Tatsache ist, dass der Coronavirus hochansteckend ist und sicher mehr Katzen als die angegebenen 80% diesen Virus in sich tragen.
Laut meines Wissensstandes ist das nicht gaaanz so...
🙂 Es hatten zwar schon viele Katzen (können gerne 80% sein) in ihrem Leben schon einmal Kontakt zu Corona-Viren, dies ist jedoch nicht gleichzusetzen damit, dass sie dieses Virus auch noch in sich tragen. Viele Katzen überwinden innerhalb weniger Monate die Infektion und sind dann auch nicht mehr ansteckend und können dann auch nicht mehr an FIP erkranken - der Titer sinkt stets bis er irgendwann unter 1:25 fällt; sofern sie sich nicht wieder reinfizieren...
Ich denke, wenn Du Deine Katzen testen lassen würdest hätten sie sogar schon längst wieder einen nicht nachweisebaren Titer.
🙂
Nur etwa 10-15% aller Tiere bleiben lebenslang Dauerausscheider - und sind damit dauerhaft gefährdet und auch eine Gefahr für andere Katzen.
Man geht inzwischen wohl davon aus, dass Tiere, die einen Titer >1:400 haben das Virus in sich tragen und damit auch ausscheiden. Unter 1:400 wären es wohl nur noch Antikörper-"Restbestände" durch die durchgemachte und erfolgreich überwundene Infektion. Einzige Ausnahme sind kranke Katzen (bei denen akut FIP ausgebrochen ist) - dort kann der Titer auch nicht nachweisbar sein; eben deshalb weil alle Antikörper grad "auf Arbeit" sind. Dafür müssten aber im Kot Viren nachgewiesen werden können!
Die Höhe des Titers hat aber allgemein keine wirkliche Aussagekraft bezüglich eines FIP-Ausbruchs.
Ich hatte gerade vor kurzem Kontakt zu einem Straßenkatzen-TSV der standardisiert jede Katze auf Corona testet, entsprechend separiert und nur an entsprechende Endstellen vermittelt (eben positive zu positive Katzen und umgekehrt). Die Vorsitzende dieses Vereins bestätigte mir, dass nur knapp 30% der Katzen einen Titer haben - 70% aller Straßenkatzen hätten keinen nachweisbaren Titer. Das bestätigt auch meine Erfahrungen und das was ich bisher gelesen habe - denn durch die getrennten Toilettenplätze etc. verringert sich das Risiko einer Ansteckung untereinander enorm.
Meine Schwester hat ebenfalls 4 Katzen, allesamt Freigänger, die ältesten sind schon seit 14 Jahren bei uns. Alle Katzen sind coronafrei - was wir nach meinem "Fall" haben testen lassen...
Ich muss jetzt weg, sonst könnte ich noch länger schreiben...
😀
Lass Deine Katzen doch bei Gelegenheit mal testen - würde mich wirklich interessieren...
😉
Nachtrag: Bei Katzen aus Tierheimen, Zuchten, Mehrkatzenhaushalten ist die Zahl der coronainfzierten Katzen deutlich höher - da sich die Katzen Toiletten teilen müssen. Zum einen besteht da die erhöhte Gefahr sich überhaupt anzustecken aber auch die Problematik, dass die Tiere sich nach einer überwundenen Infektion auch bald wieder neu infizieren. Und mit jeder Reinfektion beginnt das Risiko an FIP zu erkranken wieder von vorne. Meistens entwickeln die Tiere wohl innerhalb der ersten beiden Monate nach der Corona-Infektion eine FIP.
Es scheint wohl auch häufiger vorzukommen, dass das Ersttier kurze Zeit nachdem ein zweites Tier in den Haushalt kam an FIP erkrankt ist - und häufig wird das auf den Stress durch den Neuzugang geschoben. Allerdings ist es auch genauso gut möglich, dass die Erstkatze gar keine Corona-Viren mehr in sich trug, die neue Katzen aber diese "mitgebracht" hat und die Alte sich damit angesteckt hat. Ob die Katze hierbei vom Tierheim oder aus einer Zucht kam scheint allerdings eher nebensächlich zu sein - alle Katzenbestände mit so hohem Katzenaufkommen scheinen "coronabehaftet" zu sein.
Soviel zu meinem Wissensstand.
🙂
Das Ganze soll übrigens nicht in Richtung Kontra Tierschutz-Tiere gehen!! Ich würde auch jederzeit wieder ein Tier aus dem Tierschutz aufnehmen - allerdings hat sich die Gewichtung gewisser Kriterien inzwischen verschoben und ich würde nicht mehr "wahllos" alles in meinen Haushalt holen. Wenn schon fast alle meine Katzen verstorben sind, dann soll es nicht ganz ohne Sinn gewesen sein und ich zumindest etwas daraus gelernt haben - das bin ich meinen Tieren schuldig!