Bissiger Kater

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Staila

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22. September 2014
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Hallo zusammen

Ich weiss nicht richtig wie weiter mit meinem schwarzen Kater Nairin. Er hat ab und zu aggressive Phasen. Ich geh davon aus dass er eifersüchtig ist oder er irgendwas von früher noch verarbeiten muss....:verstummt:
Zu seiner Vorgeschichte:
Er wurde in eine Familie aufgenommen mit einem Kleinkind. Wo er geboren wurde, weiss ich nicht. Wann er in die Familie kam, leider auch nicht. Diese Familie hat ihn dann irgendwann mit 4 Monaten einfach vor die Tür gesetzt, da er angeblich dem Kleinkind zu "gefährlich" wurde.:reallysad: Die Nachbarn haben ihn aufgenommen und suchten einen neuen Platz für ihn. Sie hatten schon 3 Katzen. Darum nahmen wir ihn auf, da unser grauer Kater sehr scheu und alleine war. Untereinander haben die zwei es auch recht gut. Natürlich... viel Geraufe und Gebeisse... aber ist ja der natürliche Spieltrieb der Kater. Dass jeder von ihnen nun einen Kumpel hat, ist auch die beste Lösung. Keine Frage. Sie sind gleichgeschlechtlich und haben 2 Monate Altersunterschied. Beide kastriert. Also eigentlich ideale Voraussetzungen.:yeah:
Spielmöglichkeiten haben sie zu Hauf, liegen auch viele Spielsachen der Kinder herum, Lego Duplo, Bälle, Korkzapfen usw. Auch spielen wir genügend mit ihnen meiner Meinung nach. Nairin lassen wir auch jeden Tag nach draussen, wenn er will. Und das ist mehrmals am Tag. Er lässt sich nur streicheln, wenn er will. Vielmals liegt er lieber einfach 1m neben mir auf der Couch. Er sucht die Nähe schon gar nicht. Ab und zu will er aber gekrault werden, und das verwehr ich ihm auch nicht. Und so ca. 2 mal am Tag hat er dann seine Attacke. Da befällt er alles was ihm in die Quere kommt. Langsam mach ich mir Sorgen, da er mich heute morgen angesprungen hat, und sich voll in meinen Unterarm festgebissen hat. Tat ziemlich weh! Immer wenn er seinen Lauerblick drauf hat, wissen wir, jetzt aber in Deckung. Dann hat er ganz grosse aufmerksame Augen und ist bereit zum Sprung.
Ich geh davon aus dass er eifersüchtig ist? Mein Grauer scheuer Kater mutiert nämlich langsam zum Schmusekater und sucht viel meine Nähe. Mir ist aber bewusst, dass ich Nairin nicht vernachlässigen darf und geb mir ja alle Mühe. Er kann einfach richtig launisch sein.
Vielleicht geb ich mir ja die Antwort schon selbst, wenigstens was das Gebeisse heute morgen betrifft. Gestern abend habe ich ihn nämlich zum Schlafzimmer raus getragen, da wir in Ruhe schlafen wollten. Das fand er überhaupt nicht witzig. Denn wenn die Kater drin sind, können wir die halbe Nacht kein Auge schliessen und müssen immer schauen, dass wir alle Körperteile schön unter der Decke versteckt halten.
Naja, denkt ihr nun... ist doch kein Problem. Lasst doch einfach wirklich die Türe offen. Kann es aber sein, dass der Kater der Herr im Haus ist? Ein Stück weit darf er das schon :D. Aber nur grad eine Privatsphäre werde ich wohl doch noch haben dürfen! Habt ihr mir einen Tipp was ich tun soll? Ein lautes NEIN nützt überhaupt nichts.

Danke euch schon mal und bis bald....
Staila
 
A

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Vermutlich ist der Kater zu früh weg von der Mutter und war dann allein bei den ersten Besitzern. Das bedeutet, er hat einen Teil seiner Erziehung verpasst. Nämlich den, von Mutter/Geschwistern in die Schranken gewiesen zu werden, wenn er zu heftig rauft.
Wie lange ist er jetzt schon bei Euch? Vielleicht erzieht ihn Euer Grauer noch ein bisschen. Ansonsten wirst Du sicher noch Erziehungstipps von Experten bekommen.
 
Wir haben den Schwarzen seit Oktober, also jetzt ca.4 Monate. Nirin haben wir aber eigentlich als sozialisierten Kater dazu genommen damit Grischin, unser Grauer vom Schwarzen lernt. Ich denk umgekehrt wirds nicht der Fall sein. Der Schwarze ist schon recht der Chef im Haus und der Graue mzss vielmals unten durch oder bei den Aggressionen herhalten wenn ichs nicht tu..... Aber sie habens eigentlich schon gut.
 
Wende dich doch mal an Ina1964 hier im Forum.
Sie ist unsere Bachblütenspezialistin. Ich denke sie kann euch helfen.
 
Vielen Dank für eure Tipps. Werde mich da mal rein lesen und das mit den Bachblüten hatte ich auch schon im Hinterkopf....sehr gut....:)
 
Ein ähnliches Problem hat meine Mutter mit einem ihrer Kater. Beides Fundkater. Hugo mit 6 Wochen, Paule mit 3 Wochen und sehr krank.

Beide haben es geschafft, Paule musste ein Auge entfernt werden.

Hugo ist ein sehr lieber und anhänglicher Kater, Paule ist ein Wildfang. Sie passen nicht wirklich zusammen, aber sie spielen trotzdem.

Paule hat auch manchmal seine "5 Minuten" und geht Beine oder auch Arme/Hände an. Meine Mutter sieht teilweise aus und ich hatte auch schon öfters das Vergnügen. Auf ein energisches NEIN hört er sehr selten.

Nun habe ich eine Tierpsychologin eingeschaltet. Sie kommt morgen. Bin gespannt, was sie sagt und wie wir bzw. meine Eltern hauptsächlich uns zu verhalten haben.

Wenn Interesse besteht, berichte ich hier darüber. Vielleicht sind da Ansätze da, die auch Du verwenden kannst.
 
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Das klingt sehr interessant. Würde mich sehr freuen, über einen Bericht was die Tiertherapeutin deinen Eltern geraten hat. Ich hab Nairin gestern extra viel Zuwendung geschenkt und dann gings. Heute war ich den ganzen Tag unterwegs und dementsprechend hatte er sehr schlechte Laune. Dazu kam noch dass während dem Fernseh schauen, Grischin mir auf den Schoss sass und er beleidigte Leberwurst spielte und weit weg beim Esstisch auf dem Stuhl lag. Als ich ihm dann Aufmerksamkeit schenken wollte, hat er sich regelrecht in meinen Arm festgebissen. Es tat nicht sonderlich weh, da ich einen dicken Pullover an hatte und liess ihn einfach mal machen und ignorierte ihn. Er hat etwa eine Minute ausgeharrt. Ich blieb aber ruhig. Dann packte er nochmals zu.... irgendwann kam dann Grischin dazu und somit hatte er ein nächstes Opfer gefunden. Er liess sich nicht trösten. Auch jetzt nicht. Ich glaub ich hab einfach einen äusserst launischen und eifersüchtigen Kater. Nun wwrde ich mich mal mit dem Thema Bachblüten befassen....
 
Moin! :)

Was wir uns schon gedacht haben, hat die Psychologin auch bestätigt: Paule ist absolut unsozialisiert. Er kommt zwar mit anderen Katzen klar, aber kennt seine Grenzen nicht, da er halt schon mit 3 Wochen von Geschwisterchen und Mama getrennt wurde (warum auch immer).

Tipps von der P.: Auslasten, auch geistig. Fummelbretter jeglicher Art verwenden, clickern ist sehr zu empfehlen.

Versuchen, die Situation abzuschätzen, wenn er kurz vor einem "Anfall" steht, und dann vorher abbrechen bzw. sofort weg gehen oder ablenken. Dafür hatte sie eine Gerte mit. Und es hatte geklappt. Paule guckte schon wieder so, als wolle er meinem Vater an die Füße, da hat sie ihn sofort mit der Gerte abgelenkt und alles war gut. Er hatte dann vergessen, was er eigentlich wollte.

Das Thema Zylkene und auch Bachblüten wurde angesprochen. Auch eine Möglichkeit, den kleinen Kerl etwas ausgeglichener und "ruhiger" zu machen. Aber wir werden es zunächst mit den anderen Tipps versuchen.

Wir bekommen noch einen Bericht. Mal schauen, wie sie alles zusammenfasst. Sollte ich darin noch etwas interessantes finden bzw. etwas vergessen haben, melde ich mich hier noch einmal.
 
  • #10
Guten Morgen,

ich hab zwar keine Probleme mit meine beiden Zwergen aber ich muss doch jetzt mal aus reinem Interesse fragen.

Was kostet denn so ein Besuch von so einer Tierpsychologin?

LG

Matthias
 
  • #11
Das ist sicherlich unterschiedlich. Bei uns sind so die Preise

Telefonischer Erstkontakt / Terminvereinbarung -
Bearbeitung des Fragebogens zur Anamnese 10 €
Individuelle Einzelberatung im Hausbesuch / Dauer 1,5 - 2,5 Stunden / Erste Beurteilung vor Ort 40 € je Std.
Schriftliche Erstellung eines ausführlichen Therapieplans
Folgetelefonate zur Überprüfung des Erfolgs der Maßnahmen 20 €
Bachblütenempfehlung im Rahmen eines Hausbesuchs 12 €
Beratung am Telefon, je 15 Minuten 7,50 €
Anschaffungsberatung
Zusammenführung von Katzen
Beratung zur artgerechten Haltung Je nach Aufwand
Anfahrt je km 0,33 €
 
  • #12
Kling interessant was die Tierpsychologin sagt. Klingt eigentlich auch logisch. Nur hab ich bis jetzt wirklich falsch reagiert. Ich versuchte mich aus der Situation zu retten und nicht den Kater abzulenken. Muss ich gleich ausprobieren bei der nächsten Attacke :)
 
  • #13
Ich habe den Bericht da. Ich stelle ihn hier mal rein. Vielleicht kannst Du daraus noch etwas entnehmen.

Auswertung des Gesprächs am 21.01.2015 mit
Familie XXX und Frau XXX

Problem: Aggressives Verhalten von Kater Paule
• Kater Paule greift die Katzenhalter unvermittelt an und beißt, bzw. nutzt die Krallen.
Mögliche Ursachen
☼ Umgerichtete Erregung im Zusammenhang mit Spiel /Jagdverhalten
☼ Kater Paule ist möglicherweise nicht ausgelastet, seine Energien stauen sich und entladen sich plötzlich im Angriff.
☼ Kater Paule ist ein eher unsicherer Katzencharakter.
☼ Fehlende Sozialisation in der Katzenkinderstube (mit 3 Wochen von Hand aufgezogen).
☼ Er hat teils Kommunikationsprobleme (hat die Katzensprache nicht ausreichend gelernt) mit den beiden anderen Katzen im Haushalt. Katze Emma und Kater Hugo sind jedoch sehr geduldig und großzügig mit ihm.

Therapieziele
1. Kater Paule ist ausgelastet und entspannt.
2. Kater Paule gewinnt an Sicherheit und Selbstbewusstsein.
3. Kater Paule greift seine Menschen nicht an.

Therapievorschläge
Spieltherapie
das ist ein gezieltes Spiel mit der Katze. Zu festen Zeiten durchgeführt wird es zum schönen Ritual für die Samtpfoten. Diese besondere Zeit mit ihrem Menschen stärkt auch gerade unsichere Katzen.

Möglichkeiten: Spiele, die den Beutefang imitieren sind bei Katzen sehr beliebt. Laserpointer (mit Beutebelohnung), Spieleangeln, Reitgerte wecken den Beutefanginstinkt und Paule kann Konzentration und Schnelligkeit trainieren.
Futterspiele, wie zum Beispiel einen Karton mit zerknüllten Zeitungen, Bällen usw. füllen und einige Leckerlis vor den Augen der Katze drüberstreuen.
Fummelbretter, selbstgebastelt oder gekauft (z.B. cat activity fun board und/ oder turn around der Firma Trixi) sorgen für Abwechslung und Ablenkung. Wichtig ist dabei, dass sie genügend Möglichkeiten haben mit ihren Pfoten zu arbeiten (artgerechtes Verhalten beim Beutefang). Durch die Pfotenarbeit muss sich Paule konzentrieren und „anstrengen“, um an das begehrte Futter zu kommen. Für diese Aktivitäten braucht er Energien. Das ist für so junge Kater wie Paule sehr wichtig, um danach auch wieder entspannen zu können.

Für Paule hat das Spiel noch eine andere Wirkung. Konzentration und Erfolg bei der Jagd auf die Spielmaus oder ein anderes Spielzeug haben einen stressreduzierenden Effekt und erhöhen das Selbstbewusstsein der Katze. Paule sollte der Erfolg leicht gemacht werden und viel Lob verteilt werden.

Besonders für ihn, aber auch für Hugo und Emma bietet sich das Clickertraining an. Katzen lernen gerne, es fordert sie umfassend und sie genießen den Erfolg. Ganz nebenbei festigt sich die Bindung zwischen Katze und ihren Menschen. Man kann der Katze Tricks beibringen oder sie können alltagstaugliche Verhaltensweisen lernen. Clickertraining macht jeder Katze Spaß, egal ob Freigänger oder Wohnungskatze. Durch die garantierten Erfolgserlebnisse gewinnen verunsicherte Katzen wieder an Sicherheit und nicht ausgelastete, sehr aktive Katzen lernen sich besser zu kontrollieren.

Grundsätzliches Verhalten beim AngriffPaule soll lernen, dass sein Verhalten nicht mehr zum Erfolg führt.
Das heißt: keine Reaktion (Kein Schimpfen, Jagen, ….), sondern sofortiger und absoluter Kontaktabbruch. Das ist sehr schwierig, weil er auch durch den Angriff seinen Menschen Schmerzen und Schrecken verursacht. Am besten das Zimmer wechseln, Tür zu wenn möglich. Bis sich die Situation wieder beruhigt hat.

Ein Erfolg wird sich nur einstellen durch absolute Konsequenz des Halters Grundsätzlich gilt, dass jedes grobe Verhalten mit sofortigem Kontaktabbruch beantwortet wird.
Paule ist ein sehr menschenbezogener Kater und wird auf diese Weise lernen, welches Verhalten ihm nützt (das wird er wiederholen) und welches Verhalten ihm nichts einbringt (das wird er einstellen).
Bei friedlichem Verhalten bekommt er freundliche Aufmerksamkeit, bei grobem Verhalten folgt der sofortige Kontaktabbruch.

Durch gute Beobachtung kann man an der steigenden Anspannung des Katers einen drohenden Angriff möglicherweise erkennen. Ist die Anspannung noch nicht so hoch, sollte Paules Aufmerksamkeit mit etwas Interessantem (z.B. Reitgerte als Beute) umgelenkt werden.

Eine weitere Möglichkeit Paules Frustrationsschwelle zu erhöhen:
Fütterungsrituale verändern
Hunger kann die Reizbarkeit erhöhen und dadurch aggressives Verhalten fördern, so dass restriktives Fütterungsmanagement (feste Zeiten.) und Aggression im Zusammenhang stehen können.
Möglichkeiten:
• Frequenz der Fütterung erhöhen (nicht die Menge! )
• Futterspiele, Fummelbretter (siehe oben)
• mobiler Futterspender Pipolino, Paule kann sich durch Bewegen des Spenders bedienen, wenn er Hunger hat.
 

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