Eine Katze, keine Katze...

  • Themenstarter ess
  • Beginndatum
  • #21
Hallo hier im Forum,

nur ganz kurz ein Beispiel aus unserer Erfahrung:

Wir habe zwei inzwischen 8 Monate alte Katzen, Freigänger.
Sie spielen miteinander, kuscheln, erkunden die Welt draussen.
Meist zusammen selten alleine.
Nebenan wohnte ein Einzelkater, ebenfalls Freigänger im gleichen Alter.

Tja, der Gute war mehr bei uns bzw. unseren Miezen als anderswo.
Wartete morgens auf der Terrasse bis unserer raus kamen, teilweise Stunden lang.
Das das ein rein sexuelles Verlangen war schliesse ich aus, dazu war er zu der Zeit noch zu jung :)
 
A

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  • #22
Katzen zu zweit halten vor allem Jungtiere, weil:
- sie sind aktiver wenn sie jemanden zum spielen haben und dadurch fitter
- sie machen weniger kaputt, einfach weil sie keine langeweile haben mit einem partner
- sie sind sozialer auch im Umgang mit Menschen und Kindern, wenn sie mit einem Partner aufwachsen können
- sie sind dankbarer und anhänglicher, weil sie glücklich sind einen Partner zu haben an ihrer Seite
- sie sind nicht allein, wenn Mensch mal aus dem Haus ist und sonst wären sie traurig
- man kann zwei katzen auch mal gut einen tag allein lassen und auch eine Nacht, da sie sich ja gegenseitig haben
- zwei Katzen lernen voneinander und entwickeln so z.Bsp. auch positive Eigenschaften (so haben unsere Katzen z.Bsp. gelernt ins Klo zu gehen wenn ihnen schlecht ist, weil sie es bei einer der anderen gesehen haben bzw. Mama es auch ihren Jungen so beigebracht hat)

Einzelkatze nur:
- wenn sie sich in Gruppe nicht wohlfühlt und gemobbt wird und sich nicht wehren kann, gestresst ist, unsauber dadurch wird oder krank
- Einzelkatzen die durch Menschen dazu gemacht wurden gibt es leider genug im Tierheim

zudem sind viele Einzelkatzen dann ihren Besitzern zuviel geworden, weil sie nicht glücklich waren, aus Langeweile Zeug kaputt machen, unsauber werden etc. und dann abgegeben wurden, weil ja die "böse" Miez nicht macht bzw. so ist wie der Besitzer will ... nur dachte da ja auch keiner dran dass miez sich vielleicht nur einsam fühlt :(

ich denke dann auch immer dran, wie ich mich fühlen würde, allein und ohne Partner ein Leben lang, bzw. wenn man dazu verdonnert würde.
Es gibt ja auch unter den Menschen einzelgänger aber die können dann allein diese entscheidung für sich treffen und bekommen sie nicht aufgezwungen.
 
  • #23
Einen Einzelprinzen oder eine Einzelprinzessin wirst du sicher leicht finden, es gibt leider genug davon in Tierheimen oder sie werden hier als Notfellchen angeboten (Suchfunktion: "Einzelprinz" oder Beispiel: http://www.katzen-forum.net/wohnungskatzen-not/75761-coonie-church-sucht-dringend.html ). Menschen, die explizit eine Einzelkatze haben wollen, sind recht rar, da die meisten im Katzenforum eben schon Katzen haben ;) Es ist auch nicht zu verurteilen, durch manche Umstände ist es eben so, dass nur eine Katze geht. Nur junge, "unverbrauchte" Kitten sollten nicht dazu verurteilt werden, ihr gesamtes Leben allein verbringen zu müssen, denn es ist im Grunde nicht artgerecht (die Gründe stehen hier bereits zuhauf, ich will dich nicht mit denselben Infos langweilen ;) ).

Die Weihnachtsfrage ist auch bei mir ein Problem, in meiner Stadt kenne ich fast niemanden (ich wohne erst seit einem Jahr hier und bin arbeitsmäßig stark eingebunden), meine Eltern mögen keine Haustiere und mein Freund wohnt eigentlich zu weit weg. Ich habe zwei junge Katzen zu mir genommen letztes Jahr und habe sie daran gewöhnt, immer mitzufahren, wenn ich zu meinem Freund fahre (Wochenendbeziehung), dort werden sie von den anderen Katzen - denen seiner Eltern - separiert (das Zimmer ist groß genug und sie haben ständigen Kontakt zu mir und meinem Freund). Separiert deshalb, weil das zuviel Stress für die Katzen wäre. Diese Lösung ist absolut nicht optimal, das weiß ich, aber im Moment gibt meine Lebenssituation nicht mehr her.

Zu Weihnachten bin ich bei meinen Eltern, ich fahre gegen Nachmittag an Heiligabend hin und fahre am 1. Weihnachtstag nach dem Mittagessen wieder zurück. Futtermäßig klappt das recht gut, es gibt ja auch Futternäpfe mit Zeitschaltuhr. Allerdings sind meine Katzen zu zweit, sie vermissen mich zwar, aber sie haben immer noch sich selbst zum Kuscheln und Liebhaben, wenn ich nicht da bin.

Es ist also immer eine Sache des Abwägens, was in der eigenen Wohn- und Lebenssituation für die Katze am Besten ist.
 
  • #24
Hallo ess!

Ich habe zu der Frage "Einzelkatze ja oder nein" bzw. "Sind Katzen Einzelgänger" letztens ganz Interessantes in Büchern zu Katzenverhalten gelesen. Dort wurde geschrieben, Katzen seien "fakultativ sozial" - d.h. im Prinzip Einzelgänger, aber zu Sozialkontakten mit Artgenossen fähig. Diese Fähigkeit habe sich im Laufe der fortschreitenden Domestizierung der Katze entwickelt.

Da die Katze für die Jagd nicht auf die Hilfe anderer Katzen angewiesen ist, ist sie grundsätzlich - bis auf Kontakte zur Fortpflanzung - ein Einzelgänger. Nur heißt Einzelgänger eben nicht, dass sie völlig von Artgenossen isoliert wäre. In der Natur trifft die Katze immer wieder auf solche, interagiert (freundlich oder feindlich) mit diesen, nimmt in ihrem Revier geruchliche Botschaften von Artgenossen wahr, reagiert auf diese usw. Kurzum, die Katze lebt zwar nicht in Gemeinschaft (Rudel o.ä.) mit anderen Katzen, aber eben auch nicht von diesen abgeschnitten.

Eine Wohnungskatze dagegen ist als Einzelkatze völlig von anderen Katzen isoliert. Dies bedeutet, dass sie ganz viele Aspekte ihres angeborenen Verhaltens nicht mehr ausleben kann - ihre Erlebenswelt verarmt also sehr. Dies führt dann oft dazu, dass solche Katzen geistig und emotional sehr unflexibel werden, auf kleinste Veränderungen in ihrer Umwelt (z.B. neue Möbel, neue Wohnung, veränderte Anwesenheitszeiten der Besitzer) mit der Entwicklung von Phobien, umgeleitetem Jagdverhalten, übermäßigem Markieren etc. reagieren. Bei Wohnungskatzen wäre es also wirklich gut, sich deren Fähigkeit zu sozialem Leben zunutze zu machen und diese mindestens zu zweit zu halten, damit die Katzen ihr katzenspezifisches Verhalten ausleben können.

Viele Grüße
Kralle
 
  • #25
Diesen Beitrag unterschreib ich voll und ganz!:D
 
  • #26
So, die Antworten waren ja gestern schon recht eindeutig.
Ich denke ich werde den Katzenwunsch erst einmal auf Eis legen bis sich meine Wohn- und Lebenssituation soweit gebessert hat das ich mir 2 Kleine holen kann.
Wobei auch dann vermutlich die Weihnachtssituation bestehen bliebe. Ich musste einmal über Weihnachten arbeiten und hatte zu befürchten das meine Mutter vorbeikommt und meinem Arbeitgeber die Augen auskratzt ;) Also werde ich wohl auch noch in ferner Zukunft von meinen Eltern zum Fest erwartet ;)

Zudem hat der alte Herr Kater daheim so noch einen ruhigen Lebensabend, das klang ja auch durch und das ist mir persönlich, wie schon erwähnt, auch sehr wichtig.

Ich danke Euch allen für die Zeit und Mühe die in die Antworten investiert wurde und wünsche alles gute für Euch und den tierischen Anhang!
 
  • #27
Hallo ess
Ich kann deine Entscheidung nur unterstützen. Vielleicht wäre es aber etwas für dich, als "Catsitter" oder im Tierheim ab und an auszuhelfen? Und so die Zeit zu überbrücken...
Wünsche dir noch alles Gute
:)
 
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  • #28
In diesem Fall könnte ich vermutlich auch einfach meine Eltern besuchen und dort catsitten, wenn man dies so nennt. :)
Aber das ist ja dann doch etwas anderes.
Wie auch immer - Dir auch alles gute und ich werde hier wohl dennoch ab und an mal reinschauen und mich weiterbilden, mehr zu wissen/lernen schadet jawohl nicht.
Ich wünsche eine gute Nacht allerseits ;)
 

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