... bitte ich um mehr Sachlichkeit.
Schön, dass die persönlichen Angriffe entfernt wurden.
passend dazu:
Foren-Evolution, oder wie kann ich polarisieren!?
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen näherte sich die Art einer „Urkatze“ vor mehr als 4000 Jahren deshalb dem Menschen, da es in seiner Nähe durch Lagerhaltung von z.Bsp. Getreide leichter war, an die für eine Katze lebensnotwendige Beute wie Ratten und Mäuse zu gelangen. Es entstand eine praktische Symbiose, von der sowohl Mensch als auch die Katze beiderlei Vorteile hatten.
Auch Mohammed forderte auf, alle Tiere gut zu behandeln. Katzen gelten im Islam als rein und es ist generell verboten Raubtierfleisch zu essen. In einem
Hadith heißt es: (Der Prophet hat gesagt) „Alle Tiere, die Reisszähne (Eckzähne) haben, sind
haram“. Noch heute gelten Katzen u.a. in UAE als Gottheit und da man in dieser Region früher in keiner Weise auf die Population eingriff, ist es auch nicht verwunderlich, dass viele sogenannte Rassestandards aus dem arabischen Raum, dem Orient (Kartäuser) und Fernost (Siam) abstammen. Die hiesigen Züchter sollten also dankbar sein, dass es zwischen dem Jahr 800 und
1350 nicht damals schon solche hier vorherrschenden Forenmeinungen gab oder nachfolgend erörterte Zustände gab.
Seit dem frühen Mittelalter schwang sich der ach so vernunftbegabte zentraleuropäische Mensch aus religiösen Gründen auf, ein erstes grausames Kapitel der Katzen einzuläuten. Das Christentum betrachtete das Tier als die Verkörperung des Heidnischen und trachtete nach ihrer Ausrottung. Ihr Atem würde Pest verbreiten und der lautstarke Verpaarungsakt impliziere ein unmoralisches Menschenverhalten. Kurz: Ein Objekt des Satans, gierig nach Beute (Jagdtrieb), unzüchtig, hinterhältig (vom Wortstamm; ketzerisch) und faul (lange Schlafenszeit). Nach 400 Jahren der„Katzen“verfolgung änderte sich dies erst nach der Reformation. Doch selbst heute hält sich insbesondere in Bezug auf schwarze Katzen ein sehr hartnäckig überlieferter Aberglaube.
Nun wurde 1887 der weltweit erste Katzenliebhaberverein gegründet. Ich will auch nicht unerwähnt lassen, dass das Gründungsmitglied als Publizist und erlernter Kupferstecher ein einfacher Künstler war. Wie bei Künstlern üblich legte er fest, was (für ihn) „schön“ ist und wie es zu begutachten ist. Die Grundlage dafür: „Our cats and all about them: their varieties, habits, and management, and for show, the standard of excellence and beauty” kann man im Original noch heute in einer
Onlinebibliothek nachlesen.
Was nun durch den europaweiten Gründungsboom solcher Vereine geschah, ist doch bekannt. Jeder (Verein) wollte nun das einzigartigste, schönste und beste Tier präsentieren. Für jedes noch so egoistische Ziel war kein Importtier zu weit und keine Einkreuzung zu abwegig. Es entstanden unzählige Standards, die – falls sie in kein bisheriges Raster passten – zu einer neuen Rasse geschlagen wurden (siehe auch Nebelung). Will man von verantwortungsvollem Umgang sprechen, gäbe es keine platten Nasen und teils taube und weiße oder gar nackte Katzen (die Natur hätte so was schon von vornherein als nicht überlebensfähig ausgedünnt). Es gäbe aber auch keine vollen Züchtervitrinen, deren Best-Of-Plastikmüll keine Sau … ähm, Katz’ interessiert. Einfach, narzisstisches Gehabe!
Doch im Rahmen des globalen Handels ist es heute möglich aus fast jedem Kontinent ein Tier zu überführen, was einem gefällt – auch um noch eine neue
Zucht(standard) zu kreieren. Da es bei diesen Kreationen genbedingt auch immer wieder Rückschläge gibt: Katze ja, aber passt auch wieder nicht so richtig … also ab in den Verkauf als Liebhabertier. Beim nächsten Wurf wird es für die Ausstellung schon reichen!?
Klar, dass solche Akteure (Zitat: „Ich gehöre zwar selbst der Gilde der "Rassekatzenzüchter" an, …“,
Quelle) die allgemeine Kastrationspflicht fordern, da es sonst kaum noch Abnehmer gäbe. Abnehmer, die die „Produktion“ noch anfälligerer und noch abartiger Rassen fördern.
Seit dem Jahr 2000 sind deutsche Labors in der Lage Erbgut von Katzen mit einer inzwischen hohen zweistelligen Anzahl von Mutationen diagnostizieren zu können u.a. Progressive Retinaatrophie (PRA), GM-Gangliosidose (GM), hypertrophen Kardiomyophathie (HCM) oder Polyzystische Nierendegeneration (PKD). Seitdem verhindern dieses Screening zwar aus Sicht der Tierschützer unnötiges Leid. Die Ursache der bei (vereinshervorgebrachten) rassetiergehäuften Vorkommen jener erblichen Erkrankungen ergründen sie nicht. Stattdessen wird damit Geld der Vereinsmitglieder in den Wirtschaftskreislauf der Labors gepumpt, die sich in ihren Satzungen dem Gen-Screening bei bestimmten Rassen (Auswahl: PRA bei Abessinier, GM bei Korat, HCM bei Ragdoll; PKD bei Perser) unterwerfen.
Bei dieser Abfolge geht es nicht um das Tier, sondern um Egoismus des Menschen, denn genau jener Egoismus führte erst dazu, dass man bei bestimmten Rassen unzählige Tests und Untersuchungen benötigt, ehe Katze und Kater „Hochzeit“ feiern können dürfen – fast vergessen! … sofern die Forenteilnehmer hier zustimmen.
Im alten Ägypten hätte da - und heute auch keine Bauernhofkatze - vorher auch keiner gefragt.
Suse