EU will weitreichendes Antibiotikaverbot für Tiere

  • Themenstarter Kayalina
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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #41
Die Frage für mich ist,warum das nicht bzw.erst zum jetzigen Zeitpunkt"öffentlich" gemacht wird?

Auch das jetzige"öffentlich"machen,ist doch kaum so zu nennen.

In den Medien wird da doch sehr wenig komuniziert was unsere Politik da plant,ja eigentlich schon mehr oder weniger beschlossen hat.

Und es ist ja nicht so das mann unseren Politikern immer alles glauben kann.
Wie viele Versprechen werden vor den Wahlen gemacht und hinterher nicht mehr eingehalten.
 
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  • #42
Die Frage für mich ist,warum das nicht bzw.erst zum jetzigen Zeitpunkt"öffentlich" gemacht wird?

Auch das jetzige"öffentlich"machen,ist doch kaum so zu nennen.

In den Medien wird da doch sehr wenig komuniziert was unsere Politik da plant,ja eigentlich schon mehr oder weniger beschlossen hat.

Und es ist ja nicht so das mann unseren Politikern immer alles glauben kann.
Wie viele Versprechen werden vor den Wahlen gemacht und hinterher nicht mehr eingehalten.

Ganz einfach: Weil die eigentliche Verordnung total unproblematisch ist und Häusling kurz vor Inkrafttreten der selbigen diese Ergänzungen beantragt hat. Das konnte also kaum früher bekannt werden.
 
  • #43
Wenn das ganz so unproblematisch währe,hätte man das nicht so "heimlich"machen müßen.
 
  • #44
Zitat aus dem Artikel de BR (Hervorhebungen durch mich):

"Tatsächlich bietet aber die Tierarzneimittelverordnung, die den Einsatz von Antibiotika bei Tieren regelt, bis jetzt keine Möglichkeit, zwischen Massenvergabe an ganze Bestände und Einzelbehandlungen von kranken Tieren zu unterscheiden.

Dazu müsste der Gesetzestext für die Tierarzneimittelverordnung angepasst werden. Dass die EU-Kommission das noch rechtzeitig in die Wege leitet, ist laut Europarechtlern jedoch unwahrscheinlich. Der neue Gesetzentwurf müsste dann wieder zurück an die Mitgliedsstaaten gegeben werden. Juristisch ist das zwar problemlos möglich, aber es könnte zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Die europäische Tierarzneimittelverordnung soll bereits nächstes Jahr in Kraft treten.

Ob es also tatsächlich deutliche Einschränkungen beim Antibiotikaeinsatz in der Tiermedizin geben wird, hängt zunächst davon ab, ob das EU-Parlament Mitte September sich tatsächlich hinter das Votum des Umweltausschusses stellt. Und falls ja, wird die EU-Kommission entscheiden müssen, ob sie in Zukunft zwischen kranken Einzeltieren und Behandlung von großen Tierbeständen unterscheiden will."


Klingt für mich jetzt nicht komplett unproblematisch ... :unsure:
 
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  • #45
  • #46
Heimlich finde ich in dem Zusammenhang etwas deplatziert. Nur weil es der normale Bürger nicht mitbekommt, ist es doch nicht heimlich. Die Sitzungen sind öffentlich, es gibt sogar Livestreams dazu. Und ne Pressemeldung von Häusling gabs auch, als er den Antrag eingebracht hat. Es ist halt schwierig die Relevanz zu erkennen bei der Vielzahl an Ausschüssen und Sitzungen, die da stattfinden.

Die Kampagne kam erst ca. einen Monat später zustande.
 
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  • #47
Heimlich finde ich in dem Zusammenhang etwas deplatziert. Nur weil es der normale Bürger nicht mitbekommt, ist es doch nicht heimlich. Die Sitzungen sind öffentlich, es gibt sogar Livestreams dazu. Und ne Pressemeldung von Häusling gabs auch, als er den Antrag eingebracht hat. Es ist halt schwierig die Relevanz zu erkennen bei der Vielzahl an Ausschüssen und Sitzungen, die da stattfinden.

Die Kampagne kam erst ca. einen Monat später zustande.

Eben. Als ob auch nur 10% der Bürger ne Ahnung hätten, was da gerade so an Inhalten abgestimmt wird.

Häuslings Antrag irritiert mich insofern, als dass er kurz vor Torschluss damit daher kam. Das hinterlässt einen Nachgeschmack und ist ja gar keine so seltene Strategie. Hat mein Lieblingsminister Spahn auch schon mit der Psychotherapie versucht. Kurz vor knapp in ein bereits abgestimmtes Gesetz noch einen Passus gewaltiger Tragweite einschleusen. Gab in der Therapiewelt ein ganz ähnliches Echo wie die Nummer jetzt.
 
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  • #48
Ich weiß jetzt nicht, als wie seriös und wissenschaftsbasiert "Ein Herz für Tiere" anzusehen ist, aber Zitat:

" [...] Aktuell ist eine Differenzierung zwischen Tieren aber offenbar nicht möglich. Denn für eine Ausnahmeregelung, die die Behandlung einzelner Tiere mit den verbotenen Antibiotika ermöglichen würde, müsste zuerst die Verordnung 2019/6 geändert werden.

„Verfahren zur Änderung von EU-Verordnungen sind sehr langwierig. Selbst wenn die EU-Kommission einer entsprechenden Änderung zustimmen und den Prozess in Gang setzen würde, würde es voraussichtlich noch mehrere Jahre dauern, bis […] diese Ausnahme dann tatsächlich in Kraft tritt“, erklärt die Bundestierärztekammer in einem Informationsschreiben an Tierhalter. Zudem sei es sehr unwahrscheinlich, dass eine Änderung der neuen und lang diskutierten Verordnung überhaupt in Angriff genommen werde, „zumal eine solche Ausnahme in den damaligen Verhandlungen bereits diskutiert wurde und nicht mehrheitsfähig war“, so die Bundestierärztekammer."


Geplantes Antibiotikaverbot für Tiere: Können Haustiere in Zukunft nicht mehr richtig behandelt werden?

Mensch oder Tier? Neue EU-Regel soll vor Antibiotika-Resistenzen schützen - Tierärzte laufen Sturm

Auf der Seite der Bundestierärztekammer ist das auch noch mal erklärt. Für mich geht daraus hervor, dass die nachgeordnete Verordnung, die von verschiedenen Institutionen aus verschiedenen Fachbereichen (u. a. der WHO) ausgearbeitet wurde, unproblematisch gewesen wäre, nicht aber die übergeordnete Verordnung 2019/6. Die sieht eine Differenzierung nicht vor.
 
  • #49

Offener Brief zur Pressmitteilung vom 10. September an Herrn Häusling​


Peter Enzenhofer
Weiler-Simmerberg, Deutschland
15. Sep. 2021 —

Sehr geehrter Herr Abgeordneter Häusling,
mit Erstaunen haben wir Ihre Pressmitteilung vom 10.09.2021 zur Kenntnis genommen. Sie beziehen sich darin auf ein Factsheet der EU-Kommission zum in der Diskussion stehenden Delegierten Rechtsakt (DR), der antimikrobielle Mittel für die Humanmedizin reservieren soll, und suggerieren der Öffentlichkeit, die aufgeführten Fakten seien ein Novum, obgleich Sie es als verantwortlicher Berichterstatter des EU-Parlaments besser wissen sollten.

Denn das Factsheet fasst doch lediglich die Inhalte des ursprünglich von der Kommission vorgelegten, wissenschaftlich fundierten Entwurfs der Europäischen Arzneimittelbehörde für die Kategorisierung der Antibiotika zusammen, der in der Sitzung des EU-Umweltausschusses am 13. Juli auf Ihre maßgebliche Initiative hin abgelehnt wurde, weil er Ihnen nicht weit genug geht. Im Gegensatz zur Kommission haben Sie ein komplettes Anwendungsverbot von Fluorchinolonen, Cephalosporinen der 3.und 4. Generation, Polymyxinen und Makroliden in der Tiermedizin gefordert, von dem alle Tierarten mit dramatischen Auswirkungen für ihre Therapie betroffen sind, sofern die Einzeltierbehandlung nicht in das zugrundeliegende Gesetz, die EU-Tierarzneimittelverordnung 2019/6, aufgenommen wird. Sie selbst weisen in Ihrer Pressemitteilung sogar darauf hin, dass die Kommission dieses Gesetz explizit nicht ändern will, abgesehen davon, dass dafür auch keine Mehrheit bei den Mitgliedsstaaten und wohl auch nicht im EU-Parlament vorhanden ist.

Die o.g. Antibiotika-Wirkstoffklassen sind jedoch essenziell für die Tiermedizin, sodass ein Verbot eben genau nicht dem dritten Kriterium im DR der Kommission entspricht (essenziell für Human- und Tiergesundheit). Sie unterstellen uns Fake-News zu verbreiten und rufen uns allen Ernstes auf, wir sollten Schadensbegrenzung betreiben, weil wir sonst endgültig bewiesen hätten, dass uns die Belange der Kleintierpraxen unterm Strich weniger wichtig sind als die Interessen einiger weniger Praxen, die ihr Geld vor allem in der Geflügelindustrie und Schweinehaltung verdienen? Das ist mehr als grotesk und erinnert an die erfolglose Schlammschlacht ihres Spitzenkandidaten Jürgen Trittin im Wahlkampf 2013, der uns Tierärzte/innen pauschal als ‚Drogendealer‘ diskreditiert hat.

Nochmal zur Erinnerung: Wohlwissend um die u. U. strengeren Regelungen hat sich der bpt von Anfang an für den wissenschaftlich ausgewogenen One-Health-Ansatz der EU-Kommission ausgesprochen, weil wir uns der Verantwortung für die Gesundheit von Mensch und Tier
bewusst sind. Und, sehr geehrter Herr Häusling, wie oft sollen wir es noch sagen: Wir Tierärzte/innen sind nicht für die Haltungsformen in der Nutztierhaltung verantwortlich. Sie als Politiker schon. Als Politiker können sie das ändern, wir Tierärzte/innen sind Kraft unserer Berufsordnung hingegen primär dazu verpflichtet, Krankheiten bei Tieren zu verhindern oder zu heilen. Das ist unser Auftrag, für den wir uns einsetzen. Darin unterstützen uns auch mehr als 600.000 Tierhalter/innen mit Ihren Unterschriften. Das ist ein großer Vertrauensbeweis in unsere medizinische Kompetenz.

Sie dagegen versuchen seit Wochen mit der Verbreitung nebulöser Informationen und der Verquickungen unterschiedlicher Themen unseren Verband zu diskreditieren. Das alles hätte leicht verhindert werden können, wenn Sie in den letzten Wochen das Gespräch zu uns gesucht oder Ihre Parteivorsitzenden Frau Baerbock und Herr Habeck unser Dialogangebot vom 25. August angenommen hätten. Das war aber ganz offensichtlich nicht gewollt.

Mit freundlichen Grüßen
Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V.
Präsident
Dr. Siegfried Mode


Quelle
 
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  • #50
Häusling hat verloren :D
 
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  • #51
in den news steht nur anti biotika 3te und 4te generation, aber makrolide haben doch keine 3te und 4te generation
was ist also mit azythromycin
das wäre für die augen tödlich , dieses wundermittel mit azyter will ich nicht mehr missen, das ist das beste mittel in wenigen stunden, augen geheilt,
ich gehe mal davon aus, das es verboten wird, weil ich dafür immer ein rezept bekomme, viele tierärzte kennen das auch nicht,
 
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  • #53
  • #54
Und faselt weiter was von Tierarzt- und Massentierhaltungslobby. Der Typ ist offenbar komplett kritikunfähig und besitzt keinerlei Fehlerkultur.
Dafür dürfen alle weiter antibiotikaverseuchtes Fleisch essen :rolleyes:
 
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  • #55
  • #56
Könnte man auch wenn das angnommen worden wäre. Dann kommt even das billigste 'gute' Fleisch nicht mehr aus der EU...
Dann ist es ja nicht mehr billig, weil Zoll drauf ist... Diese Entscheidung ist klar dem Lobbyismus entsprungen. Profit über alles, das gleiche gibt es ja bereits bei der Zuckerreduzierung in Nahrungsmitteln.
Egal, dann werden halt alle fett, bekommen Diabetes und haben MRSA. An irgendwas muss man ja sterben.*Sarkasmus off*
 
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  • #57
Also ich seh regelmässig Fleisch aus Kanada USA Neuseeland und co. das im Vergleich billig abschneidet und ich wohne in der Schweiz, da ist Zoll ne Katastrophe :DC 21
 
  • #58
Also ich seh regelmässig Fleisch aus Kanada USA Neuseeland und co. das im Vergleich billig abschneidet und ich wohne in der Schweiz, da ist Zoll ne Katastrophe :DC 21
Und wenn man da genau auf die Verpackung guckt, steht Haltungsform 1 drauf.
 
  • #59
Und wenn man da genau auf die Verpackung guckt, steht Haltungsform 1 drauf.
und es hat mit Garantie Antibiotika drin, was ja eigentlich meine Aussage ist. Das Gesetz würde wenig daran ändern, wie viele Antibiotika in der EU über Nahrung konsumiert werden.
Ich selbst esse ja kaum Fleisch und wenn aus Schweizer Freiland-Haltung. Es geht aber dabei nicht darum, was Menschen, die sich Gedanken essen, sondern du würdest gerne per Gesetz beeinflussen, was Menschen generell essen und bei Fettleibigkeit und Diabetes ist es mit weniger Antibiotika nicht getan, da müsste wenn dann raffinierter Zucker vom Erdboden verschwinden...
 
  • #60
und es hat mit Garantie Antibiotika drin, was ja eigentlich meine Aussage ist. Das Gesetz würde wenig daran ändern, wie viele Antibiotika in der EU über Nahrung konsumiert werden.
Ich selbst esse ja kaum Fleisch und wenn aus Schweizer Freiland-Haltung. Es geht aber dabei nicht darum, was Menschen, die sich Gedanken essen, sondern du würdest gerne per Gesetz beeinflussen, was Menschen generell essen und bei Fettleibigkeit und Diabetes ist es mit weniger Antibiotika nicht getan, da müsste wenn dann raffinierter Zucker vom Erdboden verschwinden...
Die Aufgabe von Regierungen ist es auch, gesundheitliche Schäden von der Bevölkerung abzuwenden.
Und das sehe ich aktuell nicht, egal ob es Antibiotika in der Massentierhaltung ist oder Zucker in allem, was man so zu sich nehmen kann und alles ist absolut billig!!!
Ich hatte jetzt mehrere Tage hintereinander das "Vergnügen" zur Mittagszeit in einen Supermarkt neben Schulen zu gehen. Unglaublich, was die Kinder dort in der Pause herausschleppen: Energy-Drinks klar auf Platz 1 (in einigen Ländern ist die Abgabe erst ab 18 Jahren frei), Chips, Gummitierchen, Schokolade... Und dann hört man Gesprächsfetzen wie:"Ich habe jetzt noch 8 Cent."
Wenn ich das nicht selbst gesehen hätte, ich würde es nicht glauben.
Ich sehe dieses Abwenden von gesundheitlichen Schäden bei der Bevölkerung durch die Regierungen aktuell nicht, ganz im Gegenteil! Und mich macht es fassungslos wie der Profit von Pharma-und Lebensmittelindustrie vor die Gesundheit der Bevölkerung gestellt wird.
Ich bin auch keine Ernährungsheilige, aber ich kaufe so ein Zeug nicht...
 
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