Erfahrungen mit Stress zwischen ausgewachsenen Wohnungskatzen

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Julia_Kirsty

Julia_Kirsty

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24. Juli 2022
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Wir wurden von unserer Tierärztin darauf aufmerksam gemacht, dass es durchaus passieren kann, dass es zwischen den Mädels - da sie als Wohnungskatzen gehalten werden - zu Stress untereinander kommen kann, wenn sie mal ausgewachsen sind.

Wie sind da eure Erfahrungen und besteht dieses Problem eher unter unkastrierten Katzen oder auch unter kastrierten Katzen? (Ich frage das, um besser einschätzen zu können, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist.)

Mir ist bewusst, dass der Charakter der Katzen sich erst mit der Zeit wirklich zeigt und noch entwickelt (die drei werden in ein paar Tagen 5 Monate alt). Aktuell vertragen sie sich sehr gut miteinander, kuscheln auch gern auf engstem Raum miteinander und wirkliche Streitereien gibt es bis dato auch nicht.

Zur allgemeinen Situation: Es gibt viele Ausweichmöglichkeiten und es wird in der Zukunft noch mehr geben, daran arbeiten wir stetig. Da muss keiner dem anderen über die Füße laufen, wenn es nicht erwünscht ist. Aktuell halten sie sich halt immer im selben Raum auf, in dem mein Freund und ich auch sind. Verlässt einer von uns den Raum, folgt demjenigen mindestens eine der drei, um zu gucken, was wir machen. Gestern mussten sie z.B. für eine halbe Stunde im Bad bleiben, weil wir bei einer Möbellieferung alle Türen offen lassen mussten. Das gab auch keine Probleme, die haben sich zusammen in die Dusche gelegt und dort ganz entspannt geschlafen. Selbst als die Badezimmertür wieder offen stand, sind die erstmal ganz gechillt liegen geblieben und haben sich erst nach ner Weile - als die Ruhephase halt vorbei war - wieder in Bewegung gesetzt. (Ich erwähne das hier nur, damit ein Bild davon entsteht, wie gut sie sich AKTUELL vertragen.)

Es gibt auch keine Zankereien bei der Fütterung oder der Gabe von Leckerli. Selbst wenn mal einer einem was wegschnappt, wird nicht gefaucht, geknurrt oder gehauen, dann kommt die beklaute Katze zu uns und erwartet, dass wir den geklauten Anteil ersetzen. Wir haben großen Wert darauf gelegt, den Mädels zu vermitteln, dass immer ausreichend Futter, Leckerli und Streicheleinheiten für alle da sind und ich würde sagen, das klappt bis dato sehr sehr gut.

Die drei wissen auch, dass sie jederzeit ausweichen können, wenn sie nicht mehr spielen oder schmusen wollen und haben uns noch nie böswillig attackiert (im Sinne von "Mir reicht es jetzt, lass mich in Ruhe"-Zuhauen oder -beißen), dahingehend funktioniert auch alles top.

Wir nehmen auch immer alle zusammen mit zum TA, damit es nicht deshalb Zankereien gibt, weil jemand fremd riecht.

Auch um mögliche Stresspunkte in Zukunft zu vermeiden, planen wir, mehrere Kletterwände und weitere Rückzugsorte einzurichten.

Ich muss allerdings erwähnen, dass wir aktuell NUR 2 KaKlos aufgestellt haben, weil die anderen beiden schlichtweg ignoriert wurden. Das wieder zu ändern, wäre natürlich das kleinste Problem. Ist ja schnell gemacht.

Können wir sonst noch was für ein entspanntes Miteinander tun - auch für die Zukunft? Und wie gesagt, wir freuen uns über Erfahrungsberichte.
 
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Wir hatten immer nur gemischte Gruppen, meist 4 oder 5 Katzen, selten mal vorübergehend 3. Und die kamen immer erst im Erwachsenenalter und kastriert zu uns. Alles waren Blitzzusammenführungen und es gab nie Zoff, auch nicht, wenn wir mal nur mit einer oder zwei Katzen zum Tierarzt waren (wir nehmen immer nur die Katzen mit, die wirklich hin müssen). Allerdings kommen alle von der Straße oder dem Tierheim, sind also an ein Leben mit sehr hohem Sozialverhalten gewöhnt.

In Streunerkolonien ist es eher so, daß ja die Tiere in der Regel unkastriert sind. Kätzinnen sind darauf angewiesen, um als Gruppe zu überleben, sich ggf. der Waisen anzunehmen, u.U. zum gegenseitigen Vorteil sowohl der Amme (Babys verloren) als auch der Waisen.
Nimmt man so eine Kolonie hoch, versucht man tunlichst, so schnell wie möglich alle Katzen zu kastrieren.
Bei unseren Kostgängern (Streuner im Wohnobjekt) hatten wir auch Kater dabei, die aber in der Regel nicht direkt in der Gruppe leben. Und da war ein Raufbold dabei, der hat nur Streß gemacht, daß auch immer mal Blut floß. Ist auch nach der Kastra nicht besser geworden.

Im Tierheim hatten wir früher auch richtig viel Freigänger, da gab es richtig feste Freundschaften. Manche konnten sich auch nur anfauchen oder gingen sich aus dem Weg, nur war das halt eine willkürlich geformte Zweckgemeinschaft, wer bleiben wollte, blieb. Echte Streunerkolonien wachsen da doch anders und über Genrationen zusammen.

Ein guter Tip ist es immer, sehr zeitig zu kastrieren, unbedingt vor der Geschlechtsreife, denn mit Eintritt dieser werden Karten gemischt. Man sollte also auch, wenn man nur Mädels hat, im Idealfall bis zur 14. Woche die Kastra übern Tisch haben.
Katzenkinder sind halt Wundertüten; nimmt man erwachsene Tiere auf, hat man relativ gute Möglichkeiten, sie einzuschätzen, ob es paßt.
 
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Weil man eben nicht weiß, wie sich die Katzen entwickeln, kann man auch schlecht eine Prognose stellen.

Ich hatte 2 Halbgeschwister (Kätzinen), die haben sich auch im Erwachsenenalter verstanden.
 
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Das ist einleuchtend.
Hier, gemischtes Paar, gibt es auch immer mal wieder Meinungsverschiedenheiten, aber es wird auch ganz doll miteinander gekuschelt.

Die Gruppe Katzen, die ich vor über 40 Jahren mit betreuen durfte war auch harmonisch. Sie hatte aber auch Platz, sich aus dem Weg zu gehen.
 
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Das klingt doch alles sehr gut was du da beschreibst. Natürlich kann es sich so entwickeln, dass sie sich irgendwann nicht mehr mögen, vielleicht bleiben sie eine eingeschworene Gruppe bis zum Schluss. Ich würde mir da selbst kein "Stress" machen nur weil die Tierärztin sowas sagt. Was für eine bescheuerte pauschale Aussage. Was war denn Ihr Tipp? 2 Katzen abgeben und Einzelhaltung...

Ihr macht das alles doch sehr richtig! Falls tatsächlich Probleme auftreten, dann gezielt aktiv werden.
 
Das klingt doch alles sehr gut was du da beschreibst. Natürlich kann es sich so entwickeln, dass sie sich irgendwann nicht mehr mögen, vielleicht bleiben sie eine eingeschworene Gruppe bis zum Schluss. Ich würde mir da selbst kein "Stress" machen nur weil die Tierärztin sowas sagt. Was für eine bescheuerte pauschale Aussage. Was war denn Ihr Tipp? 2 Katzen abgeben und Einzelhaltung...

Ihr macht das alles doch sehr richtig! Falls tatsächlich Probleme auftreten, dann gezielt aktiv werden.
Nee, sowas hat sie nicht empfohlen, keine Sorge. Sie meinte, es wäre von Vorteil, den Freien die Möglichkeit zu bieten, sich aus dem Weg gehen zu können und Kletterwände anzubieten. Sie hat im Grunde vieles gesagt, was auch hier im Forum empfohlen wird. Sie weiß ja nicht, wie gut oder schlecht wir informiert sind. Sie wollte uns nur darüber informieren, damit wir möglichst gute Entscheidungen treffen. Sie hat auch angemerkt, dass viele Menschen sich nicht im Klaren darüber sind, wie Katzen zu halten sind und wie anstrengend Jungtiere teilweise sein können. Nachdem wir eine Weile gesprochen hatten, hat sie dann gemerkt, dass wir uns da durchaus informieren und nicht kopflos Tiere halten. Sie hat mir sogar zu Beginn des Gesprächs empfohlen, mich in einem Forum wie diesem hier anzumelden oder zumindest mitzulesen, also alles gut.

Ich hab hier halt gefragt, weil ich ein paar Meinungen und Erfahrungen lesen wollte und bin für jede Antwort dankbar. Sollte es jemals Streitigkeiten zwischen unseren Mädels geben, möchte ich gerne vorbereitet sein bzw. es gleich möglichst angenehm für alle gestalten, sodass sie sich und uns bei Bedarf aus dem Weg gehen können.

Noch kurz zu unserer TÄ: sie ist wirklich aufgeschlossen und erklärt sehr viel, reagiert super auf Fragen und kann wunderbar mit Katzen umgehen. Weiß sie etwas nicht, gibt sie es zu. Sie sagt auch, wenn sie etwas nur aus dem Studium weiß und sich darüber noch nicht weiter informiert hat, dass man ihr dann gern jederzeit Denkanstöße geben darf, wenn man von neuen Studien gelesen hat. Ich rechne der Frau auch hoch an, dass sie uns bei der Krankheit unseres Scoobys so unterstützt hat und ihre Anteilnahme bei seinem Ableben kam mir sehr aufrichtig vor. Ich schätze es sogar, dass sie das Gespräch mit uns gesucht hat und uns aufklären wollte, damit wir unsere Mädels auch artgerecht halten und sie war sichtlich erleichtert, nachdem sie meine Reaktionen erlebt hatte. Sowas gibt es wahrscheinlich viel zu selten.

Also keine Sorge, das ist keine „füttert Trockenfutter, nee kastrieren geht erst wenn die schon rollig waren, ich geb einfach mal Antibiotika und guck ob es hilft“-TÄ. Bei so einem war ich auch schon und hab sofort gesagt „Da bringe ich kein einziges Tier mehr hin!“
 
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Ob Katzen sich (später) verstehen oder nicht, hängt von einer Menge Faktoren ab.

Tatsache ist...zusammen gross geworden Plus kastriert Plus gleiches Geschlecht... stehen die Chancen sehr gut, dass sie sich auch im hohen Erwachsenenalter noch mögen.

Es ist völlig normal, wenn sie dann nicht mehr so extrem aneinander hängen, aber mögen eben.

Streit ist im Übrigen ja per se erstmal nichts schlechtes... nur müssen die Tiere gelernt haben mit Auseinandersetzungen gut um zu gehen und danach auch schnell wieder runter zu fahren.

Katzen die in Gruppen gelebt haben, können das oft viel besser, weil sie einfach gelernt haben mit Auseinandersetzungen umzugehen.

Die Bedingungen bei Deinen sind wirklich hervorragend, aber wenn Du noch ein Tröpfchen mehr verbessern willst, dann behüte sie nicht zu sehr. Lass sie Dinge ausprobieren, sich auch mal doller koppeln, bring' ihnen immer wieder was Neues von draußen mit rein, lade Freunde ein. Das schult Kompetenzen und Desensibilisiert und das lässt sie sehr tiefenspannt werden.
 
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Wie Du Deine TÄ-in beschreibst, nehme ich an, daß die Katzen bereits kastriert sind, und somit schon mal ein problematischer Punkt für Auseinandersetzungen, unterschiedlicher Eintritt der Geschlechtsreife, entfällt.

Und ich sehe es wie Cats maid, nicht helikoptern. Katzen sind Raubtiere, das sollte man immer im Auge behalten, und keine Mimöschen. ;) Je mehr Anreize von außen (klar, dabei auch nicht übertreiben), umso mehr haben sie zu verarbeiten und umso ausgeglichener sind sie.
 
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Meine Mutter und meine Großmutter und schon die Urgroßmutter meinte immer "über ungelegte Eier soll man sich nicht den Kopf zerbrechen "..

Das hört sich doch sehr gut an bei euch. Viele Ausweichmöglichkeiten, regelmäßiges bespaßen und evtl auch Clickern für die geistige Auslastung mit Aufgaben wie mit einer Katze wird geklickert, die anderen beiden müssen am Platz warten seid ihr doch auf einem sehr guten Weg.

Und in die Zukunft schauen kann keiner..
 
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  • #10
Ob Katzen sich (später) verstehen oder nicht, hängt von einer Menge Faktoren ab.

Tatsache ist...zusammen gross geworden Plus kastriert Plus gleiches Geschlecht... stehen die Chancen sehr gut, dass sie sich auch im hohen Erwachsenenalter noch mögen.

Es ist völlig normal, wenn sie dann nicht mehr so extrem aneinander hängen, aber mögen eben.

Streit ist im Übrigen ja per se erstmal nichts schlechtes... nur müssen die Tiere gelernt haben mit Auseinandersetzungen gut um zu gehen und danach auch schnell wieder runter zu fahren.

Katzen die in Gruppen gelebt haben, können das oft viel besser, weil sie einfach gelernt haben mit Auseinandersetzungen umzugehen.

Die Bediningungen bei Deinen sind wirklich hervorragend, aber wenn Du noch ein Tröpfchen mehr verbessern willst, dann behüte sie nicht zu sehr. Lass sie Dinge ausprobieren, sich auch mal doller koppeln, bring' ihnen immer wieder was Neues von draussen mit rein, lade Freunde ein. Das schult Kompetenzen und Desensibilisiert und das lässt sie sehr tiefenspann werden.
Ich muss gestehen, ich bin noch nicht ganz wach, habe ich daran gemerkt, dass ich "Gewicht" statt "Geschlecht" gelesen habe und dachte "Oh Gott, wie soll ich das hinkriegen?!" :ROFLMAO:

Kabbeln tun die sich schon, aber das sieht für mich nicht nach Streit aus. Mein Freund ist eher der, der mEn zu früh dazwischen geht. Ich schule ihn dahingehend noch, er hatte noch keine so jungen Katzen. Die drei haben sich Anfangs bissl "angezickt", mittlerweile weiß ich, dass das voll okay und auch nötig war. Unter Streit verstehe ich halt mittlerweile was anderes. Da bin ich auch froh drüber, sonst würde ich bei jeder "Kampfübung" und jedem Geraufe panisch dazwischen gehen. De Facto bin ich nur einmal relativ am Anfang dazwischen gegangen, weil die beiden Wurfgeschwister beim Raufen doch relativ laut gequiekt haben und ich das noch nicht kannte. Mittlerweile weiß ich, dass Ellie einfach bei jedem Quatsch quiekt. Wenn ihr tatsächlich was wehtut bzw. sie wirklich Angst hat, hört sich das nochmal anders an. Zudem verlässt sie das Geschehen sowieso, wenn es ihr zu viel wird oder sie guckt nur noch zu.

Besuch bekommen wir immer mal wieder und bis jetzt ist das immer sehr positiv verlaufen. Sie rennen nicht weg, sondern sind interessiert an neuen Menschen und spielen auch mit Fremden nach ner kurzen Aufwärmphase. Auch der Transport im Auto läuft besser, wenn sie in einer großen Box zusammen sitzen, als wenn sie "einzeln verpackt" ausharren müssen. Das musste ich auch erst rausfinden und ausprobieren (immer mit Begleitperson, falls was ist - war aber nix). Ich hab bisher sogar den Eindruck, dass sie dafür geeignet sein könnten, mit ihnen irgendwo auf Besuch zu gehen, sofern dort die Gegebenheiten passen. Aber das wage ich mich zumindest aktuell nicht, weil ich mir eben nicht sicher bin, ob das nicht doch zu stressig ist. Nur nach allem, was ich bei den Tierarztbesuchen - mit einer doch fast einstündigen einfachen Fahrt, also insgesamt fast zwei Stunden - beobachten konnte, finden die das (noch) eher spannend, als stressig (außer unsere Hexe, die ist da doch eher skeptisch). Zwei von dreien sind da eher so: Die gucken sich halt um, sind insgesamt aber sehr entspannt in der Transportbox, solange sie festen Untergrund haben, sind etwas aufgeregt, wenn die Box getragen wird, wuseln bei Abstellung bissl rum und dann liegen sie wieder entspannt. Keine beschleunigte Atmung oder geduckte Haltung oder erweiterte Pupillen oder sowas. Vielleicht guckt Hexe sich das auch noch ab. Wenn sie merkt, dass die anderen locker bleiben, färbt das vielleicht irgendwann auf sie ab. Schön wäre das natürlich für sie, aber ich erhoffe mir da nicht zu viel.

Lautere Geräusche können sie übrigens auch ganz gut ab (wenn's draußen knallt oder ein LKW vorbei fährt oder Kinder schreien oder Hunde bellen oder auch mal etwas lautere Musik, nur den Staubsauger mögen sie gar nicht, während der Fön sie null interessiert) und auch wenn sich einer von uns mal etwas hektischer bewegt, ist das kein Problem. Wir legen großen Wert drauf, dass sie nicht auf schreckhaft getrimmt werden und nicht isoliert aufwachsen. Anfangs hat's gereicht, wenn ich mich gestreckt hab, da wurden die Schwänze puschelig aufgestellt und panisch durch den Raum gewetzt, mittlerweile kann man auch mal in ihrer Nähe zu nem Lied tanzen und das interessiert die nicht mehr. Entweder haben wir da großes Glück gehabt oder haben irgendwas gravierend richtig gemacht. Wir versuchen halt, ihnen positive Erfahrungen mit Dingen, die sie zunächst erschrecken, zu ermöglichen, damit da klar wird "Das ist nichts Böses, das tut dir nix, kannst locker bleiben.", soweit es uns möglich ist. Anfangs waren sie natürlich deutlich schreckhafter als jetzt. Das hat sich tatsächlich erstaunlich schnell gelegt.

Was mir persönlich wichtig war: Wir haben zuhause auch das Festhalten, Abtasten, Zähnchen und Augen angucken geübt, damit das beim TA nicht so stressig für sie ist. Das scheint auch gut gefruchtet zu haben. Da gab's eigentlich nur eine verbale Beschwerde beim Fiebermessen von unserer Hexe, ansonsten wurde ruhig gehalten und brav gewartet. Gut, Lily wollte lieber weiter den Behandlungsraum erkunden, musste dann halt mal kurz warten, bevor sie das weiter tun durfte.

Wie Du Deine TÄ-in beschreibst, nehme ich an, daß die Katzen bereits kastriert sind, und somit schon mal ein problematischer Punkt für Auseinandersetzungen, unterschiedlicher Eintritt der Geschlechtsreife, entfällt.

Und ich sehe es wie Cats maid, nicht helikoptern. Katzen sind Raubtiere, das sollte man immer im Auge behalten, und keine Mimöschen. ;) Je mehr Anreize von außen (klar, dabei auch nicht übertreiben), umso mehr haben sie zu verarbeiten und umso ausgeglichener sind sie.
Ja, deshalb habe ich gefragt, ob das eher bei unkastrierten Tieren passiert oder ob die Gefahr bei kastrierten ähnlich hoch ist. Weil dann muss ich mir dahingehend schon mal keine Gedanken mehr machen.

Zum Helikoptern noch kurz: Das versuche ich, ich denke auch, dass ich das mittlerweile ganz gut mache (es lassen, meine ich). Ich bedauere auch niemanden, wenn er Angst hat, ich führe dann eher langsam an das Beängstigende heran. Ellie hatte z.B. tierisch Panik vor dem Spieltunnel, den wir mitgebracht haben. Hat sich ewig unter der Couch verkrochen. Ich hab ihr den dann ein paar Tage später nochmal gezeigt und sie davor abgesetzt, da hatte sie dann weniger Berührungsängste und hat ihn nach ner Weile auch benutzt. Sie spielt mittlerweile auch mit den etwas größeren Bällen, die wir mitgebracht haben (die rollen nicht unter die Schränke), obwohl das die erste Zeit für sie völlig beängstigend war.

Ich empfinde die drei insgesamt als sehr unkompliziert und anpassungsfähig. Deshalb überlege ich auch, ob es sinnvoll wäre, die drei öfter mal mit dem Auto mitzunehmen oder sogar auf Besuch. Ich bin aber noch unentschlossen. Für viele Katzen ist das ja doch SEHR stressig und belastend, wenn ich das richtig interpretiere. (Gedanke dahinter ist, dass sie die Transportbox nicht ausschließlich mit dem Tierarzt in Verbindung bringen, auch wenn sie den bisher nicht doof finden. In der Wohnung stelle ich sie auch immer mal wieder auf, sodass sie weiterhin freiwillig reingehen.)
 
  • #11
Deshalb überlege ich auch, ob es sinnvoll wäre, die drei öfter mal mit dem Auto mitzunehmen oder sogar auf Besuch. Ich bin aber noch unentschlossen. Für viele Katzen ist das ja doch SEHR stressig und belastend, wenn ich das richtig interpretiere. (Gedanke dahinter ist, dass sie die Transportbox nicht ausschließlich mit dem Tierarzt in Verbindung bringen, auch wenn sie den bisher nicht doof finden. In der Wohnung stelle ich sie auch immer mal wieder auf, sodass sie weiterhin freiwillig reingehen.)
Sie mit zu Besuch zu nehmen, würde ich lassen. Katzen sind doch sehr revierbezogen. Wir hatten eine Katze, die gern Auto gefahren ist, was gut war, weil sie Stammgast beim TA war und dieser eine Fahrstunde weit weg war, aber trotzdem würde ich sie nicht sinnlos herumfahren.
Den Kennel einfach offen in der Wohnung als Höhle belassen, und gut ist.
 
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  • #12
Zum Thema sie mit wo hin nehmen und Besuch: musst du schauen und genau auf die Zeichen achten. Ich dachte am Anfang auch, dass meine beiden wunderbar damit klar kommen, zwischen drei Wohnungen hin und her zu pendeln. Ich habe dann aber gemerkt, dass das was ich unter "Neugier" verbucht habe, doch eher Ein aufgeregt sein ist und dass es dem Dicken nicht so gut bekommt. Was man daran gemerkt hat, dass er nachts nicht zur Ruhe kam die ersten Tage in der anderen Wohnung. Stress ist nicht gut für seinen Magen. Also haben wir es gelassen und würden nur noch im absoluten Notfall pendeln. Sie waren jetzt vier Wochen bei meiner Mutter, weil wir im Urlaub waren aber das werden wir nächstes Jahr anders regeln. Gab keine Probleme und sie sind auch absolut nicht ängstlich und haben freudig das Haus erkundet aber diese Aufregung für die ersten Tage erspare ich denen dann doch in Zukunft. Nachher bricht noch irgendeine Krankheit aus durch Stress..

Ja ich habe festgestellt, dass auch meine beiden Gewohnheitstiere sind trotz aller Neugier und Aufgeschlossenheit fremden und Fremden gegenüber - aber eben hauptsächlich in unserer Wohnung.
 
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  • #13
Gut dosierte Impulse von außen sind super, - wichtig dabei genau beobachten! Alles neue und ungewohnte ist natürlich immer mit Aufregung verbunden. Aufregung und Stress lassen sich nicht so einfach von einander abgrenzen. Ergo auch viel Aufregung und das ist ja erstmal ein neutraler Begriff ist irgendwo auch Stress.

Die Lütten sind noch sehr jung und da lernen sie super schnell. Ergo, wenn Du es gut umsetzt ist es eine gute Idee mit ihnen Autofahren zu üben oder auch Spazierengehen (aber nur mit dem richtigen Sicherheitsgeschirr). Den Fehler den die meisten dabei aber machen, ist den Mäusen immer direkt das gesamte Paket zu präsentieren.

Sprich sie werden eingepackt ins Auto geschleppt durch die Gegend gefahren irgendwo raus gelassen betatscht, wieder eingepackt zurück gefahren usw.

Wenn man das macht, muss man schauen, das man es immer in kleinen Päckchen macht.
Also sie erstmal nur in die Box schickt, dann Box anhebt, dann Box rumschleppt, dann Box ins Auto und wieder raus, dann Box ins Auto Motor an wieder raus, dann ins Auto um den Block fahren usw. jeden Schritt immer positiv bestätigen und ggf. mit Leckerchen belohnen (fressen sie die ist das ein guter Marker ob sie stress haben oder nicht, bei viel Stress mögen sie nämlich nicht futtern). Und jeder Schritt wird so oft geübt bis sie den völlig stressfrei machen. Junge Katzen sind zwar hoch anpassungsfähig und bei ihnen dauert jeder Schritt ggf. nur einen Tag, aber auch bei ihnen sollte man nicht im Hau Ruck Verfahren vor gehen.

Richtig gemacht kann es für Katze und Mensch aber eine Bereicherung darstellen, das gilt aber ja generell für gutes Training.
Das Ding ist halt nur, das ist aufwändig und kostet Zeit. Aber wie Medical Training auch, ist es sehr segensreich und bei den Kleinen eben besonders leicht bei zu bringen.

Geht aber auch mit alten Katzen jenseits der 10 Jahre. Meine älteste Katze im Training ist fast 18 Jahre alt und die macht das super.
 
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