Chronische Darmentzündung - akut: Tipps für Wundsalbe gesucht

  • Themenstarter Omelly
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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #21
Vergiss das mit dem Trichter, hatte ich auch versucht, ist viel zu umständlich. Nimm die Hälfte der Leerkapsel einfach zwischen 2 Finger (am Besten über einer größeren Schüssel) und füll mit nem Löffel das Zeugs ein, klopf damit mehrmals kräftig ddrauf, dass es sich setzt. Ich mach das auch mit der 2. Hälfte so und dann stöpsel ich sie aufeinander. Wenn du es nur mit einer Hälfte machst, geht's wahrscheinlich einfacher, aber du hast halt weniger drin.

Na gut. Dann eben doch die schicken Latexhandschuhe... :D
 
A

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  • #22
Ich nehme immer die gute alte Penatencreme:)
 
  • #23
Bei wunden Hinterchen nehme ich generell nur Rotöl, das mehrmals täglich sehr dünn aufgetupft wird.
Vielleicht noch unterstützend mit verdünnter Bachblüte 'Crab apple' ebenso mehrmal täglich betupfen.

Alle genannten Salben sind meines Wissens auf Erdölbasis, deswegen halte ich sie nicht für unbedingt gut.



Zugvogel
 
  • #24
Als Substanz, die gut gegen verkrampfte glatte Muskulatur (Magen-Darm-Bereich ist glatte Muskulatur) hilft ist Buscopan.
Die Dosierung kann ich dir allerdings nicht mehr sagen, ein Pflegi mit starker Blasenentzündung hat das auch bekommen, damit sich die Blasenmuskulatur entkrampft.
Wichtig bei der Gabe ist, dass es nicht sofort abgesetzt wird, sondern ausgeschlichen über einige Tage. Sonst machen die Muskeln wohl wieder Zicken, wenn der Wirkstoff von jetzt auf Gleich verschwindet.
Buscopan müsste ein TA da haben, oder aber auch in der Apo zu kaufen sein. Ist ja auch für Menschen gedacht.

Für den wunden Pöppes hast du ja schon viele Lösungsvorschläge bekommen. Ich würde auch zu einer Salbe tendieren, die eventuell etwas desinfizierend wirkt, da grade am Darmausgang natürlich immer Bakterien sind, die die Wunde wieder verschlimmern können.
Eventuell wäre "Fucidine" noch eine Möglichkeit, das ist eine Creme, die es aber auch nur auf Rezept bekommt. Müsste dein TA dir geben, oder Rezept ausstellen lassen und in der Apo holen.

Alles gute dem armen Kerl. Das wird noch ein langer Weg, bis sein Darm wieder halbwegs ok ist. Ich drücke aber alle Daumen, dass das Schlimmste nun hinter euch liegt und es nur noch Aufwärts geht :)

Grüsse
neko
 
  • #25
Super Tipp - danke. Vor allem, wenn ich es direkt in der Apotheke bekomme und nicht erst irgendwo bestellen muss. Ich hatte mir jetzt auch schon ein spezielles Spray, namens VulnoPlant rausgesucht. Aber das muss ich erst bestellen. Werde ich trotzdem tun, aber Deinen Tipp bekomme ich schneller. Es muss halt etwas sein, was auch nicht wirklich eingerieben werden muss, denn er rastet bei der kleinsten Berührung in diesem Bereich inzwischen komplett aus. Das Gel hört sich sehr gut an dafür.
Und das Tyrosur kannste auch gleich für deine Verletzungen nehmen ... zwei Fliegen mit einer Klappe ;).

das Gel gibt es in 2 Grössen: 5 g und 20 g Tuben

Wenn du das Gel auf den Pöppes tupfst, zieht es auch schnell ein, ohne gross zu rubbeln / einzumassieren.
Bei Körperwärme wird es nämlich noch zusätzlich *leichter* ( keine Ahnung wie ich es beschreiben soll :oops: ).
Es kühlt auch angenehm.

Ich habe Tyrosur immer vorrätig und nehme es für alles ( Kratzer, Pickel - die sind am nächsten Tag fast weg, Schürfwunden, Klopperei*wunden* bei den Katzen - am nächsten Tag nüscht mehr zu sehen, spüren, selbst bei meinen Furnkelchen kommt das Zeuch drauf - schnelles Verschwinden der Entzündungszeichen ).
Bei meinem Hund habe ich das Gel sogar bei seinen Hot Spots genommen - am nächsten Tag wurde der Siff weniger und die HS sind schneller abgeheilt.

Tyrosur zerstört u. a. die Zellmembran von Bakterien.
 
  • #26
Ich nehme immer die gute alte Penatencreme:)
Oh, das würde jetzt hier gar nicht gehen. Die ist ja sehr zäh und muss wirklich gut eingerieben werden. Es tut ihm wirklich unglaublich weg im Moment.

Bei wunden Hinterchen nehme ich generell nur Rotöl, das mehrmals täglich sehr dünn aufgetupft wird.
Vielleicht noch unterstützend mit verdünnter Bachblüte 'Crab apple' ebenso mehrmal täglich betupfen.

Alle genannten Salben sind meines Wissens auf Erdölbasis, deswegen halte ich sie nicht für unbedingt gut.
Ist gespeichert - danke. Ob die anderen Salben nun auf Erdölbasis sind oder nicht, weiß ich gerade nicht. Insgesamt sind wir aber an einem Punkt, wo es nur noch darum geht, was am effektivsten und schnellsten hilft. Und wenn dazu eine Salbe gehört, die auf Erdölbasis ist, dann ist mir das derzeit einfach egal.

Als Substanz, die gut gegen verkrampfte glatte Muskulatur (Magen-Darm-Bereich ist glatte Muskulatur) hilft ist Buscopan.
...
Das ist zwar nicht das Mittel, welches gespritzt wurde, aber auch bei diesem meint die TÄ, dass man es mit viel Bedacht einsetzen muss. Bei einem kleinen, untergewichtigen Kater mit chronischem Darmproblem, kann sie nicht mehr so sicher dosieren und auch nicht ausschließen, dass das Mittel noch nicht vollständig abgebaut ist bis zur nächsten Spritze und dadurch dann überdosiert wird. Jetzt noch eine Darmlähmung wäre eine Katastrophe und ich soll ihr da einfach vertrauen. Wie gesagt, ich habe selbst schon ähnliches gelesen. Ich muss ihr da jetzt einfach auch vertrauen.

Eventuell wäre "Fucidine" noch eine Möglichkeit,...
Danke. Siehe meine Antwort an Cobra.

Alles gute dem armen Kerl. Das wird noch ein langer Weg, bis sein Darm wieder halbwegs ok ist. Ich drücke aber alle Daumen, dass das Schlimmste nun hinter euch liegt und es nur noch Aufwärts geht :)
Danke, das hoffe ich auch. Sein Darm wird nicht mehr völlig in Ordnung kommen - das weiß ich. Er soll einfach noch ein paar schöne Jahre mit guter Lebensqualität haben. Das wünsche ich mir.

Und das Tyrosur kannste auch gleich für deine Verletzungen nehmen ... zwei Fliegen mit einer Klappe ;).
:p Ja, es sind gestern noch welche dazu gekommen, sodass ich jetzt tatsächlich wieder meine Schutzhandschuhe für Maschinen ausgegraben habe. Wenn ich zulasse, dass er mich langsam hinrichtet, ist ja keiner mehr da, der ihm den Pöppes einschmieren könnte. ;)

Aber der Apotheker meinte heute auch, als er meine Hände sah, dass mir die Salbe auch nicht schaden könnte. :D

das Gel gibt es in 2 Grössen: 5 g und 20 g Tuben

Wenn du das Gel auf den Pöppes tupfst, zieht es auch schnell ein, ohne gross zu rubbeln / einzumassieren.

Cobra, Chemie hin oder her. Dein Tipp war jetzt echt Gold wert. Herzlichen Dank. Habe es heute besorgt und der Kleine wehrt sich überhaupt nicht. Er hat ja gestern noch auch kläglich miaut, sobald ich ihn hinten berührte. Entweder bevor, während oder nachdem er mich attackiert hat...:rolleyes:
Heute mit Tyrosur auf den Fingern merkt er die Berührung wohl kaum und spürt direkt den kühlenden Effekt. Er lässt es sich nicht völlig anstandslos gefallen. Aber es schmerzt ihn offensichtlich nicht, sondern er findet es nur überhaupt doof, dass er jetzt nicht mal dort in Ruhe gelassen wird. Er versucht ja auch seit jeher sofort abzuhauen, wenn er hört, dass ich die Feuchttücherpackung öffne, wenn er auf dem Klo war.

Zur Vorsicht lasse ich zwar im Moment noch einen Schutzhandschuh an, aber es scheint auf Dauer nicht nötig zu sein.

Calendula Tinktur hätte erst bestellt werden müssen, sonst hätte ich das auch noch ausprobiert. Aber ich bekomme ja in ein paar Tagen auch noch das Wundspray aus dem Shop. Insgesamt sollten wir damit gut versorgt sein.

Vielen Dank noch mal an alle. Ich finde es ganz toll, wie sehr hier Jeder seine Erfahrungen mitgeteilt hat und helfen wollte. Ich habe alle Vorschläge noch mal extra aufgeschrieben, denn es gibt sicher auch Situationen/Wunden, in denen es sich dann wieder lohnt auf ein anderes Mittel zurückzugreifen.

Ansonsten kann ich nur berichten, dass die Befunde heute noch nicht da waren. Dem Kleinen geht es aber insgesamt besser als gestern. Er frisst freiwillig Baby-Gläschen anstatt anderes Futter. Das macht er nur, wenn es nötig ist. Sein Bruder ist seit heute Morgen wieder "normal". Seit dem Klinikaufenthalt ist er ihn ja ständig angegangen und nur noch geklagt, gefaucht und geknurrt. Heute Morgen lagen sie dann wieder kuschelnd gemeinsam auf dem Kratzbaum. Auch das wird wohl dazu beitragen, dass er sich selbst wieder etwas besser fühlt. Die Allüren des Großen hatten schließlich geschlagene 6 Tage angehalten. Da es hier ja bei so etwas immer abgeht als würde man eine völlig neue Zusammenführung machen, wüsste ich zu gerne, ob der Große eigentlich aus seiner Sicht ständig einen neuen Bruder bekommt oder er ihn nach einiger Zeit einfach wiedererkennt, wenn der Geruch verflogen ist. Das wird aber für immer eines der vielen Rätsel meiner Miezen bleiben... :)
 
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  • #28
Omelly: Freut mich zu hören, dass es mit dem Tyrosur so gut klappt :).
Spätestens morgen müssten schon die ersten Besserungen zu sehen sein ( Rötung weg, Schwellung weg etc. ). Und er dürfte kaum noch merken, dass du ihm was drauf tust.

Und auch deine Blessuren sollten morgen schon nicht mehr entzündet aussehen *nick*.

Also wie schon mal erwähnt: Mir kommt nüscht anderes mehr in' s Haus.
 
  • #29
Kurzes Update:

Die Knallerei habe wir eben unbeschadet überstanden. Bin ja ohnehin zuhause geblieben wegen dem Kleinen. Normalerweise ist das gar nicht nötig, weil meine Kater echt kein großes Problem mit dem Böllern haben und sogar mit mir in den Garten kommen, um sich das Spektakel anzusehen.

Mein kleiner Kämpfer hat von gestern auf heute (damit meine ich 30.12. auf 31.12) eine sehr große Verbesserung seines Allgemeinbefindens erfahren. Er frisst wieder lieber Katzenfutter als Baby-Brei und das mit viel Appetit. Aber vor allem, kann er den Stuhl wieder halten und es vergehen teilweise Stunden zwischen Nahrungsaufnahme und Kotabsatz. Dieser ist zwar immer noch flüssig, aber nicht mehr wässrig und es kommt eben nicht mehr alles raus, sondern er verwertet offensichtlich wieder. Sein Pöppes sieht auch schon viel besser aus. Wir sind schon mit der Spielangel durch die Wohnung gesaust und insgesamt ist er jetzt so, bevor sich sein Zustand so verschlechterte, dass er in die Klinik musste.

Die große Frage ist aber immer noch, was ihm da widerfahren ist. Ein Schub einer chronischen Entzündung oder ein Infekt, der den angegriffenen Darm den Rest gegeben hat ? Die Befunde sind noch nicht da und vor Donnerstag brauche ich auch gar nicht erst damit rechnen.

Ich habe noch in der Nacht zum 30.12. einiges für ihn im Tiershop bestellt. Unter anderem Enterogelan, das Wundspray, Reconvales Tonikum und Aufbau-Kost von Hills und RC. Hatte unter "Bemerkungen" dann geschrieben, dass die Bestellung dringend ist, weil ich einen akut erkrankten Kater habe.
Am Mittag des 30.12. kam dann bereits die Versandbestätigung. Will hier keine Werbung machen, aber wenn man sich in Not fühlt, ist so eine Reaktion eines Shops echt unglaublich hilfreich. Da kann ich mich nur gerade sehr lobend äußern, zumal sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal den Zahlungseingang verbucht haben dürften.

Ich hoffe sehr, dass dieser Aufwärtstrend jetzt anhält. Es ist einfach eine enorme Erleichterung, dass man nicht jeden Tag Angst haben muss, dass er austrocknet und ihn wieder zum TA schleppen muss. Diesen Zustand haben wir jetzt überwunden und haben daher auch ein bisschen weniger Zeitdruck, was die Befunde angeht.

Ein gesundes Jahr 2014 für Euch alle !
 
  • #30
Ich kann Euch das folgende leider nicht ersparen, weil ich mich im Moment freu' wie Bolle.

Mein kleines Sorgenkind hat eben seit über einem Jahr zum ersten Mal wieder einen nahezu perfekt geformten Output abgesetzt. Ich musste ihm dieses Mal nicht helfen, er brauchte nicht eine Millionen Anläufe wie sonst und vor allem wurde ihm dabei nicht übel - also kein Erbrechen. Fast 20 Std. zwischen zwei Klogängen - das hatten wir hier auch schon Ewigkeiten nicht mehr. Ich kann es kaum glauben und habe jetzt nicht die geringste Ahnung, woran es liegt.

Eigentlich hat er nur ein einziges handfestes Medikament in der Klinik und dann anschließend noch bei mir bekommen: Das Antibiotikum.
Alles andere lässt sich unter Hilfsmittel abhaken, die ja auch helfen können. Aber die hat er ja immer mal zwischendurch bekommen, ohne dass sie zu diesem perfekten Ergebnis geführt hätten.

Ich muss das mit den Ärzten besprechen, aber im Moment kann ich das nur so interpretieren, dass seine IBD primär bakteriologischer Natur ist - er also eine Immunabwehr gegen die eigene Darmflora zeigt, die dann zu den Entzündungen führt. Wenn die Pathologie ebenfalls Hinweise in diese Richtung geben sollte, sind wir ein ganzes Stück weiter.

Jetzt reift wirklich die Hoffnung, dass wir das alles nochmal so in den Griff bekommen, dass er gut damit leben kann.
 
  • #31
Das ist doch supi :). Wie sehr man sich doch über wohlgeformte Kacke freuen kann :D.

Viell. hat er ja gar keine IBD, sondern eine hartnäckige bakterielle Infektion. Mir fielen dabei z. B. eine Überpopulation von / mit E - Colis o. ä. ein ? *grübel* :confused:
Und wenn dann das Immunsystem mal nicht ganz auf der Höhe ist ( Stress, Erkältung etc. ), dann machen die sich ein Fest und vermehren sich.
 
  • #32
Viell. hat er ja gar keine IBD, sondern eine hartnäckige bakterielle Infektion. Mir fielen dabei z. B. eine Überpopulation von / mit E - Colis o. ä. ein ? *grübel* :confused:
Und wenn dann das Immunsystem mal nicht ganz auf der Höhe ist ( Stress, Erkältung etc. ), dann machen die sich ein Fest und vermehren sich.

JAIN. ;)

Pathogene Keime hatte er auch schon und wurde auch entsprechend behandelt. Ist aber schon etwas her. Damals wurde er auch entsprechend nach Antibiogrammen behandelt. Die Kontrolluntersuchungen zeigten dann auch immer, dass er die Keime los war. Dennoch hat sich sein Verdauungsproblem nie wirklich gegeben und wurde trotzdem mit der Zeit immer schlimmer.

Man muss die Sache eher andersherum denken:

Sein Immunsystem ist schlecht und sein Darm durch die IBD permanent angegriffen. Dadurch haben pathogene Keime eine perfekte Ausgangsbasis sich anzusiedeln. Sie sind aber nicht das Ursprungsproblem.

Bei der bakteriologischen Ursache, von der ich spreche, geht es um eine Form der IBD, die dadurch ausgelöst wird, dass sich das Immunsystem gegen die eigene Darmflora richtet - gegen alle, auch die guten Bakterien.

Aber es ist ja auch nur eine vage Vermutung, die ich da habe. Diese würde allerdings auch erklären, warum Ausschlussdiäten hier keinen Erfolg brachten und selbst die exotischsten Fleischsorten nicht vertragen werden. Weil bei jeder Nahrungsaufnahme, insbesondere Proteinen und Fett, die Bakterien Samba tanzen und das Immunsystem sofort reagiert.

So oder so, die Pathologiebefunde werden hoffentlich Aufschluss geben. Jetzt bin ich erst mal froh, dass es ihm gerade so gut geht. Fast scheint es so, als hätte er dafür erst mal ganz unten sein müssen... :confused:
 
  • #33
Hm *grübel*.


Dann warten wir mal gespannt das Ergebnis der Biopsie ab *nick*.
Hoffentlich kommt ihr bald mal zur Ruhe.
 
  • #34
Hallo Omelly,

wie geht es deinem Kater heute? (sorry, den Namen hab ich gerade nicht parat). Ich hatte die ganze Story gelesen, tut mir echt Leid, dass es euch so doll erwischt hat. Du gibst ja hier selbst immer geduldig so gute Tipps und jetzt habt ihr so viel Mist an der Backe ... aber es klang ja schon danach, dass es jetzt bergauf geht, richtig?
 
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  • #35
Hallo Omelly,

wie geht es deinem Kater heute? (sorry, den Namen hab ich gerade nicht parat). Ich hatte die ganze Story gelesen, tut mir echt Leid, dass es euch so doll erwischt hat. Du gibst ja hier selbst immer geduldig so gute Tipps und jetzt habt ihr so viel Mist an der Backe ... aber es klang ja schon danach, dass es jetzt bergauf geht, richtig?

Hi Chrissi,

stimmt - da gibt man an einem Tag anderen Tipps und am nächsten geht's auf einmal bei einem selbst steil bergab...

Ich habe seit heute Morgen die Ergebnisse der Pathologie. Die durften mir jetzt nur von der Klinik zugemailt werden, weil eine Ärztin diese kurz mit mir besprochen hat. Aber keiner der bisher behandelten Ärzte hat Dienst. Ich muss bis heute Abend warten, um die Ergebnisse nun ausführlich zu besprechen.

Mein Kleiner hat eine leichte bis mittelgradige Gastritis, was überhaupt keine Überraschung ist, weil er sich die letzten Tage vor dem Klinikaufenthalt und auch noch danach ja regelmäßig erbrochen hatte.

Die einzige Besonderheit im Magenbereich ist, dass ein helicobacterähnlicher Keim gefunden wurde.

Die Darmbefunde lassen sich mit eine IBD vereinbaren. Er hat eine schwere chronische Colitis, also Entzündung des Dickdarms. Diese ist durch eine hohe Anzahl Lymphozyten geprägt. (Ich fasse gerade mal den pathologischen Befund in eigene Worte und kürze ab). Im Dickdarm befinden sich auch Erosionen, also sozusagen "Schürfwunden".
Der Pathologe weist darauf hin, dass andere Ursachen erst durch Eliminationsdiät (Futtermittelallergie) und mehrwöchige Antibiotikagabe (bacterial overgrowth) ausgeschlossen sein müssen, um nun von einer IBD auszugehen. Da wir Beides bereits mehrfach hinter uns haben, steht die Diagnose also eigentlich fest.

Das ist aus meiner Sicht gut so. Ich "freue" mich auch eigentlich über das Ergebnis, denn mit den Symptomen, den im Ultraschall vergrößerten Lymphknoten und großer Blutungsneigung der Schleimhäute während der Spiegelung, war jetzt auch ein Lymphom oder eine Darmleukose im Bereich des Möglichen.

Nun stehe ich allerdings doch wieder vor einer schweren Entscheidung, wegen des Helicobacter. Normalerweise würde ich da immer behandeln, auch wenn es sehr umstritten ist, ob dieser Keim bei Katzen überhaupt pathologisch wirkt. Nun sind seine Symptome aber nicht helicobacter-typisch. Im Vordergrund steht da normalerweise Übelkeit und Erbrechen. Bei ihm ist es aber so, dass er das Erbrechen nur im Katzenklo durch das starke Pressen beim Kotabsatz zeigt. Es wird also 100%ig mechanisch ausgelöst.
Der Magen ist ja auch nur leicht mitgenommen. Auch Lymphfollikel sind nicht vorhanden. Das alles spricht eigentlich dafür, dass in seinem Fall der Helicobacter ein reiner Zufallsbefund ist.

Tatsache bleibt jedoch, dass er allein durch die Antibiotikagabe der vergangenen 10 Tage eine wesentliche Verbesserung all seiner Symptome erfahren hat. Allerdings ist der Kotabsatz nun nicht kontinuierlich fest. Im Moment wechselt es über Tag stetig ab.

Heute Abend werde ich mit seiner "Stammtierärztin" der Klinik sprechen, die endlich wieder da ist. Und dann müssen wir das alles erst mal ausführlich besprechen.
Ich persönlich tendiere aber stark dazu, nächste Woche eine Cortison-Therapie zu beginnen, um ihn erst mal entzündungsfrei zu bekommen.
 
  • #36
Tatsache bleibt jedoch, dass er allein durch die Antibiotikagabe der vergangenen 10 Tage eine wesentliche Verbesserung all seiner Symptome erfahren hat. Allerdings ist der Kotabsatz nun nicht kontinuierlich fest. Im Moment wechselt es über Tag stetig ab.
Würde aber für eine Bekämpfung der Heliobacter sprechen.
Der DF allerdings könnte wiederum eine Reaktion auf die AB sein.

Bei Menschen gibt man ja AB + Omeprazol zur Behandlung der H. - Infektion über einen bestimmten Zeitraum.

Wäre viell. nochmal ein Denkanstoss für euch.
 
  • #37
Cobra, das Problem ist, dass sich immer wieder irgendwelche Bakterien bei ihm breitmachen und sein Grundproblem ja nicht der Magen ist, sondern der Dickdarm.

AB bekommt er seit Montag nicht mehr, so dass ich nicht davon ausgehe, dass er jetzt Durchfall durch das AB bekommen hat. Vielmehr dürfte der kurzfristig durch das AB besser geworden sein - aber eben nicht kontinuierlich und stabil.

Die Frage ist, ob man immer wieder Flächenbrände bekämpft oder dem Kater jetzt endlich mal wieder Lebensqualität verschafft. Wenn er längere gute Phasen zwischendurch hätte, wäre es auch etwas anderes. Die hat er aber nicht. Er ist seit langer Zeit krank - nur dass es nun kürzlich absolut extrem wurde.

Helicobacter verursacht auch nicht chronische Dickdarmentzündungen, sondern allenfalls Magensymptome.
Er bekommt zwar auch seit einer guten Woche Omep, aber das AB ist Baytril. Das wirkt eigentlich nicht gegen Helicobacter.

Ach, es ist ein Kreuz. Natürlich will ich ihm nicht ohne Notwendigkeit Cortison zumuten. Aber er kämpft schon so lange und muss auch einfach mal zur Ruhe kommen.
 
  • #38
Hm *nachdenk*.

Sprich deine TÄ mal darauf an:
http://www.biofitt.com/Produkte/Org...rchfall.html?gclid=CKaupLCr4rsCFctb3godd2EALQ

Wird bei Menschen mit chron. Darmentzündungen ( auch M. Crohn ), DF, C. Ulcerosa, Reizdarm etc. gegeben.

Viell. könntet ihr so das Cortison umgehen bzw. wirklich nur im Acutschub geben.


Viell. findest du hier noch ein paar Denkanstösse:
Medikamente mit den Wirkstoffen Sulfasalazin (Handelsnamen: z.B. Azulfidine®, Colo- Pleon®, Pleon® RA, Salazopyrine®, Sulfasalazin HEXAL®, Sulfasalazin-Heyl®, Sulfasalazin medac®) und Mesalazin (Handelsnamen: z.B. Asacolitin®, Claversal®, Pentasa®, Salofalk®) sind die meist genutzten Salicylate.

...


Bei noch schwereren Verläufen des Morbus Crohn werden ergänzend oder anstatt der Glukokortikoide Medikamente verordnet, die das Immunsystem verändern; dies sind vor allem Präparate mit dem Wirkstoff Azathioprin. Azathioprin kann bei Patienten mit kortisonabhängigem oder chronisch-aktivem Verlauf und bei Patienten mit Fistelleiden auch zur Erhaltungstherapie verwendet werden. Es wirkt aber erst nach drei bis sechs Monaten der Einnahme. Mit den TNF-alpha-Antagonisten Infliximab (Handelsname: Remicade®) und Adalimumab (Humira®) stehen hochpotente Medikamente für besondere, schwere Krankheitssituationen zur Verfügung, die aber wegen des möglichen Nebenwirkungsrisikos nur als Mittel der dritten Wahl bei hochgradig aktivem Morbus Crohn eingesetzt werden.
http://www.dccv.de/crohn-colitis/therapie-behandlung/aktueller-stand-der-therapie-morbus-crohn/

Manchmal können Medikamente aus der Humanmedizin Wunder wirken, bzw. einen erhofften Erfolg, bzw. besseren Erfolg als Tiermedikamente versprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #39
Hi nochmal Omelly,

ich habe bei Cosmo das mit dem Kortison auch sehr lange abgewogen (abgewägt? Steh gerade auf dem Schlauch ;)) und hatte ziemliche Zweifel. Meine TÄ übrigens auch. Ich finde jedoch, dass es nicht das "Teufelszeug" ist, von dem man hier im Forum oft liest. Aber das weißt du ja. Bei Cosmo war es auch so, dass er endlich mal zur Ruhe kommen musste und die positive Wirkung war unglaublich. Wir sind ja immer noch beim Ausschleichen, aktuell kriegt er 2,5 mg Prednisolon am Tag.

Mit Bedacht eingesetzt und mit guter Betreuung finde ich Kortison nicht "schlimm" in dem Sinne. Es ist halt ein sehr potentes Medikament mit möglicherweise (!) großen Nebenwirkungen, daher muss man es kontrolliert einsetzen und bei längerfristiger Gabe in kleinstmöglicher Dosis. Aber wenn es die Lebensquali extrem verbessert ... über einen Zeitraum geben heißt auch nicht "für immer geben".
 
  • #40
Erstmal schliesse ich mich ChrissiCooper an, Kortison mit Vorsicht und Bedacht, kann manchmal schon eine erholsame Ruhe pause bringen.
Ich gebe hier 2x 0,5 mg Prednisolon die Woche, weiter runter komme ich nicht. habe aber mit 5mg pro Tag vor 3 oder 4 Jahren angefangen.

Und dann fällt mir zu dem Thema noch ein (ich gestehe, ich habe nicht den ganzen Thread gelesen!): ich kenne es aus der Humanmediziner, dass Reizdarm, Darm-Entzündungen & Co oft Folgen haben z.B. Unverträglichkeiten ...
Es gibt aber auch Ernährungswissenschaftler, die sagen, dass die Darmprobleme die Folgen von unerkannten Unverträglichkeiten sind!
Ein gereizter empfindlicher Darm ist dann natürlich sehr empfänglich für allerlei Bakterien ...

Manchmal lohnt es sich alles auf den Kopf zu stellen und alles noch mal von der anderen Seite zu betrachten.
Wie gesagt, ich habe Deine Geschichte nicht von Anfang an verfolgt, aber meine eigenen Erfahrungen zu dem Thema (....).
 

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