Gedanken von der "Front"..

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Nike74

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..einer Bekannten über Kommentare im "virtuellen" Tierschutz, nachdem sie (mal wieder) aus Griechenland zurück ist

Mann, mann, mann,... manchmal treibt dieser virtuelle fb Tierschutz schon seltsame Blueten...
Es ist zum Maeusemelken.
Was ist ueberhaupt Tierschutz?
Der eine krabbelt unter schmutzigen Muellcontainern auf einem Militaergelaende herum, faengt dort die viel zu vielen, unerwuenschten Welpen ein, um sie in ein sicheres Refugium zu bringen.
Faehrt anschliessend 300 km um deren Muetter kastrieren lassen zu koennen um dieses Elend zu unterbrechen.

Wohnt im uralt Lkw nachts auf einem einsamen und dunklen Gelaende inmitten all der Hunde, waehrend der Orkan die durch jede Ritze hereingepressten Regentropfen lustig auf' s Kopfkissen prasseln laesst.

Faehrt zig Hunde im rollenden Wohn-, Ess- und Schlafzimmer ueber viele km zu Tieraerzten, zu Flughaefen, damit ihre neuen Besitzer sie hocherfreut an' s Herz druecken koennen,
Laesst die eigene Tochter und den Hund ueber 2400 km recht unkomfortabel auf Bergen an Sachspenden sitzen und schlafen, damit auch die weniger Privilegierten was zu futtern und waermende Decken benommen, und noch vieles mehr welches zu beschreiben hier den Rahmen sprengen wuerde.
Das im Dezember, einer Jahreszeit in der jeder vernuenftige Tourist diesem Land den Ruecken kehrt, da die so idyllische Sonne sich seltenst blicken laesst und in vielen Orten die Buergersteige laengst hochgeklappt wurden.
Auch die, ach so romantischen Sonnenuntergaenge ueber dem Meer lassen sich nicht mehr bewundern, denn es wird inmitten der sintflutartigen Regenfaelle frueh dunkel.

Und dann die Schlepperei der Boxen durch enge Gassen einer Grossstadt mit allzu wuchtigen Herdenschutzhunden. Ab einem gewissen Alter tun sich die meisten Frauen das nicht mehr an, ausser sie sind ein wenig spleenig, haben einen belastbaren Ruecken und ein Kreuz wie ein kanadischer Holzfaeller
Und welche gute Hausfrau duldet schon all die Hinterlassenschaften der Hunde, die die Fahrten nicht so gut vertrugen in ihrem Wohn-, Ess- und Schlafzimmer? Pfui Deibel aber auch...
Alls verkannte Friseuse rasiert man dann auch noch mit voller Begeisterung Katzenbaeuche, Hundehoden (stoisch den allgegenwaertigen Schniedelschnupfen ignorierend)
Und verteilt Gift auf den armen Fellnasen, bekannt auch als spot-on, um deren kleine Plagegeister zu toeten.
Ganz boese, das fuehrt auf direktem Wege zu entruesteten Postings erzuernter Wutbuerger.

Seltsame Sache das mit dem "Tierschutz".

Das naechste Mal faehrt man dann doch lieber im Sommer, spielt mit den Huendchen und macht wunderbare Fotos (ohne dass eine Unterwasserkamera von Noeten waere), dann sind auch all die Daheimgebliebenen gluecklich und zufrieden und man gilt als hilfsbereiter und kooperativer Tierfreund und laesst sich nach Rueckkehr mit Loorbeerkraenzen schmuecken und feiern.
Auf das die geschaetzten 4 Millionen Streuner, die sich waehrenddessen mit steigender Tendenz lustig weitervermehren, alle ein Zuhause auf deutschen Sofas finden werden.
Bis dahin parkt man sie dann am Besten ueber Jahre hinweg in masslos ueberfuellten Auffangstationen und Tierheimen, in denen sie sich dann aufgrund der Enge die Ohren ein wenig kuerzen.
Gegenseitig versteht sich.

Weil,... die "Fellnasen" nach ihrer Unfruchtbarmachung und Aufpaeppelung wieder in die Freiheit zu entlassen, die gerade die sehr selbstbewussten, autarken Hunde sehr zu schaetzen wissen, ist boese, aergste Tierquaelerei.

Nicht vergessen sollte man als hochgeschaetzter Tierschuetzer auch, die vor Ort ansaessigen Tierschuetzer als Idole und Popstars auf ein ganz hohes Podest zu stellen, ein Gespinst aus glorifizierenden Geschichten um sie zu weben, statt sie als ganz normale Menschen mit all ihren menschlichen Fehlern zu betrachten und schildern.
Dumm nur, wenn sie dann mal stolpern, von einem hohen Podest faellt man u.U. ziemlich tief.

Gaaanz wichtige fb-Tierschutzregel Nr. 1:
Niemals nicht die blinkis, Herzchen, "ach, wie suess", "ich wuerd ihn sofort nehmen, wenn..." und das 1000fache Teilen! vergessen

Welch ein Zirkus und Jahrmarkt der Eitelkeiten.
 
A

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Liebe Nike,

ich bewundere die von Dir geschilderte Tierschützerin von ganzem Herzen.

Und auch wenn Du es mir nicht zutraust, auch ich kenne die "Front".

Das Dumme an der Front ist: wenn man zulange dabei ist, wird man blind. Man frisst sich selbst auf. Man entfernt sich auch ein Stück weit von der Realität. Man wütet vor sich hin. Man versteht nicht, warum der Rest der Menschheit nicht das sieht, was man selbst sieht.

Und ab da wird es gefährlich.

Ab da kann man auch niemanden mehr überzeugen. Weil man ja mit dem Holzhammer draufschlägt. Man nimmt nicht mehr wahr, dass die "anderen" vielleicht gar nicht bösartig sind. Nur nicht informiert. Oder hilflos. Oder arm.

Gerade im Auslandstierschutz.

Wo gerade wir Deutschen doch manchmal nicht wirklich gut rüberkommen.

Weil jeder denkt, die in D., die haben leicht reden, die leben ja im Paradies.
Die haben doch keine Ahnung von unseren täglichen Problemen.

Wie gesagt, ich bewundere diese Frau. Aber es ist nicht jedem gegeben, so zu sein.

Birgit
 
Meinen vollsten Respekt für diese Frau.....

Aber........

Warum so zynisch?

Darf nicht jeder selbst entscheiden wie er "Tierschutz" betreibt?
"Tierschutz" macht man freiwillig!

Ist ihr bewusst, dass jedes Herzchen, jeder Kommentar ein bißchen hilft?
Jeder der teilt oder kommentiert macht andere aufmerksam. Der nächste teilt es weiter und erreicht damit noch mehr Menschen, rüttelt sie eventuell auf und bringt sie dazu etwas zu tun.
Einer spendet einen kleinen Betrag, der nächste packt ein Care-Paket und vielleicht setzt sich jemand ins Auto, fährt hin und hilft vor Ort!

Ohne diese kleinen "Teiler, Kommentierer und Weitergeber" wäre der Tierschutz nicht möglich!

Wenn jeder das tut was er wirklich gut kann und was im Rahmen seiner Möglichkeiten liegt haben wir doch schon eine große Masse die etwas bewirkt!
 
Das kann ich nur unterschreiben, nicht jeder kann direkt an der "Front" sein. Aber ohne diese Unterstützung auf verschiedene Weise kann kein Tierschutz funktionieren. Es wird alles benötigt, Menschen, die auf Missstände aufmerksam machen, Menschen, die vor Ort helfen können. Menschen, die eine Pflegestelle bieten können oder Futter-oder Geldspenden. Menschen, die durch Anzeigen helfen dass Katzen ein gutes Zuhause bekommen, Menschen, die Katzen ein gutes Zuhause geben. Menschen, die sich auf die verantwortungsvolle Arbeit einlassen, Futterstellen zu versorgen. Menschen, die scheue Katzen aufnehmen, auch wenn sie wochenlang nicht aus ihrem Versteck kommen, Menschen die auch schwierigen oder "behinderten" Katzen ein Zuhause geben. Ich könnte da jetzt noch so viel mehr schreiben, wichtig sind alle diese Menschen und sie helfen mit die Situation der Tiere, in wenn auch langsamen Schritten, zu verbessern.

Ich kann aber auch gut nachvollziehen dass ein Mensch in solch einer Situation ziemlich frustriert ist. Für mich klingt der Beitrag auch sehr zynisch und frustriert.
 
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