Gestern Nacht um 3 Uhr begann es: Katzenkrieg

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-Lotte-

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2. August 2011
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Ihr Lieben,
ich war lange nicht mehr aktiv, weil meine Kater (eigentlich) so unglaublich unkompliziert sind. Allerdings hatte ich vor dem Einzug und für die Zusammenführung viele wertvolle Tipps erhalten und hoffe nun wieder auf euren Rat.

Seit gestern Nacht bekriegen meine Kater sich regelrecht, und das, obwohl sie sonst ein Herz und eine Seele waren.

Kurze Ausgangssituation:
Karl und Theo, 2 Wohnungskater, 4 1/2 Jahre alt
Karl ist mit 12 Wochen bei uns eingezogen; Theo etwa 1-2Monate später -wir leben also schon seit etwa 4 Jahren glücklich zusammen

Karl war allerdings das letzte Kitten im Wurf und wurde von der Mutter etwas vernachlässigt, damals hat sich der Hund des Hauses Karl angenommen und ihn immer herumgetragen usw. Deswegen reagiert Karl manchmal nicht so sehr auf katzentypische Körpersprache. (Hat bisher aber keine Probleme gemacht)
Theo ist ein kleiner Wildfang und in einem „Außengehege“ aufgewachsen, soweit die Info, die ich hatte. Ich habe ihn hier über das Forum vermittelt bekommen, deswegen weiß ich nicht so viel über seine ersten Wochen. Er kam allerdings sehr verschüchtert und schreckhaft hier an. Nach mittlerweile vier Jahren ist er aber zum Kuschelmonster mutiert und lässt sich nun sogar schon kurz hochnehmen (anfangs war das undenkbar).

Karl hat Theo von der ersten Sekunde an geliebt und ihn noch im Kennel angegurrt und angeschnurrt. So etwas wie eine Zusammenführung gab es bei uns kaum, weil Karl am liebsten knutschend über Theo hergefallen wäre. Das war also nie ein Thema.
Die beiden waren auch immer unzertrennlich. Klar gab es Kater-Prügel und wilde Verfolgungsjagden durch den Flur, aber dann lagen sie eben wieder im Bett und haben gekuschelt, geschmust und sich gegenseitig abgeschleckt.
An sich gab es hier in den letzten Wochen auch keine Veränderungen. Wir haben zwar neue Möbel gekauft, aber die beiden haben auf so etwas bisher noch nie reagiert. Klomobbing o.ä. gab es bei uns auch noch nie.


Gestern Nacht gab es aber eine Wende. Ich bin um 1 Uhr Heim gekommen – alles war gut. Um 3 Uhr habe ich auf einmal das schlimmste Katzengeschrei aller Zeiten gehört und es sah aus als würden sich beide Kater gleich umbringen wollen. Also schnell getrennt, Türe zu, beide zur Ruhe kommen lassen. Allen – Karl, Theo und mir – ging ordentlich die Pumpe. Ich dachte sie haben es im Spiel einfach übertrieben und nach 15 Minuten habe ich die Tür wieder aufgemacht: es ging von vorn los. Also hat Theo die Nacht in meinem Zimmer gebracht und dabei nahezu ununterbrochen in allen Tonlagen gemaunzt.
Heute früh dann der zweite Versuch wieder beide Kater zusammen zu bringen. Fehlanzeige, nach 2 Sekunden ging es von vorn los.
Dabei geht es so schnell, dass ich nicht einmal sehe ob es einen Auslöser gibt. Soweit ich es erkennen kann, verfolgt Theo Karl und Karl sitzt am Ende auch leicht verstört in der Ecke und knurrt sogar mich an.

Aktuelle Lage:
Karl ist mit Wasser, Fressen und Klo im Zimmer meiner Mitbewohnerin um mal ein bisschen Ruhe zu bekommen. Ich war nun mehrmals beim ihm und er sitzt weiterhin etwas verstört unter dem Bett und lässt sich nicht einmal mit Futter vorlocken.
Theo hat den Rest der Wohnung und maunzt weiter, so dass mir bald die Ohren abfallen.
Verletzt ist keiner, fressen will aber auch niemand so richtig und Theo ist unglaublich anhänglich (keine Ahnung inwieweit es eine Rolle spielt)
Felliway habe ich bestellt und es sollte morgen früh ankommen.


Allerdings bin ich überfragt wie ich beiden noch helfen kann. Was kann ich machen, damit Theo sich beruhigt und nun nicht noch einen ganzen Tag sich die Seele aus dem Leib maunzt? Eigentlich will ich Karl auch nicht die ganze Zeit "weggesperrt" lassen, aber gerade gibt es keine andere Lösung.
Was mache ich wenn Felliway keine Veränderung bringt?
 
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Man könnte auch noch Bachblüten oder Zylkene versuchen.

Zylkene bekommt man ganz normal im Handel. Hat hier bei uns bei einer Vergesselschafftung geholfen als Nr. 3 einzog.

Wegen Bachblüten kannst Du dich hier im Forum an Ina1964 wenden - die hat schon einigen Usern geholfen:
 
Also die zwei ständig zu trennen und wieder zusammen zu lassen ist jedenfalls nicht so toll, das bringt sie ja nur noch mehr durcheinander.

In der Regel heißt es, solange keiner blutet oder sich einpinkelt, soll man die Kater die Sache klären lassen und sich nicht einmischen.
Offensichtlich haben sie irgendein Problem, das sie noch nicht geklärt haben.
Ich würde sie mal wieder zusammen lassen (evtl. vorher beide mit etwas Katzenminze einreiben) und sie einfach machen lassen und nicht wieder trennen, es sei denn, einer blutet.

LG
 
Hmm... ich hatte zwar keine ähnliche Erfahrung, aber wenn sie vorher sooo dicke waren und das über Jahre... dann würd ich sie wohl auch zusammen lassen.
Vielleicht "klären" sie das ziemlich schnell und alles ist wieder gut.
 
Ich hatte auch die Idee, dass ich sie es einfach klären lasse. Das Problem ist, sie machen das meist unterm Bett und ich seh nicht so richtig was passiert. Und es klingt so fürchterlich, aber vielleicht bin ich dahingehend nur zu sensibel.

Das zusammen/getrennt Spiel soll auch ein Ende haben. Es waren 2 Versuche als ich dachte die haben sich wieder eingekriegt und jetzt ist erstmal gut damit.
 
Bist du sicher, dass beide gesund sind?

Ich würde sie nicht gleich wieder zusammenlassen. Im Gegenteil finde ich es gut, dass du sie erstmal getrennt hast. Damit jeder für sich erstmal zur Ruhe kommen kann.
Das kann schonmal vorkommen, dass auch bei einem gut eingespielten Katzenteam der Haussegen mächtig schiefhängt. Evtl ist etwas passiert, einer hat sich erschreckt, der andere war ganz zufällig in Sichtweite und so verbindet er diesen Schreck mit dem anderen Kater. Sie werden sich in den Jahren schon öfter mal erschreckt haben ohne dass das schlimme Folgen hat - aber eben es kann vorkommen, dass Katzen nicht mehr davon runterkommen - Fehlverknüpfung.
Dann ist es am wichtigsten, dass sie sich so schnell wie möglich wieder beruhigen. Meist geht das am schnellsten, wenn man sie erstmal strikt trennt. Aber nicht hin und her, das irritiert sie nur zusätzlich, erst abwarten, bis sich beide wirklich deutlich beruhigt haben und es dann nochmal versuchen.

Es kann eine Krankheit dahinterstecken. Wenn einer krank ist, ist die Möglichkeit einer Fehverknüpfung viel höher.
Also lass am besten beide beim TA gründlich durchchecken. Der agressivere könnte der kranke sein, aber auch der, der angegriffen wurde.
 
Also kastriert sind beide. Darüber habe ich heute auch nachgedacht (In so einer Situation fängt man ja an, bei den kleinsten Dingen die Ursache zu suchen)
Bei Karl war ich bei der Kastration dabei, er hat auch keine Hoden mehr - die wurden also raus genommen (?)
Theo habe ich bekommen als er schon kastriert war, dazu aber die Tierarztrechnung von der Kastration. Allerdings sind bei ihm noch wie so kleine Hodensäckchen zu sehen (bei Karl eben nicht) und ich habe gehört, dass man auch nur die Samenleiter durchtrennen kann. Macht das vielleicht den Unterschied? Wäre da aber nicht schon viel eher etwas aufgefallen?

Was heißt, ich kann ausschließen, dass sie krank sind. Also bis auf den Vorfall heute Nacht wirkten sie gänzlich normal und mopsfidel. Sind gesprungen wie junge Rehe, haben ordentlich und regelmäßig Pipi gemacht, Kot ist auch vollkommen in Ordnung, sie sind ausgeglichen, lieb und fressen ordentlich. Also keinerlei Anzeichen für eine Krankheit.
Sollte sich der Zustand allerdings hier nicht verändern, dann werde ich auf jeden Fall beide beim Tierarzt durchchecken lassen, nur aus aktueller Sicht (abgesehen von dem Drama heute Nacht) gibt es keinen Ansatzpunkt davon auszugehen, dass jemand krank sei.
 
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Ich würde mit Zylkene, Bachblüten und Feliway noch einmal von vorne anfangen und sie bis dahin nicht wieder zusammen lassen, aber täglich die Zimmer tauschen, sodass keiner benachteiligt ist und der Geruch des anderen auch gegenwärtig ist. Hilfreich wäre auch eine Gittertür damit sie sich sehen können und gefahrfrei nebeneinander gefüttert werden können.

Feliway braucht 2, 3 Tage bis es sich verteilt hat und auch Zylkene und die Bachblüten schlagen nicht sofort am ersten Tag an; deshalb würde ich sie solange getrennt halten, bis diese kleinen Unterstützer ihre Wirkung entfalten können.

Aber ich bin halt auch immer sehr vorsichtig - viele hier sehen das anders.
 
Nur die Samenleiter durchtrennen macht man heute eigentlich nicht mehr. Wenn es allerdings gemacht worden wäre, würde das schon einen Unterschied machen. Denn dann wäre er vom Hormonstatus her wie ein unkastrierter Kater. Aber das halte ich für unwahrscheinlich. Wahrscheinlich ist eher das sich die Hodensäckchen nach der Kastra nicht vollständig zurückgebildet haben.

Du hast Recht. Mir ist im heutigen Stress auch ganz entfallen, dass ich sogar meinen Tierarzt gefragt hatte, weil es mich verwundert hat und der genau das zu mir meinte. Aber das ist eben auch schon wieder eine Weile her und das hatte ich heute nicht auf dem Schirm,weil ich so durch den Wind war.


Also ich habe nun einen Catitude-Stecker drin und Bachblüten gegeben. Mal sehen wie es morgen wird.
Das mit dem Zimmertausch ist eine sehr gute Idee.
 
  • #10
Update: Es herrscht angespannter Waffenstillstand. Alle Türen sind wieder offen. Theo schleicht um Karl rum und jammert, dass er ihm doch bitte (was auch immer?) verzeihen möge und er wieder Katzen-Kumpel sein will.
Karl faucht und gibt die Diva.
So geht es nun schon seit 2 Stunden. Zwischendurch lagen sie dann mal doch recht entspannt nebeneinander. Dann ist Karl in den Flur und Theo wollte gleich gucken was er macht, da gab es nochmal einen genervten Faucher.

Also so richtig grün sind sie sich noch nicht wieder, aber es fliegen immerhin noch nicht die Fetzen. Nun weiß ich nicht so recht, was ich heute Nacht machen soll. Vorsorglich separieren oder sich selbst überlassen und in Kauf nehmen, dass es doch nochmal eskalieren könnte? Ich kann gerade nicht so richtig einschätzen was weniger Stress verursacht.
 
  • #11
Hallo Lotte,

ich bin zwar nicht sooo der Experte, aber ich würde sie erst mal nicht trennen.

Denn wenn das bei Zusammenführungen gilt, ist sicher auch bei Streithähnen so: Mit jeder Trennung fängst du gewissermassen von vorne an. Plus die beiden merken, dass du nervös bist und was im Busch ist - und dann werden die auch nervös - eine Doppelfalle. :grummel:

Wenn sie aber natürlich in der Nacht wieder arg miteinander Knatsch haben, dann bleibt dir nichts anderes übrig. :(
 
  • #12
Nicht wieder trennen. Das kann so eine Angespanntheit, welchen Ursprungs auch immer, schüren.
Mach alles wie immer. Zähneputzen, Gute Nacht,Katzen... Das wird schon ;)
 
  • #13
Okay, Zähne sind geputzt und ich liege im Bett. Karl liegt über der Heizung auf dem Schreibtisch und Theo wuselt noch ein bisschen rum. Man merkt, dass die Stimmung noch etwas angespannt ist, aber ich hoffe, dass wir die Nacht gut überstehen und ich (im Gegensatz zu letzter Nacht) ein bisschen Schlaf bekomme.
 
  • #14
Wie war die Nacht?

Solange sie sich nicht wieder fetzen, laß sie zusammen.

Wenn sie aber nochmal so richtig aufeinander losgehen, trenn sie und laß sie ein paar Tage getrennt.
Bei Katzen baut sich das Stresshormon extrem langsam ab. Das mußt du dann abwarten, das dauert mind. 3 Tage, kann auch länger sein. Und erst danach dann wieder zusammenlassen.
 
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  • #15
Wir haben die Nacht alle gemeinsam bei mir im Zimmer und bis 5 Uhr sogar im gleichen Bett verbracht :)
Ich denke, das Schlimmste ist überstanden, aber man merkt, dass Karl noch ein wenig angespannt ist. Bei einer falschen Bewegung seitens Theo faucht er erstmal vorsorglich und geht auf Abstand. Aber gut, nach dem Drama gestern, ist das ja Pillepalle. Ich denke auch, dass sie einfach noch ein bisschen brauchen, um wieder runter zu kommen.
Ich kann heute auch von zu Hause aus arbeiten, da kann ich beide noch im Auge behalten.
 

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