Demenz bei Katzen

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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9. Februar 2023
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Sehr geehrte Damen und Herren,

im Rahmen eines Buchprojekts mit dem Springer Verlag (Titelideen: „Demenz bei Tieren - Katzen und Hunde“, „Können Hunde und Katzen dement werden? - Erkennen und Behandeln“, „Sind Demenzen bei Hunden und Katzen möglich? - Parallelen zu Menschen“) sind wir gerade dabei, Informationen über demenzielle Geschehen bei Hunden und Katzen zu sammeln. Insbesondere interessieren wir uns für die kognitiven / geistigen und affektiven / emotionalen Änderungen und Veränderungen des Sozialverhaltens / Umgangs bei diesen Tieren. Wir bitten Sie, um Ihre geschätzte Mitarbeit und wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns in diesem Zusammenhang einige Fragen beantworten können.



Tierart und Rasse Ihres Tiers:

Ungefähres Gewicht des Tieres:


1. Könnten Sie uns bitte beschreiben, wie sich Ihrer Ansicht nach eine Demenz bei Katzen äußert?
  • Geistig:
  • Gefühle:
  • Sozialverhalten / Umgang:

2. Gibt es weitere Erkrankungen, die eine ähnliche, wenn nicht sogar die gleiche Symptomatik aufweisen wie Demenz? Wenn ja, welche sind das Ihrer Meinung nach?


3. Können Sie etwas zu den Verläufen sagen?


4. Mit welchem Alter haben ungefähr die ersten Symptome begonnen?


5. Wie schätzen Sie die Lebensqualität von demenzerkrankten Tieren ein? Beschreiben Sie.


6. Was machen Sie damit, es Ihrem Tier besser geht?


Wenn Ihnen sonst noch etwas auffällt, was uns helfen könnte, können Sie das gern hier vermerken.



Vielen Dank für Ihre Kooperation und herzliche Grüße von



Josef Kessler, Isabell Ballasch und Jana Westphal
 
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Oh, das ist schwierig. Weil gerade Demenzen so bunt wie ein Blumenstrauß sind.
Ich erkenne viele Symptome, die ich vom Menschen kenne, wieder. Wahrscheinlich fallen sie mir deshalb auch leichter auf.

Tierart und Rasse Ihres Tiers: Alles alte Stallkatzen und Tierschutzkatzen, genaues Alter häufig unbekannt.

Ungefähres Gewicht des Tieres: zwischen vier und sechs Kilo.


1. Könnten Sie uns bitte beschreiben, wie sich Ihrer Ansicht nach eine Demenz bei Katzen äußert?
  • Geistig: Orientierungsstörungen, Freigang ist oft nicht mehr möglich, aber auch im Haus kann es mal eng werden auf dem Weg zum Klo.
  • Gefühle: Hautkontakt wird wichtiger, Augen und Ohren sind oft schlecht. Nachts wird oft geschrien und vertrautes gesucht.
  • Sozialverhalten / Umgang: teils Rückzug, wegen Unsicherheit gegenüber anderen, teils lieber mitten in der Gruppe bleiben.
2. Gibt es weitere Erkrankungen, die eine ähnliche, wenn nicht sogar die gleiche Symptomatik aufweisen wie Demenz? Wenn ja, welche sind das Ihrer Meinung nach?
alle anderen Prozesse im Kopf, z. B. Tumoren oder Schlaganfälle. Die letzte Palliativpflege hier hatte wahrscheinlich Lymphome im Kopf. Die suchte immer das Klo, marschierte immer rechtsrum zur Wand, dann immer links an der Wand lang, bis sie es gefunden hatte. Wir hatten noch mehr Klos als sonst...
3. Können Sie etwas zu den Verläufen sagen?
Durch die Orientierungsstörungen kommt es häufiger zu Unsauberkeit, gegen nächtliche Unruhe kann ein Nachtlicht helfen, manchmal auch ein begrenzter Raum, wie z. B. das Gästeklo oder eine große Hundebox.
4. Mit welchem Alter haben ungefähr die ersten Symptome begonnen?
nicht immer sicher weil Tierschutzkatzen, bei Tumoren früher, sonst eher jenseits der 15 Jahre.
5. Wie schätzen Sie die Lebensqualität von demenzerkrankten Tieren ein? Beschreiben Sie.
Wie beim Menschen auch. Wenn man darauf eingeht, darauf achtet, ob Katz noch das tun kann, was Katz gewöhnlich tut (Fressen, Schlafen, Kuscheln, spazieren gucken, wenn spazieren gehen nicht mehr geht, vielleicht sogar noch kurze Spieleinheiten), dann gut. B
6. Was machen Sie damit, es Ihrem Tier besser geht?
Nachtlicht, erhöhter Fressplatz, es darf auch ungesundes Futter sein, weil das oft stärker riecht und besser gefressen wird, feste Rituale, bei Unruhezuständen ggf. begrenzen, Treppchen, wenn Plätze wegen Umsetzungsstörungen in der Bewegung / im Springen nicht mehr erreicht werden.
Wenn Ihnen sonst noch etwas auffällt, was uns helfen könnte, können Sie das gern hier vermerken.
viel ist Bauchgefühl und symptomorientiert.
Und: auf jeden Fall den Gang zum Tierarzt. Hier bekommen alle Oldies Schmerzmittel wegen verschiedener Knochenprobleme. Aber auch andere Erkrankungen verändern das Verhalten. Man wundert sich nach Behandlung oft, wo die scheinbare Demenz dann hin ist. ;)
Vielen Dank für Ihre Kooperation und herzliche Grüße von



Josef Kessler, Isabell Ballasch und Jana Westphal
 
Wenn ich die Namen googel, finde ich 2 Ärzte der Neurologie Uni Köln. Bei dem dritten Namen kann ich mir eine Immobilienmaklerin, eine Tierärztin und eine Ärztin, die im Gesundheitsamt einer Nachbarstadt arbeitet, aussuchen.
 
Dann müssen die wohl noch dazu lernen. :ROFLMAO:
 
Oh, das ist schwierig. Weil gerade Demenzen so bunt wie ein Blumenstrauß sind.
Ich erkenne viele Symptome, die ich vom Menschen kenne, wieder. Wahrscheinlich fallen sie mir deshalb auch leichter auf.


  • Geistig: Orientierungsstörungen, Freigang ist oft nicht mehr möglich, aber auch im Haus kann es mal eng werden auf dem Weg zum Klo.
  • Gefühle: Hautkontakt wird wichtiger, Augen und Ohren sind oft schlecht. Nachts wird oft geschrien und vertrautes gesucht.
  • Sozialverhalten / Umgang: teils Rückzug, wegen Unsicherheit gegenüber anderen, teils lieber mitten in der Gruppe bleiben.

alle anderen Prozesse im Kopf, z. B. Tumoren oder Schlaganfälle. Die letzte Palliativpflege hier hatte wahrscheinlich Lymphome im Kopf. Die suchte immer das Klo, marschierte immer rechtsrum zur Wand, dann immer links an der Wand lang, bis sie es gefunden hatte. Wir hatten noch mehr Klos als sonst...

Durch die Orientierungsstörungen kommt es häufiger zu Unsauberkeit, gegen nächtliche Unruhe kann ein Nachtlicht helfen, manchmal auch ein begrenzter Raum, wie z. B. das Gästeklo oder eine große Hundebox.

nicht immer sicher weil Tierschutzkatzen, bei Tumoren früher, sonst eher jenseits der 15 Jahre.

Wie beim Menschen auch. Wenn man darauf eingeht, darauf achtet, ob Katz noch das tun kann, was Katz gewöhnlich tut (Fressen, Schlafen, Kuscheln, spazieren gucken, wenn spazieren gehen nicht mehr geht, vielleicht sogar noch kurze Spieleinheiten), dann gut. B

Nachtlicht, erhöhter Fressplatz, es darf auch ungesundes Futter sein, weil das oft stärker riecht und besser gefressen wird, feste Rituale, bei Unruhezuständen ggf. begrenzen, Treppchen, wenn Plätze wegen Umsetzungsstörungen in der Bewegung / im Springen nicht mehr erreicht werden.

viel ist Bauchgefühl und symptomorientiert.
Und: auf jeden Fall den Gang zum Tierarzt. Hier bekommen alle Oldies Schmerzmittel wegen verschiedener Knochenprobleme. Aber auch andere Erkrankungen verändern das Verhalten. Man wundert sich nach Behandlung oft, wo die scheinbare Demenz dann hin ist. ;)
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! :)
 
Wenn ich die Namen googel, finde ich 2 Ärzte der Neurologie Uni Köln. Bei dem dritten Namen kann ich mir eine Immobilienmaklerin, eine Tierärztin und eine Ärztin, die im Gesundheitsamt einer Nachbarstadt arbeitet, aussuchen.
Hallo, vielen Dank für den Kommentar. Sie haben recht, Josef Kessler und ich sind Neuropsychologen an der Uni Köln, mit Themenschwerpunkt Demenz, und Katzenbesitzer. Deshalb haben wir uns noch die Tierärztin Jana Westphal ins Boot geholt (https://www.linkedin.com/in/jana-westphal-b2436b231/?originalSubdomain=de).
 
Danke für die Rückmeldung.

Kann die Tierärztin nicht einen Fragebogen im Wartezimmer auslegen. Kann man sinnvoll die Zeit überbrücken. ;)
Und bei Einverständnis der Ausfüller nochmal nachfragen.

Eins halte ich bei dem ganzen Projekt eh für schwierig: man kann ziemlich viel reininterpretieren in die Tiere.
Ich entdecke bei einigen Katzen auch vieles, was ich von bindungsgestörten Kindern kenne. Die erlebe ich auch regelmäßig. Interpretation oder wieder Erkennen?
 
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