EU will weitreichendes Antibiotikaverbot für Tiere

  • Themenstarter Kayalina
  • Beginndatum

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #21
Ich glaube, die Listen liegen auch nur in den Praxen aus, die dem bpt angeschlossen sind.
 
A

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  • #22
Und das Vorhaben seit 2019, was also an meiner Aussage nichts ändert.
Erst beim letzten Besuch hat meine Kleine ein AB bekommen. Da wäre ein „Oh, wussten Sie eigentlich, dass…“ ganz nett gewesen.

Und diese „Antwort“

kam einfach so rüber, als wäre ich zu doof oder blind, um das in der Praxis mitbekommen zu haben. Da war vom 09.08. nicht die Rede.
Lily bekommt derzeit Amoxicillin mit C. Das hat sie 2017 schon einmal bekommen, da musste ich das AB 4 Wochen lang geben, steht such so in den Infos zu Helicobacter (+ offenen Magengeschwüren).
Jetzt besteht nach einem US wieder der Verdacht auf einen Ulcus. Die ersten 7 Tage Amoxi sind durch, zwei Tage ging es gut, dann fing die Spuckerei wieder an.
Laut TÄ darf jetzt, 2021, nicht mehr so viel AB gegeben werden, aber weil es eine alte Katze ist, gibt es eine Ausnahme.
Ich frage mich wie das gehen soll wenn kein AB mehr verordnet werden darf. 😢
 
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  • #23
Ich frage mich wie das gehen soll wenn kein AB mehr verordnet werden darf. 😢
Es werden ja nicht alle verboten, sondern die Antibiotika, die in der Humanmedizin eine besondere Rolle spielen.
Das waren auch bisher schon Reserveantibiotika, die in der Tiermedizin nicht einfach so ausgegeben wurden und für die bei Wechsel im Zweifel auch Antibiogramme notwendig waren. Amoxicillin gehört nicht dazu, es geht um folgende Wirkstoffgruppen:
Fluorchinolonen, Cephalosporinen der 3.und 4. Generation, Polymyxinen und Makroliden
Quelle: Tierärzteverband startet Unterschriftenkampagne gegen weitreichendes Antibiotikaverbot © Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V.
 
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  • #24
Das in Zukunft einige Antibiotika nicht mehr für Tiere zur Verfügung stehen ist unausweichlich. Denn das wurde bereits 2019 beschlossen und ist angesichts der zunehmenden Resistenzen auch unausweichlich und wurde auch nicht von den Verbänden der Tiermediziner kritisiert. Nun geht es um die Kriterien der Festlegung. Hier sah der Entwurf, für dessen Annahme auch der bpt plädiert hat, vor, dass für die Tiergesundheit unverzichtbare Antibiotika nicht ausschließlich für die Humanmedizin zur Verfügung stehen dürfen.
Und genau dieses Kriterium fliegt im Entschließungsantrag raus.
Dafür dann die Ausnahmeregelung zur Einzeltierbehandlung, die die Verbände für rechtlich nicht umsetzbar halten.
 
  • #25
Ich hab mal kurz nachgeschaut, was das für Wirkstoffe sind, die da verboten werden sollen. Also es ist keineswegs vollständig und Verbesserungen sind ausdrücklich gewünscht. Mich interessiert, über welche Krankheiten wir da sprechen, wenn es um das Verbot geht.

Fluorchinolonen - Infektionen des oberen Atemwegs- und Verdauungstraktes

Cephalosporinen der 3./4. Generation - hierunter würde, wenn richtig gelesen, das Convenia fallen

Polymyxilen - Ohr- und Hautinfektionen

Makroliden - Mykoplasmen

Gibt es denn für diese Krankheiten Antibiotika, die aus anderen Wirkstoffen gewonnen werden? Bestimmt, oder?

Aber wenn das mit dem Convenia stimmt, dann wär das wirklich übel für schwer händelbare Tiere bzw. Streuner.
 
  • #26
einfach so rüber, als wäre ich zu doof oder blind, um das in der Praxis mitbekommen zu haben. Da war vom 09.08. nicht die Rede
Sei doch nicht so empfindlich. Ich war fast zu doof, habe es nur gesehen, weil ich nochmal geschaut habe, ob am schwarzen Brett noch unser Streuner zur Vermittlung hängt. Durch Corona wartet man ja draußen und nicht nur die Katze ist aufgeregt.
 
  • #27
Das hat mit empfindlich nichts zu tun, sondern mit Deinem Text, der implizierte, dass diese Zettel überall hängen und man das schon hätte sehen müssen.

Hättest Du geschrieben, „seit 09.08. gibt es Unterschriftenlisten in den Praxen“, wär Dein Ton net so herablassend rüber gekommen.
09.08. wusste ich nicht, ich war gestern.
 
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  • #28
Gibt es denn für diese Krankheiten Antibiotika, die aus anderen Wirkstoffen gewonnen werden? Bestimmt, oder?
Das kann man so nicht sagen, das kommt ja auch immer auf den jeweiligen Keim an.
Meine Katze hatte beispielsweise nach einer OP eine Wundinfektion mit einem multiresistenten Keim, das war dann eine richtig große Wundhöhle und offen bis auf den Beckenknochen und das dortige Implantat. Das konnte nur mit einem Polymyxin behandelt werden und wenn der bpt richtig liegt und die Einzeltierbehandlung rechtlich nicht umsetzbar ist, wäre das für genau solche Fälle fatal, weil man sie dann tatsächlich gar nicht mehr behandeln kann.
 
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  • #29
Wäre es denn vielleicht möglich diese ABs über TAs in der Schweiz zu bekommen?
 
  • #30
Legal nicht, denn auch beim Import gelten ja Gesetze. Und auch in der Schweiz darf ein Tierarzt nicht einfach so an irgendwen Antibiotika rausgeben oder verschicken, da müsstest du schon mit dem Tier dort vorstellig werden.
 
  • #31
Die Bundestierärztekammer hat die bisher meiner Meinung nach verständlichste Zusammenfassung geliefert:
https://tinyurl.com/n9bhvvxt (Nicht erschrecken, ist ein Direkt-Downloadlink, ging nicht anders)
 
  • #32
Legal nicht, denn auch beim Import gelten ja Gesetze. Und auch in der Schweiz darf ein Tierarzt nicht einfach so an irgendwen Antibiotika rausgeben oder verschicken, da müsstest du schon mit dem Tier dort vorstellig werden.
Ja stimmt Import...

Zu deinem zweiten Satz. Ich habe auch schon von einer französischen TÄ ein AB bekommen, was es in Dtl nicht gibt, ohne die Tiere vorzustellen. Ich habe ihr Unterlagen vorgelegt und sie hat es mir mitgegeben.

Vielleicht kann das ja eine Lücke sein? Ich habe deinen letzten Link nicht gelesen, aber steht da das mit dem Import drin?
 
  • #33
Vielleicht kann das ja eine Lücke sein? Ich habe deinen letzten Link nicht gelesen, aber steht da das mit dem Import drin?
Nein, daran wird ja nichts geändert :) Das sind andere Gesetze.
Es wird vielleicht einzelne Tierärzte geben, die das machen. Aber dürfen tun sie es nicht und das wäre dann ja wirklich nur für die Leute eine Hilfe, die direkt an der Schweiz wohnen. Jemandem in Hamburg bringt das im Zweifel nicht weiter.
 
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  • #34
Nein, daran wird ja nichts geändert :) Das sind andere Gesetze.
Es wird vielleicht einzelne Tierärzte geben, die das machen. Aber dürfen tun sie es nicht und das wäre dann ja wirklich nur für die Leute eine Hilfe, die direkt an der Schweiz wohnen. Jemandem in Hamburg bringt das im Zweifel nicht weiter.
Achso verstehe.
Ja das stimmt natürlich...
 
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  • #35
Legal nicht, denn auch beim Import gelten ja Gesetze. Und auch in der Schweiz darf ein Tierarzt nicht einfach so an irgendwen Antibiotika rausgeben oder verschicken, da müsstest du schon mit dem Tier dort vorstellig werden.
Hm. Vielleicht gäbe es aber die Möglichkeit für Tierärzte, mit Kliniken in der Schweiz zusammenzuarbeiten. Der Haustierarzt könnte alle Untersuchungen durchführen und "überweist" den Patienten dann virtuell an den Schweizer Kollegen. Der könnte dann gegen eine entsprechende Bearbeitungsgebühr die Medikamente verschicken bzw. zur Abholung bereitstellen. Und ja, das mag illegal sein (ist es das?), aber im Zweifelsfall besser als ein totes Tier. Außerdem wird man an der Grenze ja mitnichten gefilzt. Andernfalls müsste man dann ggf. spontan einen grenznahen Kurzurlaub in der Schweiz planen und das AB direkt dort verabreichen. Nicht schön, aber in der Not...
 
  • #36
Nochmal ...

Petition unterschreiben

Bitte teilt es doch mit allen, die ihr kennt, die Tiere haben oder ansonsten grundsätzlich sehr engagiert sind ...
 
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  • #37
  • #38
Naja, soweit ich das verstanden habe, ist es eben sehr fraglich, ob diese geforderte Ausnahmeregelung noch rechtzeitig durchkommt. Da scheinen auch Europarechtler starke Zweifel dran zu haben.

Hier ein Artikel vom BR dazu (siehe dazu vor allem den letzten Abschnitt "Vorhaben könnte am Gesetz scheitern".

Antibiotikaverbot: Ist das Leben von (Haus-)tieren in Gefahr?
 
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  • #40
Den habe ich gestern auch gelesen. Sehr schade finde ich, dass das Thema mit der rechtzeitigen Umsetzung und der diesbezüglichen Einschätzung von Europarechtlern nicht zur Sprache kommt, das ist ja der Kern des Ganzen und essentiell für den Vorwurf an die Tierärzte. Andersrum finde ich es auch schade, dass der BPT das nicht von Anfang an sauber kommuniziert hat. Ein "Da ist zwar was im Entwurf, aber..." hätte viel der Verwirrung erspart.
 
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