ich sehe das ja nicht anders.
ich wollte nur ausdrücken, vllt habe ich das nicht gut hinbekommen, das es eben nicht die Papiere sind die eine Garantie geben.
Mir gefällt auch nicht das man die Zuchttiere wenns zu alt ist abschiebt, aber das kenne ich aus den Hundevereinen, viele Züchter haben keine Bindung zum Tier.
Jepp, die Papiere sind nur der erste Schritt eines langen Weges, nur ein kleiner, aber wichtiger/entscheidender Teil des Gesamtpaketes, sozusagen die Minimalbedingung.
Wenn du ein ungeimpftes, krankes oder völlig verflohtes Tier von einem Züchter kaufst oder von diesem nach Strich und Faden belogen wurdest, kannst du dich an den Zuchtverband wenden, der dann hoffentlich das Gespräch mit dem Züchter sucht und diesen ggf. aus dem Verband ausschließt. Du hast i.d.R. einen Ansprechpartner, wenn es ein schwerwiegendes Problem gibt, das sich nicht mit dem Züchter direkt lösen lässt.
Bei Snow dagegen konnte ich, als die HCM-Diagnose stand und es extrem wichtig gewesen wäre, die Produzenten dieser Katze zu finden und über die Erkrankung zu informieren, damit die direkten Verwandten von Snow nicht mehr zur "Zucht"/Vermehrung eingesetzt werden, keinerlei Angaben über Snows Herkunft im Impfpass finden. Dieser war an die erste Besitzerin ausgestellt (Snow war also vermutlich auch ungeimpft weggegeben worden) und der Name der Vermehrer (die dort als Züchter eingetragen worden waren) war unkenntlich gemacht worden. Ich konnte also auch niemanden über die Krankheit informieren, damit verwandte Katzen untersucht und behandelt sowie aus der Zucht genommen werden konnten. Das Problem hätte ich bei einer Rassekatze nicht gehabt. Vor HCM schützt bislang auch kein Stammbaum, aber zumindest nehmen
seriöse Züchter betroffene Tiere und deren Nachkommen und Geschwister aus der Zucht. Und zumindest sind sie zu erreichen. Sie stehen mit ihrem Namen für die "Qualität" ihres Produktes oder sollten es zumindest - aber wieviele Vermehrer waren zwei Tage nach dem Kauf, als Giardien und Flöhe nachgewiesen wurden, unter ihrer Handynummer auf einmal nicht mehr zu erreichen?
Das ist nur ein Teil des Problems Vermehrer. Dazu sind sie oft Produzenten der Billigware Katze, die mit 6-8 Wochen abgegeben wird, ungeimpft, oft nichtmal entwurmt, krank, im Zweifelsfall nicht mehr zu erreichen... Sicher, in der Theorie gibt es Vermehrer, die es genauso gut oder besser machen als jeder Züchter, die impfen und entwurmen und erst mit 16 Wochen abgeben, die angeblich auf FIV und FeLV testen und sogar HCM-Schalls machen lassen (ah ja, mehrere hundert Euro Untersuchungskosten für einen einmaligen Wurf??? Applaus...wenn das stimmt, haben diese Leute meinen Respekt) aber ich kenne niemanden, der das nachweislich so gemacht hat bei einem einmaligen oder mehrmaligen Hauskatzen- oder Mixwurf. Und gerade die "meine Katze soll einmal werfen"-Leute wissen über Dinge wie FIV und FeLV, Blutgruppenunverträglichkeit usw. oft nichtmal, dass es das gibt, und gehen ein hohes Risiko ein, kranke Tiere zu produzieren. Auch mein Kindheitskater wurde mit 10 Wochen abgegeben und hatte Verhaltensstörungen, nicht weil er schlecht aufgezogen wurde, sondern weil wir alle es einfach nicht besser wussten und dachten, dass ein großer selbstständiger Kater mit 10 Wochen keine Mama mehr braucht.
EIn Züchter muss meiner Meinung nach alles besser machen, durchgeimpfte, entwurmte, mindestens 12 Wochen bei der Mutter aufgewachsene Kitten sind die Minimalvariante. Nach oben ist ganz viel Raum, z.B. für Frühkastra (würde ich als Züchter machen), Schall und ggf. Genteste (würde ich als Züchter machen), hochwertiges Futter (mache ich, obwohl ich nicht züchte) usw usf.
Ich würde mir wünsche, dass Papiere irgendwann tatsächlich ein hochwertiger Qualitätsnachweis, quasi ein Garant für eine weitgehend gesunde, perfekt aufgezogene Katze, die auch nur in entsprechend gute Hände vermittelt wird, und würde Kitten auch nur noch bei einem solchen Züchter kaufen. Bei einem Kastraten werd ich die Katze vom seriösen Züchter nehmen, die charakterlich am besten zu Indi passt, auch wenn der Züchter meine extrem hohen Ansprüche nicht 100% erfüllt, sondern nur zu 80 oder 90%.