerlies in ihre Richtung, Spiel mit einem Federwedel mit ihr und irgendwann kannst du dann langsam anfangen, sie beim Spielen mit dem Federwedel zu streicheln. Und wenn sie sie daran gewöhnt hat, kannst du es zaghaft mit der Hand versuchen.

Berichte bitte weiter ... :)
 
Hallo R.A.,
ich komm auch noch mal zum "Mut machen";)
Geduld, Liebe und gute Leckerlis sind wohl das wichtigste.
Ich habe hier eine Ex-Streunerin, die schon (geschätzte) 10 Jahr alt war, als sie 2011 bei uns einzog und durchaus skeptisch gegenüber Zweibeinern.

1,5 Jahr hat es gedauert, bis sie das erste Mal im Bett geschlafen hat.
Heute nimmt sie ihre Tabletten brav aus der Hand, trinkt aus der Spritze Wasser oder ihren Medi-Saft, kommt auf Zuruf und schläft nachts in meinem Arm.

Das wird!
 
Herzlichen Dank für Eure Antworten, das macht Mut!

Das mit den Leckerlis wird nicht so einfach. Er ist nämlich der Verfressene (und mit ihm haben wir ja Fortschritte gemacht), sie ist mehr die Verspielte.

Wichtig ist wohl, daß mehr Geduld haben ok ist. Wir hatten ja nur etwas Angst, daß sie sich einfach daran gewöhnt, Abstand zu Menschen zu halten.
Jetzt machen wir einfach mal in Ruhe weiter ...
 
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Von mir auch herzlich willkommen Hier im Forum.
Du kannst versuchen, dem Kater die Leckerchen aus der Hand zu geben
Und der Katze wirfst du sie hin.
Erst in ihre Nähe, dann weiter weg, die Distanz langsam steigern.
Wenn sie zwischendurch wieder unters Sofa flüchtet, dann ist das auch in Ordnung
Rennen und Leckerlis jagen ist ein sehr beliebtes Katzenspiel.
 
Das mit den Leckerlis wird nicht so einfach. Er ist nämlich der Verfressene (und mit ihm haben wir ja Fortschritte gemacht), sie ist mehr die Verspielte.

Na dann, er bekommt Leckerlie und mit ihr wird viel gespielt. Das geht auch, dass du sie dann so immer mehr in deine Nähe lockst. Aber am Anfang keine allzu hecktische Bewegungen.

Und irgendwann müssen wir sie halt doch mal anfassen dürfen, z. B. um sie zum Tierarzt zu bringen.

Bzgl. TA und Kennel solltest du bereits jetzt ein Transportkorb immer zugänglich iwo hinstellen. Am Besten auch noch eine Lieblingsdecke rein und regelmäßig auch Leckerlis, so dass der Transportkorb den Katzen ein vertrauter, sicherer Ort wird.
 
  • #10
Tja, man muß wohl weiter Geduld haben.

Die meisten Sachen hatten wir wohl richtig gemacht, insbesondere bei der Gestaltung des Zimmers. Nur die Verstecke hatten wir nicht abgeriegelt, da saßen sie dann auch einige Tage und haben Kontakt vermieden. Aber das ist jetzt Geschichte.

Sie laufen jetzt ganz normal im ganzen Haus rum, auch in unserer Nähe, und halten es aus, wenn wir vorbei gehen. Es ist Tagesform-abhängig, bei welchem Abstand sie dann doch stiften gehen.

Aber weiterhin ist es nur der Kater, der sich streicheln läßt (wenn er Lust hat).

Das war auch ganz witzig, wie das zum ersten Mal gelungen ist.
Er saß zu Füßen des Sofas, und ich habe ihn an meiner Hand schnüffeln lassen. Und dann einfach den Finger ausgestreckt und etwas am Hals gekrault. Das hat ihm spontan gefallen, er hat sich gerekelt, den Kopf entgegengestreckt, angefangen zu schnurren. Und nach einiger Zeit plötzlich ein erschreckter Satz zur Seite und ein Blick aus großen Augen: "Meine Güte, was habe ich da eigentlich getan?". Er war richtig verwirrt, hat sich aber gemerkt, daß Streicheln schön sein kann.

Seine Schwester saß die ganze Zeit auf Abstand und hat ihm den typischen "Schwester an Bruder"-Blick zugeworfen: "Was machst Du da schon wieder? Das ist bestimmt nicht erlaubt! Das sage ich der Mama!"
Und ist anschließend zu ihm rüber gelaufen und hat ihn gründlich abgeschnüffelt.

Sie selber kriegt die Kurve noch nicht. Sie schnüffelt manchmal an der hingehaltenen Hand - sieht aber offensichtlich keinen Grund, warum man sich auf mehr einlassen sollte. Auch Leckerlis nimmt sie nicht aus der Hand.

Also warten wir weiter ...
 
  • #11
Aber weiterhin ist es nur der Kater, der sich streicheln läßt (wenn er Lust hat).

Das war auch ganz witzig, wie das zum ersten Mal gelungen ist.
Er saß zu Füßen des Sofas, und ich habe ihn an meiner Hand schnüffeln lassen. Und dann einfach den Finger ausgestreckt und etwas am Hals gekrault. Das hat ihm spontan gefallen, er hat sich gerekelt, den Kopf entgegengestreckt, angefangen zu schnurren. Und nach einiger Zeit plötzlich ein erschreckter Satz zur Seite und ein Blick aus großen Augen: "Meine Güte, was habe ich da eigentlich getan?". Er war richtig verwirrt, hat sich aber gemerkt, daß Streicheln schön sein kann.

Das sehe ich richtig vor mir .......... süß gell? :pink-heart:

Mit ihr wird es sicher auch noch, manche sind halt Spätzünder.

Ihr macht es toll, nur so weiter. :)
 
  • #12
Kein Panik, auch sie wird irgendwann auftauen. ;)

Du machst das schon prima, wenn sie sieht wie zutraulich
ihr Bruder schon ist wird sie auch irgendwann zu dir kommen.
Manche brauchen halt etwas länger.

Kastriert sind die Beiden ?
 
  • #13
versuche Rituale einzuführen, das beruhigt sie und lässt Vertrauen zu.

z. B. Leckerlirunde in der Du immer den Namen desjenigen sagst, der gerade ein Leckerli bekommt (ob nun aus der Hand oder zugeworfen...)

Und Spielrunde für die verspielte Katze - Dabird ist super, da haben sie Distanz zu Dir und können mit Freude toben und verbinden das mit Dir.

und Dir fällt bestimmt noch mehr ein, was als tägliches Ritual herhalten kann.

ich hatte 10 Monate lang meine Katze nicht mit der Fingerspitze berühren können und heute fordert sie ihre Streicheleinheiten ein. also mit Geduld und Zeit und gutem Futter knackst Du noch jede so schüchterne Katze!

:zufrieden:
 

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